Philippinen 2010

Nach unserer Ankunft lief das Einchecken im Alona Land Resort recht schnell, wir hatten ja reserviert und ab ging es zu unserem Bungalow. Der erste Eindruck war ordentlich bzw. wie erwartet. Eine Bungalow-Anlage mit Swimmingpool, Billard-Häuschen und leicht gartenartiger Bepflanzung.
Deutlich ungezwungene Atmosphäre, vor einem Bungalow saßen Leute, bei einem anderen hing die Wäsche auf der Leine. Die Hängematten vor den Bungalows ließen auf Erholungswert schließen. Ungezwungen allerdings auch der Umgang mit den ankommenden Gästen bzw. deren Gepäck. Hier kam man erst gar nicht auf die Idee, das Gepäck zu tragen. Das ist mir zwar lieber, ich trage lieber selber, aber das nicht mal einer versucht, das Gepäck zu tragen, sondern augenscheinliches Hotelpersonal lieber am Eingang auf ihren Mopeds sitzen bleibt, muss als wirklich ungezwungen betrachtet werden.
Der Bungalow selbst entsprach dann auch meinen Vorstellungen. Gemauert, keine durchaus auch geläufige Bambushütte, wo es bei und nach heftigen Regenfällen dann nicht mehr ganz so gemütlich ist. Ein Raum mit Küche, ein Schlafraum. Naja gut, was heisst Küche, zwei Gasplatten und ein Abwaschbecken, aber ich will ja auch keine 5 Gänge Menüs aus dem Ärmel schütteln. Etwas mehr Geschirr und Besteck hätte es auch sein dürfen, aber man will ja nicht meckern.
Nun war erstmal auspacken angesagt und nebenher ausruhen auf der Terrasse. Ausruhen? Nun ja, es waren auch einige unserer Landsleute in Begleitung eindeutig einheimischer Damen am Pool. Ist ja nicht schlimm, wird nun der eine oder andere sagen. So weit richtig. Allerdings wäre es deutlich entspannender, wenn die Jungs da am Pool sich weniger laut über die körperlichen Vorzüge ihrer philippinischen "Bekanntschaften" auslassen würden und was die "Alte" zu Hause jetzt wohl macht. Gut, von der Vorstellung, die Philippinen seien ein streng katholisches Land hatte ich mich schon verabschiedet. Es wäre auch absurd anzunehmen, dass es in irgendeinem armen Land keine Prostitution gibt. Was es hier allerdings unangenehm macht, ist der völlig offene, hemmungslose Umgang damit. Nebenher wurde auch ordentlich gepichelt. Rum ist hier billig und wurde augenscheinlich nur sehr spärlich mit Cola versetzt.

Als ich Emails checke funktioniert das angebotene W-Lan ungefähr 5 Minuten, dann bricht es zusammen. Na ja, wir sind ja nicht zum auf der Terrasse sitzen oder Internet surfen hier.
Wir beschließen daher, uns erstmal den Strand vorzunehmen. Der Alona Beach gab sich auf den Bildern vorher als perfekter, weißsandiger, palmenbewachsener Traumstrand. Da er der touristisch erschlossenste Strand Bohols ist, muss davon ausgegangen werden, dass die Bilder ein wenig lügen, aber es gab auch zahlreiche Empfehlungen für diesen Strand.
Nun ist es so, dass das Alona Land zwar kein Strandhotel ist, aber nur 100 Meter vom Strand entfernt ist, abgetrennt durch ein Strandresort. Leider darf man dieses andere Resort nicht durchqueren, da sitzt sogar ein Wachmann davor. Stand auch auf der Internetseite des Alona Land Resorts.
Was dort allerdings nicht stand, das Alona Land liegt in einer Sackgasse, man kann also auch nicht um das andere Resort herumgehen. Heißt, das Alona Land ist nicht, wie vermutet, das strandnächste Nicht-Strand-Hotel, sondern das am weitesten entfernte, da man die komplette Stichstrasse zurück bis zur Hauptstraße muss, um von dort einige hundert Meter bis zum Strand zurückzulegen. Den gesamten Weg schätze ich auf 1 km.
Allerdings bietet das Alona Land stündlich einen Shuttle zum Strand an. Na ja, dann muss man nicht immer laufen. Beim ersten Mal sind wir gelaufen, wir wollten gleich sehen, was hier so in der Umgebung los ist. Neben anderen kleinen Resorts, finden sich reichlich Verkaufsstände oder-geschäfte, einige Tricycle-Fahrer und viele Mopedfahrer, die im gefühlten Abstand von 10 Sekunden fragten "Tricycle Sir?" "Motorcycle Sir?". Immerhin gaben sich fast alle mit einem kurzen "No, thank you" zufrieden. Je näher man dem Strand kam, gab es nun Restaurants und eine neue Spezies, die Ausflug-Verkäufer. "Island-Tour, Sir?" "Delphin-Tour, Ma am?" "Chocolate-Hills, Sir?". Zwischen drin kamen noch einige Anfragen nach dem Erwerb von Essen, Trinken oder nutzlosen Dingen. "No, thank you, No, thank you, No, thank you, No, thank you". Es kam mir schon auf dem ersten Weg aus den Ohren raus. Was habe ich hier mit der Reiseplanung verbrochen?

