Süd- u Zentralamerika bis Washington DC

Reisezeit: November 2009 - April 2010  |  von Arno und Margit Darnhofer

Buenos Aires - Iguazu: Bariloche nach El Calafate

Reisebericht 8 - Bariloche - El Calafate

Bariloche - Futalaufquen 2009_12_07 326 km
Futalaufquen - Rio Mayo 2009_12_08 479 km
Rio Mayo 2009_12_09 023 km
Rio Mayo - Estanzia La Verde 2009_12_10 412 km
Estanzia La Verde - El Chalten 2009_12_11 305 km
El Chalten - El Calafate 2009_12_12 219 km
El Calafate - PN Los Glaciares 2009_12_13 157 km
Woche gesamt: 1921 km Tour gesamt: 10427 km

Nach einem netten Nachmittag in Bariloche genießen wir die letzten Sonnenstrahlen am See - er ist herrlich - kein Lärm - es sind nur mehr an die 10 Zelte am Platz aufgestellt. Wir gönnen uns zum Abendessen eine Pizza. Als wir beim Zelt zurück sind landen die Nachbarn auf ein Lamm-Asado ein - es ist uns sehr peinlich die Einladung abzulehnen, aber wir bringen beide keinen Bissen mehr hinunter. Wir unterhalten uns noch ein wenig bei einem Bier in unserem gebrochenen Spanisch um uns dann zur Nachruhe zu begeben.

Montag beginnt der Tag gegen 7.30 Uhr, da wir um 10.00 Uhr mit Roland und Roger - 2 Schweizern - zur gemeinsamen Weiterfahrt verabredet sind, und wir diese Mal doch das ganze Equipment zu verstauen haben. Die schneebedeckten Berge begleiten uns noch einige Zeit auf unserem Weg in Richtung Süden. Nach 130 km lassen wir den Anhänger an einer Touristeninfo stehen und fahren 35 km Richtung gegen Osten nach El Maiten um uns dort das Eisenbahnmuseum anzusehen. Wir kommen 5 Minuten vor 14.00 Uhr und sehen uns erst den Schauraum an, um dann im Freigelände die Lokomotiven und Waggons zu bestaunen - man hat uns nur nicht gesagt, dass um 14.00 Uhr Sperrstunde ist. So wird nach uns der Schauraum geschlossen, und den Rest können wir durch einen Zaun von außen bestaunen. Diese Dampflokomotiven hatten einen Wasserverbrauch von 100 l/km - die Kessel hatten ein Volumen von 10.000 l - also etwa eine Reichweite von 100 km bis zur nächsten "Tankstelle". Zurück beim Anhänger entschließen sich Roland und Roger eine kurze Siesta zu halten - nachdem die nächsten 90 km Schotterpiste sind und die zwei Enduros fahren, ist es kein Problem uns wieder einzuholen. Wir fahren weiter und nach kurzer Fahrt beginnt die Piste welche uns durch den Parque Nacional Los Alerces führt.

Der Nationalpark umfasst ein Gebiet von 2630 km². Die Hauptattraktion dieses Park ist die Alerce - die Patagonische Zeder oder Zypresse, die zu den langlebigsten Spezies der Welt zählt. Manche Bäume sind bis zu 4000 Jahre alt, 60 m hoch und haben einen Durchmesser von 4m. Innerhalb von 20 Jahren wächst sie um nur 1 cm. An den östlichen Andenhängen erreichen die Berggipfel bis zu 2300m. Zu ihren Füßen liegen nahezu unberührte Seen und Flüsse.

Wir verlasse die Umgebung von Bariloche

Wir verlasse die Umgebung von Bariloche

Im Eisenbahnmuseum

Im Eisenbahnmuseum

Unsere Fahrzeit beträgt ca. 3 Stunden über Schotter, Stock und Stein - ich spüre nur mehr Staub. Aber auch diese Staubschlacht mal sich bezahlt gemacht, was uns Mutter Natur bietet ist traumhaft. Die schneebedeckten Berge, die tiefblauen Seen und am Straßenrand blühen gelber Ginster und Lubelien (ich bin mir nicht sicher, ob man die so schreibt) in den schönsten Farben - Frühling eben. 10 km vor Ende des Naturparks finden wir einen sehr schönen Campingplatz an einem See und schlagen dort unser Zelt auf. Arno schmeißt sich daraufhin in den ca. 15 Grad kalten See, ich bevorzuge doch die warme Dusche bevor wir zu Abend essen und die laue Nacht bei einem Glas Rotwein genießen.

