Ke Nako Afrika!
Drakensberge #1
Südafrika - Reisetipp #12:
Nach jedem Tief kommt ein Hoch!
Uns standen 3 wunderschöne Tage in den Drakensbergen bevor, ohne dass wir das bei unserer Abreise aus Eshowe am Morgen geahnt hätten.
Schon die Fahrt war sehr abwechslungsreich, bei immer schöner werdendem Wetter fuhren wir durch KwaZulu-Natal inmitten einer reizvollen Landschaft bis Durban. Viel von Durban sahen wir nicht, wir waren nur auf der Stadtautobahn unterwegs. Allein die Ausdehnung der Stadt, über unzählige Hügel wechselten sich Townships mit noblen Wohngegenden ab, ist schon erwähnenswert.
In Durban schwenken wir nach Westen, Pietermaritzburg war schnell passiert und weil die Fahrt so kurzweilig ist waren wir schnell in Winterton an den Central-Drakensbergen angekommen.
Dort wenden wir uns ans örtliche Tourismusbüro und lassen uns wegen einer Unterkunft für die nächsten 3 Nächte beraten.
Schließlich entscheiden wir uns für das Dragon Peaks Mountain Resort , was sich als einmaliger Glücksfall erweisen sollte.
Vorher aber nahmen wir noch einen Imbiss im empfohlenen Pig & Plough Restaurant in Winterton. Na ja, was eben in Südafrika als Imbiss gilt...
In überaus liebevoller und nostalgischer Atmosphäre erwartete ich jeden Moment dass John Boy Walton mit seinem alten Ford um die Ecke biegt, 2x hupt und uns dann einen Apfelkuchen und Ingwerbier auf den Tisch stellt, von Grandma höchstpersönlich zubereitet!
Jetzt waren es noch wenige Kilometer, immer spektakulärer wurde die Landschaft bis sich dann das gewaltige Drakensberg-Massiv direkt vor uns aufstellte.
Wir waren an unserem Ziel, dem Cathkin Park am Fuße des Champagne Castle und des Cathkin Peak, angekommen!
Jetzt begannen die Brain-Multi-Orgasmen unserer beiden mitreisenden Freunde, die sich während unserer Unterkunftsbesichtigung ekstatisch steigerten und im Anschluß noch einige Stunden anhielten. Der Endorphin-Rausch ist auch jetzt - 2 Tage später - immer noch nicht abgeklungen!
Es war aber auch wirklich schön!
Für unser Unglück in Eshowe werden wir mehr als entschädigt, wir bekommen das beste Haus der gesamten Anlage, 3 Schlafzimmer jeweils mit Terrasse und Bad, Küche, Wohnzimmer, Veranda und - als Sahnehäubchen obendrauf - als einziges direkt am romantischen Ententeich gelegen.
An diesem Tag gingen sich nur einige kurze Sondierungsspaziergänge aus, abends nahmen wir zuerst den Hotelzugehörigen Pub in Augenschein, danach erfreuten wir das Restaurant mit unserem Besuch.
Also diese "Dragon Grill"-Platte werde ich wahrscheinlich mein Leben lang nicht vergessen!
Ein Rinderfiletsteak, 3 Lammkoteletts und 4 Queen-Prawns lagen auf der Platte, dazu noch die Beilagen - die 8€ waren gut investiert ... Nachteil von diesen beinahe täglichen opulenten Schlemmereien ist dass wir meistens unmittelbar danach ins Bett müssen - die Plautze spannt zu sehr!
Den nächsten Tag sollten wir ohnehin ausgeruht angehen, eine Hiking-Tour in den Bergen stand auf dem Programm.
Hiezu mussten wir uns zuerst im Mountainpark anmelden und uns aus einigen Routen die richtige auswählen.
Der Weg zu den Nandi-Wasserfällen schien uns mit 5km und 3Std. Gehzeit passend, am Gate hieß es für uns noch alle möglichen Angaben machen (alles wirkt hier sehr professionell) und dann: Ab in die Berge!
Das Wetter war perfekt, größtenteils sonnig aber nicht zu heiß und so waren wir frohen Mutes als wir einige Abzweigungen, genauso wie der Plan es befahl, gingen, ein Flüsschen überquerten und dann die steile Bergflanke bergan wanderten. Schnell wurde die Luft dünner (oder kamen wir außer Puste?) und auf halber Höhe war das nächste Hinweisschild.
Oh.
Waren wir etwa von der Route abgekommen?
Die angezeigte Wegmarke liegt weit abseits des Nandi-Falls-Trails. Wie konnte uns das nur passieren wo wir vier doch alle mit einem Orientierungssinn gesegnet sind der nur von manchen Brieftauben übertroffen wird?
Jetzt war guter Rat teuer. Jedoch - es half kein Jammern und kein Murren, "Vorwärts Männer, wir müssen zurück" hieß die Devise.
Wer nun meint bergabwärts sei es doch so viel einfacher der möge einmal Urlaub in Tirol machen. Mit ausgeschlagenen Knochen kamen wir wieder unten an, es gab kein zurück, die Nandi-Falls blieben unser Ziel. Noch ein gutes Stück zwar, doch mit weit weniger Anstrengung - sprich Höhenmetern - erreichten wir diese schließlich.
Eingebettet in regenwaldähnlicher Umgebung, ein wahres Kleinod!
Einige Minuten Rast haben wir uns gegönnt, dann machten wir uns auf den Rückweg. Der ohne Umweg doch um einiges kürzer als der Hinweg ausfiel, trotzdem mit kaum weniger spektakulären Ausblicken aufwarten konnte.
Schließlich erreichten wir wieder das Gate, die Uhren sagten uns dass wir 4 Stunden unterwegs waren und - Geotracking und Nokia sei Dank - können wir noch vermelden dass wir 10,5km zurückgelegt haben.
So - jetzt aber Mädels-Programm!
Schon bei der gestrigen Anfahrt war uns ein nett anzusehendes Einkaufsdörfchen im Zulu-Stil neben der Strasse aufgefallen, weil es da auch ein Restaurant gibt wollten wir dorthin zum Mittagessen und shoppen.
Es stellte sich heraus dass dieser Ort Thokosiza genannt wird, dass es dort gutes (und wie immer viel) Essen gibt und dass es eine handvoll Läden gibt, in denen man "Curious" kaufen kann.
Curious könnte man mit diesem Fall mit Andenken übersetzten, ob sich ein Besuch der Läden in Thakasiza dessenthalben lohnt?
Oh, ich kann es nicht beurteilen. Ich saß stattdessen im Restaurant und hab mir ein Birl bestellt.
Weil mir beim Genuss desselben (wirklich nur kurz) die Augen zugefallen sind musste ich anschließend noch einen Kaffee ordern, dann waren meine 3 einkaufswütigen Reisegenossen auch schon fertig mit ihrer Shoppingtour.
Christa hat einen etwas seltsam anmutenden Blechvogel namens "Keko" erworben. Weil ich bei der Vorführung desselben nicht den nötigen Respekt bekundet hatte wurde mir angedroht "Keko" mit Wucht auf meinem Schädel landen zu lassen.
Ich war gar nicht mal so abgeneigt, einzige Bedingung meinerseits war dass das komische Tier anschließend kaputt ist...
"Eine Wunde, die ein Freund schlägt, heilt nicht."
Aus Zaire
Aufbruch: | Oktober 2011 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | November 2011 |
Swasiland