Süd- u Zentralamerika bis Washington DC
Ecuador und Columbien: Piura bis Porto Lindo
Reisebericht 17 - Piura - Porto Lindo
Piura - Babahoyo 2010_02_22 579 km
Babahoyo - San Gabriel 2010_02_23 560 km
San Gabriel - 1. Nacht Col 2010_02_24 380 km
1. Nacht Col. - 2. Nacht Col 2010_02_25 682 km
2. Nacht Col. - Necocli 2010_02_26 230 km
Necocli - Sapzurro 2010_02_27 000 km
Segelboot 2010_02_28 000 km
Woche gesamt: 2431 km
Tour gesamt: 29166 km
Kurz vor 7.30 Uhr nehmen Arno und ich am Dienstagmorgen wieder Fahrt auf. Raus aus der Stadt läuft es sehr gut, da der Morgenverkehr erst so richtig ins "Fahren" kommt. Bei der Stadtausfahrt habe ich das Gefühl in den tiefen Tropen zu sein. Bananen- und Kokospalmen, wunderschöne blühende Blumen und Sträucher und vor allem schon sehr warm für diese Tageszeit - 29°. Sehr lange kann ich mich jedoch an den schönen Gewächsen nicht erfreuen, da die Landschaft schlagartig in schroffe, aber wunderschöne Felsformationen und Berge übergeht. Gegen 10.30 Uhr halten wir am Strand um eine kurze Pause einzulegen und vor allem um ein Bad im hier schon sehr warmen Pazifik zu nehmen. Es ist herrlich warm und gleichzeitig sehr erfrischend, da es in der Zwischenzeit an die 40° hat. Als Mittagessen gönnen wir uns 2 Mangos und weiter geht die Reise in Richtung Grenze nach Ecuador. Hier an der Küste entlang - weißer , feiner Sandstrand - stehen kleine Bungalowanlagen, Hostals oder Hotels - für mich wäre dies die ideale Gegend um mal eine Woche so richtig nett Urlaub zu machen - ausgeträumt, wir haben noch 2000km in den nächsten 4 Tagen vor uns. Spätestens am 27. läuft der Segler mit dem wir nach Panama übersetzen im Hafen von Turbo aus - ja, den müssen wir sozusagen nun auch einschalten. Bei der Ausreise aus Peru werden wir sehr freundlich von einigen Polizisten in Empfang genommen. In max. 10 Minuten sind alle Papiere erledigt und weiter geht es zur Einreise nach Ecuador. Die Zollpapiere für das Motorrad sind mir viel zu schnell erledigt - hier gibt es nämlich eine Klimaanlage im Büro *gg*. Bei der Migration habe ich das Gefühl, dass der Beamte ein Analphabet ist, da er unsere Namen aus dem Pass richtiggehend abmalt und dann unbedingt möchte, dass Arno als Nachnamen den Geburtsort "Wien" trägt und nicht Darnhofer (wahrscheinlich war ihm Darnhofer zu lange zum abmalen). Nach mind. 10maligem sagen akzeptiert er es dann und trägt den richtigen Namen ein. Mit Baumgartner hatte er kein Problem, da ihm "Markersdorf" wohl auch nicht so gut gefallen hat und genau so lange ist *gg*. Nach gesamt einer Stunde Zoll geht die Reise in Ecuador weiter. Bald nach der Grenze erfahre ich, dass die Peruaner eigentlich noch nette Verkehrsteilnehmer sind. Hier wird überholt auf Teufel komm raus. Wenn jemand dann auch noch die Frechheit besitzt einem überholenden Bus entgegen zu kommen, ist er wenigstens so freundlich und blinkt einen an, damit man Platz für ihn macht. Ab und an habe ich das Gefühl es geht sich nicht mehr aus, da es so etwas wie ein Fahrbahnbankett auf welches