Philippinen 2010
Bohol - Ausflüge
Nachdem nun gerade am Anfang des Aufenthaltes der Alona Beach so gar nicht unser Urlaubsglück erhöhte, haben wir uns gleich eines der zig fach angebotenen Mopeds geliehen. Ich hatte mich für eines entschieden, was von unserer Unterkunft angeboten wurde (siehe auch Bericht Bohol - Unterkunft und Alona Beach).
Es stand dann auch pünktlich am Morgen bereit und wir machten uns zügig auf, einerseits wollten wir uns nach einer alternativen Unterkunft umsehen, aber auch die Gegend erkunden und zu den Chocolate Hills fahren. Bei der Gelegenheit könnte man auch bei Corella auch die dort in den Wäldern lebenden Tarsier, kleine Halbaffen mit sehr großen Augen, anschauen. Allerdings nicht in den Wäldern selbst. Die sehr großen Augen lassen schon vermuten, dass es sich um nachtaktive Tiere handelt und philippinische Wälder bei Nacht gehört nicht zu unseren bevorzugten Urlaubsaktivitäten. Außerdem sind Tarsier sehr scheu und die Wahrscheinlichkeit einen in freier Wildbahn zu entdecken dürfte bei etwa Null liegen.
Allerdings gibt es dort eine Studienanlage mit großzügigen, begehbaren Gehegen gehalten. Hoffen wir mal, dass das stimmt, im allgemeinen ist der Umgang der Philippinos mit Tieren nicht gerade großzügig.
Um das unter einen Hut zu bringen, überlege ich, die nördliche Route zu den Chocolate Hills zu nehmen. Der ist zwar etwas weiter, allerdings war die Straße im Süden recht voll, wahrscheinlich wegen des Verkehrs von und nach Jagna, dem Hafen, wo wir angekommen sind.
In Tagbilaran wollen wir auch noch einen Stop einlegen, ich will Geld abheben und ein Supermarkt wäre auch nicht schlecht, damit mal was Ernsthaftes in die Küche kommt. Die Supermärkte vor Ort führen da wenig sinnvolles bzw. zu deftigen Preisen. Bezüglich des Geldes hatte ich inzwischen rausgefunden, dass bei bestimmten Banken keine Gebühren belastet werden. Eine solche Bank gab es dort. leider nicht am Alona Beach.
Vorher geht es aber Richtung Dumaluan Beach, um die dortigen Unterkünfte zu checken. Nach Verlassen der Umgebung des Alona Beach bzw. des Ortes Tawala fällt schnell auf, dass Panglao mit dem Charme von Camiguin nicht mithalten kann. Weder die Behausungen, noch die Natur kommen da ran. Es ist hier nicht hässlich, aber das Bessere ist bekanntlich des Guten Feind. Auch wird man hier nicht mehr von fast jedem am Straßenrand gegrüßt. Man wird gar nicht mehr gegrüßt. Das macht natürlich nichts, es fällt aber deutlich auf.
Wie schon im vorherigen Bericht beschrieben, haben wir uns auch dagegen entschieden, hierher umzusiedeln. Trotzdem wir motorisiert waren, dauerte die Suche nach dem Strand und den Hotels recht lange. Die Wege hier waren irgendwie länger als erwartet. Also mal ein bisschen Gas geben. Nein, ich bekomme Schelte von der Rückbank, ich soll nicht so schnell fahren (Übersetzung: ras´ nicht so). Da mir das Wohlbefinden meiner Frau wichtig ist, bremse ich mich ein. Dabei bin ich nicht mal 70 gefahren. Na gut, 60 sind in Ordnung.
So erreichen wir Tagbilaran. Die Stadt hat einen ganz bestimmten Charme, nämlich gar keinen. Grau, hässlich, stinkend, viel Verkehr. Kein Ort zum Verweilen. Wollen wir ja auch nicht. Ich lasse mich von meiner Nase durch die Stadt treiben. Leider scheint sie von den Auspuffgasen etwas verschnupft, ich finde nicht auf Anhieb den richtigen Weg, wir müssen zweimal nachfragen. Sei es drum, schliesslich haben wir den Weg. Allerdings nicht nach Corella, den habe ich irgendwie verbaselt.
