Auf die andere Seite der Welt - Argentinien - ich komme!
El Calafate in Patagonien: Ausflug zum Perito Moreno Gletscher
Auf Gletscher-Tour zum Perito Moreno
Heute klingelte um 6.15 Uhr der Wecker. So langsam habe ich das Gefühl, dass der Urlaub hier ganz schön anstrengend wird. Morgens früh raus und abends geht es erst spät ins Bett, denn hier wird es vor 23 Uhr gar nicht erst dunkel. Wir sind halt auf der Südhalbkugel dieser Welt und da ist Sommer. Doch das Aufstehen lohnt sich, denn heute geht's zum Perito Moreno Gletscher. Um 8 Uhr fährt unser Bus ab dem zentralen Busterminal. Der Gletscher ist ca. 90 Kilometer von El Calafate entfernt und trotzdem ist der Ort DER Ausgangspunkt für Touren in den Nationalpark Los Glaciares. Da kann man sich die Dimensionen ungefähr vorstellen.
Um 9.45 Uhr sind wir am Bootsanleger im Nationalpark und von hier aus startet eine Tour direkt zum Gletscher. 60 Meter hoch, 5 Kilometer breit und 35 Kilometer lang - so die Daten - endet er im Lago Argentino. Schon die Anfahrt im Boot ist sehr beeindruckend. Ständig heißt es "Eisberg voraus", denn überall treiben Eisbrocken auf dem Wasser. Wir fahren ziemlich nah an die Abbruchkante wo mit lautem Getöse Eisbrocken ins Wasser stürzen. Die Tour dauert etwa eine Stunde, dann bringt uns der Bus weiter zum Besucherzentrum. Hier haben wir 2,5 Stunden Zeit über Brücken und Stege den Gletscher aus den unterschiedlichsten Perspektiven anzuschauen und vor allem anzuhören. Überall knackt und rauscht es, dann wieder töst mit lautem Knallen wieder ein Stück Eis ins Wasser. Es ist einfach nur beeindruckend und fast schon surreal. Wir mögen uns gar nicht satt sehen an dieser Naturgewalt. Die Zacken und Spalten sehen immer wieder anders aus, je nach Licht und Perspektive. Da steht der Mensch einfach nur stumm und staundend da. Ehrfurcht ist ein großes Wort, aber ich glaube, ich spüre sie hier. Und welch ein Kontrast zur turbulenten Großstadt, in der ich noch vor kurzem war. Dort Lärm und Hektik, hier die Weite und Einsamkeit einer berauschenden Natur.
Abschied von El Calafate mit einem argentinischen Asado
Um 14 Uhr fährt der Bus wieder zurück nach El Calafate. Die ganzen Eindrücke müssen jetzt erst einmal verdaut werden. Es war einfach nur grandios und ist mit Bildern und Worten eigentlich nicht zu beschreiben. Das muss man einfach erlebt haben.
Wir genehmigen uns in El Calafate eine Einkehr im Straßencafé und bewundern die alten Autos, die teilweise mit viel Getöse durch die Straßen fahren. TÜV ist hier wohl ein Fremdwort und neben alten Ami-Schlitten fahren hier vorwiegend Pick Ups und Geländewagen durch die Gegend. Wir sehen hier Fahrzeuge, die bei uns längst als fahruntüchtig eingestuft worden wären. Aber ein bisschen Klebeband hier, ein wenig Farbe da - es wird schon halten.
Zurück im Hostel legen wir ein wenig die Beine hoch um uns anschließend auf ein typisch argentinisches Asado - einen Grillabend - vorzubereiten. Die Crew vom Hostel zaubert auf dem Grill im Küchengebäude verschiedene Spezialitäten von Chorizo über Hühnchen bis hin zu Rindfleisch tolle Sachen. Dazu gibts verschiedene Salate und argentinischen Rotwein. Das Ganze für 90 Pesos pro Person und netten Gesprächen mit den jungen Gästen aus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Rumänien und Singapur. Im 23.30 verabschieden wir uns, denn morgen früh klingelt mal wieder der Wecker. Dann geht's weiter nach Puerto Natales in Chile.
Aufbruch: | 31.12.2012 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 21.01.2013 |
Chile
Deutschland