Süd- u Zentralamerika bis Washington DC
Chile: San Pedro de Atacama bis Arica
Reisebericht 15 - San Pedro de Atacama - Arica
San Pedro - Salta 2010_02_03 616 km
Salta - Yala 2010_02_04 138 km
Yala - San Pedro 2010_02_05 479 km
San Pedro - Tokopila Küste 2010_02_06 281 km
Tokopila - Iquique 2010_02_07 244 km Iquique 2010_02_08 042 km
Iquique 2010_02_09 030 km
Iquique 2010_02_10 086 km
Iquique - Arica 2010_02_11 350 km
Woche gesamt: 2266 km
Tour gesamt: 23343 km
Pünktlich um 7.00 Uhr stehen wir auf - es fällt uns nicht sehr schwer, da sowieso wieder die ganze Nacht Party ist, und der letzte Besoffene sich um diese Zeit gerade in den Schlaf singt. Arno ist so zornig, dass er am Liebsten den Radio der Wing auf volle Lautstärke einschalten möchte. Ich kann ihn jedoch davon überzeugen, dass dies auch keinen wirklichen Sinn mache. 10 Minuten vor 8.00 Uhr stehen wir an der Zollstation - ich denke ich bin die Nummer 30 in der Schlange. Etwa 15 Minuten nach 8.00 Uhr öffnet der Schalter und dann geht es relativ rasch weiter. Um 9.00 Uhr sitzen wir - angezogen wie im Winter - auf dem Moped und los geht es in Richtung Argentinien über den 4830m hohen Paso Jama. Auf einer Strecke von 40 km steigt die Straße auf 4600m an (Ausgangshöhe 2200m).
Nicht nur, dass mir ziemlich kalt ist, ich habe ein sehr unangenehmes Sausen in den Ohren und ein leichter Kopfschmerz macht sich bemerkbar. Nun geht es auf 4400m runter, um dann auf 4830m anzusteigen. Das geht gesamt 3x so, bis nach 160 km die Passhöhe und der Grenzübergang erreicht sind. Der Himmel ist tiefblau, und die Sonne strahlt vom Himmel als wir uns in der Zollstation einfinden. Die Papiere sind rasch erledigt und weiter geht es ca. 400 km nach Salta. Wir passieren einen riesigen Salzsee, eine wunderschöne Lagune und fahren für ca. 300 km immer auf einer Höhe zwischen 3500m und 4000m. Die Temperatur ist mit 25 ° ganz angenehm - wenn nicht gerade eine Windböe dazwischenfegt. 160 km vor Salta beginnt die Abfahrt ins Tal - ich kann dies nicht beschreiben, eine Serpentine nach der anderen, eine steiler bergab als die andere - traumhaft!!!
Dies alles in einer Kulisse die unbeschreiblich ist - die Farben und Formen im Gestein wechseln ständig - ich kann gar nicht so schnell fotografieren. Am Fuße des Berges ziehen wir eine Schicht aus, da es etwa 35° hat, und mir endlich warm ist *gg*. Von einem Meter auf den anderen wechselt die Vegetation. Es wird so schwül, dass Arno im ersten Moment denkt der Kühler sei geplatzt. Rundherum ist es grün, auch die Berge sehen wie Moosbedeckt aus. Je weiter wir fahren, desto grüner wird es - in der Zwischenzeit sind die Berge schon dicht bewaldet und die Bäume, Sträucher und Blumen werden immer mehr. Arno wählt für die letzten 60 km nach Salta die Routa 9. Hier fühlen wir uns wie auf einer Hochalm - die Kühe grasen am Straßenrand, ein Bächlein plätschert über die Straße und ringsum nichts als grüne Bäume. Wir passieren eine Kurve nach der anderen - die Straße ist asphaltiert und in einem sehr guten Zustand, aber leider nur an die 3m breit. Aus diesem Grund wäre eigentlich vorsichtiges Fahren angesagt - das Bikerherz von Arno schlägt auf dieser Strecke sehr hoch!! In Salta angekommen führt uns das GPS zur Touristeninfo, welche jedoch übersiedelt ist. Also nehmen wir das Internetcafe an der Ecke, um zu sehen ob Ariel - der Argent. Goldwinger - Neuigkeiten von der Versicherung zu berichten hat. Ja wirklich, er konnte sich für uns schlau machen und hat die genaue Adresse an welche wir uns zwischen 9.00 Uhr und 14.00 Uhr wenden können. Aus dem Reiseführer sucht Arno ein Hostal welches er, während ich die restlichen Mails beantworte aufsucht - es ist nur 2 Häuserblocks entfernt. Das Zimmer ist sehr schön und sauber, und um 21.30 Uhr ist Asado mit anschließenden Vorführungen einer Volkstanzgruppe angesagt. Der Abend ist sehr nett, wir sind jedoch sehr müde und gehen gegen Mitternacht schlafen
