Süd- u Zentralamerika bis Washington DC
Mexiko: Flores bis Acapulco
Reisebericht 19 - Flores bis Acapulco
Flores - Palenque 2010_03_13 419 km
Palenque 2010_03_14 000 km
Palenque - Isla 2010_03_15 458 km
Isla - Valle National 2010_03_16 132 km
Valle National - Teotitlan 2010_03_17 191 km
Teotitlan - Oaxaca 2010_03_18 189 km
Oaxaca - San Bernardo 2010_03_19 070 km
San Bernardo - Laguna Nantialtepec 2010_03_20 243 km
Laguna Nantialtepec - Acapulco 2010_03_21 387 km
Woche gesamt: 2089 km
Tour gesamt: 33877 km
Pünktlich um 7.00 Uhr begeben wir uns auf die Weiterfahrt in Richtung Grenze nach Mexiko. Die Strecke bis dahin sind noch etwa 200 km. Die Fahrt führt uns durch wunderschönes bergiges ländliches Gebiet. Es gibt einige kleinere Ortschaften welche wir passieren, doch hauptsächlich sind wir weit und breit alleine auf der Straße. Bei der Ausreise aus Guatemala gibt es heute die ersten Probleme. Der Mitarbeiter der SAT/Zoll - die sind für die Papiere unserer Fahrzeuge zuständig - möchte von jedem von uns 50,00 $, nur dafür, dass er die Daten in einen PC eintippt und dann per Post weiterschickt, da hier an der Grenze kein Zollbüro ist. Keiner von uns ist bereit diesen Betrag zu bezahlen uns so wollen wir das Land verlassen ohne die Zollpapiere abzugeben. Die Migration ist etwa 300m weiter - während wir dorthin fahren läuft der Beamte uns schon nach und verhindert, dass der Polizist den Ausreisestempel in den Pass gibt. Daraufhin beginnen schwere Diskussionen von wegen Touristen abzocken usw. Der Polizist versucht zu vermitteln - wir merken sehr schnell, dass auch er den Betrag sehr überhöht findet - und wir telefonieren mit einer Ausländerbehörde. Nach einer Stunde Diskussion einigen sich alle Beteiligten auf einen einmaligen Preis von 50,00$ für alle 3 Motorräder. Der SAT Beamte ist sichtlich nicht erfreut über das entgangene leicht verdiente Geld und rauscht ab.
Zolltaxi - hiermit lassen sich die Leute von einer Seite auf die andere Seite bringen - Guatemala - Mexiko oder retour
Arno hat am Vorabend noch Geld in Guatemala abgehoben welches er noch rasch in mexikanische Pesos tauscht und weiter geht es auf die Mexikanische Seite. Hier erwartet uns ein ganz neuer Grenzübergang, welcher erst seit einigen Monaten in Betrieb ist - was wir noch leidlich feststellen werden. Erst geht es zur Migration, welche in einer halben Stunde erledigt ist, und dann kommt der Zoll. Um in Mexiko mit einem Fahrzeug einreisen zu können muss für Fahrzeuge bis zum Baujahr 1997 eine Kaution von 200$ hinterlegt werden, für jene neueren Baujahres 400 US$. Da natürlich niemand von uns so viel Bargeld bei sich hat, wollen wir die Möglichkeit - dies steht zumindest auf der amtlichen Nachricht - per Kreditkarte zu bezahlen in Anspruch nehmen. Denkste - leider gibt es noch keinen Automaten an der neuen Grenzstelle. So, nun ist handeln angesagt. Arno geht noch einmal zurück zur anderen Grenzseite nach Guatemala um die Pesos nun in US$ zu wechseln. Antony und Karl müssen 65km in die nächste Ortschaft fahren, um sich dort das Geld von einem Bankomat abzuheben - so es einen gibt. Und dann müssen sie noch jemanden finden, der diese in Dollar wechselt, denn an der Grenzstelle werden nur US$ angenommen, obwohl wir uns in Mexiko befinden und die offizielle Währung Pesos sind - die Stimmung ist im Moment nicht sonderlich gut. Als Arno mit den US$ wieder zurück ist braucht es ca. noch eine Stunde, bis die Zollpapiere für das Gespann erledigt sind. Gegen 14.00 Uhr reisen wir nun offiziell in Mexiko ein. Jetzt fehlt uns nur noch die Versicherung für Mexiko, welche wir hier auch nicht kaufen konnten.