Wir erreichen den Strand.
Ich bin geschockt. Der Strand ist voller weissem Sand, Palmen allerorten. Perfekt?
Nicht ganz. Auf dem Wasser, über den gesamten etwa 1 km breiten Alona Beach hinweg liegen unzählige Boote, die hiesigen Bankas. Hier ist mehr los als in einem Hafen. Der Strand selber ist ca. 10 Meter breit und an sich nach dem ersten Eindruck schön. Im Wasser nach 5-10 Metern sieht man dichte Seegraswiesen im Wasser. Beliebter Aufenthaltsort von Seeigeln. Ich hatte davon gelesen, aber so massiv habe ich es einfach nicht erwartet. Schwimmen fällt hier ziemlich aus, entweder Slalom um die Bankas oder Seegras an den Beinen. Nicht erstrebenswert.
Direkt hinter dem Strand reiht sich jedoch Geschäft, an Unterkunft, an Restaurant usw. Immerhin sind es nicht mal im Ansatz Hotelburgen, aber alles steht dicht an dicht. Entsprechend bevölkert ist es auch an der Strandpromenade. Auf dem Strand selber sind seltsamerweise vergleichsweise relativ wenig Menschen. Beim Ablaufen des Strandes wird klar warum. Es gibt zwar viele Palmen, aber alle hinter dem Strand und geben faktisch keinerlei Schatten, zumindest nicht am Strand.
Und die philippinische Sonne hämmert gnadenlos. Dutzende Gedankenfetzen schießen mir durch Kopf. Ich habe es voll verbockt. Hier sollte Sibille doch Erholung finden, wir die letzten Wochen geniessen, bevor wir Monate getrennt sind. Aber wie soll das gehen? Auch wenn Sibille Sonnenanbeterin ist, den ganzen Tag in der Sonne, das hält sie hier auch nicht aus. In der Anlage am Pool? Mal würde das gehen, aber so schön ist die Anlage auch nicht, schon gar nicht mit den brünftigen, weisshäutigen Deckhengsten aus Castrop-Rauxel. Auch ein gelegentliches Wechseln zwischen Strand und Pool fällt aus. Schon vergessen, ca. 1 km Weg zu Fuss. Aber der Shuttle ist doch da. Jein, denn jetzt kommt mir ins Bewusstsein, dass der Shuttle zwar stündlich zum Strand fährt, aber nur zweimal, um 23:30 und um 0:30 einen Pickup vom Strand anbietet, zumindest laut Tafel. Heisst, man könnte zwar mit dem Shuttle zurückfahren, aber nur, wenn dieses auch zum Strand gefahren ist. Und ich vermute mal stark, dass das nur passiert, wenn Gäste fahren wollen und so groß ist die Anlage nicht. Wäre es anders, müsste man die Pickup Zeiten nicht extra ausweisen.

