Laos in a rush 2.0 --- Dieses mal wird alles geteilt!
Action in und um Luang Prabang!
Wusstet ihr eigentlich, dass es einen grossen Aufwand bedeutet, den Blog für die Daheimgebliebenen zu schreiben? Jeden Tag verwendet man Stunden auf das Verfassen der Texte und die Auswahl von Bildern. Diese müssen dann zumeist noch etwas bearbeitet werden, da sie sonst bei den hiesigen Internetverbindungen nicht wirklich hochgeladen werden können.
Aus diesem Grund ist es sozusagen überlebensnotwendig, jede freie Minute auf das Verfassen des Blogs zu verwenden. So, wie es im Moment der Fall ist. Gerade eben sitzen wir im VIP Bus von Luang Prabang nach Vang Vieng und nutzen zumindest 2 der angesagten 5 Stunden Fahrt für den Blog. Mehr geht nicht, da das Netbook nicht mehr Batterie vorzuweisen hat.
Beginnen wir also mit dem vergangenen Tag: Action in und um Luang Prabang! Na ja, nicht wirklich Action, aber zumindest war doch einiges los.
So haben wir uns vorgenommen, relativ früh aufzustehen, um etwas aus dem Tag zu machen. Früh war in unserem Fall 09.00 h - schliesslich haben wir ja immer noch Ferien. Dieses Vorhaben hat auch gut geklappt und so waren wir schon um 09.15 h bei iPhone und Kaffee (bzw. heisser Schoggi) in der Swedish Bakery um unser Frühstück einzunehmen. Ein eher kurzes Frühstück, zum einen weil der Hunger nicht wirklich mehr zuliess und zum anderen ob der beschränkten Zeit. Beratend, was wir wohl tun wollten, haben wir auf unseren Croissants rumgekaut und dann entschieden, kurz abzuklären, wie lagne man mit dem Roller, den wir ja immer noch hatten, zu den Höhlen von Pak Ou benötigen würde.
Gesagt, getan! Die Info war recht vielversprechend: nur 30 Minuten. Da wir ja für den Nachmittag bereits diese Elefantensache gebucht hatten, lag das grad noch drin. Wir also zurück ins Hotel, das notwendigste gepackt und ab auf den Roller um Vollgas nach Pak Ou zu düsen.
Na ja, Vollgas ist anders. Um Luang Prabang herum ist so viel los, dass Tempo 30 schon fast Vollgas ist. Um etwas Zeit herauszuholen, haben wir uns für Tempo 40 entschieden und sind fröhlich winkend an der lokalen Polizeikontrolle vorbeigerollert. Als Farang wird man ja nicht zwingend angehalten. So zumindest unsere Theorie, welche sich auch als wahr herausgestellt hat.
Wir also weiter über die Strassen von Luang Prabang, immer vorwärts in Richtung Pak Ou, welches einfach nicht kommen wollte. Nach zwei Stopps um zu fragen ob wir richtig wären, (waren wir) einem Verkehrsschild das besagte, dass Pak Ou 11 km links von uns sein würde, 11 km über eine Naturstrasse (Tempo 20 bis hin zu 50 waren möglich) waren wir nach nur 49 Minuten auch schon am 30 Minuten von Luang Prabang entfernt liegenden Ziel angekommen. Pak Ou!
Zuerst durfte natürlich einmal mehr der Obulus für das Parken des Scooters entrichtet werden, diesmal in einer Mächtigkeit von 5'000 Kip. War auch schon günstiger, aber wenn man schon so weit weg von jeglicher Zivilisation entfernt ist, sind Parkplätze halt etwas teurer.
Schlendernderweise wanderten wir durch den Ort um zum Bootsstreg zu gelangen, um ein Boot zu chartern, welches uns über den Mekong schippern sollte. Natürlich sind wir wieder mal falsch gelaufen, dies aber völlig unschuldig, weil einfach kein Schild vorhanden war, welches uns den Weg weisen könnte. Letztentlich sind wir jedoch auch angekommen, haben ein Boot geentert und sind zu der kurzen Überfahrt zu den Höhlen über die trübe Tunke namens Mekong aufgebrochen.
Kurzweilige 5 Minuten später waren wir auch schon da, haben den normalen Obolus von Kip 20'000 pro Person als Bodenabnutzungsgebühr entrichtet und sind die Treppen (schon wieder Treppen....) hinauf zur ersten Höhle.