Auf dem Weg fahren wir an einem Motorrad-Händler und einem Autohändler vorbei. Da muss ich leider mal anhalten und fragen, wie, was, wo und überhaupt. Die Aussagen waren allerdings eher unerfreulich. Der Autohändler hätte mir zwar liebend gern ein Auto verkauft, er hätte jedoch die ACR I Karte, ausgestellt vom Bureau of Immigration, haben wollen. Die hatte ich natürlich noch nicht. Es war mir auch neu, dass die benötigt wird, um ein Auto zu erwerben. Gleich nach Ankunft wurde die ACR I Karte schon einmal von mir gefordert, als ich ein Konto eröffnen wollte. Beim Motorradhändler fragte ich nach, ob auch er die Karte benötigen würde, was er bejahte. Hmmmpff, dann muss ich die wohl bald beantragen, man wird mir die eh aufdrücken, dann kann ich die auch frühzeitig beantragen.
Da es inzwischen schon deutlich später war als geplant, fällt das erstmal aus. Auch bei den Chocolate Hills gibt es Tarsier zu bestaunen. Wahrscheinlich etwas touristischer und weniger großzügig aufgemacht.
Die nördliche Strecke erweist sich dann auch als deutlich schöner als die bekannte südliche. Weniger Verkehr, weniger Ortschaften. Entgegen meiner Vermutung geht es jedoch nicht am Meer entlang, sondern teilweise recht hoch über dem Meer. Unterwegs kommen wir durch einige Ortschaften, keine davon bietet etwas erwähnenswertes, aber auch nichts grauenhaftes. Leider wird bald deutlich, dass der nördliche Weg nicht etwas, sondern ziemlich viel weiter ist. Sibille kann jetzt schon kaum noch sitzen und wir hätten noch nicht mal den halben Weg. Also umdisponieren. Chocolate Hills gecancelt, da können wir uns entweder nochmal ein Moped mieten oder wir schmeißen uns einem von den diversen Tourverkäufern vom Strand an den Hals und machen die geführte Touri-Pauschal-Nummer mit. Letzteres glaube ich jedoch eher nicht.
Damit der Ausflug aber wenigstens ein Ziel hat, entschließe ich mich nach Pangangan Island zu fahren. Dort soll es schöne Mangroven geben, mal anschauen. Die Insel ist über einen 3 km langen Damm mit dem Festland verbunden, leider waren davon 2 km Holperpiste, weil der Belag erneuert wurde. An einer Stelle hätte ich sogar gemeint, Endstation, aber "No Entry" heisst nicht, dass man nicht weiterfahren darf, sondern, dass man die andere Straßenseite nutzen soll. So geht es weiter, die Straße über den Damm gesäumt von tatsächlich dichten Mangrovenwäldern. Die Insel selber gibt sich unspektakulär, aber erstmals wieder von einem gewissen Charme, sowohl von der Umgebung, als auch von den Bewohnern her. Insgesamt aber sehr verschlafen.
Da in Richtung Tagbilaran dunkle Wolken am Horizont aufziehen, machen wir uns schnell, halt, nicht schneller als 60, auf den Rückweg. Ist auch schon recht spät und Sibille kann inzwischen nicht mehr behaupten, dass ihr die Fahrt auf dem Rücksitz Freude bereitet.
In Tagbilaran angekommen schnell ins Shopping Center und den dort ansässigen Supermarkt. Ein paar Grundlagen der Essenszubereitung gekauft, Nudeln, Reis, Gewürze usw. Wegen der eingeschränkten Platzverhältnisse hält es sich jedoch in Grenzen. Noch Geld abgehoben und ab zurück. Wieder auf Panglao angekommen, wähle ich die Hauptstraße als Rückweg, da diese schnelleres Vorankommen verspricht. Auf dem Hinweg sind wir ja durch die kalte Küche gefahren.