eventuell ausgewichen werden könnte nicht gibt!!! Bitte schimpft nie wieder über unsere Bus- bzw. LKW Fahrer, das sind alles Waisenknaben dagegen. So mancher Schrei an diesem Nachmittag geht auf meine Kappe. Weiters ist die Straße auf den ersten 50km so schlecht, dass ich mir wie in der Hochschaubahn vorkomme - hoch aus meinem Sitz dann wieder retour um gleich wieder abzuheben. Kleine Schlaglöcher kennt man hier gar nicht, die müssen mind. 10cm tief sein um die Bezeichnung Schlagloch zu erhalten. Eine kleine Rüge kann ich Arno heute nicht ersparen, da der ja auch keinen mm nachgibt, den er nicht muss - heute Nachmittag gab es die eine oder andere kurze Diskussion von wegen "der Klügere gibt nach" - Männer!!!! Am Straßenrand wird immer wieder frisch gepresster Zuckerrohrsaft und vor allem Kokosnusssaft abgeboten. Bei unserer Nachmittagskurzpause trinken wir Saft direkt aus der Nuss - herrlich. Dazu gibt es ganz frische kleine Bananen. Die Landschaft hier ist wunderschön grün. Rechts und links der Straße begleiten uns erst riesige Bananenplantagen und später Kakaofelder. Gegen 18.00 Uhr - kurz bevor es dunkel wird - erreichen wir Babahoyo um uns im Hotel ein Zimmer zu nehmen. Erst halten wir 5km vor der Stadt bei einem Motel, welches aber nur für Liebespaare die keine andere Möglichkeit haben gedacht ist - sowohl der Betreuer der Anlage als auch wir finden die Situation sehr lustig und sind sehr amüsiert. Ihr müsst euch vorstellen, dass es hier lauter Garagen mit Vorhängen gibt, da wird hinein gefahren, Vorhang zu und von dort führt eine Türe ins Zimmer.
Wir finden ein nettes Hotel in der Stadt, Moped kommt in eine Garage 2 Quadras weiter - so beschreibt man hier die Häuserblocks - wir unter die Dusche und dann gehen wir Abendessen - nein, kein Pollo - es gibt hier ein Chinarestaurant welches wir besuchen. Das Essen war sehr gut und nun sitze ich am Bett um zu schreiben und der nette Herr neben mit praktiziert Fernschlafen.
Eigentlich soll die Fahrt gegen 7.00 Uhr weitergehen. Nachdem es aber regnet als wäre eine Schleuse geöffnet worden müssen wir etwas Geduld aufbringen. Gegen 8.30 Uhr geht es dann los. Die heutige Fahrt ist wieder wunderschön. Alles ist grün - es regnet hier ja auch fast täglich zurzeit - riesige Bananen- und Kakaoplantagen begleiten uns die ersten hundert Kilometer. Dann beginnt wieder "Hochschaubahn fahren" - Berg hinauf, Berg hinunter - ein LKW und Bus nach dem anderen. Die Landschaft ist ein Traum, der Verkehr ein Alptraum. Gegen 16.30 Uhr erreichen wir den Mittelpunkt der Erde - wir haben den Äquator erreicht. Schnell ein paar Fotos und weiter geht es in Richtung Grenze nach Columbien. Eigentlich wollten wir bis kurz vor die Grenze fahren. Da es jedoch dunkel wird ist ca. 60 km vorher Ende der heutigen Tour. An der Ortseinfahrt steht ein großes Hostal welches wir gleich anpeilen. Zimmer frei, Zimmer sehr schön, Garage für das Gespann und Abendessen gibt es auch noch. Nach diesem fallen wir beide sehr müde ins Bett, da es morgen wieder zeitig los geht.
