Auf die andere Seite der Welt - Argentinien - ich komme!
Durch die Fjorde Chiles mit der Evangelistas: Zweiter Reisetag als Kreuzfahrer
Die Nacht war soweit ok und ich war gegen 7 Uhr wach. Trotzdem macht mir mein Kreislauf ein wenig Probleme. Ist wohl das dauernde "Nichtstun" an Bord Egal - ich werde schon noch auf die Beine kommen. Als ich unter der Dusche stehen, passieren wir Puerto Eden. Also nix mit gucken. Svenja meinte aber, es war außer ein paar Häusern nicht viel zu sehen. Die Evangelistas lieferte Fracht an den abgeschiedenen Ort, der seit unserer Abreise in Puerto Natales die einzige Ansiedlung in der Region ist. Kurz komme ich da auf den Gedanken, wie lange es wohl dauern würde, bis wir im Notfall Hilfe von einem anderen Schiff erhalten würden.... Aber nein - diese Gedanken genehmige ich mir erst gar nicht.
Nach dem Frühstück kommen wir an der "Amustura Inglesa" vorbei - einer Stelle an der sich zwei Fjorde treffen. So zumindest habe ich das verstanden. Zur Abwechslung regnet es mal wieder, so dass wir den Vormittag faulenzend drinnen verbringen. Die Schauer sind zwar nur kurz, aber es bleibt bewölkt. Weil wir dann doch nicht die ganze Zeit "abhängen" wollen, gehen wir wieder nach vorn zur Brücke. Hier ist es halbwegs windgeschützt und wir können Delfine, Albatrosse und Seehunde beobachten. Es ist schon toll, diese Tiere in ihrem natürlichen Revier zu beobachten. Vor allem die Startversuche der riesigen Albatrosse ist lustig anzuschauen. Sie können wirklich erst fliegen, wenn sie den richtigen Aufwind haben.
Das Mittagessen mit Fisch ist heute eher so-la-la. Da wir in der 2. Essenschicht sind, ist der Fisch leider fast kalt. Aber dafür kommen wir endlich etwas ausführlicher mit unseren Zimmergenossen ins Gespräch. Nach dem Essen schaffen wir es tatsächlich, in einer windgeschützten Ecke fast eine Stunde lang draußen zu sitzen. Fast kommt sogar die Sonne raus, so dass wir den Nachmittag überwiegend an der frischen Luft verbringen können und nur zum kurzen Aufwärmen nach drinnen gehen. Bei der Einfahrt in den Golf von Penas ist das Wetter wieder schlechter und inzwischen schaukelt unser Kahn schon ganz gewaltig. Die Fahrt über die Golf dauert fünf Stunden, die anschließende "Open-Water-Strecke" über den Pazifik sieben Stunden. Die sollen überwiegend in der Nacht sein. Ich bin schon gespannt, ob die Schaukelei in der engen Kajüte überstehen werde.
Am Abend wird es zunehmen ruhig an Bord. Die meisten Passagiere liegen seekrank in ihren Kojen. Auch unsere Zimmergenossen hat es erwischt. Das Abendessen schmeckt uns beiden auch nicht so richtig und alle torkeln ziemlich durch die Gegend. Im Speisesaal rutschen die ersten Tabletts vom Tisch - will heißen - wir haben ganz schön Seegang. Wir schnappen draußen noch ein wenig frische Luft und wollen uns eigentlich den Film "Die Reise der Pinguine" anschauen. Aber mir wird es im Saal etwas komisch zumute, so dass ich einen Stock höher in die Bar gehe. Die ist heute auffallend ruhig. Um 22.30 Uhr wage ich es und gehe hinunter ins Bett.
Der Beweis: das Wetter in Richtung Pazifik denkbar schlecht und große Brecher krachen an Land. Da schaukelt auch unser Kahn ganz schön heftig.
Aufbruch: | 31.12.2012 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 21.01.2013 |
Chile
Deutschland