Die Hoffnung auf schnelleres Vorankommen trog jedoch. Nicht weil so viel Verkehr war, sondern die Straße schnurgerade Richtung Horizont führte. Na und, wo ist da das Problem? Tja, das Problem kommt, wenn sich die untergehende Sonne genau an diesem Horizont eingenistet hat und dem Fahrer schnurgerade ins Gesicht leuchtet. Dazu kam noch die eine oder andere Baustelle und viel Staub in der Luft. Da half auch keine Sonnenbrille, die Sicht war faktisch Null, was zu einer angemessen Reduzierung der Geschwindigkeit zwang. Sicht gleich Null, gelegentliche Baustellen und dort teilweise kein Straßenbelag, da kommt Freude auf. Hierzu sei jedoch erwähnt, dass ich nicht die Straßen kritisieren will. Diese sind hier in erfreulich gutem Zustand.
Dazu kam noch, da ich diesen Weg noch nicht gefahren bin, weiß ich natürlich auch nicht, wo ich abbiegen muss und Schilder am Straßenrand waren nur bei ganz langsamer Fahrt und ernsthafter Behinderung des Verkehrs zu lesen. Wenn überhaupt ein Schild kommt.
Es kam jedoch eines und der Zufall wollte es, dass sich genau dort ein Haus trutzig zwischen mich und die beißende Sonne stellte. So erreichten wir insgesamt problemlos unsere Unterkunft.
Den nächsten "Ausflug" wollten wir nach Tagbilaran unternehmen, ich wollte allerings dorthin, weil ich im Bureau of Immigration die ACR I Karte beantragen wollte und erneut Geld beschaffen wollte, dazu Supermarkt. Diesmal hatten wir Begleitung, ein Pärchen aus Berlin, welches wir am Strand kennengelernt haben, wollte uns begleiten. Berliner sind einfach immer und überall.
Diesmal sollte die Fahrt ganz landestypisch mit einem Jeepney getätigt werden, eine Taxe wäre schon relativ teuer von Alona nach Tagbilaran. Relativ natürlich für philippinische Verhältnisse, je nach Glück, Pech oder Verhandlungsgeschick um die 450 Pesos. Der Jeepney sollte 20 Pesos pro Person kosten. Also auf den Jeepney am Straßenrand gewartet, als er kam die Hand gehoben und eingestiegen. Wir hatten ja schon auf der Fahrt von Jagna nach Tagbilaran das Vergnügen, mit einem Linienbus zu fahren, was sich ja als nicht so dramatisch herausstellte. Dieser Jeepney war dem Bus recht ähnlich, kleiner halt. Das kleiner halt hielt den Fahrer jedoch nicht davon ab, genauso viele Mitfahrer einzuladen, wie in dem großen Bus. Es wurden Zusatzsitze zwischen die Bänke geklemmt, die wohl eigentlich für Kinder gedacht sind, hier aber auch mal von 2 erwachsenen Frauen besetzt wurden. Dann saßen halt 6 Personen in dieser Reihe. In Europa max. 4 und das nur unter Protest.
Solchen Fahrten unter Einheimischen haftet ja immer was romantisches an. Vergesst das. Es ist extrem eng, saugefährlich, wenn was passiert kommt keiner raus und extrem unbequem. Die Fahrt kostet 20 Pesos, sprich rund 33 Cent. Aus europäischer Sicht war die Fahrt allerdings auch keinen Cent mehr wert. Ich will da auch nicht nörgelig sein, ich bin da alles andere als zart besaitet, aber das ist eben ein gutes Stück des Guten zu viel. Ich stelle mir so ein beladenes Fahrzeug auf einer Bergstraße vor, unbefestigt und es regnet und das ist hier mit Sicherheit kein unwahrscheinliches Szenario. Eine solche Fahrt ist ein reines Himmelfahrtskommando. Aber hier sind weder Berge, noch regnet es. Hier ist es nur beschissen unbequem.
