Raus aus dem Regen ... ab nach Florida
Die zweite Chance blieb ungenutzt
Key West hatte seine zweite Chance, sich uns als Traumziel zu präsentieren, nicht genutzt und ließ uns ganz schön im Regen stehen.
Schon die Nacht brachte reichlich Wasser mit sich. Unser Zimmer liegt anscheinend direkt an einem im Gebäude verlaufenden Regensammelrohr, worin es die ganze Nacht extrem laut plätscherte und gurgelte. Das war nichts für schwache Blasen und Leute mit leichtem Schlaf.
Am Morgen nahmen wir uns ordentlich vom guten Frühstücksbuffet unseres Hotels. Es ließ kaum einen Wunsch offen und der frisch gepresste Orangensaft war eine Wucht.
Danach entschlossen wir uns trotz der heftigen Schauer zu einem weiteren Stadtbummel. Zunächst besuchten wir das "Mel Fisher Maritime Museum". Hierzu ein kurzer Exkurs: Key West war einst ein richtiges Piratennest. Später wurde es, aufgrund der vielen gestrandeten und gesunkenen Schiffe vor dessen Küste, durch Wrackplünderungen sehr reich. Key West war sogar einst die reichste Stadt der Vereinigten Staaten. 1622 sank vor der Küste auch das spanische Segelschiff "ATOCHA", welches einen riesigen Schatz an Bord hatte. Mel Fisher, der als größter Schatzsucher unserer Zeit gilt, entdeckte nach jahrelanger Suche 1980 schließlich dieses Schiff. Zunächst wurden nur wenige Gold- und Silbermünzen entdeckt, doch 1985 stieß man dann auf einen riesigen Berg von Edelmetall und -steinen. Insgesamt wurde der Wert des Schatzes auf 200 Mio. Dollar geschätzt. Darum ging es also in dem Museum, in dessen Souveniershop man echte Silbermünzen und -barren, sowie Edelsteine und Schmuck des gehobenen Schatzes kaufen konnte. Die Preise lagen dabei zwischen 600 und 1,2 Mio. Dollar! Na ja, wer hat der hat.
Nach dem Museum bummelten wir noch, natürlich im Schmetterlingskostüm, in der hübschen Altstadt mit ihren Geschäften, Bars und Sehenswürdigkeiten umher.
Unser Rundgang sollte sich am bekannten Friedhof von Key West fortsetzen. Hier soll es eine Menge skuriler Gräber und lustiger Inschriften geben. Ich persönlich möchte nicht auf dieser Insel begraben werden. Der Friedhof ist doch arg mitgenommen, ungepflegt, und die Gräber liegen wie Kraut und Rüben durcheinander. Unser Ziel war es eigentlich, eines der Gräber zu finden, in deren Inschriften es heißen soll: "I told you I was sick", "At least I know where he is sleeping tonight" und "The buck stops here". Leider fanden wir keines davon, doch es war auch so sehr interessant und skuril. Ich meine, wer bekommt schon einen Grabstein von seinem Hund? Ach ja, zwischenzeitlich hattes es sogar aufgehört zu regnen!
Nachdem wir uns also auf dem Gräberfeld die Beine vertreten hatten und danach noch einen originalen Key West Lime Pie (Zitronenkuchen) gegessen hatten, begaben wir uns zurück ins Hotel, wo wir uns von dem fünfstündigen Pflastertreten erholten. Danach ging es zum Essen ins Outback. Dies ist eine Restaurantkette, die sehr gutes Essen zum fairen Preis anbietet. Extrem gesättigt begaben wir uns wieder ins Hotel, wo wir nun völlig geschafft unseren Pflichten in Form von Karten und Tagebuch schreiben nachkommen. Das Wetter soll übrigens in den nächsten Tagen langsam besser werden. Es ist also noch nicht alles zu spät. Mal sehen, was uns ab morgen Cape Coral bietet.
PS: Es schüttet wieder wie aus Eimern.
Der Friedhof von Key West. Irgendwie gruselig, oder? Hier wurde bestimmt das Video zu Michael Jacksons Superhit "Thriller" gedreht.
Die Straßen von Key West. Hier und da konnte man sogar kleine Krebse in den Pfützen spazieren gehen sehen.
Aufbruch: | 13.10.2011 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 29.10.2011 |