Mittwoch früh nehmen wir gegen 7.30 Uhr wieder Fahrt auf. Nach einer Stunde ist die Grenze nach Columbien erreicht. Bei der Ausreise gibt es keine Probleme und schnell ist der Stempel im Pass. Während Arno beim Zoll ist "behüte" ich das Motorrad. In kürzester Zeit stehen 15 Männer rund um mich und reden spanisch auf mich ein. Ein paar Worte verstehe ich ja schon und kann auch bereits antworten. Nun gesellen sich auch noch 5 Beamte zu unserer feinen Runde und einer davon spricht perfekt Englisch. So stehe ich mal Rede und Antwort um dann mein ok. für die Beamten zu einem Foto zu geben. Unglaublich wie eitel Männer sein können. Nicht neben dem Moped, nein auf dem Moped wird posiert und es darf auch sonst ja niemand im Bild sein - ich bin sehr erheitert ob dieser Situation. Endlich kommt auch Arno wieder und "befreit" mich - weiter geht es auf die Columbianische Seite. Dort mal zur Migration - Einreise - und dann der Spießrutenlauf zum Zoll. Pass kopieren lassen im Geschäft gegenüber, dann langen Papierkram und zu guter Letzt möchte der Beamte unbedingt die Fahrgestellnummern "kopieren". Das heißt, er schwärzt diese mit Durchschlagpapier ein um anschließend eine durchsichtige Folie draufzu-drücken - never ever - aber er wollte unbedingt - hat natürlich nicht funktioniert. Bei der Wing ist die Fahrgestellnummer am Lenker ganz innen eingeprägt - da beginnt er erst gar nicht mit seinem Papier. So, nun braucht er einen Fotoapparat, da er die Nummern jetzt so "festhalten" möchte. Nach 1 ½ Std. sind somit alle Papiere erledigt und wir können weiter fahren. In der ersten Ortschaft müssen wir nun die Versicherung für Columbien kaufen, da dies nicht anders möglich ist. Bevor wir lange suchen bitten wir den Transit Polizisten auf seinem Moped uns dort hin zu geleiten. Überaus freundlich tut er dies auch und wartet die ganze Stunde bis Arno fertig ist um uns dann auch noch die Ausfahrt aus der Stadt zu erklären. Vom heutigen Tag gibt es außer vielen Kilometern bergauf und bergab in einer sehr schönen grünen Gegend nichts Außergewöhnliches zu berichten. Das Verkehrsverhalten der LKW- und Busfahrer ist etwa so wie in Ecuador. Bei Einbruch der Dunkelheit suchen wir uns wieder ein Zimmer - welches wir auch sehr schnell finden. Ein sicherer Unterstellplatz für das Moped sowie ein Restaurant sind auch dabei. Die Tochter der Besitzer spricht perfekt Englisch, da sie in den USA lebt und zurzeit auf Urlaub bei den Eltern ist. Bei sehr netter Unterhaltung genießen wir das Abendessen um gegen 22.00 Uhr schlafen zu gehen.
Um 6.20 Uhr ist am Donnerstag Abfahrt in Richtung Turbo zum vereinbarten Treffpunkt - für Freitag früh - mit dem Fährboot zum Segler. Den Vormittag über verbringen wir noch in den Bergen um dann am Nachmittag an einem Fluss entlang zu fahren. Die heutige Strecke welche Arno wählt ist keine Hauptdurchzugsstrecke und daher sind wir fast alleine auf der Straße - herrlich. Die Straße hat einige Blessuren von den Unwettern der letzten Zeit und somit ist vorsichtiges Fahren angesagt. Leider sind auf unserer Columbien Karte etwas falsche KM Entfernungen angegeben und so haben wir um 16.30 Uhr noch etwa 260km bis Turbo. Arno zieht es in Erwägung ausnahmsweise auch in der Dunkelheit zu fahren, was ich jedoch für sehr gefährlich aufgrund des Straßenzustandes halte. Ich verstehe natürlich auch, dass er heute bis zum Ziel kommen will. Bei unserem nächsten Tankstopp dämmert es schon ziemlich. Einige nette LKW Fahrer bewundern das Moped und wir können Arno gemeinsam davon überzeugen nicht mehr weiterzufahren. Etwa 2 km retour gibt es eine Ortschaft mit Hotel, das wir dann auch aufsuchen. Zimmer in Ordnung, bewachter Parkplatz für Gespann und Abendessen gibt es auch noch. Die Menschen hier sind sehr nett - wie eigentlich überall in Südamerika. Die einzige gewöhnungsbedürftige Tatsache in Columbien ist jene, dass das Militär und die Polizei allzeit präsent sind - überhaupt nicht unangenehm aber präsent. Nach Aussagen der Einheimischen sehr angenehm, da es dadurch sehr sicher ist - wir befinden uns hier in der Hochburg des Rauschmittelanbaus bzw. -schmuggels!!!! Nach dem Abendessen telefoniert Arno noch mal mit dem Eigner des Segelbootes um zu erfahren, dass wir einen anderen kleinen Hafen für die Verschiffung auf das Zubringerboot ansteuern müssen. Kein Problem, sind nur 40km mehr und nun sind es ja nur mehr 150km plus eben der 40km.