Um 9.30 Uhr parken wir uns am Donnerstag vor der Versicherung ein. Ich bleibe bei der Wing und Arno versucht sein Glück bei der Versicherung. Leider hat er eine Ladezone bzw. eine Stellzone für Taxis zum Parken ausgesucht. Die Taxler sind darüber nicht sehr erfreut und hupen mich ständig an, da ich auf dem Moped lehne und lese - ich verstehe leider kein Wort, und versuche auch nicht hinzuhören. Nach etwa 1 ½ Std. kommt jedoch eine "Frau Parksheriff" und meint, dass ich in 5 Minuten weg sein muss - das habe ich jetzt gut verstanden. Also hinein in die Bank - in der sich auch die Versicherung befindet - und auf die Suche nach Arno. Nach einigen Minuten habe ich ihn im ersten Stock gefunden und bitte ihn rasch wegzufahren. Nun weiß ich auch, warum der so lange nicht kommt - die Argentinierin ihm gegenüber ist bildhübsch *gggg*. Wie sich herausstellt ist sie nicht nur dies sondern auch die Bankdirektorin, die sich unseres Falls angenommen hat, da sonst niemand im Hause Englisch spricht. Nach 4 Stunden verlassen wir die Versicherung mit einigen Adressen und der Klarheit, dass wir ohne Rechtsbeistand keine Chance haben jemals Geld zu sehen. Marcella - so der Name der Bankdirektorin - hat uns auch hier weitergeholfen und um 16.00 Uhr einen Termin bei einer Anwältin mit englischsprachigem Mitarbeiter vereinbart. Wir müssen in der Zwischenzeit eine Werkstätte suchen, welche uns einen Kostenvoranschlag für die defekten Fahrzeugteile in Spanisch schreibt. Uns ist klar, dass dies niemandem möglich sein wird, da es keine einzige Goldwing Werkstätte in ganz Argentinien gibt. Wir wollen jedoch nicht untätig sein und steuern trotzdem einige Werkstätten an - keine Chance, von 13.00 - 16.30 Uhr ist in fast ganz Salta Siesta angesagt. Also machen wir es uns auch auf einer Parkbank mit Gameboy und Reiseführer bequem. Pünktlich um 16.00 Uhr sind wir beim Anwalt. Schnell werden alle Daten aufgenommen, bevor wir zum Notar um eine Unterschriftsvollmacht beglaubigen zu lassen und anschließend geht es in eine Werkstätte welche dem Anwalt bekannt ist. Der Besitzer schreibt eine Bestätigung über die "Kleinteile" und die Arbeitszeit, wir brauchen dann noch ein Anbot für die Original Hondateile - wir werden dies per Mail von der Firma Hentschl in Krems erbitten. Es ist nun 18.15 Uhr, alle Formalitäten sind erledigt und es wird beschlossen noch ein paar Kilometer in Richtung Chile zurückzufahren. Nach ca. 90 km beginnt es wieder mal zu regnen, nein es ist ein Unwetter - falls jemand Regen auf Bestellung braucht, wir kommen gerne. Nach weiteren 30 km stoppt Arno bei einem Hostal, da wir nun schon sehr nass sind - trotz Regenkleidung - und es vor allem dunkel wird. Zum Glück ist noch ein Zimmer frei - Zustand so lala - aber, in der Hochsaison muss man froh sein überhaupt eine Bleibe zu finden. Die Tatsache, dass es ins Zimmer einregnet regt mich gar nicht mehr auf. Auch im Speisesaal des Hostals stehen überall Kübel um das Wasser aus den undichten Dachstellen aufzufangen - kein Problem, wir sind doch in Südamerika. Beim Abendessen unterhalten wir uns mit einem deutschen Ehepaar, welches auf dem dazugehörenden Campingplatz übernachtet. Sie geben uns die Koordinaten für einen netten Stellplatz in Iquique, unserem nächsten Ziel.
