Süd- u Zentralamerika bis Washington DC
Mexiko: Acapulco bis Laredo
Reisebericht 20 - Acapulco bis Laredo
Acapulco 2010_03_22 000 km
Acapulco - Pie de la Cuesta 2010_03_23 038 km
Pie de la Cuesta - Ixtapa 2010_03_24 255 km
Ixtapa - Uruapan 2010_03_25 271 km
Uruapan - Rincon de Romos 2010_03_26 426 km
Rincon de Romos - Sabinas Hidalgo 2010_03_27 627 km
Sabinas Hidalgo - Laredo 2010_03_28 179 km
Woche gesamt: 1796 km
Tour gesamt: 35673 km
Am Montag bringen Arno und Till erst die Wäsche in die Wäscherei, anschließend kommt das Camel in die Werkstatt zum Abschmieren und anschließend fahren sie noch bei einem Supermarkt vorbei um einzukaufen. Gerlinde und ich nutzen die Zeit mit Bericht nachschreiben und Fotos sortieren. Den Nachmittag verbringen wir mit Siesta und gemütlichem Nichts tun bzw. tauscht Till noch den Keilriemen beim Camel. Am Abend aktiviert Arno den Grill, denn es gibt heute Steak mit Kartoffelpüree. Der heutige Abend sowie die Nacht verlaufen ohne lauter Musik, sodass wir alle gut schlafen können.
Dienstagmorgen geht es erst mal zur Wäscherei um die Wäsche zu holen, um dann aus der Stadt weiter an der Küste entlang zufahren. Wir passieren dabei die Stadt Acapulco - sehr beeindruckend!!!
Den Teil der Stadt welchen wir sehen ist wunderschön angelegt, sehr gepflegt, ABER - ein Riesenhotel neben dem anderen. So was hab ich noch nicht gesehen in solch geballter Form.
Nach 38km findet sich ein schöner Campingplatz direkt am Meer, sodass wir uns entschließen noch einmal einen Relaxtag aus diesem Tag zu machen. Die Wellen hier sind enorm - der Lärm mit dem die Wellen brechen ich sehr laut.
Das ist ein wunderschönes Naturschauspiel. Arno wirft sich waghalsig in die Fluten, ich bin da schon etwas vorsichtiger. Als ich jedoch nicht aufpasse erfasst mich eine Welle und schmeißt mich blitzschnell um - das Wasser hat eine Kraft, unglaublich. Anschließend habe ich alle Mühe den eingefüllten Sand wieder aus meinem Badeanzug zu duschen. Mittags essen wir herrlichen Lachs und dann ist beim Rest der Crew - außer mir - Siesta angesagt.
Ich lese in der Zwischenzeit in meinem Buch über die Geschichte der Maya Stadt Tikal, welches ich mir dort gekauft habe weiter. Am Nachmittag überspielt uns Till die Mexiko-Amerika Karte auf unseren Computer bzw. relaxen Arno und ich im Pool. Zum Abendessen bereitet Gerlinde köstliche Shrimps mit pikanter Sauce und getoastetem Brot - es schmeckt herrlich!!!! Zum Einschlafen begleitet uns das Tosen der Wellen, welche wir direkt von unserem "Himmelbett" aus beobachten können.
Mittwochmorgen geht es dann weiter der Küste entlang in Richtung Ixtapa. Am Vormittag "begleitet" uns herrlich grüne Vegetation - offenbar gibt es hier reichlich Wasser. Für die Mittagsrast fahren wir von der Hauptstraße ab um nach 6km in ein kleines Fischerdorf zu kommen. Dort wird direkt am Wasser bei herrlichem Sonnenschein das Mittagessen verspeist. Wir beobachten dabei die Pelikane, die auch Sonne, Wasser und event. ein frisches Fischerl in der Lagune genießen.
Nach der Mittagsrast geht es eine kleine Anhöhe hinauf, welche uns den schönsten Blick den ich je auf den Strand hatte eröffnet. Es ist unglaublich schön, und vor allem ein Stück unberührte Natur - weißer Strand, blaues Wasser, Palmen und kein gestresster Urlauber, da es hier zu meiner Verwunderung kein einziges Hotel gibt. Wir genießen frischen Kokossaft aus der Nuss und beobachten dabei die Pelikane, mit welchem Geschick sie sich die Fische aus dem Wasser fangen.
