USA 2011 - Süd- und Nordwesten

Reisezeit: Mai / Juni 2011  |  von Uschi Agboka

Reisetagebuch einer Tour durch 11 Staaten: Colorado, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah, Wyoming, Montana, Idaho, Washinghton, Oregon, Kalifornien - 7.800 Meilen = 12.558 km.

Trinidad-Taos-Santa Fe-Hannagan Meadow

Cimarron - "where the Rocky meets the plains". 1844 gegründet, 1857 Heimat von Lucien B. Maxwell und Hauptquartier der Maxwell Landgesellschaft, welche im Besitz von 2.000.000 acres (1 Acre = 4.047 m²) war.

Cimarron - "where the Rocky meets the plains". 1844 gegründet, 1857 Heimat von Lucien B. Maxwell und Hauptquartier der Maxwell Landgesellschaft, welche im Besitz von 2.000.000 acres (1 Acre = 4.047 m²) war.

Zunächst erreichen wir "Palisades Sill", spektakuläre Klippen, geschaffen vom Cimarron River vor mehr als 40. Mio. Jahren, als sich die südlichen Rocky Mountains falteten und auf 8.000 feet (2.438 m) hoben. Die Fahrt durch den Canyon zwischen Eagle Nest und Cimarron ist ein Traum.

Zunächst erreichen wir "Palisades Sill", spektakuläre Klippen, geschaffen vom Cimarron River vor mehr als 40. Mio. Jahren, als sich die südlichen Rocky Mountains falteten und auf 8.000 feet (2.438 m) hoben. Die Fahrt durch den Canyon zwischen Eagle Nest und Cimarron ist ein Traum.

Plaza in Taos

Plaza in Taos

Taos - Jugendliche haben ein zahmes Frettchen dabei und es macht Spass, dem lustigen Treiben des Tieres zuzusehen.

Taos - Jugendliche haben ein zahmes Frettchen dabei und es macht Spass, dem lustigen Treiben des Tieres zuzusehen.

Gesehen in Taos - New Mexico.

Gesehen in Taos - New Mexico.

Rio Grande River Gorge Bridge - Die Brücke, 650 feet (200 m) über dem Rio Grande, ist die fünfthöchste Brücke in den USA. Sie ist Teil des HW 64, eine wichtige Ost-West-Straße. In mehreren Filmen, wie z. B. Natural Born Killer, Wild Hogs und Terminator Salvation spielte sie eine wichtige Rolle. Leider hat sie auch Berühmtheit erlangt durch eine Vielzahl von Selbstmorden.

Rio Grande River Gorge Bridge - Die Brücke, 650 feet (200 m) über dem Rio Grande, ist die fünfthöchste Brücke in den USA. Sie ist Teil des HW 64, eine wichtige Ost-West-Straße. In mehreren Filmen, wie z. B. Natural Born Killer, Wild Hogs und Terminator Salvation spielte sie eine wichtige Rolle. Leider hat sie auch Berühmtheit erlangt durch eine Vielzahl von Selbstmorden.

Blick von der River Gorge Bridge zum Colorado River - Nähe Taos, New Mexico.

Blick von der River Gorge Bridge zum Colorado River - Nähe Taos, New Mexico.

Taos Scenic Byway durch die Sangre de Cristo Mountains - New Mexico.

Taos Scenic Byway durch die Sangre de Cristo Mountains - New Mexico.

In Las Trampas sehen wir eine spanische Mission, die San Jose de Gracia Church, gebaut zwischen 1760 und 1776. Leider ist das Anschauen nur von Außen möglich.

In Las Trampas sehen wir eine spanische Mission, die San Jose de Gracia Church, gebaut zwischen 1760 und 1776. Leider ist das Anschauen nur von Außen möglich.

1. bis 4. Tag

Text: Uschi Agboka
Fotos: Rolf Kummer - www.harley-rolf.de

1. Teil - Südwesten
Colorado, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah

Donnerstag, 26. Mai 2011 - 1. Tag
Greeley, Colorado
Hotel: Super 8

Gestern Nachmittag ist Gerhard aus dem Odenwald mit dem Motorrad angereist. Er hat bei uns übernachtet, da wir heute Morgen gemeinsam mit Freddy und Joachim (Vater und Sohn aus Freyung) nach München fahren. Die Autos parken wir wie immer beim Park-Service Huber, der uns zum Flughafen bringt und nach Beendigung der Reise wieder abholt. Vor uns liegt eine hoffentlich schöne Tour durch den Süd- und Nordwesten der USA.

