Zentral- und Nordamerika von Juni bis August 2010
Mexiko: Abschied von Mexiko - Isla Mujeres
Die Zeit in Mexiko vergeht wie im Fluge und schon sitzen wir im Bus zu unserer letzten Station: die Isla Mujeres, eine Insel, ca. 15 Bootsminuten vor der Kueste Cancuns.
Auf dem Weg zum Faehranleger lernen wir 2 Jungs Anfang 20 aus der Naehe von Wangen im Allgaeu kennen, mit denen wir die naechsten 2 Tage auf der Insel verbringen. Sie waren die letzten 7 Wochen bereits auf Kuba sowie durch Mexiko und Guatemala gereist und stehen nun kurz vor ihrem Rueckflug.
Bei einem der schoensten Sonnenuntergaenge, die ich je gesehen habe, springen wir ins Wasser und geniessen anschliessend ein leckeres Abendessen mit frischem Fisch.
Wir gehen bald schlafen, wollen wir doch fit sein fuer unser Abenteuer am nachsten Morgen:eine Schnorcheltour mit Walhaien. Es ist gerade Saison und die groessten Fische der Welt passieren die mexikanische Karibikkueste.
Als wir morgens um 07:30 Uhr vor dem Buero des Veranstalters eintreffen, ist mir doch ein wenig mulmig. Die Viecher fressen zwar nur Plankton, aber sie sind halt doch riesig (bis zu 13 Meter lang).
Nach einem Fruehstueck am Strand geht's auch schon los. Bestimmt 45 Minuten fahren wir mit dem Boot auf den Ozean hinaus, bis kein Land mehr zu sehen ist. Das Boot knallt gegen die Wellen und wir fliegen teilweise richtig uebers Meer. Bei jedem harten Auftreffen des Bootes staucht es uns ordentlich zusammen.
Als wir ankommen staune ich nicht schlecht, geschaetzte 50 Tiere tummeln sich an dieser Stelle und wir sind natuerlich nicht alleine. Mindestens 20 weitere Boote schicken ihre Leute hier auf Beobachtungstour. Die Wellen sind nicht gerade klein und das Boot ist ordentlich am schaukeln. Die Reisetablette bewahrt mich gluecklicherweise davor, wie einige andere arme Wuermer, kotzend ueber der Rehling zu haengen. Abwechselnd gehen wir zu zweit mit dem Fuehrer ins Wasser, der uns an die Tiere heranführt. Es ist der Wahnsinn und ich bin hin und weg von diesem Erlebnis. Ich haette nie gedacht, dass ich jemals solche riesigen Meeresbewohner bestaunen darf. Ich dachte immer, das waere den Tauchern vorbehalten.
Plötzlich kommt ein Walhai mit offenem Maul auf mich zugeschwommen. Schnell weggepaddelt!! Der kleine kanadische Junge aus unserer Gruppe koennte darin glatt verschwinden. Als kurz darauf ein weiteres Tier nur einen halben Meter von mir entfernt vorbeizieht, packe ich mit einer Mischung aus Nervositaet und Glueck im Bauch den kraeftigen Arm von unserem Fuehrer. Langsam gleitet der Hai an mir vorbei und ich kann genau seine Musterung und seine riesige Schwanzflosse sehen. Er wird begleitet von kleineren Fischen, die dicht bei ihm schwimmen.
Ein paar der Leute von unserem Boot bleiben lieber im Wasser und haengen sich an die Bootstreppe, da es dort weniger schaukelt. Als ein Walhai ziemlich nahe an das Boot heranschwimmt, bekommt dieses, als auch die Maedels, einen ordentlichen Schlag mit der Hinterflosse ab. Vielleicht will er uns ja sagen, dass wir ihn und seine Kumpels doch mal in Ruhe fressen lassen sollen. Verstehen koennt ichs ja und bin trotzdem gluecklich, die Tour mitgemacht zu haben.
Im Anschluss halten wir nahe der Kueste, um im seichteren Wasser noch einmal schnorcheln zu gehen. Ich entdecke einen kleinen Rochen und einen ganzen Schwarm bunter Fische. Dabei verliere ich vollkommen mein Zeitgefuehl und als ich aufschaue, sehe ich keinen mehr von den anderen Leuten und wie sah eigentlich unser Boot aus?? Leicht beunruhigt schaue ich um mich, kann aber nichts Bekanntes erkennen. Schliesslich klettere ich samt Flossen aufgeregt auf ein fremdes Boot, murmle den Bootsfuehrern auf Englisch zu, dass ich mein Boot nicht mehr finde und halte auf der Rehling stehend Ausschau. Endlich meine ich, unser Boot erspaeht zu haben, huepfe schnell wieder ins Wasser und paddle in die Richtung des Bootes. Hatte mich ganz schoen weit entfernt gehabt. Lange hatten sie auf dem Boot trotzdem noch nicht auf mich gewartet. Als allerdings kurz vorher ne herrenlose Tauchbrille vorbeischwamm, hatten sie sich doch, halb scherzhaft, Sorgen gemacht. Ist ja alles nochmal gut gegangen.
Nach diesem Abenteuer sind wir alle ziemlich platt und liegen den restlichen Nachmittag auf dem Steinboden unseres Zimmers. Die harte Unterlage tut gut, ich hab immer noch das Gefuehl, dass alles um mich rum schaukelt.
Diesen aufregenden Tag lassen wir bei einem leckeren Abendessen am Strand ausklingen, natuerlich wieder mit frischem Seafood.
Am naechsten Tag heisst es mal wieder Abschied nehmen. Die Jungs verlassen die Insel, um wieder nach Deutschland zu fliegen und wir geniessen, bei einem kurzen Bummel ueber die Insel und relaxen am Strand, meinen letzten Tag in Mexiko.
Bin schon etwas traurig. Das wars mit dem Rucksacktrip durch Zentralamerika und Mexiko. Abschied vom Regenwald Mittelamerikas, den karibischen Straenden und der lateinamerikanischen Kultur. Trotzdem freue ich mich auf den letzten Teil der Reise, die USA und Kanada. Das wird nochmal was ganz Neues. Ich verlasse die tropische Zone in Richtung kontinentales Klima, reise von den vergleichsweise armen Staaten Mittelamerikas in zwei der reichsten Laender der Welt.
Es ist mein erstes Mal in den Vereinigten Staaten und ich bin gespannt, wie es mir gefaellt.
Mit dem Flieger gehts von Cancun nach New York City, wo ich abends um 22.40 Uhr lande. Kurz vor der Landung sehe ich vom Flieger aus ein Feuerwerk! Wie toll!!
Ich freue mich auf jeden Fall, Mum und Dad wiederzusehen, die schon im Hotel auf mich warten.
Aufbruch: | 06.06.2010 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 27.08.2010 |
Nicaragua
Mexiko
Vereinigte Staaten