Nach weiteren 140km erreichen wir unser heutiges Tagesziel der gleichzeitig auch der Treffpunkt mit Arnos Eltern ist. Als wir am Campingplatz von Palenque eintreffen ist die Freude auf beiden Seiten groß. Bei einem sehr gemütlichen Abendessen und einem guten Gläschen Wein haben wir uns viel zu erzählen. Da wir alle sehr müde sind, verlegen wir um 23.00 Uhr die weiteren Erzählungen auf morgen.
Gegen 9.30 Uhr machen wir uns auf den Weg zur Mayastadt
Palenque
war eine der bedeutendsten Mayahauptstädte. Lange Zeit lag die Geschichte von Palenque (span. »Befestigte Häuser«) völlig im Dunkeln. Man wusste zwar, dass dieser Ort bereits vor der Zeitenwende, also in Präklassischer Zeit, bewohnt war, aber seinen Höhepunkt nicht vor dem 6. Jh. n.Chr. erlebte. Durch die Ent-zifferung der Hieroglyphenschrift, ist uns ein Teil der Geschichte Palenques bekannt geworden. Die große Stunde Palenques scheint nach den Krisen im südlichen Maya-Tiefland gekommen zu sein.
Nach den Inschriften begann die Geschichte der Dynastie von Palenque am 11.3.431. An diesem Tag bestieg Bahlum-Kuk (Jaguar-Quetzal) 34jährig den Thron. Durch die Hieroglyphen auf 3 riesigen Steinplatten im Tempel der Inschriften und an anderen Orten ließ sich eine 10 Generationen umfassende Dynastiegeschichte von Palenque rekonstruieren.
Pakals Thronübernahme (im Alter von 12 Jahren) datiert im Jahr 615. Er erbte den Thron von seiner Mutter, regierte 68 Jahre lang und wurde im Tempel der Inschriften begraben. Nach ihm folgte sein Sohn Chan-Bahlum II. Bei seinem Tod, fiel die Macht an seinen jüngeren Bruder K'an Xul II., der damals 57 Jahre alt war. Unter diesen drei Herrschern erlebte Palenque seine Blütezeit. Daran schlossen sich die kurzen und vielleicht unterbrochenen Regierungsperioden dreier Herrscher an. Das letzte aufgezeichnete Datum eines Thronantrittes aus dem Geschlecht Pakals fiel dann in das Jahr 799.
Da Pakal (Schild), und damit auch sein Sohn Chan-Bahlum, väterlicherseits keinen Herrschaftsanspruch anmelden konnten, mußten sie die Abweichung von der normalen Thronfolgeregelung auf irgendeine plausible Weise legitimieren. So griffen sie in kühner Weise auf den Schöpfungsmythos der Maya zurück, indem sie den Anspruch erhoben, Wiedergeburten mythologischer Wesen zu sein, die bei der Erschaffung der gegenwärtigen Welt eine Rolle gespielt hatten.
Auf Pakal, der in der Krypta der Pyramide der Inschriften bestattet wurde, folgte 132 Tage nach seinem Tode sein 48 jähriger Sohn Chan- Bahlum, der 18 Jahre lang regierte. In seinen berühmten Bauwerken östlich des väterlichen Begräbnis-tempels führte Chan- Bahlum die Argumentation, mit der er seinen von Pakal ererbten Herrschaftsanspruch erhärtete, noch weiter aus. Er vergöttlichte seinen Vater, dessen Pyramide er zu Ende bauen ließ, beschrieb darauf die Vorgänge bei der Erschaffung der Welt und zeigte, wie diese durch den Wechsel von einer alten zu einer neuen Erbfolgeregelung in Palenque nachvollzogen wurde. Die Zeremonien, mit denen u.a. seine Einsetzung zum Herrscher und die Einweihung der Tempel selbst feierlich begangen wurden, werden in diesen Inschriften als eine Art Neuauflage der Erschaffung der gegenwärtigen Welt durch die Götter, die seine Vorfahren sind, beschrieben. Chan Bahlum starb 702 n. Chr., K'an Xul wurde 53 Tage später mit bereits 57 Jahren Herrscher.