Um 5 Uhr schellt der Wecker. Mir wird das Vorrecht zugestanden, als erste aufzustehen und Frühstück zu machen. Gerhard und Rolf dürfen einige Minuten länger schlafen. Wir frühstücken gemütlich, dann kommen gegen 7.30 Uhr auch schon Freddy und Joachim und gemeinsam fahren wir los. Um 12.15 Uhr geht unser Flieger nach Denver. Vor dort fahren wir mit dem Shuttle-Bus nach Greeley, wo unser Motorrad auf uns wartet. Für die anderen sind Motorräder zur Miete vorbereitet. Angelika und Rudi, Freunde aus Teisnach, kommen mit ihrem eigenen Motorrad von Nashville, Tennessee, angereist und fahren mit uns. Die Eincheckformalitäten verlaufen schnell und unkompliziert. Rolf hat uns alle bereits via Internet eingecheckt. Pünktlich um 12.15 Uhr startet unser Flieger, A 330, neu und sauber, nach Philadelphia. Und man glaubt es kaum, Rolf muss als erstes seine handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellen: Er repariert den Kopfhöreranschluss seines Sessels. Bei 29 Grad treffen wir um 15.00 Uhr in Philadelphia ein. Hier müssen wir nochmals die ganze Prozedur über uns ergehen lassen. Die Koffer müssen abgeholt werden, wieder durch Pass- und Zollkontrolle, wieder Sicherheitscheck etc. Doch dann ist es geschafft, ohne Probleme. Seit 7 Jahren fahren wir jedes Jahr in die USA und noch nie wurden wir bei der Einreise unfreundlich behandelt, im Gegenteil.

Um 16.45 Uhr sitzen wir gemütlich am Gate und warten auf das Einsteigen ins Flugzeug und den Weiterflug. Im Flugzeug müssen wir dann ca. 1 Stunden warten. Es gibt eine Tornado-Warnung. Doch der Pilot holt die Verzögerung auf und um 20.15 Uhr Ortszeit landen wir in Denver. Es ist wolkig, 16 Grad. Auch hier funktioniert dieses Mal alles super, alle Koffer sind da und um 21.10 Uhr fahren wir mit dem Shuttle-Bus nach Greeley, ins Super 8 Hotel. Dort wartet die nette Besitzerin bereits auf uns. Wir übernachten seit Jahren in dem gut geführten Haus. Gegen 23.30 Uhr haben wir alle Koffer ausgepackt, vorsortiert und gehen schlafen. Es war ein langer Tag, 27 Stunden.

Freitag, 27. Mai 2011 - 2. Tag 350 Meilen (564 km)
Greeley - Fort Morgan - Trinidad, New Mexico
Hotel: Super 8

Auch unsere Freunde Rudi und Angelika sind gut im Hotel eingetroffen. Um 8 Uhr frühstücken wir, denn um 8.30 Uhr holt uns und unsere Koffer ein Bus des Harley-Dealers ab, damit Gerhard, Freddy und Joachim ihre gemieteten Motorräder übernehmen können. Unsere Koffer werden während unserer Tour bei dem Dealer untergestellt. Rudis Motorrad, eine Sportster, ist zu klein und unbequem für 2 Personen für die lange Tour, die wir vorhaben. So gibt er sie kurzentschlossen in Zahlung und kauft ein anderes Motorrad, eine Roadking, mit bequemerem Sitz für Angelika. Er bleibt mit seiner Frau zurück, bis alle Formalitäten geklärt sind. Wir anderen fahren, nachdem wir die mitgebrachten Schokoladen und Liköre an die Angestellten des Geschäftes (wir kennen sie seit Jahren: Steve, Geschäftsführer, Jim, Sales Manager, Ryan, Finanzmanager, Donna, Verkauf Ersatzteile und Hannah, Rental Bikes) verschenkt haben, um 10.30 Uhr los. Joachim fährt eine Roadking (bronzebraun), Freddy eine rote Streetglide, Gerhard eine türkisfarbene Ultraglide und wir unsere treue blaue Police-Maschine.

