USA 2011 - Süd- und Nordwesten
Salmon River Valley - Stanley - Idaho City
23. Tag
Freitag, 17. Juni 2011 - 23. Tag 215 Meilen (346 km)
Salmon - Salmon River Valley - Stanley - Sawtooth Recreation Area -Ponderosa Sce-nic Byway (HW 21) - Idaho City, Idaho
Hotel: B & B One Step Away
Wir bekommen in dem schönen Hotel ein sehr gutes Frühstück, mit selbstgeschnippelten Kartoffeln. Um 8.30 Uhr sind wir wieder auf Tour. Wir folgen dem HW 93 - Salmon River Scenic Byway - Richtung Süden, kommen nach Challis, fahren ins Salmon River Valley, HW 75.
Der Salmon River (684 km lang) fließt durch Zentral-Idaho. Er ist der größte Nebenfluss des Snake River, größer noch als Clearwater River. Das Land um den Salmon River wird seit mind. 8.000 Jahren von Menschen bewohnt, unter ihnen viele Indianer (Nez Perce), denn die Gegend bot reichlich Nahrung an Fischen und anderen Wildtieren. Als die Lewis & Clark Expedition den Salmon River erreichte, erschien es aufgrund seiner Wildheit unmöglich, ihn mit dem Schiff zu befahren.
An breiten Stellen finden sich grüne Weiden mit Rindern, Pferden und Schafen, dann wieder ganz enge felsige Passagen. Manchmal sehen wir schöne Häuser, bewachsen mit weißem und violettem Flieder. Wir kommen an einigen historischen Punkten vorbei: Bison Jump, Deadman Hole etc. Nach Clayton (ca. 10 Einwohner) ändert sich die Landschaft. Das Tal wird eng, die Felsen sind mit Pinien bewachsen. Wir beobachten 3 Rehe, die mit Eleganz und Leichtigkeit über hohe Zäune springen. Es wird wärmer. Heute Morgen hatten wir nur 8 Grad, ich bin daher dick angezogen.
Wir halten an den "Hot Springs" - Sunbeam. Hier wurde in früheren Zeiten das Wasser von den Hot Springs in einer Leitung in den Salmon River geleitet, dort mit dessen kalten Wassern gekühlt und in ein Badehaus gepumpt. Alexander Ross, ein Hudson Bay Company Fellhändler, entdeckte am 1. Oktober 1824 das heiße Wasser - Hot Springs. In seinem Tagebuch findet man die Eintragung: I camped at a boiling fountain. Wir befinden uns in der Sawtooth Recreation Area, einer Traumlandschaft, zu der auch die Sawtooth Mountains (Sägezähne-Berge), die White Cloud Mountains und Boulder Mountains, alle Teil der Rocky Mountains, gehören. Leider erblicken wir auch heute wieder zwei tote Rehe am Straßenrand. In Idaho finden sich überall Schilder, die fordern, dass langsam gefahren werden soll, um das Wild zu schützen. Leider halten sich nicht alle daran.
Wir halten am Salmon River, einer Laichstelle des Chinook Lachses, der "König" unter den Pazifischen Lachsen. Der Chinook Lachs schwimmt fast 900 Meilen (1.449 km) vom Pazifischen Ozean bis hier in den Salmon River, um dort seine Eier abzulegen. Das Weibchen gräbt mit dem Schwanz ein Nest, legt die Eier hinein und das Männchen wirft seinen Samen darüber. Nach einem Jahr im Fluss wandern die Jungfische Richtung Pazifik, wo sie, falls sie die gefährliche Reise überleben, sich ca. 6 Jahre als aggressive Raub-fische satt und rund fressen, um dann wieder die 900 Meilen zurück zu schwimmen, Eier ablegen und sterben. Der Chinook Lachs ist ein Riese, der bis zu 40 kg schwer werden kann.