Pünktlich um 9.00 Uhr geht es am nächsten Morgen wieder los in Richtung Paso Jama. Es ist noch sehr dunstig aufgrund des vielen Regens. Als wir die Region rund um Jujuy - gesprochen Chuchui - wieder verlassen beginne ich die Kehren auf den Berg zu zählen - nicht die Kurven. Es sind 45 steile Kehren an der Zahl. Leider ist das Wetter heute sehr bewölkt, aber nicht sonderlich kalt. Dieses Mal wird am großen Salzsee eine Pause eingelegt um ein paar Fotos zu schießen und noch eine Schicht anzuziehen, da es nun wieder auf 4830m hoch geht. Bei der Zollstation angekommen trifft es uns wie der Blitz - 4 Touristenbusse, und alle stehen Schlange. Das Glück ist jedoch auf unserer Seite, die Touristen müssen einen anderen Schalter nehmen als wir, und so ist in 30 Minuten alles erledigt und weiter geht´s für die letzten 160 km dieses Tages.
Vor dem letzten großen Anstieg halten wir bei einem Fahrradfahrer aus der Schweiz an, der sein Gefährt den Hang hinauf schiebt, da im Moment sehr starker Gegenwind bläst. Der Typ fährt doch im Ernst mit einem Schweizer Waffenrad aus der Armee seit 17 Monaten durch die verschiedensten Teile dieser Welt. Mit einem 7-Gang Rad über einen 4830m hohen Pass!!!!! Nach einem kurzen Plausch und der Nachfrage ob alles in Ordnung sei geht es weiter in Richtung Zollstation San Pedro. Auch dort sind alle Formalitäten in 15 Minuten erledigt, und nun zurück zum Campingplatz in der Hoffnung, dass dort auch alles ok. sei. Dem ist so, und Arno macht der Besitzerin auch gleich klar, dass er die nächste Nacht nicht bezahlen wird, falls wieder keine Ruhe ist bis 7.00 Uhr früh. Oho, diese Aussage sorgt für ordentliche Aufregung. Schnell sucht sie einen Dolmetsch und versucht uns zu erklären, dass die Leute eben verrückt sind und ständig Party machen. Arno interessiert dies nicht und er bleibt bei seiner Meinung, wenn um 2.00 Uhr früh keine Ruhe ist, wird nicht bezahlt. Nach einer kurzen Rast fahren wir in das Valle de la Luna - derer gibt es scheinbar mehr - um dort den Sonnenuntergang zu bewundern. Erst geht es zu Fuß durch eine Höhle - Taschenlampe ist mit dabei - dann auf eine Düne und vorbei an wunderschönen Felsformationen.
Wie beim letzten Mal ist auch heute der Himmel bewölkt, aber, heute braut sich ein Unwetter in den Bergen zusammen und so sehen wir auch einen sehr schönen Abendhimmel. Am späteren Abend kommt der Schweizer Radfahrer an und stellt sein Zelt neben uns auf. Er hatte noch einen Schneesturm auf den letzten 60 km und so starken Wind, dass er bergab treten musste. Zu diesem Zeitpunkt war er so fertig, dass er laut seinen Erzählungen das Rad am liebsten in den Graben geschmissen hätte. Natürlich wurden an diesem Abend noch einige Erfahrungen vor dem Schlafengehen ausgetauscht.