Es geht Richtung Süden, durch die Plains, viele Rindersammelstellen gibt es hier, mit sehr viel Gestank. Die Weite des Landes erscheint unendlich. In Limon machen wir einen Tankstopp. Hier finden sich riesige Windparks. Der 2. Stopp ist in La Chance, am Arsch der Welt. Über den HW 24 geht es Richtung Colorado Springs, in einem kleinen urigen Cafe - The Hen House - machen wir Pause. Es sind ca. 20 Grad. Weiter geht es auf dem Santa Fe Trail.

Der Santa Fe Trail ist seit 1987 als National Historic Trail ausgewiesen. In Colorado und New Mexico sind Highways unter dem Namen Santa Fe Trail als National Scenic Byway ausgeschildert. Die knapp 900 Meilen (1.450 km) lange Route verband im 19. Jh. die be-siedelten Regionen am Missouri River durch Prärien und Wüsten mit den damals mexikanischen Gebieten im heutigen Südwesten der USA. Die größte Bedeutung hatte der Santa Fe Trail nicht kommerziell, sondern in seiner kulturellen und politischen Funktion. Er war die erste und lange Zeit wichtigste Verbindung zwischen den alten spanischen Territorien mit den jungen, britisch geprägten Vereinigten Staaten.

Ab Pueblo wird es wärmer. In Colorado City ist daher wieder eine Pause angesagt. Unterwegs sehen wir viele grüne Wiesen und Felder, teilweise unter Wasser. Es hat heftig geregnet im Mai. Es ist das erste Mal, dass wir die Bäume und Wiesen in so sattem und kräftigem Grün erleben. Beidseitig der Straße finden sich große Antilopenherden, die neugierig zu uns schauen. Leider fordert die Straße auch viele Opfer, tote Tiere (Raben, Gürteltier etc.). Am Horizont begleiten uns die schneebedeckten Rocky Mountains, ein herrlicher Anblick.

Die Rocky Mountains (Felsengebirge, auch Rockies genannt) sind ein ausgedehntes Faltengebirge im westlichen Nordamerika mit einzelnen Vulkanen. Die Berge erstrecken sich über 4.500 - 5.000 km von Mexiko durch die kontinentalen Vereinigten Staaten bis nach Kanada und Alaska und bilden eine der wesentlichen geografischen Provinzen der USA. Die Rocky Mountains sind Teil der von Feuerland bis Alaska reichenden Kordilleren. Sie beheimaten bedeutende Nationalparks wie den Yellowstone-Nationalpark, Rocky-Mountain-Nationalpark, Grand-Teton-Nationalpark, Glacier-Nationalpark und in Kanada Waterton-Lakes-Nationalpark, Banff-Nationalpark, Jasper-Nationalpark, Yoho-Nationalpark, Kootenay-Nationalpark, Mount-Revelstoke-Nationalpark und Glacier-Nationalpark sowie Mount Robson Provincial Park und diverse Wintersportzentren. Außerdem sind die Rocky Mountains reich an Bodenschätzen. Die Region der in den Rocky Mountains gelegenen US-Bundesstaaten wird Mountain States genannt.

Gegen 18.30 Uhr erreichen wir Trinidad. Auch Rudi und Angelika kommen um 18.45 Uhr im Hotel an, so dass wir um 19.30 Uhr im Steakhouse zum Essen gehen. Nur Rudis Motorrad "spinnt", etwas stimmt nicht mit der Alarmanlage. Unser Tag war sehr schön, nur sehr windig. Dinner in einer Einheimischenkneippe - Black Jack . Es gibt Steak-Kebab mit Zwiebeln, Paprika und Gang zur Salatbar und baked beans. Leider stellt sich erst im Nachhinein heraus, dass Freddys Essen nicht in Ordnung war. Ich hatte Lachs, der war super. Gegen 22 Uhr liegen wir im Bett, todmüde.