Während der Regierung K'an Xuls scheint das Reich von Palenque seine größte Ausdehnung erreicht zu haben, mußte dann aber seinen stärksten Rückschlag hinnehmen. K'an Xul veranlaßte den Bau des N-Traktes des Palacio. Bei Grabungsarbeiten fand man hier eine große Steinplatte mit der Darstellung einer Inthronisation und einem langen hieroglyphischen Text. Dieser beschreibt die Regierungszeiten vergangener Herrscher und stellt offenbar K'an Xuls Amtsübernahme im Beisein seiner Mutter dar.
Eine Relieftafel aus Toniná, die, dort völlig unüblich, im Reliefstil von Palenque gearbeitet ist, macht deutlich, daß K'an Xuls Schicksal eine unglückliche Wendung nahm. Sie zeigt eine zurückgebeugte Figur, die aufgrund der 3 Glyphen auf dem rechten Oberschenkel eindeutig identifiziert werden kann. Offenbar war K'an Xul bei einem militärischen Schlag gegen Toniná, der zur Einbringung neuer Opfergefangener dienen sollte, selbst in Gefangenschaft geraten und schließlich geopfert worden. Vermutlich mußte ein Steinmetz aus Palenque als bes. Tributleistung das Schicksal seines unglücklichen Herrschers in Stein bannen. Mit dem Tod K'an Xuls begann der allmähliche Niedergang von Palenque, und Daten nach 799 sind nicht mehr überliefert. Später wurde der Ort verlassen. Der Grund liegt noch im Dunkeln und wird wohl nie ganz geklärt werden.
Vielleicht wurden sie von einem von der Golfküste her eingedrungenen Volk überfallen und vertrieben. Für diese Annahme spricht die Tatsache, dass Votiväxte gefunden worden sind, die der Tajín-Kultur zuzuordnen sind. Die Stätte geriet völlig in Vergessenheit und wurde vom Regenwald überwuchert. Die spanischen Eroberer entdeckten sie nie.
Der ursprüngliche Name der Stadt ist nicht bekannt. Den Namen Palenque gaben ihr die Spanier in Anspielung auf die hölzernen Einfriedungen, die die Behausungen der Indianer umgaben.
Nach 4 Std. schauen wir uns auch noch das Museum an, bevor wir zurück auf den Campingplatz fahren um den Rest des Tages im Pool bzw. beim Plaudern zu verbringen. Der Besuch in der Maya Stadt war sehr beeindruckend, da viele Tempel sehr gut erhalten sind und in einer sehr gepflegten Anlage stehen. Am Abend wird die Fahrtroute für die gemeinsamen Tage besprochen. Morgen geht es weiter in Richtung Oaxaca.
So gegen 8.30 Uhr geht es am Montag los. Erst fahren wir in die Stadt Palenque um den Kühlschrank aufzufüllen und zu tanken, um dann weiter Richtung Berge zu fahren.
Unsere heutige Tour ist eher nicht aufregend, da wir hauptsächlich auf der Autobahn fahren, um die Berge zu erreichen. Die Autobahnmaut in Mexico ist ziemlich teuer, und da sich Arno nicht gerecht behandelt fühlt - wir müssen für das Gespann den Tarif eines Autos mit einer zusätzlichen Achse bezahlen - legen wir vor dem Mautschranken eine Kaffeepause ein.
Arno und Till (Vater von Arno) diskutieren mit den mittlerweile 5 Beamten bezüglich des Preises, während Gerlinde (Mama von Arno) den Kaffee zubereitet. Der Grund für den Umnut ist hauptsächlich jener, dass es keinen Tarif für Motorräder gibt, und daher einfach der Autotarif genommen wird. Nach einer halben Stunde Blockade müssen wir trotzdem bezahlen, aber Sinn der Aktion ist die Tatsache, dass die Maut-mitarbeiter schon sehen sollen, dass die Touristen nicht alles kommentarlos hinnehmen. Ich bin ob dieser Situation sehr erheitert, da ich natürlich wieder für gleich bezahlen und ja keine Umstände machen gewesen wäre - ich denke ich muss noch viel lernen was Reisen betrifft.
