Ke Nako Afrika!
Into the Wild
Südafrika - Reisetipp #10:
In Südafrika kann man auch wilde Tiere sehen!
Zuerst haben wir den Morgen vertrödelt weil sich mein Handy auf Winterzeit umgestellt hat, danach machte ich mir einen gemütlichen Vormittag in der Umlila-Lodge während meine 3 hyperaktiven Kumpanen eine weitere Erkundungstour in die Wetlands starteten.
Während ich meine Berichte auf Gleich brachte staunten die anderen über Wale und Riesenschnecken ehe wir um 11:00 unsere Zimmer räumen mussten und wir somit Richtung Hluhluwe-iMfolozi-Nationalpark aufbrachen.
Allerdings mussten wir uns vorher im hiesigen Supermarkt unseren Vertrauens mit Waren aller Art eindecken, denn an unserem Ziel ist Selbstversorgung angesagt.
Das bedeutet zweierlei:
1.) Heute Abend gibt es wieder Braai, juhuu! (Boerewurst, Grillpilze und Schweinefilet sind heute das Produkt der Wahl)
2.) Wenn unsere Chaostruppe in den Supermarkt einfällt und für 1x Abendessen und 1x Frühstück einkauft geht anschließend der Kofferraum nicht mehr zu (und wir haben immerhin einen Toyota-Hilux!)
Solcherart gerüstet legten wir die paar Kilometer zum Gate des Hluhluwe-iMfolozi-Parks zurück.
Dieser 96000ha große Park ist nicht nur der älteste Naturpark Afrikas, er ist gleichzeitig einer der bekanntesten und faszinierendsten. In ganz Südafrika ist - so sagt man - nirgends die Chance größer die Big 5 zu sichten.
Die Big 5, der heilige Gral jedes Safarireisenden!
Das sind Löwe, Elefant, Nashorn, Büffel und Leopard.
Am Gate angekommen werden noch flugs die "Einreiseformalitäten" erledigt (ich muss schon wieder eine Phantasietelefonnummer angeben weil mir auf die schnelle meine eigene nicht einfällt) und während wir die letzten 19km zu unserem gebuchten Mpila-Camp zurücklegen sind wir bereits mitten im Safari-Geschehen.
Da wären zum Beispiel die Giraffen, die wir schon einige 100m nach dem Gate sehen. Immer wieder ein Erlebnis diese sanftmütigen, eleganten Tiere zu beobachten!
Einer der Giraffenherren war etwas spitz, die auserwählte Dame zudem gar nicht abgeneigt - doch als wir schon dachten wir könnten einem Giraffenporno beiwohnen hat es sich der feine Herr wieder anders überlegt.
Wir zogen beleidigt ab genauso wie die verschmähte Giraffendame ...
Links Zebras, rechts Impalas, dann auch wieder umgekehrt, so ähnlich ging es die nächsten Kilometer bis wir am Camp ankamen und unsere gebuchten Zeltunterkünfte zugewiesen bekamen.
Näher am Geschehen geht fast nicht, ein Warzenschwein schläft am Rondell in der Einfahrt, zwischen den Chalets grasen Impalas und eine Warzenschweinkolonie zieht seelenruhig vor den Häusern vorbei.
Solcherart "beimpft" kamen wir an unseren Zelten an, Afrikafeeling pur!
Heute schien ohnehin unser Glückstag zu sein, denn es stellte sich heraus dass es im hiesigen Minimarkt - Hurra! - sogar am Sonntag Bier zu kaufen gab! Schnell will ich das gewohnte Black Label nehmen - nein lieber doch das andere, das ist bequem als Sixpack verpackt!
Nach einem kurzen Mittagssnack starten wir den ersten Gamedrive.
Scheiß die Wand an, schon ein paar hundert Meter nach dem Camp sehen wir ein fettes Nashorn gleich rechts neben dem Weg!
Es grast blind und friedlich vor sich hin, als es 5 Meter vor uns die Straße überquert schließe ich doch lieber mal die Autotür, die ich vorher geöffnet habe um besser sehen zu können.
Es sollte nicht die letzte Nashornsichtung des Tages bleiben, der Umfolozi-Park ist für seine Breitmaulnashörner bekannt seit Anfang der 1960er-Jahre, als diese Spezies als fast ausgestorben galt und hier im Park damals die letzten freilebenden Exemplare weltweit (!!!) zu finden waren.