Samstag, 28. Mai 2011 - 3. Tag 228 Meilen (367 km)
Trinidad - Taos - Santa Fe, New Mexico

Hotel: Americas Best Value Inn Lamplighter

Gestern Abend haben wir uns darauf verständigt, dass wir um 7.30 Uhr frühstücken und um 8 Uhr los fahren. Wir wollen ja viel sehen und etwas von dem Tag haben.
Unsere Route heute: Dawson, Cimarron, Rio Grande River Gorge Bridge, Taos, Santa Fe. Abfahrt ist um 8.15 Uhr.

Wieder folgen wir dem historischen Santa Fe Trail, überqueren den Raton-Pass, 2.388 m und kommen gegen 9.15 Uhr durch Cimarron - "where the Rocky meets the plains". 1844 gegründet, 1857 Heimat von Lucien B. Maxwell und Hauptquartier der Maxwell Landgesellschaft, welche im Besitz von 2.000.000 acres (1 Acre = 4.047 m²) war.

Durch die Sangre de Cristo Mountains führt die Tour am Eagle Nest Lake vorbei, über den Palo Flechado Pass (2.715 m) nach Taos. Die Sangre de Cristo Mountains (Blut Christi) sind Berge in den südlichen Rocky Mountains, sechs Berggipfel sind über 3.962 m hoch, gelegen in Colorado und New Mexico. Man sagt, der Name komme von der ro-ten Farbe bei Sonnenauf- und Sonnenuntergängen, besonders wenn die Berge mit Schnee bedeckt sind (Alpenglühen). Vor dem 19. Jh. nannte man die Berge La Sierra Nevada, La Sierra Madre und The Snowies. Es finden sich hier alpine Seen und Tundra-Regionen, riesige Kiefer- und Fichtenwälder, Grasebenen und Feuchtgebiete mit einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren.

Zunächst erreichen wir "Palisades Sill", spektakuläre Klippen, geschaffen vom Cimarron River vor mehr als 40. Mio. Jahren, als sich die südlichen Rocky Mountains falteten und auf 8.000 feet (2.438 m) hoben. Die Fahrt durch den Canyon zwischen Eagle Nest und Cimarron ist ein Traum.

Natürlich darf auch eine Besichtigung der tollen Rio Grande River Gorge Bridge nicht fehlen. Die Brücke, 650 feet (200 m) über dem Rio Grande, ist die fünfthöchste Brücke in den USA. Sie ist Teil des HW 64, eine wichtige Ost-West-Straße. In mehreren Filmen, wie z. B. Natural Born Killer, Wild Hogs und Terminator Salvation spielte sie eine wichtige Rolle. Leider hat sie auch Berühmtheit erlangt durch eine Vielzahl von Selbstmorden.

In Taos machen wir Pause an der schönen Plaza, die mich immer wieder begeistert mit ihren wunderbaren Geschäften und in denen ich auch heute fündig werde. Rolf sitzt gemütlich auf einer Bank und bewacht die Motorräder mit Gepäck, raucht seine Zigarre und beobachtet das lebhafte Treiben auf der Straße, während wir anderen durch den Ort bummeln. Jugendliche haben ein zahmes Frettchen dabei und es macht Spass, dem lustigen Treiben des Tieres zuzusehen. Eine junge Frau trägt ihren Hund in einem Babytragegestell auf dem Rücken spazieren. Es ist manchmal unglaublich, was man alles so sieht.

Wir fahren nun den Taos Scenic Byway durch die Sangre de Cristo Mountains. In Las Trampas besichtigen wir eine spanische Mission, die San Jose de Gracia Church, gebaut zwischen 1760 und 1776. Leider ist das Anschauen nur von Außen möglich. Am Wegesrand sehen wir verschiedene Hoodoos und blühenden Sagebrush.

Als Hoodoos werden Gesteinssäulen aus Kalkstein im Westen der USA benannt, die sich durch Wind geformt haben. Sie entstanden innerhalb der letzten 40 bis 60 Millionen Jahre vor allem auf den Hochplateaus des Colorado-Gebietes und der Northern Great Plains. Einige der bekanntesten Hoodoos stehen im Bryce-Canyon-Nationalpark. Hoodoos sind hohe, schmale Felsnadeln. Sie können Höhen von 1,5 bis 45 Meter erreichen. Anders als andere Felsnadeln besitzen Hoodoos ein windgeformtes "Profil", welches durch unter-schiedliches Dicken in verschiedenen Höhen zustande kommt. Dadurch bekommen sie die Form eines Totempfahles.

