Ich braus dann mal davon - einmal um die Welt
Kolumbien - schrecklich wundervoll
Liebe Leser,
ich schulde Euch noch ein abschließendes Kapitel zu Kolumbien. Wenn Ihr diesen Bericht lest, bin ich wohl schon auf dem Weg nach Afrika (meine Rieseroute habe ich geändert, Asien und Ozeanien folgen erst später). Leider bleibt kaum Zeit, um all meine Erlebnisse und Eindrücke zu Kolumbien zu schildern. Nach Medellin (s. vorausgegangenes Kapitel) reiste ich nach Cartagena an die heiße Karibikküste, von dort nach Santa Marta, ebenfalls an der Karibik. Und dann zum Schluss nach Bogota, von wo ich den Flieger zurück nach Frankfurt nahm.
Ein ganz kurzes Fazit zu Kolumbien: Das Land hat mich sehr beeindruckt. Obwohl es mit immensen Problemen kämpft (noch immer tobt in Teilen des Landes der Bürgerkrieg zwischen Guerilla, Paramilitärs und Armee), macht das Land einen sehr modernen fortschrittlichen Eindruck. Durch die vielen Bodenschätze, den Zugang zu zwei Weltmeeren und dem spürbaren Willen, die Wirtschaft voran zu bringen hat das Land in den letzten Jahren immens aufgeholt. Die Wirtschaft wächst fast immer um fünf bis sieben Prozent in den vergangenen Jahren. Man mag sich kaum ausdenken, was für einen Sprucg Kolumbien machen würde,w enn es endlich den Krieg im eigenen Land beenden könnte. Doch so lange es Nachfrage nach Kokain gibt, wird für die Guerilla (die mir den linken Idealen von früher nichts mehr zu tun und keinerlei Rückhalt in der Bevölkerung mehr hat) und für die Paramilitärs immer genug Geld abfallen, um Waffen zu kaufen und den sinnentleerten Kampf weiterzuführen.
Als "normaler" Reisender bekommt man davon aber kaum etwas mit. Im Gegenteil: durch die hohe Aufmerksamkeit der Sicherheitskräfte, aber auch der Bevölkerung, fühlt man sich meinest ausgesprochen sicher. Oft kommen die Leute auf einen zu und warnen, es sei angeblich gefährlich hier. Manchmal hatte ich den Eindruck, halb Kolumbien passt auf mich und meinen Kameraausrüstung auf.
Überhaupt: Die Freundlichkeit der Menschen ist das beste Argument, dieses wunderbare Land zu bereisen. Im Gegensatz zu den doch eher kühlen andinen Völkern Boliviens und Perus, haben die Kolumbianer keinerlei Berührungsängste. Wenn ich alleine in einem Cafe saß, kamen oft Leute auf mich zu und luden mich ein, mit ihnen zu trinken, zu reden, zu tanzen. Sogar Frauen - und zwar ohne erkennbaren Hintergedanken, sondern einfach aus Herzenswärme und Gastfreundschaft.
Das Einzige, was mir nicht gefiel, war der viele Regen. In fast allen Teilen des Landes kann es jederzeit und heftig schütten. Was für mich manchmal nur ärgerlich war (ein durchweichter Rucksack mit beschädigtem Handy und Kamera - alles wieder gut!), weitet sich für die Bevölkerung immer zu iener Katastrophe aus. Mehr als 150 Menschen (Stand: meine Abreise Mitte Dezember) sind in den Fluten gestorben, wichtige Verkehrsachsen sind einfach weggerutscht...
Mein Fazit: Kolumbien lohnt auf jeden Fall einen Besuch (auch zwei, ich möchte wiederkommen!), Cartagena ist eine der großartigsten Städte überhaupt, die Landschaften sind wunderschön, das größte Kapital des Landes aber ist die Freundlichkeit seiner Bewohner.
Mein erster Eindruck von Cartagena an der Karibik. Im Hintergrund: das mächtige Fort, das die Spanier hier errichteten
Man sieht in Kolumbien nciht viele alte Autos. Wenn man eins sieht, ist es fast immer ein R4!