Nach etwa einer Stunde Weiterfahrt hat das "Camel" - ein VW LT 40/4x4 - von Arnos Eltern einen Patschen. In Windeseile wechseln Gerlinde und Till das Rad und weiter geht die Fahrt. Da wir durch die 2 unerwarteten Verzögerungen etwas Zeit verloren haben wird es langsam dunkel. Da es absolut nicht ratsam ist in diesem Land bei Dunkelheit zu fahren nehmen wir die nächste Autobahnausfahrt in der Hoffnung eine Bleibe für Camel und Gespann zu finden. Kurz nach der Ausfahrt kommen wir an einer Ananasfarm vorbei. Till geht zum Verwalter und erhält das ok., dass wir die heutige Nacht hier verbringen dürfen. Schnell ist alles aufgestellt bzw. in die Waage gestellt. Heute Abend kocht Gerlinde "Pollo nach Art des Hauses" - so ein Pech aber auch! Bei einem guten Glas Wein lassen wir diesen Tag noch einmal Revue passieren bevor wir zu Bett gehen.
Nach einer ruhigen Nacht weckt uns der wunderschöne Gesang der Vögel am Dienstagmorgen. Nach dem Frühstück machen wir uns kurz nach 8.00 Uhr auf den Weg in die nächst größere Stadt, da dort der Reifen "geflickt" werden muss. Gerlinde kauft während der Wartezeit herrlich frischen Kokossaft und das Frucht- fleisch essen wir zur gesunden Jause. So um 11.00 Uhr sind alle Arbeiten erledigt - Arno nützt die Zeit um das Öl und den Filter bei der Wing zu wechseln - setzen wir die Fahrt in Richtung Berge fort. Die Umgebung ist ein Traum - wie im Urwald. Gegen 13.00 Uhr werden wir aufgrund einer Straßensperre gestoppt - die Einheimischen blockieren die Straße mit Steinen, um den Verkehr damit zu behindern.
Die beiden Männer gehen bis zur Blockade nach vor, können jedoch trotzdem nicht erfahren worum es geht. Also ist mal Mittagspause angesagt. Auch das Militär hat diese Route für eine Fahrt genutzt und so sind wir mal gespannt, wir die nun reagieren. Das Militär fährt hier immer mit Pick Ups jeglicher Marke - am furchterregendsten finde ich die Hummer Pick Up - auf der Ladefläche stehend mit einer MG im Anschlag. Am Nettesten sind jene, die auch noch eine schwarze Wollhaube über das Gesicht gezogen haben. Gerlinde und ich sind nicht sehr erfreut ob dieser Situation. Das Militär - 5 Autos - parkt sich in einer Seitengasse ein und hat scheinbar nicht vor die Sperre mit Gewalt aufzulösen.
Nach etwa 1 ½ Std. Wartezeit beschließen wir 5km zurück zu fahren, um an einem kleinen Fluss mit Campingmöglichkeit die Nacht zu verbringen. Morgen Früh wollen wir noch einen Versuch bezüglich Weiterfahrt starten. Da es in der Zwischenzeit zu nieseln begonnen hat stellen wir heute Nacht auch die Plane auf. Nach einem gemütlichen Bad im Fluss genießen wir den Rest des Tages und den Abend auf dem sehr ruhigen Platz.
Mittwochfrüh versuchen wir noch einmal unser Glück - leider, die Straße ist immer noch gesperrt und so müssen ca. 40km retour gefahren werden, um nach Oaxaca zu kommen. Ich genieße den Luxus heute mit dem Auto mitzufahren, da es immer noch leicht regnet - juhu!!! Die Strecke führt uns weiter durch die Berge - wir befahren heute 3 Passhöhen mit bis zu 2300m Seehöhe. In dieser Höhe ist so dichter Nebel, dass Gerlinde schon meint sie müsse mit der Kerze vorangehen und leuchten. Nachdem die Nebelzone hinter uns liegt lacht wieder die Sonne vom Himmel. Gegen 16.00 Uhr kommen wir in die Ortschaft Teotitlan. Arno macht einen Tankstopp und fährt sich dabei am Hinterrad eine Glasscherbe ein - so ein Mist. Leider kann er den Riss im Reifen nicht mit einem Gummi-pfropfen abdichten.
