Süd- u Zentralamerika bis Washington DC
Brasilien: Iguazu bis Blumenau
Reisebericht 3 - Iguazu-Blumenau
Iguazu Wasserfälle AR 2009_11_08 000 km
Iguazu Wasserfälle BR 2009_11_09 030 km
Iguazu BR-Santa Clara 2009_11_10 512 km
Santa Clara-Trese Tilias 2009_11_11 295 km
Trese Tilias-Blumenau 2009_11_12 394 km
Woche gesamt: 1231 km
Tour gesamt: 2610 km
Am Sonntag begrüßte uns ein herrlicher morgen und so machten wir uns zeitig auf den Weg, sodass wir kurz vor dem Besucheransturm den Nationalpark mit den Wasserfällen erreichten.
Mit einer Schmalspurbahn ging es in das "Innere" des Parks und so erreichten wir nach einem kurzen Fußweg den ersten Blick auf die Fälle. Was mich da erwartete habe ich mir in meinen schönsten Träumen nicht vorgestellt. Ein schier unfassbares Naturschauspiel - die Wassermassen stürzen mit tosender Lautstärke in die Tiefe, das kann man sich nicht vorstellen, dass muss man gesehen haben. Wir gingen auf den unzähligen Wegen durch den Park, wo man immer wieder einen anderen Blickwinkel auf das Wasser hatte. Ich stand das eine oder andere mal wie angewurzelt und konnte nicht glauben was ich sah. Um 10.45 ging es dann in einem LKW mit offenen Sitzreihen auf eine Fahrt durch den Regenwald wo uns der Fremdenführer die vielen Baum- und Blumenarten erklärte. Begleitet wurden wir auf dieser Fahrt vom den Melodien unzähliger Vogelarten. Weiter ging es dann mit dem Speedboot so nah als möglich unter die Fälle - wir waren alle pitschnass. Dank Arnos Besuch im März dieses Jahres waren wir jedoch vorbereitet und absolvierten diese Fahrt in Badebekleidung - wie viele andere auch. Anschließend fuhren wir wieder mit der Bahn zu einem anderen Aussichtspunkt - die Rückfahrt legten wir in einem Schlauchboot zurück - der "Kapitän" zeigte uns auf diesem Weg 2 kleine Krokodile welche gerade Jungtiere hatten. Für den Retourweg zum Ausgang konnte man Zug oder Fuß nehmen, wir gingen noch einmal zu Fuß und konnten dabei herrliche Blumen und einige ca. 50 cm große Echsen sehen. Nach etwa 7 Std. im Park sind wir mit einer Vielzahl an Eindrücken zum Campingplatz zurück gefahren.
Den Abend verbrachten wir bei einem guten Steak und zwei sehr netten jungen Schweizer-innen (liebe Grüße Michele und Jeanine), welche auch auf dem Campingplatz ihr Zelt aufgeschlagen hatten.
Der Nationalpark von Iguazu wurde 1542 von Alvar Nunez Cabeza und seinem europäischen Expeditionsteam entdeckt. Der Legende nach entstanden die Fälle aufgrund eines Streites zweier Indianstämme und so teilte der Waldgott voller Wut das Flussbett und dadurch entstanden die vielen Wasserfälle!!! Im Nationalpark gibt es ca. 600 Arten von Schmetterlingen in den schönsten Farben und Größen.
Am Dienstagmorgen packten wir zusammen und brachen auf in Richtung Brasilien. Beim Zoll hatten wir keine Probleme - wir waren wieder mal die Attraktion der Stunde mit unserem Gespann. Begrüßt wurden wir auf der Grenze von einem deutschsprachigen Zöllner, welcher auch schon im Frühjahr der Fam. Darnhofer bei den Zollformalitäten behilflich war. Weiter ging es dann auf den Campingplatz in Iguazu BR. Wir hatten den ganzen Platz für uns und suchten uns so eine gemütliche Bleibe für diese Nacht. Beim Aufstellen des Hängers fiel der Deckel zu, wodurch sich die Scharniere verzogen und er sich somit nicht mehr schließen ließ. Also, fast alles ausräumen und Arno begann mit der Reparatur bei einer Temperatur von ca. 30 Grad und einer Luftfeuchte von 80% - mehr sage ich jetzt nicht dazu. Nach etwa 30 Min. und schweißgebadet war er jedoch wieder fertig und wir konnten die Fälle auf der brasilianischen Seite besuchen. Diese Seite hat nicht so viele Wege auf denen man den Wald durchlaufen kann, aber für mich ist der Anblick noch viel imposanter, da man sich auf dem oberen Plateau befindet und einen größeren Blickwinkel auf das gesamte Ausmaß der Fälle hat. Zurück auf dem Campingplatz bereitete Arno ein gutes Abendessen zu, welches wieder einmal von vielen Melodien untermalt wurde.
