USA 2011 - Süd- und Nordwesten

Reisezeit: Mai / Juni 2011  |  von Uschi Agboka

Vail Pass - Georgetown - Clear Creek Canyon

17. und 18. Tag

Samstag, 11. Juni 2011 - 17. Tag - 231 Meilen (372 km)
und damit der letzte Tag der Südwest-Tour
Glennwood Springs - Vail Pass - Georgetown - Clear Creek Canyon - Greeley, Colorado
Hotel: Super 8

- Verabschiedung von Joachim und Freddy und Rudi und Angelika -

Um 6 Uhr stehen wir auf, frühstücken und um 8 Uhr fahren wir los.
Zunächst durch den wildromantischen ca. 20 km langen Glennwood Canyon. Seine Felswände erheben sich 396 m über dem Colorado River, der Hochwasser führt. Der Radweg durch den Canyon ist nicht befahrbar. Glenwood Canyon ist die größte Schlucht an dem Upper Colorado River. Die Fahrt auf der Interstate 70 durch den Canyon gilt als eine der schönsten Autobahn-Strecken in den USA mit seinen bizarren Felsen und tiefen Spalten.

Wir fahren nun hoch hinauf, es wird kälter und kälter. Der Ort Vail befindet sich auf 2.400 m Höhe. Auf dem Vail-Pass, 3250 m, liegt noch viel Schnee und es ist saukalt. Uns friert ganz arg. Weiter führt der Weg durch den George Eisenhower Tunnel und dann geht es Gott sei Dank abwärts, es wird wärmer. Der Bau der Interstate I-70 in Colorado und Utah gilt als ein Wunder der Technik, die Route führt durch den Eisenhower Tunnel, Glenwood Canyon und die San Rafael Swell.

Der Eisenhower Tunnel ist der höchste Punkt (3.401 m) des Interstate-Highway Systems in den USA. 4-spurig führt die Interstate 70 unter dem Loveland Pass durch den Tunnel, der früher zu den längsten Fahrzeug-Tunneln der Welt gehörte. In Georgetown sitzen wir in der Sonne und wärmen uns auf. Wir haben Glück und sehen die berühmte Eisenbahn fahren.

Georgetown wurde im Jahr 1859 von zwei Brüdern aus Kentucky gegründet und nach dem Älteren benannt. In den Folgejahren wurde in unzähligen Minen um die Stadt herum Gold- und Silbererz abgebaut. Georgetown war kein Minen-Camp, aber Geschäfts- und Unterhaltungs-zentrum für die Bergarbeiter. Der Bau der Schmalspurbahn Colorado Central Railroad von Denver über Golden nach Georgetown und Silver Plume in den 1870er Jahren sicherte der Gemeinde (ca. 10.000 Einwohner) damals eine Schlüsselposition in der Region. Ein Großteil der Strecke wurde später wieder abgebaut, der verbliebene Abschnitt von Georgetown nach Silver Plume dient heute touristischen Zwecken. Der historische Ortskern von Georgetown diente 1978 als Kulisse für eine Szene in dem Film "Der Mann aus San Fernando" mit Clint Eastwood. Die Stadt lebt heute vom Tourismus. Es gibt viele historische Gebäude zu sehen. Geli und ich machen einen kleinen Einkaufsbummel durch den netten Ort.

Gegen 11.50 Uhr fahren wir weiter auf dem HW 6 durch den wilden Clear Creek Canyon, für Rolf und mich, die wir den Canyon durch Zufall vor Jahren entdeckten, eine Traumstrecke. Doch heute ist in dem wildromantischen Canyon viel Verkehr, es ist "Weekend" und daher sind viele Amis unterwegs. Clear Creek ist ein ca. 106 km langer Nebenfluss des South Platte River. Der gleichnamige enge Canyon ist besonders bei Kletterern sehr beliebt.

