Zentral- und Nordamerika von Juni bis August 2010
Mexiko: Oaxaca
Hallo ihr lieben zu Hause!
Endlich melde ich mich mal wieder. Der langen Stille liegen einerseits unser volles Programm in Mexiko zugrunde, anderseits die Schwierigkeit, in den USA ohne eigenen Computer, Internetzugang zu bekommen.
Ja, in den 3 Wochen Mexiko haben Feli und ich wirklich wahnsinnig viel gemacht und gesehen, sodass kaum Zeit fuer lesen, Blog schreiben und nachdenken blieb. Aber das machte nichts, dieses Land bietet einfach sooo viel Schoenes zu sehen!
Nun aber erst man zu Oaxaca, unserer zweiten Station nach Mexiko City. Von dort aus fahren Feli, Chris und ich 6 Stunden mit dem Bus nach Oaxaca. Auf dem Weg passieren wir das riessige VW-Werk in Puebla, in dem bis 2003 noch der gute alte Kaefer produziert wurde. Besonders in Mexiko City, wo viele Taxis Kaefer sind, sowie in Oaxaca und San Christobal de las Casas, sehen wir viele davon, in allen erdenklichen Farben.
Als wir gegen 21 Uhr in Oaxaca ankommen, ist es bereits dunkel und es regnet in Stroemen. Wir beschliessen trotzdem kein Taxi zu nehmen und stapfen durch die Strassen auf der Suche nach dem Hostel, das ich aus dem Reisefuehrer herausgesucht hatte. Chris bleibt auf dem Weg an einer Plastikplane haengen, die einen Strassenstand vor dem Regen schuetzt und ich bekomme eine ordentliche Dusche ab.
Leider muessen wir feststellen, dass das Hostel nicht mehr existiert. Wir, nass und muede, nehmen einfach die naechstbeste Unterkunft die wir finden koennen. Chris geht es nicht gut, er verschwindet gleich ins Bett. Feli und ich machen uns noch auf die Suche nach Abendessen und finden ein nettes Restaurant am Zocalo.
Am nachsten Tag steht eine Stadttour an, die Feli und ich leider alleine starten muessen. Chris ist immer noch krank und macht lieber langsam. Wir lassen uns durch die Strassen mit den wunderschoenen bunten Haeusern treiben und besuchen die Markthalle. Hier gibt es alles zu kaufen, was man so fuer das alltaegliche und nichtalltaegliche mexikanische Leben benoetigt: Klamotten, Gewuerze, Obst/Gemuese, Blumen, geroestete Insekten, Spielzeug, usw. . Ich will mir unbedingt die Fisch- und Fleischabteilung anschauen. Feli meint schon "Ich tu mir das nicht mehr an" und wartet auf mich. Ja, sie hat Recht, auch mir wirds leicht komisch im Magen vom Geruch der Fische und dem Anblick der Fleischberge sowie der gestapelten Fische. Auch an Fliegen mangelt es nicht. Schnell wieder weg, bevor ich zum Vegetarier werde!
Fuer den naechsten Tag haben Feli und ich eine Tour zum Hievre el agua gebucht. Das ist ein Wasserfall, der durch Mineralien und Salze fast komplett versteinert ist. Im Bereich um die Quelle des Wasserfalls wurden 2 Pools errichtet, in denen man schwimmen kann, mit Blick auf das schoene bergige Umland. Als wir morgens ins Auto steigen, erfahren wir jedoch, dass es gar nicht sicher ist, ob wir ueberhaupt zum Hievre el agua fahren oder nur die anderen Ziele der Tour anfahren. Wir sind enttaeuscht und sauer, denn nur deswegen hatten wir die Tour gebucht. Der Fuehrer meint, es haenge vom Wetter ab. Sollte es im Laufe des Tages regnen, sei es zu gefaehrlich, den schotterigen Weg zum Wasserfall zu fahren.
Wir steuern zunaechst die Ortschaft "Santa Maria del Tule" an, um dort den "dicksten Baum der Welt" zu betrachten. Er weist einen Stammdurchmesser von ca. 14 Metern auf. 20 Menschen koennen sich, an den Haenden haltend, um den Baum stellen, erzaehlt uns der Fuehrer.
Im Anschluss muessen wir mal wieder die, bei solchen Touren uebliche, Verkaufsveranstaltung ueber uns ergehen lassen. Diesmal zeigen sie uns die Herstellung von Teppichen, die wir im Anschluss natuerlich kaufen sollen.
Danach steht fest: Wir fahren zum Wasserfall. Mulmelig ist mir schon dabei, da es heisst, wir muessen ne ganze Weile auf einer unbefestigen Strasse durch die Berge fahren. Habe Schiss, dass der Weg nachgibt und wir abstuerzen. Tatsaechlich ist die Fahrt im Kleinbus auf der Serpentinenstrasse, die einer Schotterpiste gleicht, echt abenteuerlich. Zum Glueck geht alles gut! Das Bad im Wasserfall macht Spass, auch wenn es anfaengt, leicht zu regnen.
Bei stroemendem Regen besuchen wir noch kurz die Ruinen von Mitla, aber weder wir noch unser Fuehrer hat dazu noch grosse Lust. Ich bin total ausgehungert, weil ich seit dem Fruehstueck nix mehr gefuttert habe und die Tour erst um 17 Uhr fuer die Essenspause stoppt. Eigentlich aergert es mich, dass die Gruppe voellig ausgehungert an einem Restaurant abgeliefert wird, in dem es nur die Moeglichkeit gibt, fuer 8 Euro das Buffet zu nehmen oder eben gar nix zu essen. 8 Euro fuer ein Essen ist eigentlich ueber unserem Budget. Aber ich halte es nicht mehr aus und falle ueber das Buffet her. Wenigstens ist es lecker und die 8 Euro wert. Die beiden Jungs, die mit uns am Tisch sitzen futtere ich jedenfalls unter den Tisch
Muede steigen wir 3, Chris geht es wieder besser, in den Nachtbus, um unsere Reise an die Pazifikkueste fortzusetzen. Das Surferstaedtchen Puerto Escondido ist unser Ziel.
Gut, dass ich so muede bin. Dies ist die erste Busfahrt bei Nacht seit meinem Busunfall in Indien und ich bin nervlich ziemlich angespannt. Die Tablette gegen Reiseuebelkeit macht mich jedoch zusaetzlich muede und so schlummere ich ein, bevor ich mir grosse Sorgen machen kann.
Aufbruch: | 06.06.2010 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 27.08.2010 |
Nicaragua
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