Wir kommen durch die Reservation der Picuris, die zu den Pueblo-Indianern gehören. Teilweise sieht es hier sehr gammelig aus, teilweise erblickt man aber auch sehr schöne Villen. Gegen 16.30 Uhr sind wir in Santa Fe, wohnen im Americas Best Value Inn, mit schönem Pool und Garten. Das Personal ist sehr freundlich. Um 18.30 Uhr fahren wir mit zwei Taxen nach Downtown Santa Fe zum Essen. Leider funktioniert schon die Anfahrt nicht richtig. Und dann das Restaurant, obwohl der Tisch für 7 Personen um 20 Uhr reserviert war, sollen wir alle! 45 Min. warten, bis ein Tisch frei wird. Ich meckere etwas herum und dann plötzlich geht es doch, dass keiner von uns im Restaurant warten muss. Wir sollen nach 35 Min. wieder kommen.
So machen wir einen Rundgang durch Santa Fe, sehen die Kathedrale des Hl. Franz von Assisi, schöne Schmuck- und Kunstgalerien. Doch unser Tisch draußen auf der Terrasse ist auch nach 35 Min. nicht frei. Nach langem Debattieren bekommen wir im Restaurant Plätze zugewiesen, leider keinen Tisch für alle zusammen. Der Service und die Bedienung sind ganz schlecht. 2009 war das noch alles super! Wir sollen zusätzlich 18 % Bedienung bezahlen, ca. 35 Dollar. Wir weigern uns und nach langem Hin und Her wird die Rechnung um 35 Dollar gekürzt. Manchmal lohnt sich mein Meckern doch. Anschließend besuchen wir noch eine Bar für einen Absacker. Dort werden wir freundlich und zuvorkommend bedient.
Um 22 Uhr sollen uns zwei Taxen zurück ins Hotel bringen. Doch wir warten und warten und warten ... Nach 30 Minuten kommt ein Taxi. Angelika, Gerhard und ich fahren ins Hotel. Rolf, Joachim, Freddy und Rudi warten auf das 2. Taxi, welches erst eine Stunde später kommt! Es gibt angeblich nur ein Taxi-Unternehmen in Santa Fe. Hier könnten wir noch tätig werden. Mittlerweile ist es sehr spät. Dabei wollen wir Morgen um 7.30 Uhr starten.

Sonntag, 29. Mai 2011 - 4. Tag 340 Meilen (547 km)
Santa Fe - Alpine - Hannagan Meadow, Arizona
Hotel: Hannagan Meadow Lodge

Das Frühstück im Hotel ist gut und so fahren wir um 7.45 Uhr den New Mexico Scenic Byway (HW 14) nach Madrid, wo der Film "Born to be wild" gedreht wurde. Freddy gefällt der Name der damaligen Motorradfahrer in dem Film so gut, dass wir uns ab sofort auch die "Wild Hogs" nennen. Es gibt in dem kleinen Ort ein sehr schönes Bed & Break-fast (85 Dollar).
Weiter geht es Richtung Albuquerque bis Grants, dann auf dem HW 117 durch die Cebolla Mountains und Wilderness im El Malpais National Park. Unterwegs sehen wir bizarre Felsen, die aussehen wie Hexen und viele schöne gelb blühende Kakteen. El Malpais NP ist ein Gebiet mit erloschenen Vulkanen und erkalteten Lavafeldern.

