Vater und Sohn Tour - Thailand im Juli 2012

Reisezeit: Juli 2012  |  von Jürgen Greiner

Über Raupen, Käfer und anderes Getier

Der Weg sollte uns heute von Khon Kaen nach Chonnabot führen, dem Ort mit der bekanntesten Seidenproduktion Thailands. Dank meinem Navi mit Ohren (Basti) haben wir auch ohne größere Umwege dort hin gefunden. Allerdings war nur eine Seidenfabrik zu entdecken und da man uns nicht so richtig verstand, waren wir plötzlich vor der Fabrikchefin und der Pressesprecherin des Unternehmens. Beide Seiten merkten wohl sehr schnell, dass es sich da um einen Irrtum des Pförtners handelte. Freundlich wurde uns dennoch erklärt, dass es sich hier um eine Produktionsstätte handelte und auch einige Produkte wurden gezeigt. Unsererseits entschuldigten wir uns für die Störung und mit einem Satz der Bewunderung für die tolle Firma machten wir uns aus dem Staub.
Die Suche ging weiter. Wo Seide hergestellt wurde, gab es doch sicher Seidenraupen usw.. Je länger wir die Gegend durchpflügten desto mehr glich das Umfeld afrikanischen Dörfern als der thailändischen Seidenproduktion. Nach ca. 1 Stunde gaben wir auf. Hier gab es nichts zu sehen.
Also schauten wir, was in der Gegend denn sonst noch interessant sein könnte. Allzu viel Zeit hatten wir nicht, aber zu früh wollten wir auch nicht nach Udon Thani kommen.
Wir machten also einen kleinen Abstecher zu einem Schildkrötendorf. Hier soll es jede Menge Schildkröten geben, die munter durch das Dorf wandern. Wir wurden dann auch fündig. Allerdings war die Ausbeute eher mager. Es hatte kurz zuvor einen Regenschauer gegeben und die Tiere hatten sich offensichtlich mehrheitlich verkrochen. Nur ein paar wenige Exemplare gab es entlang der Dorfstraßen zu sehen. Etwas gefrustet fuhren wir dann weiter nach Udon Thani.

Ein Hotel war schnell gefunden. Wieder einmal im Kneipenviertel, das an den Rotlichtbezirk angrenzt. Dennoch war es sehr sauber und relativ preiswert. Zum ersten Mal hatten wir das richtige Timing um unsere Klamotten mal waschen zu lassen und nicht selbst mit Rei in der Tube arbeiten zu müssen. Das Zimmer erwies sich jedoch als recht laut. Nebenan in einer Halle, die nur aus Bars besteht, kam heftigst Musik aus diversen Lautsprechern. Ok, wir wollten eh noch nicht so bald schlafen gehen.
Unser Weg führte erst mal zum Busbahnhof um uns Tickets für die morgige Weiterreise in den Süden zu sichern. Nach diversen Versuchen an verschiedenen Schaltern wurden wir dann fündig. Wir werden also morgen Nachmittag gegen 15 Uhr zu einer 14-stündigen Busfahrt nach Chumpon aufbrechen. Das war der einzige Ort, bei dem laut Internet in den nächsten drei Tagen kein Regen angekündigt ist. Ich hoffe das stimmt so. Die Strände dort sollen sehr schön sein und wir wollen ja noch ein paar Tage die Sonne genießen.
Mit den Bustickets in der Tasche ging es dann auf den Nachtmarkt mit einem gigantischen Angebot an Essen. Hier wurden wir dann auch an mehreren Ständen fündig und wollten endlich mal Insekten vertilgen. Die Händlerin machte uns eine Tüte mit Allem, was sie anzubieten hatte. Maden, Heimchen, kleine und große Heuschrecken und anderes Getier. Bei einer Chinesin ein Stand weiter versorgten wir uns mit Nachtisch und dann konnte der Schmaus beginnen. Alles wurde ausprobiert und beurteilt. Am besten fanden wir die Mehlwürmchen und die kleinen Grillen. Die Heuschrecken schmecken wirklich nach Gras bzw. Heu. Basti hat sich später noch an zwei dicke Käfer herangetraut, aber da musste ich passen. Nicht meine Geschmacksrichtung. Nachdem wir dann noch scharfen Papayasalat, Sticky Rice, frittierte Krabben und andere Leckereien verspeist hatten, ging es in Richtung Hotel.