Till bedauert dabei die Tiere, dass sie 3x täglich das gleiche Menü haben - Fisch, Fisch und wieder Fisch. Ich denke, die haben aus diesem Grund sicher kein Problem mit ihrem Cholesterinspiegel *gg* Nach dieser schönen Pause fahren wir weiter die Küste entlang, bis wir unser heutiges Tagesziel Ixtapan erreichen. Erst möchte uns die nette Stimme aus dem GPS wieder mal über das Wasser schweben lassen. Nachdem wir dies nicht zulassen umfahren wir Uruapan um etwas außerhalb der Stadt auf einem ganz neuen Trailer Park (Eröffnung 15.12.2009) die Nacht zu verbringen. Der Campingplatz teilt sich in 2 Zonen auf - einer für Camper mit Zelt im Sand unter Palmen und ein asphaltierter Teil für die Wohnwägen und -mobile.
Wir suchen uns einen strategisch günstigen Platz, wo wir nicht weit zu den Sanitäranlagen und zum Meer haben. Arno und Gerlinde genießen noch vor Einbruch der Dunkelheit ein erfrischendes Bad im Meer, während Till und ich die Fahrzeuge "bewachen". Neben uns parkt sich ein deutsches Ehepaar ein, welches sich nach dem Abendessen zu uns gesellt. Auch sie werden - wie Gerlinde und Till - Juli und August in Alaska verbringen. Bei einem gemütlichen Glas Rotwein lassen wir auch diesen wunderschönen Tag langsam ausklingen.
Die 3 Darnhofers nehmen nach dem Frühstück noch ein erfrischendes Morgenbad im Meer - ich habe keine Lust, ich genieße lieber eine warme Dusche, bevor wir uns auf den Weg in Richtung Uruapan machen.
Ab nun führt unsere Strecke nicht mehr an der Küste entlang, es geht ab hier ab in die Berge. Heute haben wir einige Kilometer auf der Autobahn zurückzulegen, da uns die Bundesstraßen mit den vielen unzähligen Bumps doch schon sehr nerven. Nach der Kaffeepause entschließt sich Gerlinde ein paar KM auf der Wing mit Arno zurückzulegen.
Auf der Autobahn kommt uns eine Militär Patrouille entgegen, da es im Moment sehr unruhig ist in Mexico. Es toben scheinbar einige Bandenkriege, die schon eine Menge Tote gefordert haben. Langsam aber stetig steigt nun auch die Höhe, bis wir uns am Nachmittag auf einer Höhe von 1700m befinden.
Die Umgebung ändert sich auch immer je nach Wasserreserven. Einmal ist es sehr schön grün, dann wieder karstig und steinig. Nach der Kaffeepause gegen 16.00 Uhr hat das Camel keine Lust mehr anzuspringen. Der Dieselfilter ist verlegt und muss getauscht werden. Da dies sicher an die 30-45 Min. Arbeitszeit in Anspruch nimmt suchen Arno und ich das Hotel mit Campingmöglichkeit, welches wir uns am Vortag aus dem Internet gesucht haben. Es ist nur ½ km von unserem derzeitigen Standort entfernt und somit um die Ecke. Das Hotel ist sehr schön - jedoch voll mit halbwüchsigen Jugendlichen. Dies stört weiter nicht, da der Campingplatz auf der anderen Seite des Hotels liegt. Hier hört man dafür den Straßenlärm relativ laut - na ja, irgendetwas muss uns recht sein, da eine Weiterfahrt um diese Zeit keinen Sinn mehr macht. Besser Straßenlärm als der von Jugendlichen.
Als gegen 18.00 Uhr die Sonne hinter dem Berg verschwindet, wird es doch spürbar kühler als in den letzten Wochen - ach ja, wir sind auf 1700m und nicht an der Küste. Zum Abendessen laden Gerlinde und Till in das Hotelrestaurant, wo wir typisch mexikanische Speisen ausprobieren. Takos, Tortillas und ja, ihr werdet es nicht glauben, sogar Pollo mit Mole - einer Sauce aus den verschiedensten Gewürzen - stehen auf dem Plan. Nach diesem "feurigen" Abendessen nehmen wir noch einen "Absacker" im Camel, wo wir es sehr lustig haben. Als Arno und ich "nachhause" gehen, bekomme ich schon leichte Frostbeulen - 14 Grad, welche in der Nacht noch auf nur 7° fallen.
