Ke Nako Afrika!
Kapstadt
Südafrika - Reisetipp #20:
Es muss nicht immer Honigwein sein!
"Brechen Sie, wenn möglich, rund!"
Nie werde ich diese Worte vergessen! Gehört haben wir sie des Öfteren, nämlich dann wenn wir uns wieder einmal verzettelt hatten und zum Umdrehen ("Rundbrechen") aufgefordert wurden.
Diese und andere übersetzungstechnische Stilblüten wurden ausgestrahlt von unserem Navi und vorgetragen von einer angenehmen Damenstimme mit unvergleichlichem Akzent.
Damit ist ab heute Schluss, gestern wurde unser treues Mutterschiff, der Hilux mitsamt Navi in Kapstadt abgegeben.
Fast 4500km hat es uns anstandslos quer durch Südafrika gebracht, hat es einmal irgendwo gehakt war durchwegs der jeweilige Fahrer schuld (und meistens wenn es gehakt hat war ich der Fahrer...).
Jetzt aber Kapstadt!
Dass Kapstadt nicht das schlechteste Reiseziel ist - schließlich wird die Stadt immer wieder zu den schönsten der Welt gezählt - dürfte bekannt sein.
Was man hier so machen kann wenn nur 3 Tage Zeit sind will ich euch im Folgenden erklären.
Wie bereits erwähnt hat uns am ersten Tag der Wind einen Streich gespielt, heute aber ist es soweit. Mit der Seilbahn fahren wir auf den weltberühmten Tafelberg! Zuerst ist langes Anstehen angesagt, doch es lohnt sich.
Die Aussicht von oben ist einfach überwältigend, zudem ist der ganze Berg ein Nationalpark der von unzähligen Wanderwegen durchzogen wird.
Was nicht selten dazu führt dass sich der eine oder andere Wanderer schon verirrt hat und wegen der schnellen Wetterwechsel in "Bergnot" geraten ist.
Uns passiert das nicht, es ist zwar recht kühl dort oben, die Sonne scheint aber meistens und so gehen wir schnell, locker und flockig 1x rund ums Plateau (zwar nicht beabsichtigt, war aber trotzdem schön...).
Danach lassen wir uns ins quirlige Zentrum, zum Greenmarket Square fahren. Dort gibt es einen täglichen Craft Market wo alles verkauft wird was das Touristenherz begehrt. Mal in besserer, mal in schlechterer Qualität, preislich aber stets verhandelbar und immer günstiger als unten an der Waterfront, dem mondäneren Touristenzentrum.
Nach einem kurzen Spaziergang über die Long Street sind wir wieder zu Hause, in der Bree Street in unserem Appartement.
Zur Long Street noch ein paar Zeilen: Sie ist DIE Backpackermeile Kapstadts, hier geht die Post ab, hier ist was los! Wenige Restaurants (müssen Backpacker nichts essen?), dafür umso mehr Bars und Pubs, Hostels und Travelagenturen fädeln sich entlang der Strasse auf.
Dass man in der Long Street bei der Restaurantsuche gezielt vorgehen sollte hatten wir am Vorabend erlebt als wir uns für das äthiopische Lokal Addis Abeba entschieden hatten.
Während das Ritual vor dem Essen genauso wie das Essen selber durchaus ein Erlebnis war wurde uns im Anschluss ein völlig überteuerter (und nur mit viel Hingabe trinkbarer) Honigwein empfohlen. Auf der Rechnung fanden wir dann teilweise andere Preise als auf der Karte - auf Nachfrage wurde beteuert dass wir doch von einer alten, nicht mehr aktuellen Karte ausgesucht hätten...
Und als das Trinkgeld deshalb entsprechend niedrig ausfiel wurde uns die Rechnung noch mal zurückgebracht mit der Bemerkung dass wir doch bitte die geforderten 10% Trinkgeld aufzuschlagen hätten ... ein unschöner Tagesabschluss.
Restauranttechnisch viel besser ist es unten an der Victoria & Alfred Waterfront, der alte Hafen wurde vollständig zu einer Flaniermeile mit Shops und Restaurants umgebaut und ist somit einer der Hauptanlaufpunkte für müde Touristen um zu relaxen.
Eine chillige Atmosphäre, tolle Aussichten, Gaukler, Musiker - man fühlt sich hier einfach wohl!
Hatte ich schon erwähnt dass Weihnachten vor der Tür steht?
Ah, ich vergaß! Hier gibt es das Ur-Lokal des bereits aus Knysna bekannten Quay Four , na da müssen wir doch noch mal hin...
Wir können unsere beiden skeptischen Begleiter doch zu einem dieser überaus leckeren Dom Pedro überreden!
Auch erwähnenswert: Hier im Quay Four an der Waterfront wurde der größte Bierkonsum eines Lokals während der Fußball-WM 2010 verzeichnet!
Was man in Kapstadt an einem Tag noch machen kann?
Zum Beispiel das Bo-Kaap besuchen, das malayische Viertel an den Hängen des Signal Hill. Bekannt vor allem für seine malerischen, bunten Häuschen. Allerdings ist man mit den 3 oder 4 Gassen schnell durch, die historischen Informationen dazu liefert der Reiseführer...
Viel mehr gäbe es hier zu sehen und zu unternehmen, unseren 2. vollen Tag aber MÜSSEN wir ganz einfach für eine Tour über die Kaphalbinsel reservieren!
"Dem Unwissenden erscheint selbst ein kleiner Garten wie ein Wald."
Aus Äthiopien
Aufbruch: | Oktober 2011 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | November 2011 |
Swasiland