Ke Nako Afrika!
This ist the End, my Friend!
Südafrika - Reisetipp #21:
Auch ganz unten kann es schön sein!
Nach 22 Tagen "Race across South Africa" also sollten wir den südwestlichsten Punkt, das Ende unserer Reise erreichen.
Das Kap der guten Hoffnung!
Zu Fuß geht das nicht und deshalb entschieden wir uns für diesen Tag nochmal ein Auto zu mieten.
Was sich einfach anhört wurde dann doch etwas kompliziert, nämlich weil Sonntag war und alle Stadtbüros der Autovermieter eingeschränkte Öffnungszeiten hatten (genauso wie das Tourismusbüro der "Weltstadt" Kapstadt, aber das ist eine andere Geschichte...).
Jedenfalls, zum ersten möglichen Termin standen wir auf der Matte beim nächsten Vermieter. Der Angestellte dort - übrigens ein Sunny-Boy vor dem Herrn - versicherte uns dass unser Auto bereits "On the Way" vom Flughafen sei, es würde nur noch ein halbes Stündchen dauern - "näh!".
Aus dem halben Stündchen wurde ein Stündchen, dann konnten wir mit dem Papierkram beginnen. Die Passkopie reicht nicht, deshalb muss die Feuerwehr bestehend aus Christa und Hannes schnell zurück ins Appartement und meinen Originalreisepass holen. In der Zwischenzeit kommt ein anderer Kunde, dann bin endlich ich dran und bis wir alle im Auto sitzen ist es schon halb elf...
Der zugeteilte Renault bemüht sich von Anfang an nach Kräften uns zu gefallen, benutzt dafür allerlei Hup-, Pieps-, Klack- und sonstige Geräusche, hat sogar seinen Blinkerhebel an die europaübliche Stelle gesetzt - genutzt hat es nicht viel!
Ich habe meine liebe Mühe mit der Fernbedienung und Sandra drückt ihr Missfallen ob dieser "Schüssel" des Öfteren lautstark aus.
Egal - lieber schlecht gefahren als gut gegangen - unser Weg führt vorbei am neuen Greenpoint Stadium, dann entlang der beiden Nobel-Stadtstrände Camps Bay und Clifton Bay Richtung Süden.
Das erste Ziel ist Hout Bay, ein Fischerort in einer traumhaften Bucht an der Kaphalbinsel.
Wir kannten den bereits von der ersten Reise, wie viel hat sich seither geändert!
Das obligatorische "Fischbild" hat diesmal noch gefehlt!
Die ruhige, relaxte Stimmung ist beinahe weg, Busse stehen aufgefädelt am Parkplatz.
Es werden Bootsausflüge zur Seehundinsel angeboten, ein Fischer treibt Kunststücke mit zwei Seehunden und wird pampig als ihm unser "Foto-Tip" zu gering erscheint.
So machen wir uns bald wieder auf dem Weg, wir steuern den Chapmans Peak Drive an, eine der spektakulärsten Küstenstrassen der Welt!
Sie windet sich auf 8km Länge die Küste entlang, hinter jeder Kurve öffnen sich neue atemberaubende Ausblicke.
Immer wieder musste sie in der Vergangenheit gesperrt werden, einerseits wegen Steinschlag und Hangrutschungen, andererseits passieren immer wieder schwere Unfälle wegen der Ablenkung durch das Panorama und europäische Sonntagsfahrer - immer diese Rechtsfahrer!
Bei Scarborough verlassen wir später die Küste, fahren mitten durch den Table Mountain NP geradewegs zum Cape Point mit seinem markanten Leuchtturm.
Hier ist was los (und damit meine ich nicht nur die frechen Paviane...)!
Das Besucheraufkommen seit 2007 hat sich geschätzt verfünffacht, sogar eine Zahnradbahn wurde installiert und bringt jene fußmaroden Touristen zum Leuchtturm hoch für die der kurze Marsch zu mühsam ist.
Trotzdem sind die Ausblicke nicht weniger schön als damals, das Wetter genauso perfekt und heute blieb sogar noch Zeit um ganz nach vor, fast bis zum Diaz Point zu gehen.
Eine wahrlich geschichtsträchtige Stätte, wie viele Seefahrerdramen mögen sich hier in den letzten Jahrhunderten abgespielt haben? Viele Schiffswracks auf dem Grund des Meeres vor dieser Küste zeugen davon.
Ein weiterer Punkt hier schien uns noch einen Besuch wert, nämlich das eigentliche Kap der guten Hoffnung, einige hundert Meter weiter westlich und - man lese und staune - 60m weiter südlich gelegen!
Und somit der tatsächlich südwestlichste Punkt unserer Reise, das symbolische "Ende" ist erreicht!
Was gibt es dort zu sehen?
Ein Schild mit geographischen Koordinaten, belagert von Touristen aus aller Herren Länder.
Zudem jede Menge freilaufender Japaner, einige Strauße neben dem Weg beobachten irritiert den seltsamen Habitus dieser ungewöhnlichen Spezies, Homo Japanensis.
Sonst?
Nichts.
Deshalb treten wir den Rückweg an, eine Station stand noch auf unserem Programm. In Simon´s Town wollten wir die dort lebenden Pinguine sehen. Wir folgen den Hinweisschildern, werden auf einen Parkplatz geleitet. Ganz anders als vor einigen Jahren sieht hier alles aus, hat uns hier die Nostalgie einen Streich gespielt?
An Absperrungen und ein Besucherzentrum kann ich mich jedenfalls nicht erinnern, es wird Eintritt verlangt um die Pinguine sehen zu dürfen. Ob es sich um eine Einrichtung zum Schutz der Tiere oder lediglich um Touristenabzocke handelt entzieht sich meiner Kenntnis. Ich bin weder Biologe noch Tourismusmanager...
Am Boulders Beach
Wir wechseln rüber zum Boulders Beach, auch hier wurde alles verbaut, trotzdem kann man über einen langen Holzsteg spazieren und einige der possierlichen Pinguine hinter einem niedrigen Zaun beobachten.
Die sind aber auch wirklich niedlich!
Dass Simon´s Town ein nettes Städtchen ist, davon konnten wir uns anschließend noch bei einem unserer "Imbisse" in der Stadt überzeugen, die entspannte "Südafrika-Atmosphäre" beginnt 50m abseits des Haupttouristenpfades.
Der berühmte Armeehund Just Nuisance
Mit einer weiteren Fahrt über den Chapmans Peak Drive beschließen wir unseren Kap-Ausflug.
Angestrahlt von der spätnachmittäglichen Sonne wirkt die Küste südlich von Hout Bay noch spektakulärer, noch wildromantischer als am Vormittag!
Damit beschließen wir unseren Kap-Ausflug, genauso wie fast schon unseren gesamten Urlaub.
Noch eine Nacht und ein halber Tag, dann heißt es Abschied nehmen von Kapstadt und Südafrika.
Die lange, lange Reise zurück ins kalte Waldviertel steht bevor - das Ende von 3 ½ schönen, ereignisreichen Urlaubswochen ist erreicht!
"An der Seite von: »Ich werde das tun« stand: »Noch nicht getan«."
Sprichwort der Gikuyu
Aufbruch: | Oktober 2011 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | November 2011 |
Swasiland