So wunderschön aber so staubig

So wunderschön aber so staubig

Frisch paniert

Frisch paniert

Dienstag ist auch in Argentinien Feiertag also beschließen wir länger zu schlafen und brechen gegen 10.30 Uhr zur Weiterfahrt auf. Nun sind es nur mehr 10 km bis wir wieder auf die asphaltierte Straße kommen - endlich!!! Nach 25 km beginnt eine Baustelle und wir fahren eine Umleitung - schon lange keinen Staub geschluckt - also weiter auf Staub und über Stein für ca. 15km. Dann geht es zügig weiter nach Tecka - auf dem Weg dorthin - wir haben wieder mal 6 km Baustelle im Staub dabei - braut sich ein schönes Gewitter am Himmel zusammen. Als wir gegen 14.00 Uhr halten um zu tanken und Mittagspause zu halten, geht ein starkes Gewitter nieder. Nach 20 minütiger Wartezeit beschließen wir jedoch die Weiterfahrt, da das Gewitter genau über der Ortschaft hängt und in unserer Fahrtrichtung heller Himmel ist. Nach ca. 3 km ist der Regen vorbei. Die Schlechtwetterfront welche sich in der Zwischenzeit östlich von uns gebildet hat begleitet uns die nächsten 300 km bis Rio Mayo. Wir haben jedoch großes Glück und werden nur 2x ganz kurz nass. In Rio Mayo angekommen - dies ist die nationale Hauptstadt der Schaf-schur - ein kleiner verschlafener Ort mit ca. 4000 EinwohnerInnen - besorgen wir noch frisches Gemüse um uns dann auf dem Campingplatz unser Nachtquartier aufzuschlagen. Der Platz hier ist mit Abstand der Kleinste den wir bisher hatten - 10 Stellplätze, aber sehr nett und gemütlich - und vor allem können wir mal wieder aus allen freien Plätzen aussuchen. Auf unserer heutigen Tour verändert sich die Vegetation. Rechts und links der Straße nur Steppe. Am Straßenrand erfreuen uns jedoch ein paar bunt blühende Blümchen, welche wahrscheinlich auf kürzliche Regenfälle zurückzuführen sind.

Ortseinfahrt Rio Mayo

Ortseinfahrt Rio Mayo

Am Mittwochmorgen duellieren sich ab 6.00 Uhr die Gockelhähne der Umgebung zum Gebell der Hunde was uns schlussendlich gegen 8.00 Uhr das Aufstehen nicht schwer macht. Bei relativ starker Bewölkung verlassen wir Rio Mayo in Richtung Perito Moreno (nicht mit dem gleich- namigen Gletscher zu verwechseln) - alles Schotterstraße, was sonst. Wir sehen nach kurzer Zeit eine Nandu Mutter mit 6 Jungen - schade, dass diese Tiere so scheu sind - keine Chance auf ein Foto, so schnell sind die weg. Einige Wildpferde, Guanakos und ein Gürteltier begleiten uns heute früh auch noch. Nach ca. 10 km beginnt der Hänger zu schaukeln und blockieren - Arno hält an mit dem Verdacht auf einen Platten. Leider ist es kein platter Reifen - die Achse am Hänger ist gebrochen. Arno hängt ab und fährt zurück nach Rio Mayo um einen Schleppdienst zu organisieren. Sein erster Weg zur Tankstelle bleibt erfolglos - weiter geht´s zur Gendarmerie, welche ihm den Schleppdienst ruft. Nach ca. 1 ½ Std. Wartezeit kommt er mit dem Schleppauto - einem Pick up - und einem 40 Jahre alten VOLVO LKW zu mir zurück. Auf meine Frage wo denn ein Abschleppwagen sei, bekam ich die Antwort welche ich befürchtete - diese 2 Wagen sind der Schleppdienst. Es hätte schon einen richtigen Hänger zum Schleppen gegeben, nur leider kein Auto mit Anhängvorrichtung - mein Kommentar dazu "andere Länder, andere Sitten". Was ich dann jedoch zu sehen bekam überstieg meine kühnsten Vorstellungen. Aus 3 Eisenrohren wurde ein Balken aufgestellt - meine Aussage dazu war Galgen - auf diesem wurde eine Seilwinde befestigt, der Hänger verzurrt und mit der Winde so lange gehoben, bis der Pick Up unter den Hänger fahren konnte. Was ich jetzt in 3 Zeilen beschreibe brauchte eine Zeit von 2 Stunden sowie vielen Nerven, Schweiß und Gefluche von 3 Mitarbeitern des Schleppdienstes und der tatkräftigen Unterstützung von Arno, welcher im Endeffekt die zündende Idee hatte um den Hänger halbwegs sicher hoch zu hieven. Ich kann die Schimpf-Worte nicht verstehen, aber an der Tonlage war kein freundliches Wort zu erkennen. Als der Hänger endlich festgezurrt ist - er hängt sicher 0,45 m über die Ladefläche des Pick Up hinaus - geht es zurück nach Rio Mayo in einen Schweißerfachbetrieb. Dort wird der Hänger auf eine sehr unsanfte Art und Weise von der Ladefläche gewuchtet - mir geht es dabei gar nicht gut. Es ist nun 14.00 Uhr, und jetzt ist mal Siesta bis 15.00 Uhr angesagt. Wir gehen auch eine Kleinigkeit essen und holen Geld. In der Gemeinde gibt es ein Internetcafe welches ich nun aufsuche, während Arno wieder in die Werkstätte fährt. Als ich nach 1 ½ Stunden zurück komme, beginnen die Arbeiter bereits wieder die Achse auf den Hänger zu montieren. Nach ein paar kleineren Reparaturen, welche durch das u unsanfte Heben des Hängers notwendig wurden, fahren wir wieder zum Campingplatz, wo es so richtig schön zu regnen beginnt als wir aufstellen. Wir lassen uns jedoch die Laune nicht verderben, bauen auf und müssen dabei leider feststellen, dass die Holzplatte auf der unser Zelt befestigt ist einen Riss von 15 cm hat. Arno sucht den ganzen Campingplatz nach einem passenden Holzteil ab, wird fündig und repariert professorisch das Bett. Wir spazieren nachdem der Regen aufgehört hat noch eine Runde zum Internetcafe. Danach gibt es ein gemütliches Abendessen beim Dorfwirt. Morgen ist auch wieder ein Tag, und wir werden die Route von Neuem beginnen.