Am Freitagmorgen geht es um 6.30 Uhr wieder los. Was wir nun erleben ist mal wieder ein Traum. Wir fahren bei Sonnenaufgang durch den Regenwald!!! Der Nebel lichtet sich im aufgehenden Sonnenschein. Sträucher und Bäumen in den verschiedensten grünschattierungen mit Tau an den Blättern sowie Strelitzien (Papageienblume), Orchideen und andere Blumen in den schönsten Farben strecken ihre Blüten zwischen den grünen Blättern heraus - unbeschreiblich schön. Dafür ist der Zustand der Straße weniger schön. Immer wieder fehlen Fahrbahnteile bzw. wechselt ständig die Oberflächenbeschaffenheit (was gibt es schöneres als eine sich auflösende Asphaltstraße) der Fahrbahn. So brauchen wir für die ersten 40km über eine Stunde. Na, wenn das so weitergeht wird es wohl nichts in 4 Std. mit 200km. Nachdem die Fahrbahn endlich besser wird kommen ständig Ortschaften, die auch nicht so zügig durchfahren werden können. Auch sind die Polizisten und das Militär sehr interessiert an unserem Gespann und halten uns ständig zum Plauschen auf. Etwa 50km vor Turbo plötzlich ein Stau auf der Straße - auch das noch!! Was nun??? Gleich versammelt sich eine Menschentraupe um unser Fahrzeug und als wir ihnen erklären wo wir hin müssen, meinte einer ja es geht schon, aber nur durch den Fluss. Also los, wir fahren an das Ortsende um uns die Wasserhöhe anzusehen - kein Problem, ca. 40-50cm. Ich biete sofort wieder meine Tätigkeit als Fotografin an und laufe zu Fuß durchs Wasser - ich bin ehrlich, ein Einheimischer führt mich durch - sehr nett!! So, dass wäre auch erledigt und weiter geht es. Da ja jeder Tag irgendwann seinen Höhepunkt braucht, haben wir den gleich am Vormittag 30km vor unserem Ziel. Eine nicht fertig gestellte Asphaltsstraße auf welcher der Schotter-Koffer mit spitzen Steinen aus der Lemschicht herauskommt. Nach 5km ist der endlich vorbei und wir sind pünktlich wie vereinbart am Strand von Necocli. Weit und breit kein Boot zu sehen welches uns transportieren könnte. Wir warten eine Stunde, dann telefoniert Arno mit Herve - so der Name des Kapitäns des Seglers - der sehr erstaunt reagiert, da das Zubringerboot bereits um 7.30 Uhr los gefahren ist um uns zu holen. Langer Rede kurzer Sinn, um 13.30 Uhr tauchen die Herren endlich auf. Also ich das Boot - die Tschunke wie ich es nenne - sehe, trifft mich halb der Umschlag. Ein etwa 10x1,5m Holzboot. Ich war jedoch nicht die einzige welche entsetzt war. Als die beiden Fährmänner das Gespann sehen trifft sie auch halb der Umschlag. Wie bringen wir nun das Gespann in das Boot? Plötzlich steht ein Einheimischer hinter uns und bietet an Helfer zu holen - 10 Mann hoch kommen in kürzester Zeit um das Moped und den Hänger in die Tschunke zu heben. Mein Adrenalin ist wieder mal auf Höchststand. Gegen 15.00 Uhr sind wir bereit zur Abfahrt. Da das Meer sehr unruhig ist haben wir ziemlichen Seegang und uns beiden ist nicht ganz wohl bei der Sache - aber da müssen wir jetzt durch. Aufgrund der schweren Fracht kommen wir nicht so schnell wir gedacht voran und wir müssen nach 5 Std. einen kleinen Hafen anpeilen um dort zu übernachten und am Morgen weiter zu fahren. Nach 3 Versuchen finden wir endlich ein Zimmer welches halbwegs passt und nach einer dringend nötigen Dusche machen wir uns auf den Weg in ein kleines Restaurant um die Ecke. Just in dem Moment fällt der Strom aus und so ist kein Abendessen mehr möglich. Am Kiosk gegenüber des Hotels kaufen wir ein paar Cracker, eine Dose Aufstrich und Getränke welche wir dann in der Dunkelheit am Zimmer verzehren - ja, so ist das Leben. Gegen Mitternacht werde ich von starken Bauchschmerzen geweckt und verbringe den Rest der Nacht meist auf der Toilette.
