Zentral- und Nordamerika von Juni bis August 2010

Reisezeit: Juni - August 2010  |  von Katrin Koppold

Mexiko: Hola Mexico - Mexico City

Am Samstag morgen, 17. Juli, laeuft alles glatt mit meinem Flug von San Jose nach Mexico City. Das Shuttletaxi von meinem Hostel zum Flughafen ist sogar um sonst und puenktlich um 5 Uhr morgens komme ich nach fast 6 Wochen wieder am Flughafen San Jose an. Erst mal die 26 Dollar Ausreisesteuer zahlen und anstehen zum Check-In. Als einzige Airline hatte die Mexicana Tische vor den Schaltern aufgebaut um das Gepaeck haendisch zu durchsuchen. Ich aergere mich, dass ich meinen sauber gepackten Rucksack wieder auspacken muss, um alles durchwuehlen zu lassen. Das muss doch auch irgendwie anders gehen. Auch bei der Ankunft in Mexiko muss ich ewig warten, bis ich endlich mein Gepaeck in Empfang nehmen kann. Dann ist auch noch das Gepaeckband kaputt, zum Glueck war aber mein Rucksack schon herausgefahren gekommen.

Felicitas, meine Reisepartnerin fuer Mexiko wartet schon am Ausgang. Ihr Inlandsflug aus Nordmexiko war 1 Stunde frueher angekommen. Wir verstehen uns gleich gut und machen uns auf den Weg, ein Taxi fuer die Fahrt in die Innenstadt zu buchen. In Mexiko City kann Taxi fahren unter Umstaenden ziemlich unangenehm werden. Raubueberfaelle sind keine Seltenheit. Dabei fahren einen die Taxifahrer statt an das gewuenschte Ziel in eine gefaehrliche Gegend, wo schon ihre Komplizen warten, dann wird man ausgeraubt und teilweise auch noch eine Weile festgehalten, bis die Gauner mit der eigenen Kreditkarte erfolgreich Geld abgehoben haben. Diese Gefahr besteht allerdings nur, wenn man nachts ein Taxi von der Strasse nimmt. Daneben gibt es naemlich die etwas teureren "Taxis seguros", die "sicheren Taxis", die registriert sind und mit denen nix passieren kann. Ein solches Taxi besorgen wir uns am Flughafen und lassen uns zu unserem Hostel bringen. Auf der Fahrt schon bin ich ueberrascht, dass die Stadt ja viel schoener ist, als ich gedacht hatte. Habe mir die zeitweise groesste Stadt der Welt als ein Moloch vorgestellt. Stattdessen sehen die Strassen und Haeuser die ich sehe doch ziemlich gepflegt aus.

Feli und ich haben ein grosses Schlafsaalzimmer fuer uns, weil wir ein Doppelzimmer gebucht hatten, jedoch scheinbar trotzdem keines frei war. Umso besser. Wir machen uns gleich auf, Wasser und Essen zu besorgen und gleich schon mal ein bisschen die Gegend um dem "Zocalo" ("Sockel") zu erkunden. Einen Zocalo gibt es praktisch in jeder mexikanischen Stadt, das ist der Hauptplatz, immer mit einer runden kleinen erhoehten Tribuene mit Dach in der Mitte. Ihr werdet es auf den Fotos sehen.
Nach unserer Rueckkunft lernen wir im Eingangsbereich des Hostels Christoph, einen Referendar fuer Lehramt Gymnasium Spanisch/ Englisch aus Koeln kennen. Er reist alleine und begleitet Feli und mich seither, da er die gleiche Reiseroute vorhat.

Den Abend verbringen wir bei ein paar Bechern Bier mit anderen Leuten aus dem Hostel, jedoch fallen wir beide recht bald muede ins Bett. Fuer uns beide hatte der Tag schliesslich schon gegen 4 Uhr morgens begonnen.

Am naechsten Tag machen Feli, Chris und ich uns auf, das anthropologische Museum zu besuchen. Hier sollen die Schaetze aus den vielen Maya-, Atzteken- usw. ruinen des Landes gebracht worden sein und da wir die eine oder andere Staette noch besuchen werden, schauen wir uns schon mal die Fundstuecke im Museum an.
Wir fahren mit der U-Bahn, das ist die schnellste und billigste Fortbewegungsmoeglichkeit in Mexiko City. Auf ihr gut funktionierendes U-Bahn-System ist die Stadt stolz. Nach meinem Eindruck zu Recht. Zu Rushhourzeiten sind die ersten beiden Wagone fuer Frauen und Kinder reserviert, da es anscheinend in der Bahn immer wieder zu sexuellen Belaestigungen kommt.

Da ist es doch praktisch, einen Mann dabei zu haben.