El Malpais - schlechtes Land oder schlechte Straße - weist auf das durch zerklüftete Lavaströme entstandene Landschaftsbild des Parkes hin. Der einzige Pfad durch das Lavafeld ist der ca. 11 km lange Zuni-Acoma-Trail, ein alter Indianerpfad, der die Pueblos der Zuni und Acoma miteinander verband. Durch die Acoma Indianer Reservation gelangen wir zum La Ventana Natural Arch, ein durch die Witterung entstandener Sandsteinbogen aus der Zeit der Dinosaurier mit einer Spannweite von 41 Metern und damit der zweitgrößte natürliche Bogen New Mexicos. Die Cebolla Wilderness, ca. 60.000 acres groß (1 acre = 4.047 m²), Land, welches die Natur beherrscht und nicht der Mensch. Gefundene-Petroglyhen erzählen Geschichten von früherer menschlicher Existenz in dieser Gegend.

Auch heute ist wieder ein sehr heißer (28 Grad) und sehr windiger Tag. Einige tote Tiere liegen am Wegesrand: Waschbär, Stinktier, Adler - das ist bedrückend. Zweimal müssen wir durch einen Sandsturm fahren, was nicht so angenehm ist. In Quemado machen wir in der Kneipe, die wir vom letzten Jahr kennen, Mittagspause.

Quemado - "unincorporated community" - ist eine Region, welche nicht Teil einer Ge-meinde ist. Eine solche, nicht rechtsfähige Gemeinschaft wird in der Regel nicht besteuert. Angelika, die Geburtstag hat, lädt uns ein. Auf dem Old West Trail fahren wir weiter, wir befinden uns im wirklichen Wilden Westen, es herrscht kaum Verkehr, auf 70 Meilen (113 km) begegnen uns nur 3 Autos und ein Motorrad. Gegen 16 Uhr passieren wir die Grenze zu Arizona. Es ist heiß und windig und noch ca. 70 Meilen Strecke liegen noch vor uns. In dem kleinen Ort Alpine, auf 2.450 m in den White Mountains gelegen, tanken wir und dann geht es die letzten 22 Meilen (35 km) hinauf nach Hannagan Meadow.

In der vom Apache Sitgreaves National Forest umgebenen urigen Lodge, die wir seit Jahren kennen, kommen wir um 17 Uhr an. Wie immer werden wir herzlich empfangen von Janice und ihrer Tochter Patricia. Unsere Mitfahrer sind alle begeistert von den liebevoll eingerichteten Zimmern. Für Rolf und mich ist dieser Ort ein ganz besonderer Ort, mitten in der Wildnis. Zum gemeinsamen Dinner treffen wir uns um 19 Uhr. Das Essen ist gut und die Bedienung sehr freundlich. Doch wir sind alle müde und so verschwinden wir um 21 Uhr in unsere Zimmer. Leider ist Bill, den wir auch seit Jahren kennen, nicht mehr da. Es gab wohl Probleme mit der neuen Managerin. Wir bedauern das sehr, denn Bill, kauzig, urig, war ein ganz besonderer Mensch.

Hannagan Meadow Lodge, erbaut 1926, auf 2.774 m Höhe. Die Räume sind nach berühmten Besitzern der Lodge benannt und individuell eingerichtet, traumhaft schön.
Die Lodge selbst wurde nach Robert Hannagan benannt, der von zwei Brüdern an einen Baum gekettet wurde, die von ihm 1.200 Dollar forderten, die er ihnen schuldete. Robert Hannagan war ein Nevada Miner, der seinem Sohn in den Südwesten folgte und in der Gegend um Silver City (New Mexico) und Alpine (Arizona) Viehzucht betrieb. Er machte mit den beiden Brüdern Geschäfte, wollte jedoch nicht die 1.200 Dollar an sie zahlen. Die beiden Brüder holten ihn mit Gewalt aus einer Postkutsche und ketteten ihn an einen Baum. Sie schickten einen Brief an seinen Sohn, der die Schuld des Vaters sofort beglich. Die beiden Brüder ließen Robert Hannagan daraufhin frei. Sie wurden nie angeklagt oder vor Gericht gestellt, da ihre Forderung zu Recht bestand. Robert Hanngan starb Anfang des 20. Jh. in Deming, New Mexico.

Santa Fe - die Kathedrale des Hl. Franz von Assisi
Die Kathedrale wurde zwischen 1869 und 1886 im Stil der französischen Neuromantik erbaut. Sie ist der krönende Abschluss der Baubemühungen von Erzbischof Lamy. Auch wenn sie sich von den Lehmziegelbauten der Umgebung abhebt, ist die Kathedrale eines der meistgefeierten Wahrzeichen Santa Fes.