Wir haben es dann aber überlebt, beschlossen aber, den Rückweg doch eher nicht mit dem Jeepney zurückzulegen.
Nach Ankunft mussten wir ein gutes Stück durch Tagbilaran laufen. Recht räudige Stadt. Viele arme Menschen, viel Bettelei. Nicht richtig schmutzig, aber auch alles andere als sauber. Stark verstaubt beschreibt es ganz gut. Da unsere Begleitung verständlicher Weise kein Interesse daran hatte, mich zu einer Behörde zu begleiten, machten wir Uhrzeit und Ort eines Treffens aus und trennten uns.
Sibille und ich machten uns auf zum Bureau of Immigration, was wir auch relativ schnell fanden. Also, dass man hier auf seine Kleidung achten muss, wie im Reiseführer beschrieben, würde ich mal verneinen. Der Mann vor mir stand da auch in Bermudas und Badelatschen, wurde trotzdem normal bedient. Ich denke mal, entweder ist das hier in der tiefsten Provinz völlig egal oder es reicht aus, nicht wie ein Penner zu erscheinen. Die langen Hosen, Halbschuhe und Socken hätte ich mir sparen können, was die Fahrt im Jeepney ein wenig erträglicher gemacht hätte. Allerdings wirklich nur ein wenig.
Wie auch immer, ich kam schnell dran. ACR I Karte, ja kein Problem, dauert 2 - 3 Wochen. Wie 2-3 Wochen? So lange habe ich leider nicht. Mir wird erklärt, dass die Karten in Cebu ausgestellt werden und es mit Antrag und Rücksendung leider so lange dauert. Bedeutet für mich aber, dass das hier nicht geht, weil wir so lange natürlich nicht mehr auf Bohol sind. Na egal, dann beantrage ich die eben in Cebu City
Ich hob dann noch Geld ab, wegen der Tauchgänge brauchte ich diesmal eine größere Summe. Eine Unart der meisten ATM´s auf den Philippinen ist ja, dass sie pro Buchung immer nur eine relativ kleine Summe auszahlen, hier sind es 4000 Pesos. Allerdings kann man die Buchungsvorgänge wiederholen, bis zu einem Höchstbetrag von 20000 - 40000 Pesos, je nach Bank. Es ist trotz nicht erfreulich, in einer augenscheinlich recht armen philippinischen Stadt auf einem recht belebten Platz zu stehen und mehrfach die Karte neu in den ATM zu stecken und nach jeder Transaktion einen Bündel Scheine zu zählen und zu verstauen. Ich habe mich zwar hier noch nie ernsthaft bedroht gefühlt, aber angenehm war das nicht.
Da wir nun schneller waren als geplant, gingen wir noch etwas einkaufen und trafen etwas vor dem ersten vereinbarten Treffen unsere Begleitung wieder. Diese waren auch durch, wir konnten also zurückfahren. Seltsamer Weise fiel die Wahl trotzdem wieder auf den Jeepney. Na mir egal, dann eben wieder für billig, richtig schlecht, das werde ich in den kommenden Monaten eh öfter mal haben, kann ich mich gleich dran gewöhnen.
Während wir an einer Jeepney-Haltestelle warteten, hielt ein Van an und fragte, ob wir zum Alona Beach wollen. Was will er denn haben? 200 Pesos, zur Sicherheit nochmal geklärt, dass das nicht pro Person ist, sondern für die Fahrt. Ja, für die Fahrt. Da gab es natürlich nix zu überlegen, das ist kaum teurer als der Jeepney und deutlich billiger als eine Taxe. Dafür tun wir uns das nicht nochmal an, also eingestiegen.