Wir schlendern durch den grossen Chapultepec Stadtpark. Zum Glueck ist es Sonntag und wir koennen die Mexikaner bei ihren Freizeitaktivitaeten beobachten. Der Park ist voll mit Staenden, an denen man buntes Knabberzeug, Sandwiches und Getraenke kaufen kann, die Kinder schminken lassen oder sein Geld fuer allerlei sonstiges unnuetzes Zeug ausgeben kann. Der kleine Teich in der Mitte ist voll von vergnuegten Menschen in Tretbooten und ueberall kann man zahlreiche Strassenkuenstler bei ihren Vorfuehrungen beobachten.

Nach dem Museum versuche ich mal wieder Jana, eine Freundin aus Nuernberg, mit dem oeffentlichen Telefon anzurufen. Meine Versuche mit der Telefonkarte bisher haben irgendwie nicht funktioniert. Diesmal klappt es und Jana macht sich spontan auf den Weg zu uns. Sie lebt schon seit einem Jahr in der Stadt, absolvierte 2 Auslandssemester und ein paar Praktika und wird noch bis kurz vor Weihnachten dieses Jahr bleiben. Ich freu mich total, sie nach so langer Zeit wiederzusehen.

Mit ihr zusammen fahren wir in das Museum von Frida Kahlo im Stadtviertel Coyoacan. Ich kannte die Kuenstlerin mit deutschen Wurzeln bisher nicht, aber in Mexiko ist sie ziemlich bekannt. Sie litt ihr Leben lang an Krankheiten und Unfallfolgen und drueckte ihr Leiden in ihren Werken aus. Sie ist im Jahr 1954 gestorben.
Das Museum ist sehr interessant und der gemuetliche Garten laedt zu einer kleinen Pause von der anstrengenden Grossstadt ein.
Im Anschluss daran zeigt Jana uns noch das Viertel Coyoacan und wir gehen typisch mexikanisch Essen. Ich bin total begeistert von dem Stadtviertel. Es ist superschoen. Der Zocalo ist als gepflegte Gruenanlage angelegt und auf den Strassen und Maerkten drumherum tummeln und vergnuegen sich wahnsinnig viele Menschen.

Fuer den naechsten Tag haben Feli, Chris und ich eine Tour zu den Ruinen Teotihuacan gebucht, die etwa eine Autostunde ausserhalb von Mexiko City liegen. Die Hauptattraktion dabei sind zwei riessige Pyramiden, die Sonnen~ und die Mondpyramide, die beide zu besteigen sind. Mit zu unserer Tour gehoert ausserdem der Besuch am Plaza de tres culturas, an dem viel mexikanische Geschichte von statten ging, der Besuch in einer Metzkaldestillerie und der Besuch der bekannten Basilika de Guadelupe, an der einem Bauern 1531 die farbige Jungfrau de Guadelupe, die Jungfrau Maria mit dunkler Hautfarbe, erschien. Metzkal ist uebrigens eine landestypische Spezialitaet und sowas wie Tequila, wird nur aus einer anderen Agavenart gemacht.

Abends treffe ich mich noch mit Julie, meiner ehemaligen franzoesischen Mitbewohnerin aus Strasbourg. Ich hatte sie seit ihrem Auszug dort nicht mehr gesehen und die Wiedersehensfreude ist gross. Sie arbeitet fuer 2 Jahre an der franzoesischen Botschaft in Mexiko City. Auf diese Weise lerne ich noch das Stadtviertel La Condesa kennen, in dem viele Auslaender wohnen und es dementsprechend viele internationale Bars und Restaurants gibt. Ich muss mein in Vergessenheit geratenes Franzoesisch wieder auspacken, aber nach einer Weile laeuft es wieder ganz gut. Gegen zehn setzt mich Julie in eines der Taxis seguro und ich geniesse die Fahrt durch die naechtliche Stadt, vorbei an den grossen bekannten Nobelhotelketten, die die Strasse saeumen.

Am Dienstag vormittag holt mich Jana im Hostel ab und wir gehen in ein wunderschoenes Bistro fruehstuecken. Das Bistro gehoert zu einem Kaufhaus, das dem reichsten Mexikaner, Carlos Slim, gehoert, der als Multiunternehmer teilweise sogar die Liste der reichsten Menschen der Welt anfuehrte. Die Atmosphaere mit den hohen Waenden und den Holzverzierungen ist sehr gemuetlich und die Preise sind auch ok. Fuer mein Fruehstueck zahle ich um die 8 Euro.

Mittags um zwei steigen schliesslich Feli, Chris und ich in den Bus nach Oaxaca, einer der schoensten Kolonialstaedte Mexikos.

© Katrin Koppold, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Reise dauert von Anfang Juni bis Ende August. Die ersten 6 Wochen geht es durch Costa Rica, Panama und Nicaragua, anschließend 3 Wochen Mexiko und schließlich noch 3 Wochen USA (von New York bis Montreal, Great Lakes, Chicago).
Details:
Aufbruch: 06.06.2010
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 27.08.2010
Reiseziele: Panama
Nicaragua
Mexiko
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Katrin Koppold berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.