USA 2011 - Süd- und Nordwesten

Reisezeit: Mai / Juni 2011  |  von Uschi Agboka

Greeley, Colordo

34. bis 36. Tag

Dienstag, 28. Juni 2011 - 34. Tag
Greeley, Colorado
Hotel: Super 8

Für heute, unseren Ausruhtag, sind 35 Grad angesagt. Wir stehen um 8 Uhr auf, frühstücken gemütlich und spazieren dann zum Harley Dealer, es ist schon sehr warm. Gerhard hat heute Morgen verschlafen und tatsächlich vergessen, seine Tabletten zu nehmen. Wir reklamieren seine Rechnung, die nicht dem entspricht, was Rolf ausgehandelt hat. Und dann wird noch Einiges eingekauft: Eine Angel Bell für Freddy und andere Kleinigkeiten.

Legende der Angel Bell
Die Legende sagt, dass eine kleine Glocke am Motorrad angebracht, nahe dem Boden, die bösen Straßengeister einfängt. Die kleinen Gremlins leben auf dem Motorrad und verursachen alle möglichen Probleme. Der Hohlraum der Glocke zieht die bösen Geister an, aber das permanente Läuten macht sie verrückt, sie verlieren ihre Kraft und fallen auf den Boden der Straße. Die Legende sagt ferner, dass die Wirkung der Glocke verstärkt wird, wenn einem die Glocke von einem Freund geschenkt wird.

Im Internet Mails schauen, Spams löschen, kurz in Facebook bei den Freunden schauen. Dann geht es gemütlich zurück zum Hotel, Gerhard nimmt seine Medikamente. Gemeinsam laufen wir dann zur Greeley Mall. Ich lasse meine Füße dort machen, Fußpflege und Lack. Die Chinesen machen das super. Meine nette Bedienung, Lateinamerikanerin, vom letzten Jahr ist da und ich genieße auch eine angenehme Rücken-massage. Die Tochter der Besitzerin, Katherina, war letztes Jahr noch ein Baby. Heute, mit einem Jahr, läuft und isst sie bereits allein. Die Besitzerin des Geschäftes kocht für alle, das gefällt den angestellten jungen Frauen, die keine Lust auf Fast Food haben. Um 12.15 Uhr bin ich fertig mit der Prozedur, meine Füße sind wie neu. Schnell noch Nagellack und Düfte im Body Shop für Zuhause kaufen, viel günstiger in USA. Dann geht es zurück ins Hotel, relaxen und die restlichen Koffer packen. Wir haben insgesamt 4 Koffer dabei, 2 mit jeweils 23 kg werden aufgegeben, 2 mit max. 18 kg müssen als Handgepäck mit, dazu kommen noch Rolfs und mein Rucksack. Kein Mensch glaubt, dass wir Motorrad fahren waren.

Wir müssen nochmals zum Harley Dealer, die Bordkarten drucken und uns verabschieden. Um 16 Uhr sind wir zurück im Hotel und ruhen uns aus. Gegen 17 Uhr laufen wir zum Texas Road House, Steak essen. Die Steaks sind dort super, so auf den Punkt gegrillt wie man es mag, dazu gibt es Suppe oder Salat, der ausnahmsweise nicht eiskalt ist und eine Sorte Kartoffeln nach Wahl. Die Männer trinken Coke und ich White Zinfandel. Ein super Essen als Abschluss einer schönen Tour. Gerhard ist so begeistert, dass er am liebsten noch einen Monat dranhängen würde. Er hat bereits über Rolf Interesse am Kauf einer Harley angemeldet.

Mittwoch, 29. Juni 2011 - 35. Tag
Rückflug Denver - München
Ankunft Donnerstag, 30. Juni 2011 - 36. Tag

Wecker schellt um 5.30 Uhr, Frühstück um 6.30 Uhr. Rolf hat die Koffer zigmal hin und her gepackt, wegen des Gewichtes. Übergewicht ist sehr teuer. Um 7.30 Uhr kommt der Shuttle Bus. Unser Flug geht um 11.15 Uhr ab Denver, 3 1/2 Std. bis Philadelphia (Ortszeit 16.44 Uhr), Abflug 18.30 Uhr nach München, Ankunft dort am morgigen Tag, 8.50 Uhr. Als der Shuttle Bus kommt, schüttelt der Fahrer den Kopf aufgrund des vielen Gepäckes, aber ein Koffer allein ist voll mit Rolfs Motorrad-werkzeugen und anderen Motorradsachen. Die Motorrad-Lederkleidung nimmt auch viel Platz und Gewicht ein. Und dazu jede Menge Mitbringsel für Enkel und natürlich für uns und unser Zuhause. Rolf hat wie immer, seine schweren Motorradstiefel an, dazu seinen neu gekauften Hut. In der Hand bzw. an seinem Rucksack hat er eine Rolle befestigt, ca. 1,20 m lang. Dies sind 2 Fahnen für Freddys Custom-Bike Shop. Ich muss das fotografieren, denn es ist wirklich ein Bild für die Götter.