Geräumiger, sauberer, klimatisierter Van, was will man mehr? Zum Beispiel, dass der Fahrer einen bekannten oder zumindest nachvollziehbaren Weg fährt. Diesmal ging es auf Panglao jedoch auf immer kleinere Straßen, wo bald nicht mal mehr 2 Fahrzeuge an einander vorbei kamen. Meine Sensoren gingen auf Alarmstufe dunkelorange und ich hatte gerade 20000 Pesos abgehoben. Sibille hatte sofort das gleiche Gefühl und wir warfen uns entsprechende Blicke zu. Mit richtig preiswertem Angebot die Touris ins Auto locken und dann ernsthaft zur Kasse bitten.
So geschmeidig und unauffällig ich es vermochte, ließ ich die Barschaft von meiner Bauchtasche in meinen Strumpf wandern, da waren die heute ja doch zu etwas Nütze. Allerdings hatte ich mein Hartschalen-Brillen-Etui als Behälter benutzt, was dem Tragekomfort nicht wirklich zu gute kam.
Kurze Zeit später fuhr der Fahrer aber wieder auf die Hauptstraße, es war doch nur eine Abkürzung eines Einheimischen durch die kalte Küche und kein kleiner, feiner Überfall. Sind wir neurotisch? Nein, ich bin vorsichtig und das hat noch nie geschadet. Und das habe ich meiner Frau ja auch versprochen, vorsichtig und umsichtig zu sein.
Die Fahrt endete dann auch wie vereinbart am Alona Beach, 200 Pesos überreicht, für 4 Personen ein Schnäppchen.
Unseren letzten Ausflug machten wir dann wieder allein und erneut mit dem Moped. Es sollte nun doch nochmal zu den Chocolate Hills gehen. Ist ja immerhin die Hauptattraktion der Insel. Wir haben uns gegen eine geführte Tour entschieden, wenn uns zu viel Touristennepp und Rummel begegnet, wollen wir abhauen können. Sibille bereitet sich mental auf Schmerzen im verlängerten Rücken vor, aber diesmal wollen wir ja die kürzere südliche Route nehmen.
Der Weg erweist sich dann zunächst als wenig attraktiv, da war die nördliche Variante sicher schöner, aber eben zu weit. Nachdem wir bei Loay Richtung Chocolate Hills abbiegen, wird es dann aber besser, ländlicher und grüner. Der Weg führt an einigen Reisfeldern vorbei, dort herrschen schwüle Bedingungen, dass ich mir gar nicht ausmalen möchte, wie es sein muss, dort zu arbeiten.
Obskur finde ich allerdings den direkt an einem Reisfeld gelegenen Friedhof. Man geht hier sicher anders mit dem Tod um, aber irgendwie wirkt das ziemlich eigenartig. Sei es drum.
Neben kleinen Ortschaften gibt es nichts weiter zu sehen, außer überall Hinweise auf Gehege mit Tarsiern, die man besichtigen könne. Das heben wir uns für den Rückweg auf.
Schließlich erheben sich die ersten Hügel aus der Landschaft. Von der Form sehen diese so aus, wie man als Kind eben Hügel gemalt hat. Den Namen Chocolate Hills haben sie erhalten, weil zur Trockenzeit die Farbe wohl wie Schokolade wirkt. Wir sind aber nicht zur Trockenzeit da, bei uns sind sie satt grün.
Um zum auserkorenen Aussichtshügel zu kommen, wird man erstmal zur Kasse gebeten, 50 Pesos pP. An sich sicher nicht dramatisch, allerdings spricht mein gerade vor einem Jahr aufgelegte Reiseführer von 20 Pesos pP. Das nennt man doch mal Inflation.
So geht es hinauf,oben warten erstmal zig Shops auf einen für allerlei Souvenirs und über eine Treppe erreichbare, kleine Aussichtsplattformen, welche allesamt von sich in allen erdenklichen Posen gegenseitig fotografierenden Asiaten bevölkert wurden. Es reichte aber völlig, bis zur obersten Plattform zu gehen, da gab es genug Platz und die komplette Übersicht.
Nun gut, sicher sind die Hügel ganz nett anzuschauen und geologisch auch sicher interessant, über die Entstehung gibt es keine belegbare Erklärung, aber dass man es gesehen haben muss, ist nicht der Fall. Hätte ich hierhin eine geführte Tour unternommen, hätte ich mich geärgert.
