Zentral- und Nordamerika von Juni bis August 2010

Von Panama City gehts ueber David, der drittgrößten Stadt Panamas, nach Boquette. Das kleine Staedtchen liegt hoch in den Bergen und erlaubt uns eine kleine Pause vom tropischen Klima. Hier ist es richtig kuehl. Ich krame meine lange Hose und den Fleecepulli raus und geniesse es, mal nicht zu schwitzen. Boquette ist von wunderschoenen regenwaldbewachsenen Huegeln umgeben. Die Gaerten vieler Haeuschen hier sind schoen gepflegt und richtig huebsch angelegt. Hier waere der geeignete Ort fuer Sportarten wie Rafting, Canyoning, Canopy (man ist mit Klettergurten an einem Seil befestigt, das hoch durch den Regenwald, teilweise auch ueber Schluchten, gespannt ist und flitzt damit ziemlich schnell von einer Station zur naechsten). Raftig moechte ich mal zu Hause im Allgaeu machen und die anderen Sachen sind mir doch ein bisschen zu teuer (um die 60 Euro) und hab bissl Schiss, dass die Sicherheit nicht so gewaehrleistet ist wie bei uns.

Der Grund, warum wir in Boquette sind: Kaffee!! Wir wollen sehen, wie eine Kaffeeplantage aussieht und ueberhaupt wie es zu den gut duftenden Bohnen kommt, die wir im Laden um die Ecke bei uns aus dem Regal ziehen.

Wir buchen eine Kaffeetour fuer den naechsten Tag. Wir sind alleine und bekommen eine Privatfuehrung bei nem netten jungen Panamesen, der eigentlich Englischlehrer ist, aber darauf keine Lust mehr hatte und jetzt Kaffeetouren fuehrt. Es regnet mal wieder und Steffi und ich stehen ausgeruestet mit Gummistiefeln und Regenmantel vor dem Hostel bereit. Der Panamese holt uns mit dem Jeep ab und wir fahren auf nen Berg zu einer kleinen Kaffeefarm. Nicht zum ersten und nicht zum letzten Mal werden wir fuer unsere Gummistiefel belaechelt. Typisch Deutsch, immer perfekt ausgeruestet.

Die Tour macht richtig Spaß! Die Kaffeefarm ist ganz klein und ein 1-Mann-Betrieb von Senior Dito, der aus Geldmangel seine Geraete aus alten Autoteilen selbst gebaut hat. In der Kaffeepfluecksaison (unsere Wintermonate) arbeiten aussserdem noch ca. 20 Pfluecker auf der Plantage. Aber im Moment ist alles ruhig, keine Saison, der meiste Kaffee der letzten Ernte ist verkauft und Senior Dito nutzt die Zeit, um seine Maschinen zu warten.

Wir duerfen die 3 verschiedenen Roeststufen von "light" ueber "middle" (der typische Kaffee, den man bei uns kauft) bis zu einer starken Roestung, die fuer den Espresso verwendet wird, kosten und den Unterschied schmecken und natuerlich auch frisch gebruehten Kaffee testen. Das schmeckt selbst mir, wo ich doch bis vor kurzem keinen Kaffee getrunken habe.

Wir dürfen selbst Kaffee abwiegen und in die Tüte füllen und nehmen am Ende auch ein Paket als Erinnerung mit.

Wir verabschieden uns bei Senior Dito und sind ganz gluecklich ueber die Herzlichkeit, mit der wir hier empfangen wurden.