Vater und Sohn Tour - Thailand im Juli 2012

Reisezeit: Juli 2012  |  von Jürgen Greiner

Unter Dickhäutern

Gestern hatten wir einen besonders schönen Tag. Wir haben die Chang Siam Elephant Mahout Lodge besucht und dort einen ganzen Tag verbracht.
Gegen 8:30 Uhr wurden wir mit einem Songthaew abgeholt und es ging etwa 1 Stunde aus Chiang Mai heraus. Songthaews sind übrigens das Hauptnahverkehrsmittel hier. Ein Pickup mit 2 längs eingebauten Bänken auf der Ladefläche. Angekommen bei der Lodge wurden wir erst einmal über die thailändischen Elefanten informiert.
Es gibt noch etwa 1000 in Freiheit lebende Elefanten in den verschiedenen Nationalparks. Dazu kommen ca. 4000 Tiere, die in Lodges und Camps leben. Grundsätzlich ist es eine vernünftige Möglichkeit die Art zu erhalten. Allerdings sollte man sich darüber Gedanken machen, welche Art von Camp man besucht. Sinnvoll ist sicher ein Camp in dem die Elefanten mit den Tätigkeiten beschäftigt werden, die sie als Arbeitstiere hatten, also Holz rücken und Waldarbeit. Leider geht es in vielen Camps zu wie im Zirkus. Da spielen dann Elefanten Fußball usw.. Meiner Meinung nach nicht die beste Beschäftigung. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Danach wurden wir in die Führung eines Elefanten eingewiesen. Als Touri-Mahout muss man nur wenige Befehle erlernen.
Vorwärts bedeutet Baii oder Hhu. Dabei muss man dem Tier mit beiden Füßen hinter den Ohren reiben bzw. leicht klopfen. Stop heißt Hauu und dabei müssen die Füße nach hinten gezogen und angedrückt werden. Rückwärts bedeutet Toii und dabei muss man sein Hinterteil vor und zurück bewegen. Die Füße bleiben angelegt. (Schade dass wir hier keine Videos hochladen können, aber das kommt dann in einem zusammenfassenden Video) Rechts und links bedeutet Quegg. Nach links drückt der linke Fuß hinters Ohr und der rechte Fuß reibt bzw. klopft das Ohr nach vorne. Nach rechts genau umgekehrt. Zum Absteigen gibt es den Befehl Songsun. Dabei werden die Ohren des Elefanten gegriffen. Er bietet daraufhin sein Knie an, auf welches man steigen kann. Alternative wäre dazu hägkloo. Hier geht der Elefant in die Knie und lässt den Reiter relativ bequem absteigen.

Doch bevor wir an die praktischen Übungen kamen, durften wir ein besonderes Highlight dieser Lodge besuchen. Hier gab es einen 1 Monat alten Jungelefanten. Wir bewaffneten uns mit Bananen für die Mutter und gingen zu dem abgeschotteten Bereich. Das Jungtier wird noch gesäugt und verträgt noch keine Bananen. Was wir nicht wussten ist, dass Elefantenkühe die Brüste bzw. Euter nicht hinten haben, wie z.B Kühe, Pferde usw. Die Zitzen sind wie bei Menschen, Affen usw. zwischen den vorderen Extremitäten. Wieder mal was gelernt.
Das Kleine wiegt gerade mal 100 Kilo und war witzig, neugierig und überhaupt nicht scheu. Ausgiebig durften wir es streicheln und knuddeln. Glücklicherweise ist die Mutter an die Touris gewöhnt und hatte offensichtlich keine Probleme damit.
Nach intensivem Kleinelefantenkontakt ging es auf den Übungsplatz, wo wir das Erlernte am lebenden Elefanten zeigen mussten. Der Trainer und sein Elefant waren sehr gutmütig und es klappte ziemlich schnell die Befehle umzusetzen. Die Zeit verging wie im Flug und es war schon das Mittagessen aufgetischt. Leckeres Thai Food mit Früchten zum Nachtisch. So gestärkt bestiegen wir "unsere" Elefanten und machten einen Ausflug in den Dschungel, na ja, es waren etwa 1,5 Kilometer. Die Tiere gingen dabei einen Trampelpfad entlang, bei dem es teilweise ziemlich steil aufwärts und wieder herunter ging. Nicht einfach da oben sitzen zu bleiben. Auch dieses Abenteuer konnten wir ohne Abflug bewältigen. Was danach folgte war sicherlich das Highlight des Tages. Ein Bad im Fluss mit den Elefanten. Wir wurden mit Bürsten ausgestattet und die Dickhäuter legten oder stellten sich in den Fluss.
Sie genossen das Bad mindestens genau so wie wir. Teilweise hatten sie den kompletten Kopf unter Wasser Das dabei niemand trocken blieb war klar. Notfalls wurde mit Eimern nachgeholfen.
Aber schaut euch einfach die Bilder dazu an. Wir sind heute morgen noch schnell umgezogen in ein anderes Hostel. In der anderen Absteige war das Internet einfach zu schlecht um vernünftig Bilder hochzuladen. Beim nächsten Mal werden wir vorher darauf achten. Aber jetzt erst die Bilder des Tages:
Abends, zurück in Chiang Mai sind wir noch durch verschiedene Musikkneipen gezogen. Hier spielen die Life Bands immer ca. 30 Minuten und gehen dann in die nächste Bar. So kommt man in den Genuss diverser Gruppen oder kann der Musikgruppe in die nächste Kneipe folgen. Zum Abschluss ging es in eine Karaoke-Bar. Mit Ring of Fire habe ich dann die letzten Gäste vertrieben (Hey, das war ein Joke) Das wars für den Tag. Es grüßen aus Chiang Mai Basti und Jürgen