War das eine herrliche Nacht - obwohl der Platz ganz ist, war außer ein paar leisen Stimmen nichts zu hören!!!! Nach einem gemütlichen Frühstück mit Lukas - dem Schweizer Radfahrer - beginnt unsere heutige Tour in Richtung Norden nach Iquique.
Die Strecke führt erst retour nach Calama - dort wird wieder eingekauft. Wir hoffen auf eine Führung in einer großen Mine, doch leider gibt es am Wochenende keine - auch nicht in der Hochsaison.
Also weiter Richtung Küste, wo wir heute Nacht wild campen werden. Gegen 15.30 Uhr fährt Arno eine ganz einsame Bucht an, welche von der Straße nicht einzusehen ist. Es ist hier wunderschön - das Meer zischt in der Brandung, auf dem Felsen neben uns sitzen unzählige Kormorane, Geier und Pelikane und sonst nur Ruhe.
Das Abendessen wird von einem traumhaften Sonnenuntergang begleitet, wie wir ihn schon lange nicht mehr gesehen haben. Die Nacht in unserem Himmelbett unter Sternenhimmel ist ganz ruhig, nur das zischen der Wellen ist zu hören.
Am Sonntagmorgen bauen wir gemütlich ab, um die heutigen 250 km nach Iquique zu fahren. Die ganze Strecke führt an der Küste entlang, wo viele Chilenen wild campen - das ist hier erlaubt - da es in dieser Gegend keine Campingplätze am Meer gibt.
In der Stadt angekommen finden wir schnell die Flugschule welche einem Schweizer gehört und die Möglichkeit zum Campen bietet. Die Anlage ist am Ortsrand und liegt etwas versteckt - es ist hier sehr schön und gepflegt. Auf dem Areal stehen viele Wohncontainer - nach Angaben des Besitzers aus Sicherheitsgründen vor Erdbeben. 2 deutsche Paare mit Wohnmobilen sind auch vor Ort. Ich nutze am Nachmittag die Internetverbindung um den aktuellen Bericht abzusetzen, während sich Arno mit einigen Paragleitern unterhält - fast alle kommen aus Deutschland bzw. der Schweiz. Angeblich gibt es hier die besten Windverhältnisse der ganzen Welt. Gegen 17.00 Uhr wird Arno hektisch, da wir zu den Dünen mitfahren und beim Paragleiten zusehen dürfen - sehr interessant - sieht relativ leicht aus, dürfte es aber nach dem was ich gesehen habe gar nicht sein (zumindest in der Lernphase). Die AnfängerInnen haben doch ziemlich geschwitzt. Den Abend verbringen wir beim Erfahrungsaustausch mit den 2 deutschen Paaren, wobei sich herausstellt, dass beide auch Arnos Eltern kennen!!!!
Montag ist Waschtag - hier gibt es eine Waschmaschine am Platz! Den Rest der Zeit verbringe ich mit Bericht und Mails schreiben, während Arno gegen Mittag in die Zollfreizone fährt um Räder für den Anhänger zu kaufen bzw. um bei einer Werkstätte den erforderlichen Ölwechsel vornehmen zu lassen. Erst gegen 19.30 Uhr kommt er ziemlich geschafft zurück - Reifen gekauft, Vorderreifen und Öl gewechselt. Den ganzen Nachmittag hat ihn ein Motorradfahrer aus Iquique dabei unterstützt und begleitet. Als Dankeschön, dass er Arno begleiten durfte hat er uns am Abend auch noch zum Asado bei sich zuhause eingeladen *ggg*. Die Menschen hier in Südamerika sind so was von offen und gastfreundlich. Ich musste mich zu Beginn der Reise sehr umstellen, da es für mich doch etwas befremdlich war von wildfremden Menschen so persönliche Einladungen anzunehmen. In der Zwischenzeit habe ich kein Problem mehr damit. Gegen 0.30 Uhr kommen wir nach einem sehr guten Asado auf den Campingplatz zurück und entschließen uns noch 2 Tage zu bleiben.