Heißt also, wird man am Strand von der Sonne ramdösig oder ist von den auch am Strand zig-fach wiederholten Fragen nach Ausflügen, Massagen, Kauf von zig unterschiedlichen Dingen entnervt und möchte in die Unterkunft zurück, dann heisst es Laufen. In die am weitesten entfernte Unterkunft. Ich habe es voll verbockt.
Ich entschuldige mich umfassend bei Sibille. Zum Glück habe ich ja eine verständnisvolle Frau, die nicht ganz unzutreffend bemerkt, ich war ja auch noch nicht hier und habe keine Glaskugel. Und bezüglich der vielen Verkäufer "beruhigt" sie mich. Das sei woanders viel schlimmer, Spanien, Griechenland usw. dagegen sei das hier völlig harmlos, insbesondere, weil hier bisher immer einmal "no, thank you" reicht.
Es beruhigt mich trotzdem nicht wirklich. Wir entdecken dann tatsächlich eine Palme, die Schatten bis zum Strand wirft, allerdings haben das auch gerade andere Urlauber entdeckt und machen es sich dort gemütlich.
So entschliessen wir uns nach einem ersten Rundgang wieder ins Hotel zurückzukehren und den Tag heute dort ausklingen zu lassen. Eventuell gehen wir nochmal zum Abendessen her.
Wieder im Alona Land angekommen, zeigt der Rum bei der Gruppe aus Deutschland Wirkung. Einer will von der Liege aufstehen, um nach halbem Weg zusammenzubrechen und auf den Boden zu fallen. Fassungslos sitzen wir auf der Terrasse.
Aber, aber, da geht noch was, denn nun hört man die Gruppe nicht mehr immer, weil ein nettes Klopfen, Hämmern, hin und wieder unterbrochen vom Kreischen einer Kreissäge, sorgt für akustische Untermalung.
Ich bin völlig fertig, ich habe es so was von verbockt. Ich hätte mich besser erkundigen müssen, hätte nicht gleich für zwei Wochen reservieren dürfen, auch wenn mir mehrere andere Hotels zurückgeschrieben haben, sie hätte für die Zeit leider kein Zimmer frei. Nein, ich kann nicht ahnen, dass Baulärm herrscht, dass angetrunkene Freier rumtorkeln, kann nicht wissen, wie die Gegebenheiten vor Ort sind. Doch auch wenn Sibille mir das wiederholt sagt, ich bekomme es nicht aus dem Kopf, ich habe es verbockt.

Aber was tun? Wir müssen hier weg, aber wohin? Wir können ja schwerlich einfach unser Geraffel packen und weiterziehen, zumal uns die Gegebenheiten am Alona Beach ja auch nicht zusagen. Etwas weiter ist der Dumaluan Beach, der nach diversen Aussagen deutlich schöner sein soll als der Alona Beach, insbesondere wegen des nicht vorhanden Seegrases. Allerdings sind die Hotels dort für sich. Es ist touristisch kaum erschlossen, Restaurants gibt es nur in den Hotels und eben keine touristische Infrastruktur wie am Alona Beach. Da die Hotels dort einzeln liegen und über die Straße recht weit vom Alona Beach entfernt sind, sind die Transportmöglichkeiten recht teuer oder stehen gar nicht erst zur Verfügung. Deshalb hatten wir uns gegen den Dumaluan Beach entschieden. Obwohl die Strände relativ dicht beieinander liegen, kann man aber nicht am Wasser dorthin laufen, da steinige Uferbereiche den Weg versperren. Wäre ja auch zu einfach gewesen.
Wir beschließen, uns morgen einfach ein Moped zu mieten und uns vormittags mal die anderen Hotels dort anzusehen und die Umgebung zu checken. Wenn es da besser ist und dort Zimmer frei sind, dann hauen wir hier ab. Sibille ist aber noch realtiv entspannt und sagt "schaun wir mal, mach Dir keinen Stress". Hatte ich schon erwähnt, dass meine Frau zu loben und zu preisen ist? Dann können wir morgen auch gleich mal schauen, wo man hier einen echten Supermarkt findet, damit wir unsere Küche auch nutzen können. Die "Supermärkte" hier sind allesamt bessere Kioske. Die Verfügbarkeit von Zimmern am Dumaluan Beach hätte ich natürlich online prüfen können. Hätte, wenn das Internet laufen würde, bzw. es auch nur ansatzweise entsprechendes Arbeiten ermöglichen würde. Ich werd´ zum Elch!

Dann kläre ich das wenigstens gleich mit dem Moped für morgen. Der Hotelangestellte fordert 500 Pesos für 8 Stunden, eigentlich sollten es hier 24 Stunden sein. Das würde 600 Pesos kosten. Ich bin nicht angetan von dem Angebot. Schliesslich bietet er es mir für 500 Pesos für 24 Stunden an, wenn ich es gleich nehme. Es war schon dunkel, aber gut, eigentlich nicht so schlecht, dann können wir damit heute zum Essen fahren und müssen nicht laufen. Außerdem können wir dann morgen gleich früh los, wann wir möchten. Ich mache es gerade klar, als Sibille deutlich emotionalisiert dazukommt. Im Bad ist der Hahn der Dusche aus der Wand gerissen und nun wird das Bad gewässert. Nennt man das jetzt finaler Rettungsschuss?
Also ins Bad gestürmt, um zu sehen, das nichts von uns nass wird. Das verhindert zum Glück der Duschvorhang. Kurze Zeit später wird das Wasser abgestellt. Repariert werden kann das aber erst morgen. Sei es drum. Ich kläre das noch ab, dass wir spätestens um 9.00 Uhr los wollen und dass dann auch ein Moped da sein sollte. Ob ich es heute nicht mehr will? Nein, für heute habe ich genug, ich will jetzt auch noch Probleme mit dem Moped herauf beschwören.
So lassen wir uns vom Shuttle nochmal zum Strand fahren, um zu Abend zu essen. Ich wähle ein Restaurant, über das ich Positives gelesen habe. Gutes Essen zu günstigen Preisen, bei grosser Auswahl an Seafood. Die Auswahl war dann laut Karte auch umfangreich. Nur wenn da nicht Murphy wäre. Sibille hat es nun eh schon schwer, was zu finden als Vegetarierin. Günstig, wenn viel Fisch angeboten wird. Ungünstig wenn nichts davon da ist. Zweimal sagte er gleich, dass das leider nicht verfügbar sei. Dreimal kam er aus der Küche zurück, dass sei leider auch nicht mehr da. Schubbibidu... Am Ende haben wir aber doch beide was zu Essen bekommen.