Blick über die Hafenbucht zum modernen teil Cartagenas "Bocagrande"
Ein Teil der alten Stadtmaue: 11 Kilometer lang und nahezu vollständig erhalten!
Meine Joggingstrecke in Cartagena
Schattenreiter
"Mein" Viertel: der alte Arbeiterbezirk Getsemani - noch nicht so schön herausgeputzt wie die Altstadt
Am 6. Dezember wurde die Weihnachtssaison eröffnet
Auch bei der Weihnachtssaisoneröffnung gibts frisches Obst
Bocagrande
Indigene aus dem Nordosten zeigen einen traditionellen Tanz während der Kulturwoche in Cartagena
No pictures please!!!
Teil meiner netten "Clique" in Cartagena
Nacht in Cartagena, von einem Konzert zum nächsten...
So oder so ähnlich sehen Dutzende Straßen und Plätze von Cartagena aus - ein Traum!
oder so...
Hinter den roten Mauern das Haus von Gabriel Garcia Marquez. Der Meister ist aber nur selten da...
Blick durch die Stadtmauer
So versuchten sie die Angriffe von Francis Drake und anderen Piraten abzuwehren. Mal gelang es, oft aber wurde Cartagena geplündert
Heute ist es gemütlicher
Fast jeden tag ziehen Musik- und Tanzgruppen durch die Straßen
Sieht vielleicht witzig aus, hat aber ernsten Hintergrund: (vorgetäuschte) Epilepsie war ein Trick für Schwarze, der Sklaverei zu entkommen - eine Info von Kolumbienexperte Jochen Klug, der eine interessanten Website zu Kolumbien betreibt, schaut doch mal rein (Link folgt)
Anbringen der Weihnachtsbeleuchtung (in Plastiktüten!) in einer Gasse in Getsemani
Ausflug zu einem Schlammvulkan in der Nähe von Cartagena
angeblich ist der Krater 1600 Meter tief
Frau schwebt auf dem Schlamm - soll sehr gesund für die Haut sein
Massage kostet extra
Erste Berührungsängste....
sind schnell überwunden
Nach 15 Minuten im Schlamm sieht man angeblich zehn Jahre jünger aus
Cartagena
Ausflug in den Parque Tayrona - ein Küstenurwald bei Santa Marta im Nordosten Kolumbiens
Fast unwirkliche Landschaft und Vegetation
Fleißige Ameisen
eine ganze Urwaldautobahn
Geier
Kinder am Wegesrand beim Ausflug nach Minca
Dicker Bambus
Minca
Die Brücke von Minca
Kolibri im Anflug
La Candelaria - die koloniale Keimzelle Bogotas
Blick zum Kloster Montserrat über Bogota
Weihnachtsbaum vor der Kathedrale von Bogota
Lama mit Weihnachtsschmuck
Man beachte den Blick des zweiten Lama...
Bogota modern
Putz am Ministerium
Bei ihr kann man Telefonate mit Mobiltelefon führen
Eingang zur Kathedrale aus Salz - rund 50 Kilometer von Bogota
Das riesige Gotteshaus im Salzstock
Blick über "Zipo", die Stadt mit der Salzkathedrale
Auch hier sieht man viele R4, zueilen passend zur Hauswand
Hier erlerne ich ein traditionelles Wurfspiel. Mit einem Metallkörper...
wirft man auf ein Lehmbrett, auf dem zwei weiße Blättchen liegen,
die ein explosives Pulver enthalten
Trifft man, machts bum
Als Zielwasser muss man jede Menge Bier trinken
Trotz von allen Seiten anerkannter Wurfeleganz traf ich aber nie....
Das soll´s gewesen sein
mit meinen Eindrücken aus dem schönen Kolumbien mit seinen liebenswerten Bewohnern
Ein Land, in dem viel getanzt wird....
hasta luego!
Colombia!
Aufbruch: | 07.10.2011 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 15.01.2012 |
Peru
Ecuador
Kolumbien