Santa Fe - die Kathedrale des Hl. Franz von Assisi

Die Kathedrale wurde zwischen 1869 und 1886 im Stil der französischen Neuromantik erbaut. Sie ist der krönende Abschluss der Baubemühungen von Erzbischof Lamy. Auch wenn sie sich von den Lehmziegelbauten der Umgebung abhebt, ist die Kathedrale eines der meistgefeierten Wahrzeichen Santa Fes.

Bronzestatue der Indianerin Kateri - 1656-1680 - vor der Kathedrale des Hl. Franz von Assisi in Santa Fe - New Mexico.
Kateri Tekakwitha wurde nach dem Tod ihrer indianischen Eltern von Verwandten erzogen. Sie lehnte mehrfach eine Heirat ab und gelobte Jungfräulichkeit. Als 20-jährige wurde sie von einem Jesuitenpater getauft und schloss sich einer Missionsstation der Jesuiten bei Montréal an. Dort führte sie ein Leben der Buße und des Gebets.
Nach Kateris Tod ereigneten sich Wunder und Heilungen. Ihre Gebeine sind im Reservat der Mohawk-Indianer in Caughnawaga / Kahnawake aufbewahrt, sie wird als die "Lilie der Mohawks" verehrt.
Kateri wurde 1980 als die erste Indianerin von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Bronzestatue der Indianerin Kateri - 1656-1680 - vor der Kathedrale des Hl. Franz von Assisi in Santa Fe - New Mexico.

Kateri Tekakwitha wurde nach dem Tod ihrer indianischen Eltern von Verwandten erzogen. Sie lehnte mehrfach eine Heirat ab und gelobte Jungfräulichkeit. Als 20-jährige wurde sie von einem Jesuitenpater getauft und schloss sich einer Missionsstation der Jesuiten bei Montréal an. Dort führte sie ein Leben der Buße und des Gebets.
Nach Kateris Tod ereigneten sich Wunder und Heilungen. Ihre Gebeine sind im Reservat der Mohawk-Indianer in Caughnawaga / Kahnawake aufbewahrt, sie wird als die "Lilie der Mohawks" verehrt.

Kateri wurde 1980 als die erste Indianerin von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Vor der Frank Howell Gallery in Santa Fe - New Mexico. 
In Santa Fe finden sich mehr als 200 schöne Kunstgalerien.
Santa Fe ist einer der bedeutendsten Orte der amerikanischen Kunstszene.

Vor der Frank Howell Gallery in Santa Fe - New Mexico.
In Santa Fe finden sich mehr als 200 schöne Kunstgalerien.
Santa Fe ist einer der bedeutendsten Orte der amerikanischen Kunstszene.

Haus an der Plaza in Santa Fe.
Santa Fe ist ein Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt. 
Es wurde zur Pflicht gemacht, dass jeder Neubau im traditionellen Pueblo-Baustil zu errichten ist (Adobe-Bauweise). 
Erhaltene Gebäude und Anlagen wurden geschützt und restauriert. 
Das Ergebnis ist ein Stadtbild, das mit keiner anderen Stadt dieser Größe in den USA vergleichbar ist. Die Identifikation der Einwohner mit ihrer Stadt und die große Anziehungskraft auf Künstler und Urlauber beruht ganz maßgeblich auf dieser beispielhaft weitsichtigen Stadtplanung.

Haus an der Plaza in Santa Fe.
Santa Fe ist ein Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt.
Es wurde zur Pflicht gemacht, dass jeder Neubau im traditionellen Pueblo-Baustil zu errichten ist (Adobe-Bauweise).
Erhaltene Gebäude und Anlagen wurden geschützt und restauriert.
Das Ergebnis ist ein Stadtbild, das mit keiner anderen Stadt dieser Größe in den USA vergleichbar ist. Die Identifikation der Einwohner mit ihrer Stadt und die große Anziehungskraft auf Künstler und Urlauber beruht ganz maßgeblich auf dieser beispielhaft weitsichtigen Stadtplanung.

Lebhaftes Treiben im Park an der Plaza in Santa Fe.