Das war heute sicher nicht der schönste Urlaubstag. Ungeduscht geht es in schliesslich ins Bett.
Am nächsten Tag brechen wir auf, um uns Hotels am Dumaluan Beach anzusehen. Leider müssen wir feststellen, dass die Unterkünfte dort tatsächlich am Arsch der Welt liegen, faktisch nichts drumherum ist und man nicht mal an den Strand kann. Wir hätten Eintritt zahlen sollen. Allerdings war schon anhand der Umgebung klar, dass das hier auch nicht der wahre Jakob ist, daher verzichten wir auf den Strandbesuch. Vielleicht finden wir ja doch eher was am Alona oder wir hatten am Anfang einfach Pech.
Sibilles Zorn von gestern nach dem Duschdesaster war fast verflogen, vielleicht wird das ja doch noch was mit der jetzigen Unterkunft. Immerhin wollen wir ja auch Urlaub machen und nicht zu Nomaden mutieren.
Als wir wieder im Hotel ankommen ist dann auch die Dusche repariert und auch das Internet funktioniert.
Bahala na, hoffen wir mal darauf.
Am folgenden Tag am Strand finden wir ein weiteres kleines Fleckes, wo Schatten herrschte. Nicht der schönste Fleckchen Strand, aber man wird ja genügsam. Sollte das tatsächlich noch was werden? Ich zumindest fühle mich wohl, so weit man das sagen kann, am Strand liegen ist ja eigentlich nicht meine bevorzugte Art der Urlaubsgestaltung. Hätte klappen können. Leider konnte Sibille sich nicht in Urlaubsstimmung bringen, ohne das jetzt hier konkret bestimmen zu können. Muss sie auch nicht, wahrscheinlich kann man da nicht einfach einen Schalter hin und her bewegen. Bleibt der Wunsch, dass das noch was wird, die Hoffnung habe ich aufgegeben.
Am darauf folgenden Tag kam uns die Idee, mal zu schauen, ob man nicht auch Liegen oder Sonnenschirme von den Hotels mieten könne. Ein paar, wenn auch im Verhältnis sehr wenige, gab es hier. Diese wurden auch fast nie benutzt. Vor einem Hotel gefiel uns das dann ganz gut, Sonnenschirm mit jeweils 2 Liegen. Aber weit und breit nur Masseusen oder Delphin-Tour-Verkäufern zu entdecken. Einfach hinlegen? Was soll schon sein, dann wird schon einer kommen, sollte es nur für Hotelgäste sein. Kam aber keiner. Hmmm... ob dann einer kommt, wenn wir gehen wollen und dann eine fette Rechnung präsentiert? Nicht, dass ich das bezahlt hätte, aber Lust auf Diskussionen hatte ich auch nicht. Zur Sicherheit mal die einzigen anderen Benutzer der Liegen fragen. Die waren aber wie wir keine Gäste des Hotels und haben sich auch einfach hingelegt.