Pünktlich um 7.00 Uhr - so ist es vereinbart - treffen wir uns beim Boot. Arno versucht als erstes mir ein Immodium akut aus der Apotheke zu geben. Nach kurzer Zeit erscheinen auch schon der erste Skipper und dann der zweite. Aber nicht nur diese, nein mindestens 10 Personen bringen so an die 500kg Fleisch mit, welches nun samt den Leuten verstaut wird, da diese alle zum nächsten Hafen möchten um ihre Produkte dort zu verkaufen. In jener Gegend in der wir uns nun befinden gibt es keinen Landweg. Es gibt hier auch keine Autos, nur Pferdefuhrwerke, Mopeds und Fahrräder. Um 8.00 Uhr ist dann endlich die Weiterfahrt angesagt - wir beide freuen uns schon so auf die 4 Tage am Segler. Nach 1 ½ Std. Fahrzeit laden wir die Leute samt Waren aus und nach einer weiteren ½ Std. kommen wir in Sapzurro dem vereinbarten Treffpunkt mit dem Segler an. Herve trifft der Schlag als er uns kommen sieht. Obwohl wir ihm des Öfteren per Mail und am Telefon die Größe unseres Gespanns beschrieben haben, hatte er sich keine wirkliche Vorstellung gemacht. Er hat zwar eine Seilwinde an Board, da er ja Motorradtransporte anbietet, die ist aber nur für ca. 300kg ausgerichtet. Also werden wieder Helfer vom Ort geholt welche die Winde beim Hochheben unterstützen. Nach etwa einer Stunde ist alles erledigt und wir fahren mit einem Beiboot zurück nach Capurgana, wo wir die Ausreiseformalitäten erledigen und die 5 Rucksacktouristen welche auch mitkommen abholen. Zurück am Segler wird beschlossen noch heute Nacht die Reise anzutreten. Gegen 23.30 Uhr läuft die Meta Comet aus dem Hafen von Sapzurro aus. Bereits nach 20 Minuten muss ich aus der Kabine hinaus, da wir im Bug schlafen und so starker Wind und Wellengang herrscht, dass es unmöglich ist dort zu schlafen. Auf allen Vieren versuche ich den hinteren Teil des Schiffes zu erreichen. Obwohl Moped und Hänger gut verzurrt wurden, beginnt plötzlich alles zu "wandern". Herve - ein schwerer Choleriker wie wir schon festgestellt haben - beginnt herum zu brüllen und Arno versucht so gut er kann zu fixieren. Ich liege auf einer Bank, Arno liegt am Boden und so versuchen wir zu schlafen. Nachdem ich zum dritten Mal von der Bank geschleudert wurde bleibe ich nun auch dort neben Arno liegen. Die 5 Deutschen haben sich ein paar Joints hineingezogen und schlafen so ganz ruhig in ihrer Kabine unter Deck. Gegen 5.30 Uhr laufen wir in eine Bucht ein und so hat diese Horrornacht endlich ihr Ende. Fix und fertig fallen wir ins Bett und schlafen bis 11.00 Uhr.
