Ke Nako Afrika!
Knysna im Visier
Südafrika - Reisetipp #15:
1kg ist in Südafrika leicht zu schaffen - Hauptsache lecker!
Wir mussten aus aktuellem Anlass unsere Reiseroute ein klitzekleinwenig anpassen, weil nur für die kommenden beiden Tage Schönwetter angesagt war wollten wir direkt an die Küste nach Knysna fahren, einem der Zentralorte der Gardenroute.
Und die Gardenroute, liebe Freunde, die sollte man sich unbedingt in hellem Licht, in strahlendem Sonnenschein ansehen!
Vorher aber war noch der Weg aus der Karoo zu bewältigen, wir sind froh eine gedruckte Strassenkarte dabeizuhaben, denn das Navi zickt ein bisschen rum...
Ja, ja - die Karoo...
Für die kürzere Strecke über den Prince Alfred Pass berechnet es uns eine komodte Fahrzeit von knappen 9 Stunden für die 350km. Wir sind im Wiegel-Wogel ob wir den Paß packen sollten oder doch lieber die über 100km Umweg über George auf uns nehmen möchten ... aber Leute - sind wir denn Zahnpastatubenresteausdrücker dass wir es nicht wagen würden über die knapp 80km unbefestigte Bergschotterwege zu düsen, schon allein der Fotos wegen?
Na also - kurz nachdem wir beinahe schon in der Halbwüste liegen geblieben waren weil das Tanken ja nicht so wichtig ist nahm uns ein Tankwart in Uniondale, dessen Vater gleichzeitig sein Bruder war, den letzten Rest an Zweifel bezüglich der Passüberquerung und wir nahmen das Wagnis in Angriff.
Hannes, Christa und Sandra sollten es auch nicht bereuen - ich war der Chauffeur, ich hatte die Arschkarte gezogen. Die vielen schönen Aussichtspunkte wurden direkt mit meinem Angstschweiß über den Berg bezahlt, zu tief war der manchmal Ausblick nach unten, zu schmal war der Schotterweg, viel zu breit war unser Hilux.
Da war ich doch dankbar, als wir in einem kleinen Tal einige Häuser entdeckten, ein Dörfchen namens Dieflug, ein Päuschen war uns hochwillkommen!
Ich nehme an dieser Stelle meine Waltons-Passage aus den Drakensbergen zurück, denn erst jetzt waren wir wirklich in Grandma´s Laden! Die Chefin, eine wahrlich schrullige alte Dame, für uns kaum zu verstehen, lud uns direkt zu sich hinter die Theke um das Angebot zu überprüfen.
Der angepriesene "Sexy Milky Pie" entpuppte sich als Zimtpudding (genauso schmeckte er auch), was uns nicht davon abhielt die nette alte Lady dafür über den grünen Klee zu loben.
Zum Glück wurde die Gravel-Road dann etwas besser, das Navi hatte sich knapp verschätzt - wir erreichten Knysna noch vor 15:00 zur Zimmersuche.
In unserem Reiseführer wurde ein günstiges, neues Hostel angepriesen, das wir zuerst ansteuerten. Für die Übernachtung war das dann zwar nichts für uns, nichtsdestotrotz war es in zweierlei Hinsicht ein Glücksfall:
a) der Hostel-Chef arrangierte für uns die Bleibe für die kommenden drei Nächte, den Knysna River Club .
b) wir nahmen das Prospekt eines ominösen "Quai Four"-Restaurants mit. Ebendieses lockte mit kaum zu glaubenden Fabelangeboten.
Es ist - und das müsst ihr mir jetzt einfach glauben - unwahrscheinlich nett in Knysna außerhalb der Hauptsaison (also jetzt). Die Leute, egal ob schwarz, braun oder weiß sind dermaßen relaxed und freundlich - man fühlt sich einfach wohl hier.
Unser persönliches Schlaraffenland haben wir dann auf Thesen-Island in der Lagune vor Knysna gefunden. Das Quai Four bescherte uns einige außergewöhnliche Momente, zuerst brachte der Kellner meine Idealvorstellung eines Krügels...
...danach hatten wir alle einen Nachmittagsimbiss in Form eines Duos von wahlweise Rippchen, Garnelen oder Muscheln (die Austern verschweige ich jetzt mal lieber). Jeweils 1kg in einer Pfanne serviert, Leitspruch des Lokals ist "Sharing is caring, but that doesn´t mean you can´t share with yourself."
So hielten auch wir es, jeder einzelne von uns nahm eine Pfanne zum Preis von 99R (= 9€ !!!), der Kellner staunte nicht schlecht als nicht eine einzige Pommes Frites in allen 4 Pfannen übrigblieb...
Einzig die Heimfahrt war wegen der hiesig herrschenden Taxiknappheit etwas schwierig.
Nachdem wir das Benni´s-Taxi auf schnellst-denkbarem Weg verscheucht hatten, bzw. er selber die Flucht ergriffen hatte - unsere alte Prager Taxinarbe ist immer noch nicht ganz verheilt und deshalb hatten wir zu hoch gepokert - mussten wir mit einem örtlichen Township-Bus zurück fahren.
Das, liebe Leute, brachte uns wiederum zwei Vorteile: Es war lustig UND billig!
"Es ist besser, mit drei Sprüngen zum Ziel zu kommen, als sich mit einem das Bein zu brechen."
Sprichwort der Malinke
Aufbruch: | Oktober 2011 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | November 2011 |
Swasiland