Also, nun ist eine Gomeria gefragt, welche auch bald gefunden ist, um den Reifen zu vulkanisieren. Den Goldwingern unter euch brauche ich ja nicht beschreiben, was der Ausbau des Hinterreifens für eine Arbeit ist, und den Anderen kann ich nur sagen, es dauert einige Zeit, da das halbe Motorrad abgebaut werden muss.
Leider ist der Reifen nicht dicht zu bekommen und nach dem dritten fehlgeschlagenen Versuch entschließen sich Arno und Till in der Ortschaft einen passenden Schlauch zu suchen, um diesen einzubauen. In der Zwischenzeit fahren Gerlinde und ich mit einem Tuc Tuc - Mopedtaxi - durch die Stadt, um eine Bleibe für heute Nacht zu finden - es ist in der Zwischenzeit dunkel geworden. Wir beide haben sehr viel Spaß bei der Stadtrundfahrt mit diesem Gefährt. Nachdem wir uns für ein Hotel entschieden haben lassen wir uns wieder retour chauffieren. Dann will uns doch der Fahrer auch noch ums Ohr hauen - aber nicht mit Gerlinde - die lässt sich nämlich die Preisliste zeigen!!!
Nachdem der Schlauch eingebaut ist - was natürlich auch nicht ganz ohne Zusatzarbeiten abläuft, ist es fast 22.00 Uhr bis wir im Hotel sind. Arno und ich nehmen ein Zimmer, Gerlinde und Till schlafen im Auto am Hotelparkplatz. Auf der Suche nach etwas essbarem finden wir einen Tortillas Stand - in Österreich wäre das ein Würstel- oder Kebabstand - der uns noch etwas verkauft. Danach gehen wir sehr müde nach diesem anstrengenden Tag zu Bett.
Am Donnerstag geht es nun weiter nach Oaxaca, wo wir uns die Zapoteken Ausgrabungsstätte Monte Albán ansehen möchten. Auf dem Weg dorthin haben wir noch 3 Pässe zu fahren, die uns heute mit herrlichem Sonnenschein begrüßen. Ich genieße noch einmal den Luxus im Auto mitzufahren, und Arno genießt es die vielen Kurven alleine zu fahren.
Leider lässt der Zustand der Straße etwas zu wünschen übrig, und als Draufgabe gibt es unzählige Bumps. Die Mexikaner sind Weltmeister im Straßenbau. Asphaltierte Crosspisten mit eingebauten Sprungschanzen - es ist sehr mühsam, in so manchen Ortschaften sind alle 200m welche eingebaut - und zwar keine kleinen - die sind nur in ganz langsamer Fahrweise zu passieren.
Den einen oder anderen sehen wir erst im letzten Moment - na dann pumpert es ordentlich. Nach der Mittagspause erreichen wir Oaxaca und machen uns auf die Suche nach dem Campingplatz. Till hat dem GPS die Koordinaten eingegeben. Im Grunde findet das GPS auch hin, aber leider wird da so manch eine Einbahn nicht bedacht, und so kann die Suche nach dem richtigen Weg ein Spießroutenlauf mit den Einbahnen werden.
Gut angekommen stellen wir auf, als sich auch schon der Himmel verdunkelt und wir somit wieder die Plane aufstellen. Den Nachmittag gestalten wir gemütlich beim Lesen der Mails und abspeichern der Fotos, den Abend bei einem köstlichen Essen von Gerlinde.