Der Galgen wird aufgestellt

Der Galgen wird aufgestellt

Erster Versuch den Hänger hoch zu bringen misslingt

Erster Versuch den Hänger hoch zu bringen misslingt

Zeiter, dritter auch

Zeiter, dritter auch

Endlich oben - nun ist die Achse abgerissen und der Reifen hängt nur mehr am Bremsseil

Endlich oben - nun ist die Achse abgerissen und der Reifen hängt nur mehr am Bremsseil

Unsanftes Abladen

Unsanftes Abladen

Nachdem ich eine relativ unruhige Nacht habe - ich konnte nicht liegen - beginnt unsere Weiterfahrt bereits um 9.00 Uhr. Die ersten 50 km sind wir beide doch etwas angespannt, und bei jedem Stein der aufschlägt zucken wir zusammen, in Hoffnung nicht wieder einen Schaden zu erfahren. Laut Karte fahren wir heute ca. 160 km auf Schotterpiste, im Endeffekt werden es fast 290 km, da die Straßenkarte eine asphaltierte Strecke auf einer Piste anzeigt. Die Vegetation ist nun fast auf ein Minimum von einigen trockenen Grasbüscheln reduziert - ausgenommen einige grüne Teilstücke welche durch kleine Bäche natürlich bewässert sind. Dort grasen dann auch wieder Kühe - sonst sehen wir nur mehr die oben erwähnten Tiere.
Die Berge ändern sich in ihrer Gesteinsart permanent bzw. haben auch ganz unterschiedliche Färbungen - von dunklem Rot bis hellem Grün ist alles dabei - faszinierend. Auf einem dieser asphaltieren Streckenteile geht die Straße ohne jeglicher Vorwarnung in Schotter über. Da wir beide gerade am Bewundern der Umgebung sind übersieht Arno diese Veränderung und wir zischen mit 90 km/h vom Asphalt auf die Schotter-Piste. Mein Adrenalinspiegel steigt kurz ins Unermessliche und Arno spricht im Nachhinein von einem kurzen Herzstillstand. Er hat jedoch das einzig Richtige in diesem Moment getan - Tempomat heraus und auslaufen lassen - hört sich um einiges Einfacher an als es in Wirklichkeit ist. In dieser Situation haben wir großes Glück!! Nachdem unsere Tagesplanung durch die lange Schotterpiste etwas aus dem Konzept ist, beschließen wir so gegen 20.00 Uhr an einem Fluss wild zu campen, da sonst nichts passendes in der Umgebung ist. Nicht zu vergessen, kurz vor Ende der heutigen Fahrt hat ein Stinktier unsere Fahrbahn gekreuzt!!! Wir suchen einen windgeschützten Platz und bauen in Eile unser Zelt auf, damit wir uns noch die letzten Minuten des Sonnenuntergangs auf der Brücke hinter uns ansehen können. Bei einem herrlichen Abendrot beenden wir diesen Tag und freuen uns schon auf Morgen.

