Auf die andere Seite der Welt - Argentinien - ich komme!
Puerto Montt in Chile
Pünktlich um 7 Uhr sind wir in Puerto Montt eingelaufen. Damit sind drei tolle Reisetage leider vorbei und an Bord herrscht Aufbruchstimmung. Der Frühstücksservice klappt nur noch leidlich - aber ok. Wir werden nicht verhungern.
Als eine der ersten Passagiere gehen wir von Bord und werden mit dem Bus durch das Hafengelände zum Terminal gebracht. Von dort aus sind es nur wenige Schritte zum Busterminal, wo wir uns gleich eine Fahrkarte für die morgige Fahrt nach Bariloche in Argentinien kaufen. Wieder mal ist Geduld gefragt. Zwar sind wir gleich an der Reihe, doch die Dame druckt erst die falsche Karte aus, dann zieht sie andere Reisende vor und schließlich stürzt das System ab.
Aber irgendwann klappt es doch und wir leisten uns ein Taxi zum Hostel. Eine kluge Entscheidung, denn unser Domizil liegt zwar zentral, aber steil am Berghang mit Blick auf Puerto Montt. Das Hostel "Train del Sur" ist eine wirklich liebevoll eingerichtete Herberge mit urigem Ambiente im Stil eines alten Zuges. Leider funktioniert WLAN nicht, so dass wir uns nur kurz am Rezeptions-PC zuhause melden und Hostels für die nächsten Tage reservieren. Dann machen wir uns auf den Weg in die Stadt, die diese Bezeichnung wieder einmal verdient. Die Hafenstadt hat ca. 176.000 Einwohner und ist Verwaltungszentrum der "Región de los Lagos". Nach den Tourismus-Hochburgen El Calafate und Puerto Natales ist dies eine Stadt, in der die Menschen leben, wohnen und arbeiten. Lebendig und bunt. Aber auch auf unsicherem Boden. 30 km entfernt liegt der angeblich aktivste Vulkan Chiles und 1960 wurde die Stadt durch ein Erdbeben sehr stark zerstört. Während unseres Aufenthaltes blieb jedoch alles ruhig
Puerto Montt wurde 1853 als deutsche Kolonie gegründet und entsprechend viele deutsche Spuren findet man hier. Der "Club Aleman" mit den Tafeln der Bundesländer (Ba-Wü lässt grüßen) , das Café Dresden oder das Restaurant Kunstmann mit deutschem Bier. Auch viele Häuser lassen deutsche Wurzeln erkennen, mit Blumen im Vorgarten, Gardinen und Carport. Alles irgendwie ein bisschen gepflegter.
Wir bummeln entlang des Piers bis zum Viertel Angelmó wo sich viele Kunsthandwerker mit Marktständen niedergelassen haben. Auch der Fischmarkt mit Fischrestaurants und Markthallen ist hier. Die Restaurants befinden sich in den sogenannten "Palafitos", Häusern, die über das Wasser auf Stelzen gebaut sind.
Wir treffen Mr. Texas wieder, der darüber einen etwas disqualifizierenden Kommentar "It's far from being nice" abgibt. Offenbar scheint ihm das nicht gefallen zu haben. Uns gefällts dafür umso besser und dieser Kommentar soll künftig zum geflügelten Wort für uns werden.
Jedenfalls lassen wir uns nicht 2x bitten und legen eine Einkehr bei gegrilltem Lachs und einer Riesenkrabbe (Name habe ich vergessen) á la Hummer ein. SEHR lecker!!!
Auf unserem weiteren Weg durch die Kunsthandwerkerviertel adoptiert Svenja fast einen kleinen Welpen. Wir hätten ihn geschenkt bekommen. Angeblich wäre das süße Knäuel 6 Wochen alt, aber es hatte noch ganz trübe Augen, die bestimmt noch nicht lange geöffnet waren. Da hatten wir als Hundefreunde doch schwer zu kämpfen....
Am Nachmittag ruhten wir uns noch ein wenig im Hostel aus bevor wir uns am Abend noch einmal für ein Feierabend-Bier zum Pier begeben.
Hier wurde inzwischen ein Vergnügungspark für Kinder aufgebaut und viele Familien flanieren hier bei Sonnenschein ins Wochenende.
Zum Abendessen gibt's Empanadas - gefüllte Teigtaschen - und wir gehen gegen 23 Uhr ins Bett. Morgen früh klingelt um 6 Uhr wieder der Wecker. Und das nennt man Urlaub
Aufbruch: | 31.12.2012 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 21.01.2013 |
Chile
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