Als wir Freitagmorgen aus dem Himmelbett kraxeln, ist es doch ganz schön frisch. Ab ins Hotel und eine ordentlich heiße Dusche helfen gegen die Morgenkälte. Bis ich gegen 7.45 Uhr wieder zurück bin hat sich die Sonne auch schon den Weg über die ersten Hügel gebahnt und erfreut uns mit angenehmer Wärme. Heute wird das Frühstück aufgrund der frischen Temperaturen ins Camel verlegt. Gerlinde schaltet kurz die Standheizung ein, so ist es binnen Minuten kuschelig warm. Nachdem die heutige Tagesroute besprochen ist stellen wir mit Bedauern fest, dass dies der letzte gemeinsame Tag sein wird.
Gegen 9.00 Uhr machen wir uns weiter auf den Weg in Richtung Grenze zu den USA. Am Vormittag geht unsere Route auf der Bundesstraße, wo wir an einem schönen kleinen See die Mittagsrast halten, bevor es wieder auf die Autobahn geht - zum Leidwesen unserer Geldbörsen. Die Autobahngebühren sind hier enorm hoch - Till hat einen Kilometerpreis von etwa 0,08 Cent ausgerechnet - Teilstücke waren sogar noch etwas teuer. Uns wurde immer ein Preis eines Autos mit einer zusätzlichen Achse verrechnet - Arno teilt seinen Unmut über die Preise immer an den jeweiligen Zahlstellen den MitarbeiterInnen mit - er tut dies jedoch nicht sehr freundlich.
Natürlich gibt es die Alternative Bundesstraße, die ist aufgrund der vielen Bumps aber eine sehr schlechte Alternative. Wir fahren den ganzen Tag auf einer Höhe zwischen 1700m-2400m. Gegen 17.30 Uhr wird von der Autobahn abgefahren um in einem angeschriebenen Bad ein eventuelles Nachquartier zu finden. Das Bad ist wunderschön, dürfte aber schon einige Zeit nicht mehr in Betrieb sein dürfte. Gegenüber dem Bad steht eine wunderschöne große Hazienda.
Gerlinde und Arno fragen den Verwalter um die Möglichkeit auf der Wiese gegenüber der Hazienda zu campen. Dieser bietet uns jedoch an, im Garten des Anwesens zu übernachten. Aufgrund des hauseigenen Aquäduktes sowie dem wunderschönen Arkadenhof nehmen wir an, dass das ganze Grundstück schon bessere Zeiten erlebt hat. Den letzten gemeinsamen Abend verbringen wir bei einem gemütlichen Abendessen und Plänen für die Weiterfahrt.
Samstagmorgen ist es erneut angenehm frisch, bis uns die Sonne wieder mit ihren Strahlen wärmt. Die ersten 70km fahren wir noch gemeinsam, bis sich ent-gültig unsere Wege trennen. Auf einem Autobahnrastplatz wird die letzte gemein-same Kaffeepause gehalten, bevor es ernst wird. Arno und ich haben die gemeinsame Zeit mit seinen Eltern sehr genossen, doch leider vergingen die 2 Wochen wie im Flug und so heißt es Abschied nehmen.
Wir fahren nun weiter Richtung Nord-Osten und Gerlinde und Till fahren in Richtung Nord-West um in weiterer Folge nach Amerika, Kanada und Alaska zu reisen. Bis zur Grenze Mexiko-USA sind es noch etwa 750km. Wir fahren heute alles Autobahn bzw. Überlandstraßen. Es ist ein wunderschöner Tag der uns bis zum späten Nach-mittag weiter auf einer Höhe von etwa 1800m führt. Ich nenne die heutige Tour die Yucca-Tour, da uns den ganzen Tag über blühende Yucca Palmen begleiten. Die meisten haben Baumgröße.
Die Palmlilien oder Yuccas (Yucca) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Es ist eine rein neotropische Gattung mit Verbreitungsschwerpunkt in Mittelamerika. Der Name "Palmlilie" leitet sich vom entfernt palmähnlichen Schopf und den lilienartigen Blüten ab. Die Bezeichnung "Yuccapalme" ist aus botanischer Sicht falsch, da es sich bei Yuccas nicht um Palmengewächse handelt.
Es sind mehrjährige verholzende Pflanzen, die je nach Art einen Stamm bilden oder nicht. Manche Arten verzweigen sich. In Rosetten stehen die ungestielten, einfachen, parallelnervigen, derben, spitzen, starren Laubblätter. Die Blattränder sind glatt oder seltener gezähnt.