Freitagvormittag führt uns der erste Weg in die Stadt um endlich die noch ausständige Versicherung für Mexiko zu kaufen. Die Männer versuchen ihr Glück bei 3 Versicherungen, bis sie endlich Glück haben und auf die Mittagszeit vertröstet werden. Gut, dann wird in der Zwischenzeit getankt, der Kühlschrank aufgefüllt, zu Mittag gegessen und Kaffee getrunken - dann ist die Versicherung auch erledigt. Nun suchen wir den Weg aus der Stadt auf den
Monte Albán
400 Meter über dem Tal von Oaxaca erhebt sich majestätisch der MON-teh al-BAN, der "Weiße Berg", dessen ursprüngliche Bewohner, Bauten und Funktionen immer neue Rätsel aufgeben.
Die menschliche Besiedlung in Monte Albán begann wahrscheinlich schon 900 oder 1000 v.u.Z.
Ungefähr 800 v. Chr. Entstand Monte Albán I, das wahrscheinlich von den Olmeken gegründet und gegen 500 v. Chr. von den Zapoteken besiedelt wurde; vielleicht im Zuge eines Zusammenschlusses mehrerer Herrschaftsbereiche, die Monte Albán als Machtzentrum wählten. In dieser Zeit wurde auch die Bergkuppe abgetragen.
Um 500-150 v.u.Z. entstanden die Danzantes. Sie dienten als Wandverkleidung. Aber durch Überbauung der Gebäude weiß man nicht mehr an welchen Gebäuden sie waren und wie diese Gebäude aussahen.
Die Bauten am Hauptplatz entstanden in der Periode III (250 - 700 u.Z.). Die Bevölkerung hatte damals ihren Höchststand erreicht und betrug möglicherweise 20000 Menschen. Die meisten Bewohner lebten in Hütten, die auf Terrassen errichtet worden waren, die man in den Berg geschnitten hat. Auf dem Haupt-platz fanden die öffentlichen und zeremoniellen Veranstaltungen statt.
Monte Albán war in dieser Zeit die wichtigste Stadt in dieser Region. Man trieb Handel mit dem weit entfernt liegenden Teotihuacán und - wie aus Tonscherben ersichtlich wurde - mit den Maya.
Nach 700 wurde Monte Albán plötzlich aufgegeben, vielleicht, weil dem Fall von Teotihuacán eine Zeit großer Unsicherheit folgte, zudem war ein wichtiger Handelspartner verlorengegangen. Die Zapoteken benutzten den Ort nur noch als Friedhof, blieben jedoch im Tal. Gleichzeitig begann der Zustrom von Mixteken aus den Bergen, der das Leben in den Tälern veränderte, und deren Einfluss durch Krieg, und durch Vermischung mit den Zapoteken, allmählich übermächtig wurde.
Zeittafel:
1300 - 800 v.Chr.
Mittleres Präklassikum 1000-900: Erste Niederlassungen
Monte Albán I
800 - 200 v.Chr.
Jüngeres Präklassikum 500-350 v.Chr.: "Los Danzantes"
350-150 v.Chr.: Erscheinen der ersten mit den "Danzantes" und den "Städte"-Symbolen verbundenen Schriftzeichen
Monte Albán IA
200 v.Chr. - 150 n.Chr.
Älteres Klassikum um 150 v.Chr.: Ankunft der Zapoteken
150 v.Chr.-100 n.Chr.: Monte Albán II; Ballspieler von Dainzú; Fertigstellung der Esplanade von Monte Albán
100-150: Monte Albán IIA, Übergangsperiode
150 - 400
Mittleres Klassikum Monte Albán III: Höhepunkt der Stadt
um 200 n. Chr. mehr als 16 000 Einwohner
Bau des Ballspielplatzes
400 - 650
Jüngeres Klassikum Monte Albán IIIA: Zapotekische Gräber
650 - 950
Epiklassikum Monte Albán IV: Niedergang der Zapoteken und Aufstieg der Mixteken
950 - 1521 Monte Albán war verlassen als die Spanier kamen. Die Mixteken nutzten Monte Albán nur als Begräbnisstätte.
