Ke Nako Afrika!
Knysna & die Gardenroute
Südafrika - Reisetipp #16:
Willst du hoch hinaus dann ist der Weg oft lang und steil!
Nun waren wir also in Knysna (sprich [neis:na]), mitten an der weltberühmten Gardenroute!
Es war für die kommenden beiden Tage Schönwetter angesagt, das wollten wir ausnutzen und deshalb buchten wir unser Hotel für 3 Nächte.
Am ersten Tag möchten wir einen Teil der östlichen Gardenroute, rüber bis zum Tsitsikamma NP erkunden.
Einige Kilometer von Knysna liegt das ebenfalls sehr bekannte - und mondäne - Plettenberg Bay (so müsst ihr es nennen, wir als Insider dürfen einfach "Plett" sagen).
Und noch vor Plett machen wir eine eher zufällige Entdeckung - wir wollten uns kurz die Robberg-Halbinsel ansehen. Es wurde Eintritt verlangt, zum Glück entschieden wir uns dafür die paar Rand zu bezahlen denn im Nationalpark gab es wunderschöne Aussichten und (zum Teil etwas riskante) Wandertrails.
Einen der kürzeren Wege gingen wir, ähnlich und beinahe so schön wie direkt am Kap der guten Hoffnung ist hier die Umgebung! Manchmal an den steilen Klippen mit etwas mulmigem Gefühl - keine Sorgen, es ist nix schlimmes passiert!
Vorbei an Plettenberg Bay, noch einige Kilometer und schon waren wir am Tsitsikamma, einem dichtbewaldeten, urwaldähnlichen Nationalpark.
Hier spannt sich die Bloukrans-River-Brücke in über 200m Höhe über das Tal, hier werden adrenalinsüchtige der ganz besonderen Art bedient: Der höchste kommerzielle Bungeesprung der Welt (216m) wird angeboten!
Ob das etwas für uns ist?
Natürlich, Selbstverständlich! Ah, ich vergaß ... unser Reisekasse ist bereits etwas schmalbrüstig, wir müssen sparen. So gern wir es auch machen würden - wir müssen darauf verzichten, schade...
Nur eine nicht!
Sandra lässt sich nicht abhalten, sie bucht das Spektakel mit zitternden Knien und bald darauf wirft sie sich todesmutig in die Tiefe!
4 Sekunden freier Fall, gefolgt vom sanften Abbremsen mit anschließendem Auspendeln, dann wird sie auch schon wieder hochgezogen.
In der Zwischenzeit kommt noch Cindy aus Marzahn (echt!), allem Anschein nach auf ihrem Südafrikaurlaub, und schaut sich das Spektakel unter einem lustigen Strohhut an.
Nach diesem aufregenden Intermezzo geht unsere Reise weiter zum Storms River Mouth, hier ist man mitten drin im Tsitsikamma NP und hier wollen wir nochmal ein kurzes Stück wandern.
Ein idyllischer Weg führt über 1km die Küste entlang, später über 2 schöne Hängebrücken quer über den Storms River.
Dann ist noch ein Aussichtspunkt ausgeschildert, laut Karte nur nochmal etwa 500m.
Recht steil beginnt der Pfad nur um später ganz steil weiterzugehen. Zudem macht uns die brütende Hitze zu schaffen, was vorher so nett und fein war ist jetzt äußerst schweißtreibend!
Hinter jeder Biegung wird von uns der Aussichtspunkt, das Ende des Weges, schon herbeigesehnt und immer wieder führt der Pfad noch weiter den Berg hinauf - wir sprechen uns Mut zu: "Aber jetzt, hinter der nächsten Kurve - ganz sicher!"
Als wir schon über eine Umkehr nachdenken war es dann doch soweit, eine Aussichtsplattform schmiegt sich oben an den Berg, der Lohn für die Mühe ist eine grandiose Aussicht über die Bucht!
Bergabwärts geht es ein klein wenig leichter, die Fressorgien der letzten Tage und Wochen sind doch nicht spurlos an uns vorüber gegangen...
Einigermaßen geplättet von so vielen Eindrücken und bergsteigerischen Aktivitäten treten wir den Rückweg an, nicht dass wir noch zu spät zum Abendessen ins Quai Four kommen!
Äähh - sollte ich noch erwähnen dass wir diesen Abend - natürlich zusätzlich zu einem Krügerl für Männer - das allseits beliebte Trio bestellten, bestehend aus Kudu-, Warzenschwein- und Straußensteak?
Und möchte noch jemand wissen dass das Warzenschwein eine ziemlich zähe Spezies ist, das Kudusteak dafür eines der besten "Fleische" ever ist? Weltweit, garantiert, von anerkannten und renommierten Steakspezialisten beurteilt!
Der aufmerksame Leser mag vielleicht jetzt schon richtig geraten haben, wohin uns anderntags unsere Erkundungstour geführt hat.
Richtig!
In den Westen, Richtung Wilderness und George.
Etwas schade dass in diesem Abschnitt die Gardenroute nicht mit solch spektakulären Attraktionen aufwarten kann als noch gestern, zumindest unserer Ansicht nach.
Da war zuerst ein altes Kirchlein im perfekten Belvidere, Wisteria Lane auf Südafrikanisch.
Dann warteten wir kurz nach Wilderness auf eine alte Dampflok die laut Reiseführer um 10:00 die Brücke überqueren sollte. Hätte uns nicht jemand gesagt, dass an dieser Strecke schon seit 2006 wegen Flutschadens kein Zug mehr fährt dann würden wir wohl jetzt noch warten...
Und da war dann noch ein dicker, großer Baum in der Nähe der alten Voortrekkerstraße.
Ein "kleiner Imbiss" in Sedgewood rundete das Ganze noch ab, trotzdem waren wir schon bald wieder im Hotel zurück.
Da können wir doch glatt eines der vielen Gratisangebote des Hotels nutzen, Kanufahren in der Knysna-Lagune!
Wir als alte Kanuhasen und Könige der Wellen haben den Bogen sofort heraus und steuern Thesen-Island an, die mondänen Villen stehen da in Reih und Glied, davor haben die Wasservögel ihr persönliches Paradies.
Wir aber müssen zurück, bevor wir den unter Ausdauersportlern so gefürchteten Hungerast bekommen müssen wir sehen dass wir schnell wieder ins Quai Four kommen!
Christa und ich gönnen sich einmal noch ein 1kg-Pfännchen während Sandra und Hannes bereits w.o. gegeben haben, lieber essen sie vorne an der Waterfront Sushi um den angefutterten Kilos schon jetzt den Kampf anzusagen. Ob das anschließende Dessert und der Cocktail dabei hilfreich war?
Ach, weil´s so schön ist:
Schon wieder hieß es Abschied nehmen aus Knysna
"Eine Warnung ist für den Weisen ein Segen, für den Narren eine Beleidigung"
Sprichwort auf Swahili
Aufbruch: | Oktober 2011 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | November 2011 |
Swasiland