Zentral- und Nordamerika von Juni bis August 2010
Costa Rica: Tortuguero und Cahuita
Tortuguero und Cahuita
Am Donnerstag machen sich Steffi und ich, zusammen mit Nicole, auf den Weg nach Tortuguero an der Karibikkueste. Das kleine Dorf, bekannt fuer seine Nistplaetze von Lederschildkröten, ist nur per Boot zu erreichen und liegt mitten in einem unter Naturschutz stehenden Regenwaldreservat. Wir kommen bei der Italienerin Marena unter, die ein kleines Hostel mit wunderschön angelegtem Garten betreibt. Sie stellt uns gleich ihren Liebsten, den gruenen Papageien Matti vor. Er sitzt auf ihrer Schulter, sie krault sein Gefieder, waehrend er liebevoll an ihrem Ohr knappert.
Für den nächsten Morgen organisieren wir eine Bootstour mit einem Naturführer durch die Kanäle des Reservates. Um 6 Uhr morgens gehts los. 3.5 Stunden schippert er uns mit seinem kleinen Boot durch die Kanaele des Parks, zeigt uns in seinem Naturkundebuch welche Tiere und Pflanzen wir gerade sehen und beweist mehr als einmal sein wahnsinnig geuebtes Auge. Schon aus einer Entfernung von ein paar Metern entdeckt er im Unterholz einen Kaiman (kleine Krokodilart), von dem lediglich die Augen aus dem Wasser schauen. Wir sehen viele schoene Voegel, Schildkroeten, Kaimane und Affen und bei einem kurzen Landausflug auch die Kacke eines Tapirs.
So frueh am Morgen stoert noch kein Bootslaerm die Idylle, nur die Geraeusche des Regenwaldes sind zu hoeren - das Zirpen der Grillen, bruellende Affen und zwitschernde Voegel.
Nachmittags wandern wir auf einem Wanderweg im Regenwald und an einem wunderschoenen, verwilderten Strand.
Ausserhalb von San Jose ist es an den meisten Orten viel heisser und schwueler. Wir schwitzen wir die Bloeden, ich komme gar nicht mit dem Trinken hinterher und fuehle mich chronisch dehydriert.
Am naechsten Morgen verabschieden wir uns von Nicole, die nur 2 Wochen in Costa Rica Urlaub macht und deshalb ein anderes Programm hat. Steffi und mir steht ein weiteres Highlight bevor. Eine 3.5 Stunden lange Bootsfahrt von Turtuguero nach Moin um von dort mit dem Bus weiter nach Cahuita zu fahren.
Die Bootsfahrt ist ein Traum! Wir duesen den ca. 60 Meter breiten Canal Tortuguero hinunter, an beiden Seiten wunderschoener Regenwald oder wild wachsende Bananenstauden. 2 Mal setzen wir auf Grund auf, da der Kanal, trotz Regenzeit zu wenig Wasser fuehrt. Außerdem hält der Kapitän mehrmals am Ufer an, um noch mehr Leute mitzunehmen. Dabei sind wir doch schon voll und mir kommt das Boot langsam wirklich überladen vor.
Als wir in einen schmaleren Kanal einbiegen sind am Rand immer wieder Sandbaenke zu sehen. Ich suche sie nach Krokodilen ab und schon bremst der Bootsfuehrer rapide ab und zeigt auf einen ca. 2.5 Meter langen Aligator, der sich gemaechlich ins Wasser gleiten laesst. Beeindruckend!! Die Sache mit dem Schwimmen uerberlege ich mir in diesem Moment doch noch einmal...
In Cahuita erwartet uns ein kleines Touristendorf, das seine besten Zeiten hinter sich hat. Auf der Strasse werden wir gleich von einer voellig verhauten Frau angebettelt, die uns mit Salzburger Dialekt anspricht und um Geld bettelt. Auch sonst wanken einige seltsame Gestalten in Alkohol- und anderem Drogenrausch durch die Gegend, Tag und Nacht schallt Reggaemusik aus den Restaurants und Pubs.
Wir uebernachten in einem schoenen Hostel, direkt am Meer. Zu zweit in einem Viererzimmer und sogar mit eigenem Bad. Das Meeresrauschen begleitet uns bis in den Schlaf.
Doch ich schlafe immer noch schlecht. Teils sicher noch vom jetlag und der ungewohnten Schlafenszeit von ca. 21 bis 7 Uhr aber vor allem aufgrund der Wahnsinnshitze und Luftfeuchtigkeit.
Unsere Schnorcheltour am naechsten Morgen stellt leider als wenig erfolgreich heraus. Wir sind an einem Korallenriff unterwegs, wo man nur mit einem Fuehrer schnorcheln darf. Leider ist die Sicht schlecht und an einer Stelle duerfen wir gar nicht ins Wasser, da die Stroemung an diesem Tag zu stark ist.
Den Rest des Tages verbringen wir in den Haengematten im Garten des Hostels. So lässt sich's aushalten.
Wir treffen eine Schweizerin, die uns Fotos von einer gelben Giftschlange zeigt, die sie auf ihrer Wanderung durch den Regenwald (ebenfalls ein Naturschutzgebiet), entdeckt hat. Das wollen wir unbedingt auch sehen und entscheiden uns, noch eine weitere Nacht zu bleiben. Die Wanderung ist in Sachen "Tiere beobachten" ein wahres Erlebnis. Wir sehen 2 der gelben Schlangen auf Bueschen direkt neben dem Weg. Jemand sagt uns, dass man nach einem Biss nur 15 Minuten ueberlebt. Mmmh, schon krass, so nahe an so nem giftigen Viech zu stehen. Aber es scheint nicht gefaehrlich zu sein, sonst wurden die ja keine Touris in den Park lassen.
Wir sehen noch eklige Spinnen, Affen und Waschbaeren.
Steffi mit ihren Gummistiefeln und ich mit meinen Wanderstiefeln fuehlen uns fast overdressed, da uns alle anderen Leute in Flipflops oder sogar Barfuss entgegenkommen.
Der Regenwald mit seiner ueppigen Vegetation, all den schoenen Pflanzen mit den rießigen Blaettern, den Lianen und v.a. die vielen verschiedenen Palmenarten begeistern mich total.
Aufbruch: | 06.06.2010 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 27.08.2010 |
Nicaragua
Mexiko
Vereinigte Staaten