Wir fahren durch Golden. Die Stadt wurde nach dem berühmten Goldsucher Thomas L. Golden benannt. Die riesige "Coors Brewing Company (Bier) und die "Colorado School of Mines" befinden sich in Golden. Und auch das größte Erdbeben-Informations-Zentrum der USA hat seinen Sitz in Golden. Es stellt die Stärke von Erdbeben überall auf der Welt fest und benachrichtigt, Regierungen, Agenturen, Wissen-schaftler und die Allgemeinheit rund um die Uhr. Der berühmte Western-Held, Buffalo Bill Cody, liegt auf dem nahe gelegenen Lookout Mountain begraben.

Ca. gegen 12.45 Uhr kommen wir durch Boulder, eine sehr schöne gepflegte Universitätsstadt. Wir sehen prachtvolle Häuser und wunderschöne Gärten. Das ist ein ganz anderes Amerika als das, was wir die letzten Wochen sahen. Um 14 Uhr sind wir in Greeley im Super 8 Hotel.

Um 14.30 Uhr geht es zum Harley-Dealer, Joachim und Freddy müssen die Motorräder zurückgeben, Rolf und Gerhard lassen an ihren Motorrädern einen Ölwechsel machen. Außerdem verpacken wir alles, was wir schon an Mitbringseln gekauft haben, in die Koffer, die beim Dealer während unserer Tour untergebracht sind. Schwierigkeiten hatte das Computersystem des Dealers bzw. die jungen Frauen, die es bedienten - Freddys Kredit-karte funktionierte erst nicht. Joachim kauft sich eine schöne Jacke und Kappe. Freddy ersteht div. Shirts für seine Frau und Freunde und Fahnen für sein Geschäft in Freyung. Rolf ersteht Zündkerzen für sein Motorrad und ich kann einer wunderschönen großen Tasche, einem Shirt und einem Kleid nicht widerstehen.
Um 16.30 Uhr sind wir zurück im Hotel, Baden und Duschen ist angesagt. Um 18 Uhr bringen uns zwei Taxen zum Blues Festival. Jim hat Rolf und mir zwei Karten geschenkt. Es ist der letzte Abend, an dem die "Wild Hogs" komplett sind. Den zweiten Teil der Tour - 19 Tage Nordwesten - fahren nur Gerhard, Rolf und ich.

Freddy und Joachim fliegen morgen zurück nach Deutschland, Geli und Rudi fahren mit ihrem Motorrad nach Nashville. Von dort geht es am Donnerstag zurück nach Niederbayern. Das Blues Festival ist eher ein Rock Festival, unseren Mitreisenden gefällt es gut, während Rolf und ich nicht besonders begeistert sind. Doch Rolf kann ein interessantes Rückentatoo einer jungen Frau fotografieren, natürlich mit deren Erlaubnis. Wir können auf der Veranstaltung Essen und Trinken. Nachdem die Konzerte zu Ende sind, warten wir leider vergeblich auf die bestellten Taxen. Und wir werden zu allem Unglück von den Mücken fast aufgefressen. Gott sei Dank trifft Rolf Ryan und Steve vom Harley-Dealer. Ryan fährt uns mit dem Firmentruck - Rudi, Freddy und Joachim auf Western-Art auf der Ladefläche sitzend - zum Hotel. Um 23 Uhr sind wir im Bett.

Sonntag, 12. Juni 2011 - 18. Tag
Verabschiedung von Freddy, Joachim, Geli und Rudi
Gestern Abend hat Rolf Joachim nochmals alle Einzelheiten für den Rückflug erklärt. Um 7 Uhr frühstücken wir ein letztes Mal gemeinsam und dann kommt auch schon der Shuttle Bus, der Freddy und Joachim zum Flughafen nach Denver bringt. Große Verabschiedung und dann fahren auch Rudi und Angelika auf ihrem Motorrad zurück nach Nashville, Tennessee. Von dort fliegen sie am Donnerstag zurück nach Deutschland.
Gerhard, Rolf und ich - der kleine Rest der "Wild Hogs" begibt sich auf die 3-wöchige Nordwesttour.

© Uschi Agboka, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch einer Tour durch 11 Staaten: Colorado, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah, Wyoming, Montana, Idaho, Washinghton, Oregon, Kalifornien - 7.800 Meilen = 12.558 km.
Details:
Aufbruch: 26.05.2011
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 30.06.2011
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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