Seitdem wird hier ein rigoroses Nashornverteilprogramm ("Operation Rhino") für viele Zoos und Reservate auf der ganzen Welt durchgezogen, allein hier im Park leben jetzt über 2000 Breitmaulnashörner, dazu noch etwa 600 Spitzmaulnashörner.
Wir wurden daraufhin unbescheiden, wollten sofort auch Löwen und Elefanten sehen - was uns natürlich an dem Nachmittag nicht mehr gelungen ist. Vor lauter Jagdfieber schafften wir gerade so, mit Hängen und Würgen den letzten Rückkehrtermin ins Camp um 18:00.
Jetzt gibt's aber Braai und Bier!
Ein Feuerchen am Grillplatz war rasch angefacht, ich hole 2 Dosen von den feinen "Hunter Extra Dry" aus der Kühlbox und schon können Hannes und ich uns am feinen Gerstensaft, Sonntags schwer zu bekommen, laben.
O Graus, was hab ich denn da eingepackt! Das gekaufte Sixpack entpuppt sich als Cider, als Apfelsprudelwein! Jetzt heißt es gute Miene zum bösen Spiel machen damit wir vor den Frauen nicht dumm dastehen.
Als Christa ausnahmsweise auch einmal ein Bier möchte müssen wir ihr sogar unser allerletztes der "richtigen" geben, weil ja das Hunter "so bitter ist, das schmeckt dir ganz sicher nicht..."
Nach dem Essen kam es wie es kommen musste.
Zuerst begann es wieder mal zu regnen, wie schon die letzten beiden Tage abends in St. Lucia.
Und dann wurde unser Ciderschwindel noch aufgedeckt, wir ernteten Hohn und Unverständnis...
Also schnell ins Bett und Gras über die Sache wachsen lassen, ohnehin war zeitig Tagwache für unseren Early-Morning-Game-Drive um 06:00.
Es heißt ja dass am frühen Morgen die beste Tierbeobachtung möglich sein soll. Und was haben wir uns bemüht, jedes Wasserloch, jeder Löwenfelsen und jeder Leopardenbaum wurde gründlich inspiziert, gesehen haben wir - Nichts!
Na ja, nicht ganz - 3 oder 4 Nashornsichtungen können wir vermelden. Nicht mehr so knapp am Auto wie noch gestern, zudem sind wir schon etwas abgestumpft was Nashörner betrifft und so wurden wir deshalb nicht mehr vom Hocker gerissen.
Jammern auf hohem Niveau eben!
Schwamm drüber, bis 10:00 müssen wir das Camp wieder räumen. Ein Frühstück geht sich noch aus und dann ab ins Auto und eine allerletzte Pirschfahrt, die 19km zurück zum Gate. Dort und da sahen wir noch was, das übliche wie Giraffen, Büffel und ähnliches Getier.
Kennt jemand noch die Endsequenz vom Paulchen Panther?
Genauso wie dort watschelt plötzlich ein riesiger Elefant vor uns auf der Straße!
Überholen war unmöglich (sowieso auch nicht gewollt) und so fuhren wir eine Weile im Schritttempo hinter dem Koloss her, bis sich Monsieur noch mal ordentlich erleichterte ...
...bevor er seine 3 Kumpels traf und mit ihnen ein kleines Baumpicknick am Wegesrand abhielt.
Zuerst haben sie alle mal ordentlich reingeschoben ...
... als der Hunger vorbei war wurde unser dickhäutiger Freund übermütig und begann mit dem Essen zu spielen. Den Baum, der gerade eben noch so lecker war, hat er ohne Mühe umgeknickt, genauso wie ein kleines Kind die Schüssel umwirft wenn es genug hat.
Das Ganze kannst du dir hier auch auf YouTube reinziehen!
Wir staunen nicht schlecht, auf alle Fälle ein mehr als würdiger Abschluss unserer beiden Tage im Hluhluwe-iMfolozi Nationalpark.
"Glück widerfährt dir nicht - Glück findet der, der danach sucht."
Aus Marokko
Aufbruch: | Oktober 2011 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | November 2011 |
Swasiland