Je nach Art können Pflanzen, die älter als zehn Jahre sind, blühen. In rispigen Blütenständen, die wie ein großes Maiglöckchen aussehen, stehen viele Blüten zusammen. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen, dreizähligen Blüten sind glocken- oder kugelförmig. Die sechs, oft weißlichen, Blütenhüllblätter sind gleichgestaltig und frei oder an ihrer Basis verwachsen. Es sind sechs Staubblätter vorhanden mit Staubfäden, die etwa so breit sind wie die Staubbeutel. Drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Der oft dicke, weiße bis dunkelgrüne Griffel endet meist in einer 1 bis 2 mm großen, meist dreilappigen Narbe, manchmal ist sie aber kopfig. Es werden Kapselfrüchte oder Beeren gebildet. Jede Frucht enthält viele meist schwarze, manchmal graue Samen. Einige Arten sind so frosthart, dass sie auch in unserem Klima ausgepflanzt überleben.
Erst die letzten 100km vor unserem heutigen Tagesziel fahren wir wieder auf knapp 300m Seehöhe herunter. Wir beschließen uns in der Ortschaft Sabinas Hidalgo einen Platz für die heutige Nacht zu suchen. Da es Samstag ist übernachten auch sehr viele Einheimische auf dem einzig möglichen Platz bei einem kleinen See und so entscheiden wir unsere letzten Pesos in ein Hotelzimmer zu investieren.
Nach einer herrlich ruhigen Nacht geht es um 8.30 Uhr los in Richtung Grenze. Heute Morgen ist es seit langer Zeit das erste Mal wieder bewölkt und etwas kühl bei der Abfahrt. Gegen 10.30 Uhr erreichen wir die Grenzstadt Nuevo Laredo.
Erst müssen wir die Ausreise erledigen und den Betrag von 524,00 Pesos bezahlen, damit wir mit dem Gespann auch wieder ausreisen dürfen. Anschließend beginnt der Spießroutenlauf mit dem Zoll, damit wir die bezahlte Kaution von 200,00 US§ wieder zurück erhalten. Nach 1 ½ Std. ist dies erledigt - nun weiter zur US Grenze. Da wir den Grenzfluss Rio Grande über eine Brücke passieren müssen, kassieren die Mexikaner noch mal ordentlich Maut dafür. Über die ganze Brücke staut es sich in 5 Spuren Richtung USA Einreise. Nach etwa 30 Minuten kommt die erste Kontrolle, welche uns über alles was wir mitführen befragt und unsere Pässe in den Computer eingibt. Von dort werden wir weiter zur X-Ray geschickt. Hier wird unser Gespann aufgestellt und von einem Strahlenauto durchleuchtet. Nachdem wir hier das ok. erhalten dürfen wir uns bei der Migration anstellen - hier steht bereits eine etwa 50m lange Menschenschlange - juhu!!! Nach etwa 2 Std. sind wir endlich dran. Die Einreiseformalitäten sind in 10 Minuten erledigt - rechte Hand, rechter Daumen, linke Hand und linker Daumen zum scannen, anschließend noch ein Foto - bitte nicht freundlich schauen - und einen Stempel in den Pass. Da sich noch kein Land auf der ersten Passseite mit dem Stempel verewigt hat holt dies der amerikanische Beamte sofort nach drückt den US Stempel mit sehr viel Andacht in unsere Pässe. So, dass ist nun erledigt, weiter geht nun zur nächsten "Schlange", denn dort müssen wir nun die Gebühr von 6,00 US$ für die Einreisepapiere bezahlen. Um 16.00 Uhr dürfen wir nun dem Beamten der unmittelbar in der Nähe des Gespanns steht den Zettel mit allen erforderlichen Stempeln übergeben und uns verabschieden. Jetzt fehlt uns nur mehr die Versicherung. Wir versuchen im nächsten Ort - Laredo - eine Versicherung zu kaufen. Alles hätten wir bekommen - Auto, Campingbus, Versicherungen für Mexiko - nur keine für ein Motorrad für die USA. Nachdem wir sicher 10 Büros in den letzten 2 Std. abgeklappert haben geben wir für heute auf, suchen ein Motel zu einem halbwegs vernünftigen Preis, und hoffen morgen - Montag - bei Glück bei den Versicherungen zu haben.
Mit 28.03.2010 endet unsere Reise durch Mittelamerika und Mexiko. Die Mexikaner sind sehr freundliche und offene Menschen. Der einzige negative Punkt den wir weitergeben können sind die extrem hohen Autobahngebühren.
Aufbruch: | 03.11.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 23.04.2010 |
Brasilien
Uruguay
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Panama
Mexiko
Vereinigte Staaten