Nach dem Frühstück beginnt Arno von Neuem mit einigen Zurrgurten das Gespann zu fixieren - so, nun ist alles so fest, dass nichts mehr passieren kann. Erst jetzt haben wir Augen für die Umgebung - tiefblaues Wasser, eine kleine Insel mit Kokospalmen. Also, rein in die Badesachen und ab ins Wasser. Die Wasserthemperatur liegt bei etwa 28° - herrlich!!!!! Wir hängen den ganzen Tag in der Bucht und genießen das Wasser und die Sonne. Am Nachmittag statten wir dem kleinen Indianerdorf auf der Insel einen Besuch ab. Leider ist fotografieren hier auf allen Inseln verboten - natürlich nur auf den bewohnten. Am Abend gibt es gutes Pollo - ach ist mir das peinlich - mit Gemüse und Salat. Die Nacht ist herrlich ruhig und endlich ist ausschlafen angesagt. Am nächsten Morgen wird gegen 8.00 Uhr der Anker gehoben, die Segel gehisst und der Motor gestartet. Weiter geht die Fahrt durch das Karibische Meer. Auch heute ist wieder sehr starker Wind und Wellengang. Ich habe einen etwas flauen Magen und genieße die Umgebung im Sitzen auf Deck. Heut fall ich wenigstens nicht von meiner Bank *gg*. Herrlich der Anblick der vielen kleinen Inseln. Nach 8 Std. Fahrt legen wir an einer ganz kleinen Bucht an und alle rein ins Wasser - wie lange habe ich es schon nicht mehr erlebt einfach ins Wasser zu springen ohne auch nur einmal das Gefühl von brrrrr zu haben - es ist unbeschreiblich schön. Wir tümpeln stundenlang in der warmen Lacke! Am nächsten Morgen laufen wir gegen 8.00 Uhr aus um auf der Insel Porvenir die Migration für Panama zu erledigen und dann ist wieder relaxen im warmen Wasser und an Deck angesagt. Morgen geht es weiter nach Porto Lindo, wo unsere Reise schon wieder zu Ende ist.
Um 7.00 Uhr beginnt dieser Tag und die See ist während der ganzen Fahrt sehr ruhig. Arno und ich haben heute das Schiff für uns alleine, da die 5 Deutschen in der Früh von einem kleinen Boot abgeholt wurden um auf eine einsame Insel gebracht zu werden. Da können sie ohne Zuseher kiffen und saufen!!!! Gegen 13.00 Uhr laufen wir in der Bucht von Porto Lindo ein, wo nun wieder die Anspannung bezüglich ausladen steigt. Heute verläuft jedoch alles viel ruhiger. Das Zubringerboot kommt mit 7 Mann hoch. Erst kommt die Wing an Land - dies ist etwa 200m vom Boot entfernt - dann der leere Hänger und zu guter Letzt der Inhalt des Hängers. So, endlich wieder festen Boden unter den Füßen. Nachdem der Hänger eingeräumt ist geht es zum Hostal wo wir übernachten wollen. Dies ist nur 200m von unserem jetzigen Standort entfernt. Unser Zimmer für die nächsten 2 Nächte besteht aus "Bambusmauern", die Einrichtung ist ein fast Doppelbett mit Moskitonetz und das Dach mit Palmblättern gedeckt - jedoch sehr robust, da regnet es nicht durch - richtig Karibisch eben *gg*. Zum Abendessen hat uns Herve mit Frau ins Restaurant eingeladen. Nach einem netten Abend fallen wir gegen 22.00 Uhr sehr müde ins Bett.
Heute Donnerstag baut Arno nach dem Frühstück den Hinterreifen aus, da dieser total abgefahren ist und bereits 3 große Risse hat. Der Reifen des Hängers ist ebenfalls abgefahren und muss auch abmontiert werden. Gegen 9.30 Uhr kommt ein Taxi, welches ihn in die nächste Stadt nach Collon bringt. Dort versucht er die Reifen zu tauschen, eine Straßenkarte für Panama zu bekommen und vor allem muss er den Zoll für das Gespann erledigen. Ich mache mich in der Zwischenzeit daran den durch das Salzwasser angesetzten Rost auf den Chrometeilen zu entfernen und stelle den Bericht fertig, damit ihr endlich wieder was zu lesen habt. Wie unsere Reise weitergeht könnt ihr dann im nächsten Bericht lesen.
LEIDER GIBT ES AUCH HIER NUR SEHR SCHWACHES INTERNET UND ES IST NICHT MOEGLICH BILDER ZU SENDEN SORRY
Aufbruch: | 03.11.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 23.04.2010 |
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