Dienstagvormittag wechselt Arno die Bremsbeläge an der Hinterbremse. Anschließend ist Siesta angesagt bevor wir zu einer Stadtbesichtigung nach Iquique fahren.
Iquique
Erstreckt sich auf einer schmalen Uferplattform zwischen dem Pazifik und einer direkt hinter der Stadt auf mehr als 600 hohen Kordillerenwand. Charles Darwin beschrieb die Stadt 1835 als wüstes Fischerdorf. Aus diesem öden Nest wurde die zweitgrößte Stadt nach Antofagasta im Norden Chiles mit rund 215.000 EinwohnerInnen. Aus dem Hafen von Iquique wurde in Massen Guano - stickstoffhaltiger Vogelmist - exportiert der als Dünger weltweit genutzt wurde. Dazu Salpeter aus den großen Minen. Iquiques große Zeit war zwischen 1880 und 1920 als der Hafen boomte und große Geschäfte gemacht wurden. Die reichen Salpeterbarone bauten sich Stadt
paläste, ein Theater und eine Plaza. Seit 1985 besitzt die Stadt einen Zollfreihafen. Iquique gehört zu den schönsten Städten Chiles, insbesondere nach der Renovierung des historischen Stadtkerns.
In der Zwischenzeit findet sich in der Stadt eine Gruppe von Motorrädern ein - sie kommen von Clubs aus ganz Chile - welche aufgrund der 200 Jahr Feiern Chiles von der Insel Chiloe bis Arica führt. Christian aus Santiago und Lois der Goldwinger sind auch dabei. Nach der Stadtrundfahrt statten wir ihnen noch einen kurzen Besuch ab bevor wir wieder zurück auf den Campingplatz fahren. Für morgen 10.00 Uhr wird eine Ausfahrt vereinbart, bzw. werden wir am Donnerstag den Weg nach Arica mit der Gruppe mitfahren.
Pünktlich um 10.00 Uhr sind wir vor Ort - nur leider sind wir die einzigen die pünktlich sind. Gegen 11.00 Uhr fährt die ganze Gruppe eine Parade durch die Stadt auf die Plaza, wo die Bikes bewundert werden können und die Bürgermeisterin zur Gruppe spricht. Anschließend steht ein Besuch in einem Kinderheim der Stadt auf dem Plan. Das Leuchten in den Augen der Kleinen könnt ihr euch gar nicht vorstellen, als sie die Helme und Jacken der Biker anziehen dürfen - mir wird ganz weh ums Herz beim Anblick der kleinen Buben. Diese dunkelbraunen Augen, der entzückende Blick - ich möchte gar nicht wissen was die schon erlebt haben bevor sie in dieses Heim kamen. Ein kleiner Zwerg von etwa 3 Jahren hat bei 35° eine Jacke - die geht ihm bis zu den Knöcheln - und Handschuhe an, sowie den Helm auf und will dies alles nicht mehr ausziehen. Zum Abschluss fahren die Biker noch einige Runden mit den Buben - Arno hat auch 2 auf dem Sozius - natürlich hintereinander - wir wollen doch keine chilenischen Sitten einreißen lassen. Zurück am Campingplatz machen wir es uns dann ganz bequem, und probieren unsere neueste Technik aus - wir können nun skypen!!! Ihr könnt uns unter arno.darnhofer bei Skype erreichen! Arno bekommt noch ein paar GPS Daten von Martin - einer der beiden Deutschen - für Peru, und dann gibt es Abendessen. Da morgen um 7.00 Uhr Abfahrt in Richtung Arica ist gehen wir heute etwas früher schlafen.