Schon von aussen erwies sich diese Höhle als äusserst schnappschusstauglich und auch von innen (wenn man es innen nennen darf, da es eine offene Höhle ist) war das nicht minder der Fall. Ob die unzähligen Buddafiguren jedoch wirklich so alt sind, wie einem die Reiseliteratur weiss machen will, sei dahingestellt.
Auf jeden Fall haben irgenwelche Laoten unzählige kleine bis mittelgrosse, in ganz seltenen Fällen auch grosse, Buddastatuen in das Loch gestellt, dies wohl in weiser Voraussicht, dass sich unzählige zahlungswillige Touristen finden würden, diese auch zu fotografieren. Also, man will ja den Laoten nicht enttäuschen und erfüllt ihm seinen Wunsch.
Nachdem die erste Höhle von unserer Seite her als erledigt betrachtet wurde machten wir uns auf um die - was auch sonst - Stufen hinauf zur zweiten Höhle zu erklimmen. Da uns mittlerweile die Zeit etwas davonlief (man kann ja beim Buddastatuen fotografieren so die Zeit vergessen), haben wir sogar ohne gross zu maulen den Aufstieg in Angriff genommen und auch bewältigt um vor dem Eingang der - in diesem Fall tiefdunklen - Höhle festzustellen, dass einer der Blogschreiber auf dem Weg hierher eine unserer zwei Kopflampen verloren hat. Wer, sei nicht verraten. Nur als kleiner Tipp: es war NICHT der, der die Bustickets vergessen wird...
Nun, zurück zum Thema, wir also mit nur einer Lampe in die Höhle, wobei einer von uns sich als Leuchte erwiesen hat während der andere versuchte irgendetwas auf ein Foto zu bannen, was mit etwas Ideenreichtum auch geklappt hat. Doch da dieses Bergloch nicht überzeugend war, ging es für uns schnell zurück zu unserem Boot um die Rückfahrt über die braune Tunke namens Mekong nach Pak Ou wieder in Angriff zu nehmen.
Dort angekommen haben wir den zuvor nicht vereinbarten Preis von 50'000 Kip entrichtet (was wollten wir diskutieren, bei nur einem Bootsführer im Angebot ist die Ausgangslage für den sparwilligen Reisenden ÄUSSERST schlecht) und schlenderten flugsen Schrittes zurück zu unserem Motorroller.
Unterwegs haben wir lange überlegt, ob Laoten auf Bäumen wachsen, konnten uns das jedoch nicht wirklich vorstellen und sind somit zu der Überzeugung gelangt, dass das von uns gesichtete Exemplar eins der wenigen in freier Wildbahn anzutreffendes der Gattung Baumlaote sein muss....
Nun, wie dem auch sei, Zeit hatten wir ja keine und sind somit vorsichtig über die Naturstrasse zurück zur Hauptstrasse gedüst nur um dort mit dem angemessenen Tempo von 60 bis 95 km/h gemütlich zurück zu unseren Terminen in Luang Prabang zu rollen.
Nach 46 Minuten waren wir auch schon angekommen, haben mit 20 Minuten Verspätung den Scooter lebend und ohne weitere Verletzungen an den Vermieter zurückgegeben (somit war Termin 1 erledigt) und sind in unser Hotel gegangen, um uns für das Elefantenreiten fertig zu machen, zu welchem wir in 25 Minuten erscheinen müssen sollten.
Kleines Fazit:
Die Höhlen von Pak Ou sind nice to see but not a must to do. Da wir den Motorroller schon hatten, war das ganze preislich recht okay. Wenn man aber erst ein Tuk Tuk oder ein Boot mieten muss, um dorthin zu kommen, dann ist der Aufwand das alles nicht zwingend wert.
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Da wir so gut in der Zeit waren, haben wir es auch geschafft, pünktlich vor Ort zu sein, nur um nach einem kurzen Telefongespräch des Schalterlaoten mit einer Person X gesagt zu bekommen, dass das Auto bald komnen werde, welches uns zu den grauen Rüsseltieren fahren sollte.
"Only 20 minutes....!"
Aha... die hatten uns also vergessen. Warum sollte es auch anders sein?
So nutzten wir die Zeit ein wenig zum rauchen und um noch etwas neue Kip zu beschaffen. Da wir wenig Interesse an laotischen Gefängnissen haben, haben wir einfach entschlossen den legalen Weg zu gehen und eine Wechselstube aufzusuchen.