In der Barhalle nebenan war absolut tote Hose und so wurden wir beim Durchgehen von mindestens 20 Bargirls umworben. Witzige Situation, so begehrt zu sein
Ok, wir ließen uns dann dazu breitschlagen ein Bier zu trinken, denn bei dem Krach, den die Hühner machten, war an schlafen eh noch nicht zu denken. Nach einer Stunde und einer Runde Tumbling-Tower-Spiel machten wir uns wieder aus dem Staub.
Zunächst war es im Hotel ganz ok und wir schliefen bald ein, aber dann begann ein furchtbarer Krach. Es piepste ständig und ich dachte zunächst ein Gast habe seinen Wecker gestellt und vergessen. Es war aber viel lauter und nach einiger Zeit raffte ich dann auch, dass der Strom ausgefallen war. Nachdem ich in diesem Urlaub meine Taschenlampe noch nicht benutzt hatte, begann erst mal eine wilde Sucherei, bei dem mein Rucksack mal so richtig auf links gezogen wurde Ich habe sie dann doch gefunden und machte mich auf dem Weg zum Pförtner. Der arme
Wicht saß da mit einem Kerzlein und sah aus wie ein Weihnachtsengel. Leider verstand er nicht, was ich wollte oder er wollte nicht. Peinlich war ihm das Gepiepse wahrscheinlich schon. Es war 2 Uhr nachts und ich wollte schlafen. Also hab ich erst mal gesucht, woher das Geräusch kam. Etwa 5 Meter von unserer Zimmertüre entfernt waren die Stromzähler und darauf war ein USV für den Computer. Offensichtlich war der Akku des USV leer, denn das Teil piepste wie irre. Ich drückte den Off-Schalter und augenblicklich wurde es ruhig. 5 Minuten später war dann aber auch der Strom wieder da und wir konnten beruhigt weiterschlafen. Den USV hab ich dann morgens wieder eingeschaltet. weil ja jetzt der Strom ging, hielt das Teil die Klappe.

So viel vom gestrigen Tag. Und als nächstes heißt es jetzt erst mal: Ab in den Süüüüüden!

Grüßle von Basti und Jürgen

Nein, das ist nicht ein Hotel für weibliche Rentner; auch in Thailand gibt es ein Hotel Roma - hier allerdings gekürzt!

Nein, das ist nicht ein Hotel für weibliche Rentner; auch in Thailand gibt es ein Hotel Roma - hier allerdings gekürzt!

Im Schildkrötendorf hat jedes Haus seine freilaufenden Turtles. Also vorsichtig fahren!

Im Schildkrötendorf hat jedes Haus seine freilaufenden Turtles. Also vorsichtig fahren!

Käfer, Larven, Heimchen.... was darfs denn sein ?

Käfer, Larven, Heimchen.... was darfs denn sein ?

Heute im Angebot: Frische Heuschrecken in diversen Formaten. Dazu Grillen und Heimchen sowie leckere Maden.

Heute im Angebot: Frische Heuschrecken in diversen Formaten. Dazu Grillen und Heimchen sowie leckere Maden.

Frischen Hai braucht der Thai.....

Frischen Hai braucht der Thai.....

Nur keine Scheu, es gibt natürlich auch Schwein.....

Nur keine Scheu, es gibt natürlich auch Schwein.....

Die sind nicht zum essen, das sind unsere Mitbewohner!

Die sind nicht zum essen, das sind unsere Mitbewohner!

© Jürgen Greiner, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als wir vor 13 Jahren, kurz vor der Einschulung meines Sohnes in Thailand waren, hat es uns dort sehr gut gefallen und wir waren erstaunt, wie einfach es war mit einem 6 jähringen Knirps eine Rucksackreise zu machen. Jetzt hat er sein Abitur in der Tasche und wir feiern dies mit einer Vater & Sohn Tour. Und wieder geht es nach Thailand.
Details:
Aufbruch: 05.07.2012
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 31.07.2012
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Jürgen Greiner berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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