Die Fahrt nach Denver verläuft ohne Zwischenfälle und um 9.45 Uhr sind wir durch alle Kontrollen durch, gescannt und sitzen am Gate. Gott sei Dank hört Rolf eine Durchsage und so können wir unsere beiden Handgepäckkoffer mit je 18 kg auch noch kostenlos aufgeben. Gerhard muss leider seine Taschen, incl. zwei Helme, mit ins Flugzeug nehmen. Rolf hat nun nur noch seinen schweren Rucksack, u. a. mit meinem Helm, und die Fahnen für Freddy. Ich hab schon genug mit meinem Rucksack zu tragen. Bording time ist pünktlich um 10.45 Uhr und so verlassen wir Denver um 11.25 Uhr, mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Der Flughafen in Denver ist super organisiert, so dass sich auch Nichtamerikaner dort gut zurecht finden. Es ist der größte internationale Flughafen der USA und der drittgrößte internationale Flughafen der Welt. Man installierte dort ein automatisches Gepäck-System. Es sollte Flugzeitenverspätungen reduzieren, Wartezeiten verkürzen und vor al-lem Lohnkosten einsparen. Das System erwies sich als gigantischer Flop, die Wartungs- und Reparaturkosten beliefen sich auf monatlich 1 Mio. Dollar! Trotzdem arbeitete das Gepäcksystem niemals wirklich korrekt. So entschloss man sich, 2005 das System lahm zu legen und wieder zu der alt bewährten Methode von menschlicher Arbeit zurückzu-kehren.

Eine überlebensgroße Statue von Elrey Jeppesen schmückt den Sicherheitscheck-Bereich im Hauptterminal. Jeppesen (1907-1996) war ein berühmter Flugsicherheits-Pionier. Er entwickelte Handbücher und Diagramme, die es Piloten erlauben, weltweit sicher zu fliegen. Während des 2. Weltkrieges griff man auf seine Bücher und Karten zu-rück. Und auch die neu geschaffene United States Airforce und viele der kommerziellen Fluglinien benutzen seine Handbücher und Karten. Er selbst flog als Pilot bis 1954 für United Airlines. Um ihn zu ehren, wurde der Hauptterminal des Denver Flughafens nach ihm benannt.

Der Flug nach Philadelphia mit einem neuen Airbus 321 verläuft gut. Pünktlich landen wir bei schönem Wetter und auch Freddys Fahnen sind noch heil. Auch das Umsteigen klappt hervorragend und bald sitzen wir im Flieger nach München, wo Rolf mit Argusaugen über die Fahnen wacht. Die langen Flugstunden vergehen wirklich wie im Fluge. Wir können uns div. neue Filme anschauen, landen pünktlich um 8.20 Uhr in München. Der nette Mann des Parkservice Huber erwartet uns bereits und bringt uns zu Rolfs Daimler. Schnell umladen und dann geht es nach Hause, wo wir gegen 12 Uhr ankommen. Es ist kalt, 16 Grad und es regnet zur Begrüßung. Gerhard packt seine Sachen um, einen Koffer werden wir für ihn über Hermes zu ihm nach Hause senden, den Rest nimmt er auf dem Motorrad mit. Unser Haus und die Blumen wurden sorgsam gehütet von meiner Freundin Sandra. So geht auch diese wunderschöne Tour zu Ende.
Wir sind durch 11 Staaten gefahren: Colorado, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah, Wyoming, Montana, Idaho, Washington, Oregon, Kalifornien. Im ersten Teil - Südwesten - haben wir 3.586 Meilen (5.774 km) zurückgelegt, im zweiten Teil - Nordwesten 4.214 Meilen (6.784 km), insgesamt fuhren wir 7.800 Meilen (12.558 km).

Was uns in diesem Jahr aufgefallen ist: Wir sahen viele Erdölpumpen, auch einzelne, mitten in landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die Klimaanlagen waren nicht mehr auf Eisschrank gestellt, ein Umdenken hat eingesetzt. Jeden Tag informierten die amerikanischen Nachrichten über die Benzinpreise.

Bilder zu diesem Bericht findet man unter der Homepage meines Mannes: www.harley-rolf.de und auch unter meiner Facebook Seite, Uschi Agboka - Gruppe: Reiseberichte - Fotos.

© Uschi Agboka, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch einer Tour durch 11 Staaten: Colorado, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah, Wyoming, Montana, Idaho, Washinghton, Oregon, Kalifornien - 7.800 Meilen = 12.558 km.
Details:
Aufbruch: 26.05.2011
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 30.06.2011
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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