Dort haben wir für CHF 200 doch 1'560'000 Kip bekommen. Schon wieder Millionäre... Ausserdem haben wir ein bekanntes Gesicht wiedergesehen. Unser Motorrollerdealer hat doch tatsächlich an einem ganz anderen Ort auf einmal Wechselgeldtante gespielt. Die haben wohl auch mehr Jobs als man meinen würde, die Laoten....
Bald befanden wir, dass 40 Minuten selbst für laotische Verhältnisse als mehr als 20 Minuten durchgehen sollten und beschwerten uns ob der langen Wartezeit, worauf der Schalterlaote zum Telefon griff um mit einer Person X zu telefonieren. Daraufhin wurde uns gesagt, dass das Fahrzeug bald da sein würde.
"Only 10 minutes...!"
Aha! Die hatten uns also wirklich vergessen!!!
Fünf Minuten später kam der Schalterlaote mit einem weiteren im Schlepptau zu uns um jeden von uns auf den Rücksitz eines Scooters zu setzen, damit wir weggebracht werden konnten. Sozusagen nach dem Motto: Wen das Auto nicht zu den Reisenden kommt, kommen die Reisenden eben zum Auto!
Wow... das hat wirklich geklappt. Ein paar Meter geradeaus, einmal um die Ecke und schon wurde der Reisende abgeladen um in einen Bus umzusteigen, welcher nur für uns 2 Personen extra raus aus der Stadt in den Wald geschaukelt wurde.
Aha!!! Damit war definitiv klar, die hatten uns in der Tat vergessen!!!
Um von Luang Prabang Zentrum zu den Elefanten zu kommen braucht man 30 Minuten, davon ca. 15 über Naturschaukelstrassen. Also nicht wirklich eine Strecke die als lang zu beurteilen ist. Dort angekommen sahen wir auch schon ein grosses - wohl recht altes - weibliches Rüsseltier, auf welchem es für uns zu reiten galt.
Wir wurden auf eine Plattform geführt um und einen eher grossen Salamander vorzuführen, es wurde irgendwas von einer Schlange gefaselt und schon wurde unsere Elefantendame angeritten, die wir sodann bestiegen. Man steigt doch auf einen Elefanten, oder?
Die Dame war wohl wirklich alt... es handelte sich um einen sehr gemächlichen Ritt durch die lokalen Wälder bis hin zu einer Art Bach, wo man wohl hingeführt wird, damit die örtlichen Mücken auch etwas zu essen bekommen. Gut erzogen wie diese waren (oder ob der mangelnden Auswahl) haben sich diese auf uns beide gestürzt und nicht nur auf den armen Mischa.
Unsere Elefantendame jedenfalls fand das wohl alles gemütlich und bis auf den Moment, in dem es kurz steil bergab ging war für uns auch alles "no problemas señor!"
Am Ende des Baches folgt ein See, bei welchem der Guide die Dame verliess, Fotos von uns geschossen hat und dann hinter dem Tier herlief während wir alleine oben auf der grauen Kuh zurück in Richtung Basislager ritten.
Zum Thema Guide: der hatte wohl einen Schuss weg. Was der ständig geredet hat, war zwar unverständlich, weil laotisch, aber sicher auch nicht alles wirklich sinnvoll oder nötig.
Ganz und gar unnötig war, dass er Blätter anzündete und diese unter einen grossen grauen Hintern hielt. Wollte er, dass das Tier durchgeht und die willigen Reisenden einen Elefantengalopp erleben? Nun, zum Glück brannten die ersten Blätter nicht lange und die zweiten gar nicht.
Solchermassen frustriert spitzte er einen Stock um diesen in die Haut unserer alten Dame zu stupsen. Zum Glück scheint der Ausdruck "Elefantenhaut" nicht nur ein geflügeltes Wort zu sein, da auch diese Behandlung des Elefanten keine Wirkung zeigte.
Unsere Fragezeichen im Gesicht wurden immer grösser und so waren wir schlussendlich froh, als nach gut 45 Minuten der Ritt zuende war und wir im Basislager von der alten Dame steigen durften, um noch ein paar Fotos von ihr zu schiessen.
Für uns hies es nun zurück zum Auto, also zu warten! Die ungefähr angesagten 15 Minuten waren nach einer halben Stunde auch vorbei und zusammen mit einer netten, verrückten Französin bestiegen wir den Wagen nach Luang Prabang...