Arbeitskleidung der Touri-Mahout.

Arbeitskleidung der Touri-Mahout.

Der Kleine ist ziemlich stürmisch!

Der Kleine ist ziemlich stürmisch!

Erste Annäherungen.

Erste Annäherungen.

Erst mal mit Bananen "Gut Wetter" machen. Dann gehts los mit dem "Elefantenführerschein".

Erst mal mit Bananen "Gut Wetter" machen. Dann gehts los mit dem "Elefantenführerschein".

Erste Übung, oben bleiben und lenken....

Erste Übung, oben bleiben und lenken....

Zwei Dickhäuter!

Zwei Dickhäuter!

Auf gehts auf den Dschungelpfad.

Auf gehts auf den Dschungelpfad.

Ganz schön hoch so ein Dschungelmoped!

Ganz schön hoch so ein Dschungelmoped!

Ein anderer kleiner Elefant durfte schon mit auf die Tour. Er ist 2 Jahre alt und wird gerade an die Gruppe gewöhnt. Allerdings hielt er die anderen Elefanten ziemlich auf.

Ein anderer kleiner Elefant durfte schon mit auf die Tour. Er ist 2 Jahre alt und wird gerade an die Gruppe gewöhnt. Allerdings hielt er die anderen Elefanten ziemlich auf.

Sattes Grün ringsumher.

Sattes Grün ringsumher.

Zur Belohnung geht es dann für alle in den Fluss. Das war echt toll!!

Zur Belohnung geht es dann für alle in den Fluss. Das war echt toll!!

Rüsselpflege und Streicheleinheiten.

Rüsselpflege und Streicheleinheiten.

Alle waren Patschnass!

Alle waren Patschnass!

Die beiden Helden.

Die beiden Helden.

Auf dem Rückweg habe ich Basti als Anhalter mitgenommen. Er saß mittlerweile so sicher dass er ohne Halteleine den Rückweg auf dem Sozius meisterte.

Auf dem Rückweg habe ich Basti als Anhalter mitgenommen. Er saß mittlerweile so sicher dass er ohne Halteleine den Rückweg auf dem Sozius meisterte.

© Jürgen Greiner, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als wir vor 13 Jahren, kurz vor der Einschulung meines Sohnes in Thailand waren, hat es uns dort sehr gut gefallen und wir waren erstaunt, wie einfach es war mit einem 6 jähringen Knirps eine Rucksackreise zu machen. Jetzt hat er sein Abitur in der Tasche und wir feiern dies mit einer Vater & Sohn Tour. Und wieder geht es nach Thailand.
Details:
Aufbruch: 05.07.2012
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 31.07.2012
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Jürgen Greiner berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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