Auf die andere Seite der Welt - Argentinien - ich komme!
Bariloche - die Schweiz Argentiniens: Radtour durch den NP Nahuel Huapi
Heute muss ich auf's Rad. Svenja hat sich eine Radtour durch den Nationalpark Nahuel Huapi für uns ausgesucht. 27 km bergauf und bergab. Ich habe da eher so meine Zweifel, denn eigentlich halte ich es mit Sir Winston Churchill. "No sports please"
Aber was tut man nicht alles für seine Kinder. Also fahren wir zunächst mit dem Bus ab Bariloche 18 km zum Nationalpark. Dort mieten wir uns Fahrräder samt Helm und bekommen eine kurze Einweisung in die Fahrtroute und was es unterwegs alles zu sehen gibt. So grob gesagt fahren wir auf Nebenstrecken um den Lago Moreno und entlang des Lago Nahuel Huapi. Aber eben nur so grob. Dazwischen geht es up and down, wobei für mich die "ups" eindeutig dominieren.
Zunächst allerdings habe ich einige technische Probleme mit meinem Drahtesel. Der liebe Gott wusste schon, warum er keinen Ingenieur aus mir gemacht hat. Zuerst kämpfe ich mit der Gangschaltung, die ein seltsames Eigenleben entwickelt. Dann springt mir nach den ersten Kilometern auch noch die Kette vom Rad. Zum Glück habe ich ja meine Ingenieurin dabei und gemeinsam gelingt es uns, den Drahtesel wieder flott zu bekommen. Überhaupt habe ich das dumpfe Gefühl, dass der schöne Jüngling an der Vermietstation Svenja das bessere Fahrrad gegeben hat und "Muddi" sich mit einem rostigen und quietschenden Gefährt abgeben muss. So - jetzt aber genug gemeckert! Die Tour war wirklich toll!!!
Sie führte uns auf asphaltierten Nebenstrecken auf dem Circuito Chico (es gibt auch einen Circuito Grande) zu den schönsten Aussichtspunkten. Den Abstecher nach Colonia Suiza - ein historisches Dorf, das die ersten Siedler aus der Schweiz gründeten - ersparten wir uns allerdings. Da nur eine Schotterstraße dorthin führt, war uns die Angelegenheit bei parallelem Autoverkehr einfach zu staubig.
An einem Kanal zwischen den beiden Lagos machen wir eine ausgedehnte Mittagspause und lassen die Beine ins Wasser baumeln. Weiter geht es "up and down" bis zum Knotenpunkt Llao Llao. Ab hier fahren wieder Linienbusse und Ausflugsboote verkehren zu den Inseln im Lago Nahuel Huapi. Es gibt einen Golfplatz und auf einem Bergrücken thront das 5-Sterne-Golf- und SPA-Hotel Llao Llao. Es ist das älteste und bekannteste Luxushotel Argentiniens. Ob die wohl einen Kaffee für uns haben?
Fragen kostet bekanntlich nix und sie haben tatsächlich
Das haben wir uns jetzt aber auch verdient und wir genießen Kaffee, Cola und Tonic, das uns mit Chips, leckeren Pralinen und Nüssen serviert wird, auf der noblen Hotelterrasse. Hier regiert der Luxus, aber für umgerechnet 16 Euro war es uns das jetzt auch wert.
Die letzten 7,5 Kilometer geht es entlang der Uferstraße mit deutlich mehr Verkehr. Aber für Hochsaison und Kaiserwetter war es noch erträglich. Die Besucherströme verteilen sich in diesem riesigen Nationalpark doch recht gut. Die letzten Meter (natürlich up) sind dann doch recht anstrengend und ich bin froh, als wir wieder im Bus nach Bariloche sitzen (bzw. stehen).
Nach einer Dusche und kurzen Siesta im Hotel machen wir uns am Abend noch einmal auf den Weg in die Stadt.
a. weil wir unsere prepaid-Buskarte abfahren wollen
b. weil wir Hunger haben und
c. weil wir Geld brauchen
In einem italienischen Restaurant gibt es nicht nur Pasta und "Spätzel", sondern auch leckere Forellen-Varianten. So gestärkt geht es zurück ins Hostel, wo wir noch ein wenig im Garten sitzen.
Dieses Hostel gefällt mir (ausgenommen der kleine Garten) bisher am wenigsten. Hier sind sehr viele Argentinier, mit denen man kaum ins Gespräch kommt. Sie reisen bereits als Clique an, zünden jeden Abend den Grill für das Asado an, das frühestens um 23-24 Uhr beginnt und dann wird gefeiert bis in den Morgen. Wirklich Ruhe herrscht hier also nie.
Egal - morgen geht es für uns weiter. Um 13.15 Uhr startet unser Bus in Richtung Mendoza, das wir dann übermorgen in der Frühe erreichen werden. Mal sehen, ob ich dann im Bus meine verdiente Nachtruhe finden werde
Abkühung zur Mittagspause. Warum nur habe ich mein Badezeug zuhause gelassen???
In diese klaren Fluten würde ich mich jetzt gerne stürzen
Mit diesem Verkehrsmittel sind wir stilgerecht angereist und konntes es vom Servicepersonal bewachen lassen
Aufbruch: | 31.12.2012 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 21.01.2013 |
Chile
Deutschland