Warum verrückt fragt ihr?
Nun, wer im solzen Alter von sicher weit über 50 noch am morgen mit einem Fahrrad in den Urwald trampelt, dann in einem Kajak einen Fluss hinabfährt um dann noch auf einen Elefanten zu reiten, der kann ja nicht mehr alle Tassen im Schrank haben. *smile* Aber nett war sie.
Kurz bevor wir wieder aus dem Auto steigen sollten, sagte sie uns noch, dass jetzt der Richtige Zeitpunkt wäre, hoch auf den Phou Si zu steigen, um von dort den Sonnenuntergang über dem Mekong zu bestaunen.
Da wir diesen Aufstieg ja mangels Speicherkarte schon einmal abgebrochen hatten, befanden wir dies als einen guten Vorschlag und sind die 328 was, na, natürlich Stufen zum Tempel hinaufgestiegen um oben angekommen, den normalen Obulus von Kip 20'000 pro Person als Treppenabnutzungsgebühr zu entrichten. Doch das Geld zu investieren hat sich definitiv gelohnt, wie ihr unschwer erkennen könnt:
Solchermassen befriedigt von unserem bis anhin erfolgreichen Tag ging es dann über ebensoviele Stufen zurück ins Ortszentrum, um im Hotel einen Powernap (Mischa) und einen Blog (Holger) zu erledigen, zu duschen und dann zum Abendessen zu schreiten. Vor dem Powernap etc, haben wir aber noch eine örtliche Crepesdealerin um zwei ihrer etwas verbrannten Produkte inkl. Nutella erleichtert. Kostenpunkt: je 10'000 Kip.
Abendessen... es gab je eine WE in flüssiger Form, Knoblibrot zur Vorspeise, für Mischa Knoblauchhühnchen mit Gemüse und steamed rice sowie für Holger endlich, endlich vegetarisches Red Curry mit seinem seit über einem Jahr lang ersehnten Sticky Rice.... Yum, lecker... darauf hatte er schon lange gewartet.
Nach einem gemütlichen, guten und günstigen Essen (7.5 WE) haben wir dann doch noch den Weg zum Nachtmarkt gefunden - welcher ja nur ein paar Meter entfernt lag - einen kurzen Schwatz mit Hallie und Cheryl abgehalten, allseits bedauert dass wir zwei bereits am nächsten Tag nach Vang Vieng aufbrechen würden, die Hoffnung geäussert uns vielleicht dort über den Weg zu laufen und haben viel, viel, also wirklich sehr viel Geld in diverse Souveniers für uns und zwei namentlich nicht schon wieder genannte kleine Mädchen, sowie für Kimo, ausserdem in ein Hilfsprojekt investiert, indem wir zwei Malbücher und Buntstifte gekauft haben, die wir auf Don Det einigen Kindern schenken wollen, haben errechnet dass das viele, also wirklich sehr viele Geld eigentlich nur in Kip wirklich viel ist, da dessen Mächtigkeit in Schweizer Franken mit eher geringen Werten gerechnet wird und sind zurück zum Hotel gegangen, nur um unterwegs noch eine WE zum teilen zu erstehen, um diese auf dem Balkon zu konsumieren, während wir unsere Einpackorgie durchführten und letztlich, um euch mit diesen Informationen zu unterhalten und euch wissen zu lassen, dass der gesamte Abschnitt, den wir garade geschrieben haben aus einem einzigen Satz besteht!
Sochermassen erfolgreich hat Mischa den Abend damit abgschlossen, eine Zigarette anstatt in unsere Aschenbecherflasche, in unsere noch zu 1/3 gefüllte Bierflasche zu entsorgen. Obwohl wir kontrolliert haben, ob das wirklich so ist - war es anscheinend nicht - haben wir weiter davon getrunken nur um festzustellen - als Holger den letzten Schluck nehmen wollte - dass die Kippe doch im Bier gelandet war.
Holger war traurig weil er keinen letzten Schluck mehr hatte und Mischa hat kurz überlegt, ob ihm schlecht werden soll, doch beide haben sich entschieden diese Situation nicht zu dramatisieren sondern stattdessen ins Bett zu gehen.
Schliesslich war es ja schon fast 24.00 h und der Wecker würde schon um 05.30 h wieder klingeln....
Misch und Ho, die höhlenelefantenreitenden Souveniersonnenjäger
Aufbruch: | 05.11.2010 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 22.11.2010 |
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