Am Dienstag ging es weiter in Richtung Thermalbad Santa Clara, das wir uns auf der Landkarte gesucht hatten. Auf diesem Weg wurde uns die Vielfalt der unterschiedlichsten Landschaften Brasiliens "vorgeführt". Von riesigen Getreidefeldern, Apfelplantagen, Grünland, kleinen Sojaplantagen, Viehwirtschaft und Palmenhainen konnten wir alles sehen. Wir hatten auf diesem Weg Höhenunterschiede von bis zu 1.200m - von 240 m bis ca. 1.400m - die Straßen waren wie eine Hochschaubahn einmal rauf und einmal runter. Wir fuhren immer mit viel Schwung. Als uns jedoch die LKW mit 120 km bergab überholten (es ist sehr viel Schwerverkehr unterwegs) kamen wir teilweise aus dem Staunen nicht heraus und Arno musste sehr "auf der Hut" sein. Das Wetter war sehr schön, aber irgendwie brauten sich am Himmel einige Wolken sehr verdächtig zusammen. Arno beruhigte mich mit dem Hinweis auf das Zimmer im Thermalbad und so freute ich mich, als wir in Santa Clara ankamen, da es gerade zu tröpfeln begann. Als wir jedoch die Einfahrt zur Therme sahen, war uns beiden mit einem mal klar - kein Zimmer heute Nacht. Das Haus ziemlich verfallen, die Anlage wie ein Urwald. Wir fuhren trotzdem die Einfahrt - welche offen stand - hinein da es mittlerweile ganz gut regnete, in der Hoffnung einen Unterstellplatz zu finden. Am ehem. Eingang standen 2 junge Männer und so fragte Arno, ob wir bleiben könnten. Arno kein portugiesisch, die 2 kein Englisch, aber im Endeffekt durften wir im ehem. Parkdeck unser Zelt aufschlagen. Mir war die ganze Sache nicht so wirklich geheuer, da die beiden keinen vertrauenerweckenden Eindruck auf mich machten. Als uns jedoch der "Hausmeister" eine Flasche mit Thermalwasser brachte, waren auch meine Bedenken vorbei. Genau in dem Moment als wir mit dem Gespann in das Parkhaus einfuhren ging ein Regenschauer nieder, der sogar das halbe Parkhaus unter Wasser setzte. Umso dankbarer waren wir diese "Bleibe" für heute Nacht gefunden zu haben. Nachdem wir alles aufgebaut hatten hörte der Regen auf und wir spazierten durch alle Badehäuser - soweit sie offen waren - und wir kamen zu dem Resümee, diese muss mal eine tolle Therme für betuchtere Personen gewesen sein. In einer Halle stand ein wunderschöner mit Mosaiken verzierter Brunnen - wie ein großes Taufbecken - und da aus diesem warmes Thermalwasser kam, war unsere abendliche Körperpflege auch schon gesichert. Eines kann ich euch sagen, unter solchem Gelächter habe ich in meinem Leben noch nicht "geduscht".
Am Mittwoch ging es bei Sonnenschein in Richtung Treses Tilias - der Name geht auf seinen Gründer den österr. Einwanderer Andreas Thaler zurück - ein Tiroler Alpendorf weiter. Die Landschaft wie am Vortag kamen wir gegen 15.00 Uhr im Alpendorf an. Ein wunderschöner gepflegter Ort mit Hotels welche die Namen "Hotel Austria", "Alpengasthof" "Zu den 13 Linden" usw. trugen. Höhepunkt dieses Ortes ist das jährlich stattfindende Tirolerfest. Nachdem wir unser Zelt am Campingplatz aufgeschlagen haben - die Besitzerin hat uns im Dirndl empfangen - machen wir noch eine Stadtrunde und treffen einige Menschen mit denen wir uns auf Deutsch unterhalten können. Die meisten sprechen oft nur mehr gebrochenes Deutsch, da sie meist schon in 4. Generation hier leben. Wir haben sowohl in Argentinien als auch in Brasilien schon sehr viele Menschen getroffen, welche österreichische, deutsche oder schweizer Wurzeln haben.
Am Donnerstagmorgen brechen wir in Richtung Blumenau auf. Auf dem Weg dorthin kommen wir nach Fraiburgo - eines der größten Apfelanbaugebiete Brasiliens. In Blumenau angekommen müssen wir zur Hauptverkehrszeit durch die ganze Stadt - ca. 300.000 EinwohnerInnen - um auf einen herrlichen Campingplatz in einem Naturschutzgebiet zu kommen. Wir sind wieder einmal die einzigen Gäste. Direkt vor uns fließt ein Bach mit herrlich klarem Wasser - also nichts wie rein nach der Hitzeschlacht durch die Stadt - welch ein Genuss. Unser Gespann steht mitten in einem kleinen Urwaldgebiet mit jungen Bananenpalmen welche gerade blühen und sich ein Kolibri seinen Nektar aus der Blüte holt - es ist wie im Paradies!!!!! Am Abend drehen wir noch einmal eine Runde in der Stadt und landen in einer echt italienischen Pizzeria. Zu einem herrlichen Abendessen hatten wir eine sehr angenehme Unterhaltung mit den Besitzern - einem jungen Paar, er Neapolitaner, sie Brasilianerin mit deutschen Wurzeln. Zurück am Campingplatz sitzen wir bei totaler Finsternis und sehen wie die unzähligen Leuchtkäfer durch die Nacht schwirren - wir sind beide sehr beeindruckt was "Mutter Natur" zu bieten hat.
Anbei senden wir euch noch ein paar versprochenen Bilder vom letzten Bericht!
Aufbruch: | 03.11.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 23.04.2010 |
Brasilien
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Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Panama
Mexiko
Vereinigte Staaten