Tagwache um 6.45 Uhr - es ist noch ganz dunkel! Schnell alles abgebaut und eingeräumt sind wir um 7.00 Uhr am vereinbarten Treffpunkt. Heute ist auch die Gruppe pünktlich und um 7.15 Uhr setzt sich der Tross von etwa 70 Motorrädern in Bewegung. Es geht nach Arica zum Endpunkt der Tour. Da auf den nächsten 300 km keine Tankstelle sein wird tanken alle noch mal voll - inkl. Reservekanister - in der nächsten Ortschaft. Die Gruppe fährt relativ diszipliniert, jedoch nicht so wie bei uns, wo grundsätzlich in der Position in der man wegfährt auch gefahren wird. Hier werden schon die Schwächeren überholt, und so entsteht die eine oder andere Lücke. Die Polizei begleitet uns bis ca. 10 km, dann sind ein paar Fahrzeuge für die "Führung" der Gruppe zuständig. Gegen 14.00 Uhr ist kurz vor Arica ein Halt vorgesehen, damit sich wieder alle sammeln und dann wirklich gemeinsam auf den Morro - einen wunderschönen Aussichtspunkt über der Stadt - zu versammeln.
Arica
ist eine der ältesten Siedlungen Chiles, denn schon lange vor den Spaniern war der Platz an der Mündung des nur noch selten Wasser führenden Rio San José von indianischen Völkern bewohnt. Heute leben in der nördlichsten Stadt Chiles - bis 1929 gehörte Arica zu Peru - 175.000 EinwohnerInnen. Die Stadt liegt am Ausgang des Azapa Tales geschützt nach Süden durch den 260m hohen Bergrücken des Morro de Arica, der die Stadt überragt. Die Spanier übernahmen später die Stadt und legten einen Hafen an, um von hier Silber aus Potosí zu verschiffen. Arica ist auch die wichtigste Hafenstadt Boliviens und eine der wichtigsten Perus, denn beiden Ländern wurden Sonderrechte in den Häfen eingeräumt. Arica hat für eine chilenische Stadt einen ungewöhnlichen Grundriss, da die zentrale Plaza fehlt. Es gibt nur ein kleines Zentrum in dem die wichtigsten Straßen zusammentreffen. Eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten ist die Iglesia San Marcos, welche 1875 als Fertigbau-Eisenkonstruktion von einem gewissen Alexandre Gustave Eiffel errichtet wurde.
Dort angekommen spielt erst einmal die Stadtkapelle ein Ständchen, dann folgen die Ansprachen der verschiedensten Politiker und Clubvorstände, und anschließend singen noch alle die Chilenische Hymne. Wir genießen in der Zwischenzeit den Blick über die Stadt, den Hafen und der umliegenden Berge. Im Anschluss daran wird noch eine Runde durch die Stadt gefahren um am Hafen ein Mittagessen - es ist 16.00 Uhr - einzunehmen. Arno und ich essen herrlich frische Fischsuppe mit Miesmuscheln - er dann Fisch und ich gegrilltes Pollo!!!! Danach wird das Quartier in einer großen Schule bezogen und etwas Siesta gehalten. Wir stellen unser Zelt auf dem Fußballplatz der Schule auf. Gegen 21.00 Uhr brechen alle gemeinsam zur Lichterparade in die Innenstadt auf. Auf dem Hauptplatz werden alle Motorräder geparkt, damit die Einheimischen ein wenig "Motorrad schauen" gehen können. Arno und ich spazieren eine kleine Runde in der Stadt und auf einem Kunsthandwerksmarkt. Vorsicht ist vor allem unter den Palmen gegeben, da in ihnen die Kormorane nisten und alles rundherum verscheißen. Nach ca. 2 Std. verabschieden wir uns bei den anderen um schlafen zu gehen, da es morgen Früh weiter nach Peru geht. Somit können wir nach Argentinien und Chile das zweite große Kapitel unserer Reise schließen.
Aufbruch: | 03.11.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 23.04.2010 |
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