Auf die andere Seite der Welt - Argentinien - ich komme!

Reisezeit: Dezember 2012 - Januar 2013  |  von Ulrike S.

Mendoza: Auf Weintour in Mendoza

Während Svenja vom Radau der vergangenen Nacht gar nichts mitbekommen hat, bin ich heute leicht vergräzt. Es gibt drei Varianten:
- wir bekommen ein ruhigeres Zimmer
- ich besorge mit Ohrenstöpsel
- wir suchen uns eine andere Unterkunft

Svenja fragt an der Rezeption nach und angeblich war das eine außerplanmäßige Fiesta, weil in einem anderen Hostel der Strom ausgefallen war und die Partygemeinde "umgezogen" ist. Naja, wenn dieser außerplanmäßige Sonderfall nicht zur Routine wird, will ich mal nicht so sein. Das Frühstück trägt zur Besserung der Gemütsverfassung bei, so dass wir uns heute vormittag wieder auf den Weg in die Stadt machen.

Ziel ist zunächst das Rathaus, das gestern wegen des Gewitters ausgefallen ist. Von der Dachterrasse aus, die für die Öffentlichkeit zugänglich ist, haben wir einen wirklich schönen Blick auf Mendoza. Aber leider nicht auf den "Hausberg" Aconcagua. Immerhin ist der ja auch noch 180 Kilometer entfernt.
Wir bummeln weiter durch die Stadt, entdecken eine Markthalle und kehren wieder im Straßencafé ein.

Von der Dachterrasse des Rathauses hat man einen tollen Blick auf Mendoza

Von der Dachterrasse des Rathauses hat man einen tollen Blick auf Mendoza

Einkaufspassage in Mendoza

Einkaufspassage in Mendoza

Weintour in Mendoza

Am Nachmittag werden wir zu unserer Weintour im Hostel abgeholt. Gemeinsam mit 14 weiteren Passagieren - allesamt junge Leute - wollen wir mit dem Fahrrad zu drei Bodegas fahren und die berühmten Weine der Region Mendoza verkosten.
Der Bus bringt uns hinaus nach Maipu, wo wir an der 1. Bodega - einem Ökowinzer - unsere Tour beginnen.
Eine junge Dame führt uns durch den Betrieb, zeigt uns den Weinberg, der hier eher einer flachen Plantage gleicht und wo sich unter einem riesigen Walnussbaum auch ein kleines Freiluftrestaurant befindet. Olivenbäume werden hier ebenfalls zahlreich angebaut. Sie sollen die Reben vor Sturm und Sonne schützen. Wir bekommen einen Weißwein, der mich sehr an "unseren" Muscat aus Frankreich erinnert sowie einen roten Malbec zu verkosten. Die gehobeneren Weine gibt es gegen eine Gebühr von 15 Pesos zu probieren und hier ist der Malbec Roble kein ganz schlechter Tropfen.
Ich entscheide mich allerdings für eine Flasche Malbec Rosé als Mitbringsel für zuhause. Dann bekommen wir unsere Fahrräder zugeteilt. Die Drahtesel befinden sich in einem ziemlich leidlichen Zustand und zwei Mädchen bekommen erst gar kein Rad ab. Sie müssen im Begleitbus mitfahren. Unser Tour zur nächsten Bodega geht entlang einer vielbefahrenen Straße - eher weniger schön, aber eben. Wir erreichen eine riesige Design-Winzerei, durch die wir als eine von vielen Touristengruppen regelrecht durchgeschleust werden. Der Wein hier ist teuer - und er schmeckt nicht. Die "besseren" Weine lässt man uns auch auf Nachfrage und Aufpreis nicht verkosten. Angeblich wäre der Rosé nicht kalt......
Ok - sollen die mal ihren Wein selbst trinken. Hier kaufen wir nix.

Unser Tour geht nun weiter durch eine ziemlich lange und schattige Platanenallee. Daneben riesige Weinfelder, Oliven- und Obstplantagen. "Vive la France" möchte ich da fast rufen - aber ich bin ja in Argentinien.
Unsere dritte und letzte Bodega ist ein kleiner Familienbetrieb. Hier werden wir gleich zur Verkostung gebeten ohne großartig etwas über den Betrieb zu erfahren. Die Probierstube ist aber gemütlich eingerichtet und es gibt hier auch ein paar edlere Tröpfchen zu verkosten. Deshalb wandert nun der auf 9.000 Flaschen limitierte 2004er Rotwein Malbec ins Gepäck.

Der Bus bringt uns nun gut gelaunt wieder zurück zum Hostel. Unser Fazit dieser Tour war ein bisschen gemischt. Wir haben hier einen ersten Einblick in die Weinbauregion mit unterschiedlichen Winzereien bekommen und auch ein schönes Stück Wegstrecke auf dem Rad (insgesamt 12 km) zurück gelegt.
Insgesamt hätten wir uns aber eher eine Strecke "durch" die Weinfelder vorgestellt und mit den mangelhaften Rädern sowie den relativ dünnen Informationen über die Betriebe kommt man sich hier schon ein wenig abgezockt vor.
Dennoch war es für uns ein netter Nachmittag. Hätten wir noch mehr Zeit und Infos, würden wir die Bodegas vielleicht noch auf eigene Faust erkunden. So ist es jedoch ok und in meinem Rucksack hat es ohnehin nicht mehr Platz.

Zum Abendessen gibt es - weil es so lecker war - wieder ein Steak mit Gemüse und zwei Flaschen Bier. Damit kann ich dann heute hoffentlich auch bei "ungeplanten" Fiestas schlafen.....

Unter schattigen Walnussbäumen lässt es sich gut aushalten

Unter schattigen Walnussbäumen lässt es sich gut aushalten

1. Bodega beim Öko-Winzer

1. Bodega beim Öko-Winzer

2. Station in der auf Hochglanz polierten Industrie-Bodega. Das gefällt uns weniger

2. Station in der auf Hochglanz polierten Industrie-Bodega. Das gefällt uns weniger

Auf schattigen Wegen geht's weiter zur dritten und letzten Bodega

Auf schattigen Wegen geht's weiter zur dritten und letzten Bodega

© Ulrike S., 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht einer spontanen Reise auf die Südhalbkugel nach Argentinien, wo sich unsere Tochter studienbedingt aufhält. Zeit, sie im Januar zu besuchen und gemeinsam auf Mutter-Tochter-Abenteuer-Tour zu gehen. Nach vielen Wohnwagen-Reisen mal was ganz anderes und seit langem die erste Fernreise für mich.
Details:
Aufbruch: 31.12.2012
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 21.01.2013
Reiseziele: Argentinien
Chile
Deutschland
Der Autor
 
Ulrike S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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