Guancao Herde

Guancao Herde

Da wir unsere "Eingangstür" des Zeltes gegen Osten aufgestellt haben, sehen wir vom Bett aus einen traumhaften Sonnenaufgang, um dann noch eine Runde zu schlafen. Gegen 10.00 Uhr brechen wir auf um weitere 180 km auf Schotterpiste zu "bekämpfen" - lieber Gerald, ich denke für euch wäre hier das Paradies mit euren "Hupfern". Die ersten 130 km laufen wirklich sehr gut. Die Straße ist relativ fest und wir können teilweise zwischen 50 und 60 km/h fahren. Doch dann wird es echt hart für Arno, und natürlich auch für mich. Der Schotter ist so tief, dass es uns ständig aus der Spur treibt. 5 km bevor die asphaltierte Strecke wieder beginnt gräbt Arno die Wing in ein Schotterloch, welches er übersehen hat ein, dass wir abhängen müssen. Die Wing ist gleich wieder "ausgegraben". Mit dem Hänger ist das jedoch nicht so einfach. Wir beide schaffen dies unmöglich. Just in diesem Moment kommt ein Fahrzeug mit 3 Männern vorbei welche uns helfen den Hänger aus dem losen Gestein zu ziehen. Man muss sich vorstellen, dass uns in den 4 Std. Fahrzeit nur 1 Auto überholt hat, und uns max. 10 entgegen gekommen sind - die Verstärkung kommt gerade zum richtigen Zeitpunkt. Nach dieser Strecke sind wir beide ziemlich fertig und gönnen uns 1 Std. Fahrpause, bis es weiter in Richtung El Chalten auf asphaltierter Straße geht. Ca. 90 km vor El Chalten - an der Kreuzung zu El Calafate - halten und 2 Radfahrer mit der Bitte um Wasser an. Sie stehen mitten auf der Straße und winken mit den leeren Wasserflaschen. Die 2 (ein Franzose und ein Belgier) haben Glück, da wir selbst erst auf der Tankstelle die Flaschen frisch aufgefüllt haben, und somit gerne aushelfen. Dies dauert natürlich etwas länger, denn Arno hält wieder mal intensiven Informationsaustausch *ggg*. In Richtung El Chalten verändert sich die Berglandschaft. Auf den Hängen sprießt zartes Grün und am Straßenrand neben uns blühen gelbe kleine Grasbüsche. Vor uns liegt das schneebedeckte Bergmassiv des Fitz Roy mit seinen steilen spitzen Gipfeln, die wie Haifischzähne in den Himmel ragen - Argentiniens Bergsteiger Eldorado. Das Fitz Roy Massiv welches die nördliche Hälfte des Parque National Los Glaciares einnimmt bietet zahlreiche Wanderwege. Im Ort angekommen halten wir Ausschau nach einem Campingplatz, gehen einkaufen und schmeißen uns ein Steak auf den Grill, welches wir uns heute mehr als verdient haben. Hier sind sehr viele Wanderer vor Ort, welche den Fitz Roy oder die umliegenden Berge besteigen. Aus diesem Grund sind doch einige Zelte auf dem Campingplatz aufgeschlagen. Wir hoffen morgen noch einmal auf gutes Wetter, um noch einen schönen Blick von unten auf den Fitz Roy werfen zu können.

Das Bergmassiv der Ritz Roy

Das Bergmassiv der Ritz Roy

Ich natürlich auch

Ich natürlich auch

Die Sonne begrüßt uns an diesem Samstagmorgen und wir brechen kurz vor 10.00 Uhr zur Weiterfahrt nach El Calafate auf. Die Berge präsentieren sich von ihrer schönsten Seite. Einziger Wehrmutstropfen ist der starke Seitenwind den wir auf der heutigen Strecke haben - aber, wir sind eben in Patagonien. Vorbei geht es an den türkisblauen Seen Lago Viedma und Lago Argentino, den vielschichtigen Hängen der Berghügel nach El Calafate.

