California Dreamin`
Giganten 02.07.2010
Wir kommen nicht so früh aus dem Bett, wie wir es uns vorgenommen haben. Die halbe Pizza liegt einfach zu schwer im Magen. Wie dem auch sei, nach einem tollen Frühstück starten wir unsere Fahrt zum Sequoia NP. Der Weg führt vom Flachland über eine leichte Hügellandschaft in die Berge des Parks. Am Eingang bezahlen wir beim Ranger die üblichen 20 Dollar Gebühr (gilt für 7 Tage) und fahren über eine extrem gewundene Straße zunächst zum Giant Forest Museum. Hier steht schon der erste Riese. Er ist unglaublich hoch, unglaublich dick und wirkt sehr stark. Er ist eben ein echter Gigant. Ich erstarre fast vor Ehrfurcht. So etwas habe ich noch nie gesehen.
Wir folgen artig (und irgendwie deutsch) den ganzen Anweisungen und verstauen unsere Lebensmittel in einem extra dafür aufgestellten bärensicheren Container. Auch meine Pizza, die vom Vorabend, wandert in den Metallkasten. Schließlich will ich sie nicht mit irgend einem Schwarzbären teilen müssen. Es soll nämlich schon Bären gegeben haben, die versucht haben, das Auto zu knacken. Das ist dem Autovermieter bei der Abgabe des Wagens bestimmt schwer zu verkaufen.
Das Museum bot viel interessantes über die Riesenbäume. Unter anderem war ein Glücksrad aufgestellt, mit dem die Chance, dass aus einem Samen ein Sequoia wird, dargestellt wird. Nur eines dieser ganzen Felder (ca. 150 Stk.) zeigte einen Mammutbaum. Ich drehte beherzt und das Rad kam bei eben diesem Baum zum Stillstand! Ich war begeistert und habe das irgendwie als Zeichen für ... was auch immer....verstanden.
Danach ging es zum General Sherman Tree. Er ist das größte Lebewesen, welches die Natur auf unserer heutigen Welt erschaffen hat. Wir alle waren hin und weg und ließen die Würde, die dieser Baum ausstrahlt, auf uns wirken. Für mich war es ein einmaliges Erlebnis. Ich werde lange davon zehren.
Danach fuhren wir zum Moro Rock. Ein eiförmiger Felsen, der über dem gesamten Park prangt und bis zur Spitze begehbar ist. Der Blick von dort oben ist einer, den man nicht in Worte fassen kann. Wir sind so unwichtig und entbehrlich. Das wird mir klar, wenn ich diese großartige Natur bestaune!
Nach einigen Stunden voller Ehrfurcht müssen wir leider den Rückweg antreten. Da die einzige Straße in Richtung Visalia allerdings wegen eines brennenden Fahrzeugs gesperrt ist, müssen wir auf einem anderen Weg (in die entgegengesetzte Richtung) aus dem Park fahren. Dies dauert zwar etwas länger, doch wir kommen noch einmal in den Genuss dieser tollen Landschaft. Außerdem werden wir Zeuge eines kontrollierten Waldbrandes. Kontrolliert, weil das Feuer für die Sequoias lebenswichtig ist. Nur so poppen durch die Hitze die Zapfen, in denen sich die männlichen und weiblichen Samen befinden (ja, dieser Unterschied wird in der Natur tatsächlich gemacht), auf, und ein neuer Mammutbaum kann mit viel Glück entstehen.
Im Hotel angekommen, kühlen wir uns abermals im Hotelpool ab und legen uns nach einem leckeren Abendessen geschafft ins Bett. Mir bleibt nun noch die Zeit, eben diese Zeilen zu schreiben. Morgen werden wir in der Wüste sein und dem zufolge wohl keine Chance haben, den Bericht auf den neuesten Stand zu bringen. Wir melden uns dann aus Las Vegas wieder.
Fazit: Nie fühlte ich mich unbedeutender als heute!
Aufbruch: | 26.06.2010 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 16.07.2010 |