Ich braus dann mal davon - einmal um die Welt
Am Abgrund
Der Wecker
Wer in Suedamerika auf Exkursion geht, muss fast immer frueh aufstehen. Die Strecken sind meist lang, das Besuchsprogramm dicht. In meinem Fall klingelt der Wecker in meiner Unterkunft in Arequipa um halb drei in der Frueh. Nachdem ich vom Massentourismus in Machu Picchu enttaeuscht war, will ich mir mein naechstes Traumziel lieber erwandern. Das Tal des Colca!
Valle del Colca
Drei Stunden Fahrt sind es erst mal Richtung Nordwesten bis in die kleine Provinzhauptstadt Chivay (4.600 Einwohner). Hier nehmen wir ein kleines Fruehstueck ein, dann geht es weiter ins Valle del Colca.
Seit Urzeiten legen die Einwohner des Valle del Colca Terrassen an, um dort ihr Getreide und Gemuese anzubauen
Der Canyon
Am Cruz del Condor, einem Aussichtspunkt, an dem man angeblich ausgezeichnet Kondore beobachten kann, aendert sich die Landschaft dramatisch. Der Rio Colca hat sich hier ganz tief in die Anden gegraben und einen tiefen Canyon gebildet. Mit 3191 Metern ist der Cañon del Colca der zweittiefste der Welt. Nur der Cañon del Cotahuasi in unmittelbarer Naehe ist noch ein bisschen tiefer, aber schwer zu erreichen.
Die Wanderung
Kurz hinterm Cruz del Condor beginnt der Abstieg. Unsere Gruppe besteht aus vier Polen, einer netten Hollaenderin mit ihrem Vater, einem Rechtsanwaltpaerchen aus Trujillo im Norden Perus und mir. Dazu der Fuehrer, der uns immer mit "Hey guys" anspricht, was ihm auf meiner Sympathieskala gleich ein paar Abzuege bringt.
Drei Stunden geht es nun steil bergab auf staubigen, manchmal auch rutschigen Wegen. Eine Strapaze, die aber immer wieder durch herrliche Ausblicke aufgewogen wird.
Hoch und runter
Nach einer kurzen Rast in einem kleinen Dorf geht es nun wieder bergauf. Durch wunderschoene Landschaften und halb verlassene Doerfer laufen wir vier Stunden lang unserem Etappenziel "Oasis" entgegen.
In den kleinen Doerfern gibt es immer mal wieder einen Stand mit Erfrischungen. Das spezielle Mikroklima im Tal des Colca erlaubt den Anbau vieler Fruechte: Apfelbaeume wachsen hier neben Kakteen
Da endlich taucht Oasis auf, das Blau der Schwimmbaeder lockt nach dieser Wanderung besonders - hoffentlich keine Fata Morgana
Eine Nacht in Oasis
Ein kurzer Sprung ins Schwimmbecken, dann wird es auch schon kuehl und dunkel auf dem Grund des Canyons. Um acht liegen Alle erschoepft im Bett. Um fuenf am naechsten Morgen mit dem ersten Licht soll es schon wieder weitergehen. Drei Stunden Aufstieg aus dem Canyon warten...
Zurueck nach Arequipa
Im naheglegenen Dorf Cabanaconde bekommen wir unser verdientes Fruehstueck. Auf der Rueckfahrt entdecken wir dann doch noch einen Kondor - allerdings fliegt er ziemlich weit ueber uns....
Auf dem Rueckweg machen wir Halt in einem heissen Thermalbad, um unsre uebersaeuerten Muskeln ein wenig zu verwoehnen
Fazit
Wanderungen durch die Anden sind unvergesliche Erlebnisse. Nach dem Ausflug ins Valle del Colca habe ich zwei Tage Muskelkater. Aber mein Herz huepft immer noch vor Freude.
Aufbruch: | 07.10.2011 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 15.01.2012 |
Peru
Ecuador
Kolumbien