Ein letztes Foto zurück

Ein letztes Foto zurück

So Vielschichtig zeigt sich hier die Bergwelt

So Vielschichtig zeigt sich hier die Bergwelt

Auf halber Strecke überholen wir die 2 Radfahrer von gestern - sie haben heute das gleiche Endziel wie wir. Nach knapp 3 Std. Fahrzeit angekommen suchen wir den Campingplatz um anschließend durch die Stadt zu spazieren.
Es gibt hier ein Sprichwort welches lautet "Wer die Beere isst, der diese Stadt ihren Namen verdankt kommt wieder nach Patagonien zurück".
El Calafate ist ein reiner Tourismusort an dessen Flaniermeile Av. Liberatador sich ein Souvenirladen, Restaurant und Cafe reihen. Die Gassen hinter der Hauptstraße sind trist mit planlosen Gebäuden.
Wir verbringen einen gemütlichen Abend bei einem Asado mit Pieter und Erik - sie kommen gegen 19.00 Uhr mit ihren Fahrrädern auf dem Campingplatz an - und freuen uns die morgige Fahrt zu den Gletschern des Perito Moreno.
Glaciar Perito Moreno
Er zählt zu den dynamischsten und am leichtesten zugänglichen Gletscherfeldern der Welt. Der Moreno Gletscher wie er hier genannt wird ist 30 km lang, 5 km breit und 60 m hoch. Er ist nicht aufgrund seiner Ausmaße so außergewöhnlich, sondern weil er kontinuierlich wächst - täglich schiebt er sich um 2m vorwärts. Er kalbt dabei riesige Eisbrocken - das bedeutet: Haushohe Eisberge brechen von seiner Gletscherzunge ab.
Der Gletscher entstand als eine flache Vertiefung in den Anden den von Niederschlägen begleiteten Pazifikstürmen ermöglichte, ihre nassen Ladungen östlich des Gebirgskamms als Schnee abzusetzen. Dieser Schnee sammelte sich in der Vertiefung und wurde durch sein enormes Gewicht über Jahrtausende hinweg zu Eis gepresst. Die 1600 km² große Mulde des Lago Argentino beweißt eindeutig, dass der Gletscher einst eine viel größere Fläche einnahm als heute. Während bei den meisten Gletschern das Eis schwindet, bleibt der Glaciar Moreno in sich konstant.

Am Sonntag fahren wir gegen Mittag in Richtung Moreno Gletscher. Das Wetter ist gut und wir freuen uns auf eine schöne Besichtigung. Auf dem Parkplatz angekommen bringt einen ein Bus zum Aussichtsbereich des Gletschers oder man nimmt den Fußweg von ca. 3 km auf Stegen immer in Sichtweite des Gletschers - wir nehmen natürlich den Fußweg. Ab und an fallen kleine Eisteile - der Eisberg kalbt - ins Wasser. Alleine diese kleinen Teile verursachen einen lauten Ton beim Aufprall ins Wasser. Überall am Weg gibt es windgeschützte Aussichtspunkte um event. ein größeres Stück fallen zu sehen. Wir suchen uns einen Platz an der Sonne und harren dort ca. 1 ½ Std. aus, als das Eis zum ersten Mal richtig kalbt. Ein riesiger Teil fällt mit einem Heidengetöse ins Wasser - es ist unglaublich was dies auslöst. Plötzlich beginnen die Wellen des Wassers ans Ufer zu schlagen, die umliegenden kleinen Eisteile stoßen aufeinander und alle jubeln. Wir beobachten aufmerksam weiter und hoffen ein weiteres Teil fallen zu sehen - wir haben Glück und sehen dieses Naturschauspiel ein zweites Mal. Das sind Gewalten welche sich hier bewegen - unglaublich. Zurück in El Calafate gönnen wir uns ein Eis um anschließend diesen Tag gemütlich ausklingen zu lassen. Montag geht es weiter Richtung Torres de Pain.

Ein erster Blick von der Strasse aus auf den Gletscher

Ein erster Blick von der Strasse aus auf den Gletscher

Ein Teil bricht ins Wasser

Ein Teil bricht ins Wasser

Es gäbe noch viele dieser Fotos - mehr dann zuhause wieder

Es gäbe noch viele dieser Fotos - mehr dann zuhause wieder

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Reiseroute führt uns von Argentinien, einen ganz kleinen Teil von Brasilien nach Uruguay, wieder zurück nach Argentinien um dann vom Ende der Welt (Ushuaia) über die Anden Chile, Peru, Ecuador, Columbien, Panama, Nicaragua, Honduras, Guatemala, Mexiko bis Washington DC
Details:
Aufbruch: 03.11.2009
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 23.04.2010
Reiseziele: Argentinien
Brasilien
Uruguay
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Panama
Mexiko
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Arno und Margit Darnhofer berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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