So ärger ich mich nicht, lichte die Umgebung ab und relativ schnell räumen wir das Feld für die Kameraarmada welche ununterbrochen knipst und knipst.
Auf dem Rückweg wollten wir uns dann natürlich noch die Tarsier ansehen. Angebote, die Tiere zu sehen, sieht man sogar vor Bretterbuden, dass muss nun nicht sein. Wir entdecken einen Komplex, der neben Tarsiern noch mit einigem anderen Getier. Das wollen wir uns ansehen. Eintritt 50 Pesos pP. Dafür bekommen wir sogar eine Führerin. Auf diese hätten wir so gut verzichten können, gelangweilt nennt sie vor jedem Käfig das Tier, was darin befindet. Das ließe sich auch recht leicht von den Schildern an den Käfigen ablesen. Auch scheint sie dringend was erledigen zu müssen und nach Sekunden geht sie schon wieder weiter. Nicht, dass es übermäßig interessante Tiere gewesen wären, aber ein bis zwei Augenblicke kann man sich schon Zeit nehmen, es nervt halt, wenn man immer latent zur Eile bewegt wird. Der weisse Phyton wäre aber tatsächlich interessant gewesen, aber auch da wird schnell weitergegangen.
Beim Gehege der Tarsier angekommen lassen sich die Tiere gut erkennen, sehr possierlich. Als ich ein Foto machen will, werde ich sofort von unserer Antreiberin darauf hingewiesen, kein Blitzlicht zu benutzen. Ja, Du taube Nuss. Wärst Du nicht nicht immer gleich weitergelaufen, hättest Du bemerkt, dass ich die ganze Zeit ohne Blitz fotografiere. Außerdem bin ich nicht blind, genau vor meiner Nase hängt ein riesiges Schild, welches darauf hinweist. Nachdem ich das erste Foto gemacht habe und noch ein zweites machen wollte, ging dass Madame wohl auch nicht schnell genug, ich solle das Zoom benutzen, sie würde das für mich machen und wollte meine Kamera haben. Das glaubte aber nur sie.
Kurz danach kamen wir noch durch einen Freiflugkäfig für Schmetterlinge, ich habe immer hin 3 entdecken können, alle eine Sorte.
Dann war es auch schon zu Ende. Unsere Führerin bedankte sich nun mehrfach für unseren Besuch, dass sie sich freue, dass wir herkamen, dass wir beglückt sind, dass wir ihr Trinkgeld geben sollen. Das mit dem Trinkgeld hat sie natürlich nicht gesagt, natürlich hat sie auch keins bekommen.
Insgesamt nichts was man gesehen haben muss, aber als Zeitvertreib sicher auch nicht zu verachten, die Tarsier sind tatsächlich sehr possierlich. Sollte man sich schon anschauen.
So geht es weiter, ein Stück entfernt ist ein Mahagoniwald, hätte man es nicht gelesen, hätte man es als Nichtbotaniker für einen normalen Wald halten können.
Auf dem dortigen Loboc River hätte man noch die Möglichkeit einer Flussfahrt mit Musik und Essen, danach stand uns aber nicht der Sinn und wir fuhren zurück Richtung Panglao.
Dort wollten wir noch die Hinagdanan Höhle besichtigen mit einem Höhlensee voll kühlem Wasser. Diesen Weg kann man sich getrost sparen. Eine kleine Höhle mit relativ muffiger, feucht warmer Luft. Der Reiseführer empfiehlt, dort nicht ins Wasser zu springen, weil sich dort Krankheitserreger im Wasser befinden. Das glaube ich gern, ich kann mir nur nicht vorstellen, dass hier ernsthaft einer ins Wasser springen wollte. Insgesamt kein schlechter Tag, wenn auch alles recht unspektakulär war.
Danach haben wir jedoch auf weitere Ausflüge verzichtet.
Aufbruch: | 04.11.2010 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 30.04.2011 |