Gegen 17.00 Uhr geht es Stadtauswärts, da wir keine 2. Nacht hier bleiben möchten. 60km außerhalb halten wir in einer kleinen Ortschaft, welche ein öffentliches Schwimmbad hat. Hier erhalten wir die Erlaubnis in der Anlage zu übernachten. Als Krönung des Tages gibt es heut "Pollo a la Hungria" - Paprikahändel - ich hab das Gefühl sehr verwöhnt zu werden, oder essen die anderen etwa auch so gerne Pollo *gg* - danke Gerlinde!!!!
Am Samstagmorgen geht es dann weiter an die Westküste Richtung Acapulco. Die Straße dorthin führt uns wieder durch die Berge und ist in keinem sehr guten Zustand.
Für die knapp 250km benötigen wir an die 7 Std. reine Fahrzeit. Entweder folgt ein Schlagloch dem anderen oder ein Pömp dem anderen. Die beiden Fahrer - Till und Arno - nennen Mexico das Land der tausenden Pömps. Unser heutiges Ziel ist Porto Escondido.
Da wir dort keine Möglichkeit zu campen finden fahren wir noch ein paar Kilometer weiter um in der Laguna Nantialtepec einen sehr schönen ruhigen Campingplatz zu finden. Da wir die einzigen Gäste sind ist es sehr ruhig - bis genau 4.00 Uhr früh - dann beginnen sich die Gockelhähne aus Nord, Süd, Ost und West mit ihrem Gekrächze zu duellieren.
Bei Herrn Darnhofer sen. wird sogar die genaue Position des Grillers mit der Wasserwaage eingerichtet - so viel zum Thema Perfektionismus
Dies geht bis zum Sonnenaufgang so. Als dann endlich wieder Stille einkehrt, wird um genau 7.00 Uhr neben unserer Anlage ein Lautsprecher aktiviert auf dem die Sonntagsmesse übertragen wird. Jetzt reichts, raus aus dem Bett!!
Nach einem gemütlichen Frühstück mit Sonntagsgottesdienst liegen heute ca. 400km Küstenstraße mit vielen vielen Bumps bis Acapulco vor uns. Es ist herrlich warm, um nicht zu sagen es ist heiß.
Erst fahren wir noch direkt am Wasser, um die weiteren 300km ca. 40km von der Küste entfernt im Landesinneren zu fahren. In einer der Ortschaften übersieht Arno im Schatten eines Baumes einen Bump und wir passieren diesen mit ca. 50km/h - nicht nur ich sondern auch der Anhänger haben daraufhin einen "Höhenflug". Für die nächste Fahrt nach Mexiko hat Arno beschlossen vorne wie hinten mind. 50cm Federweg einzubauen.
Die Gegend ist sehr verdörrt und braun - ich nehme an hier hat es schon längere Zeit nicht geregnet. Aber es sollte ja bald die Regenzeit beginnen. 20km vor Acapulco führt uns die Straße wieder direkt an der Küste entlang und die ersten Bettenburgen kommen zum Vorschein - und wenn ich das so schreibe meine ich das auch so.
Riesige Hotelkomplexe in denen sicher einige Personen Platz finden. Unser erster Weg führt uns auf den Flugplatz - wir fahren direkt daran vorbei - da dort mit ziemlicher Sicherheit ein Geldautomat ist und wir Geld brauchen. Nicht weit vom Flugplatz entfernt finden wir dann auch den Campingplatz welchen Till für die heutige Nacht ausgesucht hat. Auf diesem Platz stehen einige Kanadische Riesenwohnwägen, da sind wir richtige Zwutschgerl dagegen. Leider ist es am Abend etwas laut, da ein Anrainer direkt neben dem Platz seine Stereo-anlage in voller Lautstärke laufen lässt. Till und Gerlinde fahren daraufhin an das andere Ende der Anlage um dort bei etwas mehr Ruhe zu übernachten. Wir bauen nun - es ist ca. 23.00 Uhr - nicht mehr ab sondern harren der Dinge. Kurz nach 23.00 Uhr wird die Musik etwas leiser, sodass wir auch bald einschlafen können in einer sternenklaren Nacht. Für morgen ist ein Ruhetage für Wäsche waschen, Bericht schreiben und nichts tun geplant.
Aufbruch: | 03.11.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 23.04.2010 |
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