Lebhaftes Treiben im Park an der Plaza in Santa Fe.

Auf dem New Mexico Scenic Byway (HW 14) fahren wir nach Madrid, wo der Film "Born to be wild" gedreht wurde. Freddy gefällt der Name der damaligen Motorradfahrer in dem Film so gut, dass wir uns ab sofort auch die "Wild Hogs" nennen.
Teilnehmer der Tour, von links nach rechts: Gerhard, Rudi mit seiner Frau Angelika, Rolf (Tourleiter) mit Uschi, Freddy mit seinem Sohn Joachim.

Auf dem New Mexico Scenic Byway (HW 14) fahren wir nach Madrid, wo der Film "Born to be wild" gedreht wurde. Freddy gefällt der Name der damaligen Motorradfahrer in dem Film so gut, dass wir uns ab sofort auch die "Wild Hogs" nennen.
Teilnehmer der Tour, von links nach rechts: Gerhard, Rudi mit seiner Frau Angelika, Rolf (Tourleiter) mit Uschi, Freddy mit seinem Sohn Joachim.

In dem kleinen Ort Madrid - New Mexico - finden sich viele hübsche Häuser und Lädchen.

In dem kleinen Ort Madrid - New Mexico - finden sich viele hübsche Häuser und Lädchen.

Altes Haus in Madrid - New Mexico.

Altes Haus in Madrid - New Mexico.

Durch die Acoma Indianer Reservation gelangen wir zum La Ventana Natural Arch, ein durch die Witterung entstandener Sandsteinbogen aus der Zeit der Dinosaurier mit einer Spannweite von 41 Metern und damit der zweitgrößte natürliche Bogen New Mexicos. Die Cebolla Wilderness, ca. 60.000 acres groß (1 acre = 4.047 m²), Land, welches die Natur beherrscht und nicht der Mensch. Gefundene Petroglyhen erzählen Geschichten von früherer menschlicher Existenz in dieser Gegend.

Durch die Acoma Indianer Reservation gelangen wir zum La Ventana Natural Arch, ein durch die Witterung entstandener Sandsteinbogen aus der Zeit der Dinosaurier mit einer Spannweite von 41 Metern und damit der zweitgrößte natürliche Bogen New Mexicos. Die Cebolla Wilderness, ca. 60.000 acres groß (1 acre = 4.047 m²), Land, welches die Natur beherrscht und nicht der Mensch. Gefundene Petroglyhen erzählen Geschichten von früherer menschlicher Existenz in dieser Gegend.

HW 117 durch die Cebolla Mountains und Wilderness im El Malpais National Park.  El Malpais NP ist ein Gebiet mit erloschenen Vulkanen und erkalteten Lavafeldern. 
El Malpais - schlechtes Land oder schlechte Straße - weist auf das durch zerklüftete Lavaströme entstandene Landschaftsbild des Parkes hin. Der einzige Pfad durch das Lavafeld ist der ca. 11 km lange Zuni-Acoma-Trail, ein alter Indianerpfad, der die Pueblos der Zuni und Acoma miteinander verband.

HW 117 durch die Cebolla Mountains und Wilderness im El Malpais National Park. El Malpais NP ist ein Gebiet mit erloschenen Vulkanen und erkalteten Lavafeldern.
El Malpais - schlechtes Land oder schlechte Straße - weist auf das durch zerklüftete Lavaströme entstandene Landschaftsbild des Parkes hin. Der einzige Pfad durch das Lavafeld ist der ca. 11 km lange Zuni-Acoma-Trail, ein alter Indianerpfad, der die Pueblos der Zuni und Acoma miteinander verband.

Arizona - Hannagan Meadow Lodge, erbaut 1926, auf 2.774 m Höhe. 
Die Räume sind nach berühmten Besitzern der Lodge benannt und individuell eingerichtet, traumhaft schön.

Arizona - Hannagan Meadow Lodge, erbaut 1926, auf 2.774 m Höhe.
Die Räume sind nach berühmten Besitzern der Lodge benannt und individuell eingerichtet, traumhaft schön.

© Uschi Agboka, 2011
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 26.05.2011
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 30.06.2011
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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