Ein weiteres Paar siedelte sich an, auch hier das gleiche Bild. Also, scheint hier keinen zu interessieren. Um es abzukürzen, die Liegestühle vor dem Alona Kew White Beach Resort wurden am Strand unsere Heimat. Zwei- dreimal wurde zwar unseren Zimmernummern gefragt, es reichte dann aber, wenigstens von der Hotelbar den täglichen Mangoshake zu ordern. Der wäre eh fällig gewesen, daher zumindest hier alles im grünen Bereich.
Nachdem wir nun etwas am Strand gefunden hatten, wo sich auch bei Sibille Urlaubsgefühl einstellte, konnte ich mit etwas besserem Gewissen mich auf die Suche nach Tauchgelegenheiten machen. Bei der mir am sympathischsten buchte ich dann ein Pakete mit 10 Tauchgängen.
Am nächsten Tag wollte ich also los zum Tauchshop und stand um 8.00 Uhr pünktlich für den ersten Shuttle bereit, um 9.00 Uhr geht das Tauchboot. Auf dem Rücken mein Tauchgerödel wartete ich, dass der gerade Pflanzen beschneidende übliche Shuttle-Fahrer losfährt. Er tat aber nichts dergleichen. Gesehen hat er mich, wir haben einander gegrüßt. Um 8.05 Uhr frage ich, was denn mit dem Shuttle sei. Die Frage ist ja eigentlich falsch gestellt, richtig müsste sie lauten "Können wir langsam losfahren?". Ich bekam aber auf die falsche Frage die dazu passende Antwort. Frage: Was denn mit dem Shuttle sei? Anwort: Es ist kaputt.
Tjo, an sich wäre es das für den philippinischen Shuttle-Fahrer, Pflanzenbeschneider und Duschenreparierer gewesen. Nach entsprechender Antwort klärten sich ja an sich alle weiteren Fragen. Meinem fassungslosen Gesicht muss er dann aber wohl doch entnommen haben, dass es wohl doch nicht alles gewesen sein kann. Nun wählt er allerdings auf meine sehr allgemein gehaltene Frage "What?" die aus meiner Sicht falsche Antwort. Ich könne ja ein Tricycle nehmen. Eine brilliante Idee, nur waren hier am Ende einer Stichstrasse um 8.07 morgens relativ wenig Tricycle-Fahrer, um nicht zu sagen, gar keiner. Ich will nicht ungerecht sein, vielleicht war da einer und ich habe ihn nur nicht gesehen. Tja, was macht man nun in so einer Situation? Den Philippino einen Kopf kürzer? Schwerlich. Der Wagen ist sicher tatsächlich kaputt, wofür der Bedienste ja nix kann. Dass er es nicht für nötig erachtete, von sich aus etwas zu sagen, wird wohl ein Mentalitätsproblem sein. Wenn er es mir gesagt hätte, wäre das Fahrzeug trotzdem nicht da gewesen. So zog ich es vor, den Weg per pedes so schnell wie möglich anzugehen, immerhin hatte ich mir eine Tauchbasis recht weit am Ende vom Alona Beach ausgewählt, einfach der übliche Weg von der Unterkunft bis zum Strand wäre ja auch langweilig gewesen mit den Tauchsachen, Es hat mich nicht getötet, sportliche Betätigung ist immer gut und Abnehmen wollte ich eh.

An den Tagen, wo ich Tauchen war, blieb Sibille teilweise im Alona Land, bzw. wollte dies zunächst. Wegen des Baulärms war dort aber einfach keine Erholung möglich, daher blieb immer nur der Weg zum Strand. Immerhin hatten wir uns inzwischen beide an den Strand so weit gewöhnt, dass hier eben tatsächlich Urlaubsstimmung war.
Die Tage liefen dann urlaubstypisch ab. Schlafen, essen -siehe entsprechende Berichte- , ausruhen, essen, schlafen. Mal einen Ausflug machen -siehe entsprechende Berichte-. Ernsthafte Tiefen bereitete nur das faktisch nicht vorhandene Internet und der in der Anlage allgegenwärtige Baulärm. Der Gerechtigkeit halber sei jedoch erwähnt, dass das mit dem Baulärm hier augenscheinlich als völlig normal angesehen wird. Bei mindestens 3 anderen Orten wurde auch gehämmert gesägt und geklopft.
Die Unterkunft haben wir dann nicht gewechselt, auch wenn diese im Endeffekt nicht empfehlenswert ist. Was schade ist, denn an sich hat das Alona Land alles, was man für einen geruhsamen Urlaub ohne Halligalli braucht. Die Anlage ist ordentlich, die Bungalows sicher besser als Standard und preislich angemessen an sich auch.
Aber die Ausstattung der Küche, der Baulärm, das kaum vorhandene Internet -Auswirkungen siehe Bericht Cebu zum Zweiten-, die Lage und diesbezüglich auch der unzuverlässige Shuttleservice, auch der Service muss als sehr eingeschränkt betrachtet werden.
Alles in allem war der Alona Beach dann doch noch in Ordnung, nicht mehr, nicht weniger. Dafür um die halbe Welt zu fliegen, das würde ich keinem empfehlen. Womit wir wieder bei meiner Frau wären. Doch wie sagte sie immer so schön? "Ich bin doch nur Deinetwegen hier"
Doch gerade deshalb hätte sie es einfach verdient gehabt, dass ich den Urlaub besser vorbereitet hätte.