Gegen 11.30 Uhr sind wir in Lower Stanley, wo wir in dem uns bekannten Cafe mit der Terrasse über dem Salmon River, Blick auf die herrlichen Sawtooth Mountains, Kaffee trinken. Es ist warm und wir können uns "entblättern". Wir genießen den Aufenthalt auf der schönen Dachterrasse (wir sind hier die einzigen Gäste) und fahren erst um 13 Uhr weiter, auf dem Ponderosa Scenic Byway, 91 Meilen (147 km), zunächst über den Banner Pass, 2.140 m, und Mores Creek Pass, 1.865 m, bis nach Idaho City, wo wir in dem urigen Bed & Breakfast "One Step Away" übernachten und unseren Fred Leo besuchen wollen. Die Strecke von Stanley auf dem HW 21 bis Lowman weist enorm viel Schnee auf. Ein Murmeltier schläft auf der Straße. Wir denken, es sei tot, doch plötzlich springt es auf und rennt davon.
Der South Fork Payette River hat eine wunderschöne blaugrüne Farbe in diesem Jahr. An seinen Ufern sehen wir viele verbrannte tote Bäume, was ein reizvoller Kontrast zu den Farben des Flusses ist. Der 133 km lange Payette River ist ein wichtiger Nebenfluss des Snake River und sehr geschätzt als Wildwasser-Fluss. Die Fahrt über den Banner Pass ist eisig, doch dann wird es mit Macht wärmer. In Stanley habe ich ja schon meinen Pullover ausgezogen, dort war es warm in der Sonne. Noch nie haben wir die Landschaft hier so grün gesehen, saftige grüne Bergwiesen mit herrlichen Blumen, wie ein Teppich, einfach herrlich. Ein weiterer Pass, 1.848 m, ohne Namen, ist schnell überfahren. Es ist nicht mehr kalt. Und nach dem letzten Pass, Mores Creek, wird es dann richtig warm. Als wir um 14.45 Uhr in Idaho City ankommen, ist es heiß, überall sind die Rasensprenger in Aktion.
Das Bed & Breakfast "One Step Away" ist eine Rarität und Kuriosität. Rolf und ich haben das Zimmer "Miners", benannt nach den unzähligen Männern, die ihr Zuhause verließen und hier die ersten in der Region waren, um ihr Glück (Gold!) zu finden. Gerhard schläft im Jenny Lynn Zimmer, benannt nach einer berühmten Theaterlady, die auch die schwedische Nachtigall genannt wurde. Gerhards Raum hat zwei Betten und Dusche, Mikrowelle und einen gefüllten Kühlschrank mit Säften, Milch und süßen Teilchen. Ein Obst- und Süßigkeitenkorb sind auch vorhanden. Wir haben ein uriges Bad, mit freistehender Badewanne und einer separaten Dusche. Es ist alles sehr klein und winzig, wie eine Puppenstube und das für uns große Menschen, nicht ganz ideal. Ich genieße ein heißes Bad, während Rolf seine Zigarre in dem schönen Garten raucht und ein Bier genießt. Um 16.30 Uhr treffen wir uns mit Gerhard, um ihm den urigen Ort zu zeigen.
Um 18 Uhr treffen wir im Restaurant Gold Miner auf Leo, der 72 Jahre ist, viel älter aussieht, aber ein sehr patenter Mensch ist. Sein treuer Hund Mo, 8 Jahre alt, begleitet ihn, rührt sich aber die ganzen Stunden nicht von seinem Platz auf dem 4-Wheeler. Zum Dinner gibt es Steak, Lachs, Muschelsuppe, Salat und Kuchen, dazu Bier, wenig Alkohol und Weißwein. Da die nette Bedienung Leo angerufen hat, können wir einige Stunden plaudern. Leider ist der Miner, den wir letztes Jahr hier kennen lernten, auf dem Weg nach Alaska zu seiner Freundin, so dass wir auf dessen Gesellschaft verzichten müssen. Gerhard und mich verwirren die Namen, die auf den Toilettentüren stehen: Bucks - männliche Rehe und Doe's - Mädchen. Man glaubt es kaum, heute Morgen als wir los fuhren, war es eiskalt und nun knallt die Sonne vom Himmel. Erst spät wird es kühler.
Aufbruch: | 26.05.2011 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 30.06.2011 |