Auf die andere Seite der Welt - Argentinien - ich komme!
Bariloche - die Schweiz Argentiniens
Rückkehr nach Argentinien
Früh aufstehen und wieder mal eine Dusche im eigenen Bad. Das ist schon fast Luxus
Auch die Temperaturen sind erfreulich und heute können wir in T-Shirt und Trekking-Sandalen losziehen. Die Wanderstiefel werden an den Rucksack gebunden und die dicken Klamotten kommen ganz tief nach unten. Super erfreulich ist auch das Frühstück. Es gibt richtigen Kaffee!!! Man sollte es kaum glauben, aber halb Südamerika lebt von pulverisiertem Nescafé ;-(
Dazu gab's Toast, Saft und Ei - Herz, was willst du mehr. Leider können wir das Frühstück nur kurz genießen, denn um 7.25 Uhr steht bereits unser Taxi überpünktlich bereit. Soviel zur chilenischen Gelassenheit. Doch dafür trifft es uns am Busterminal hart. Wegen technischer Probleme können wir erst mit 1,5 stündiger Verspätung starten. Da hätten wir uns ja auch mehr Zeit für's Frühstück lassen können. Aber ok - besser als ein Schaden unterwegs. Es gibt ja viel zu gucken auf so einem Busbahnhof.
Um 9.40 Uhr sind wir startklar und vor uns liegen rund 400 km zurück nach Argentinien nach Bariloche. Zum Glück wurde wohl gestern der Grenzübergang für Busse und LKWs wieder geöffnet, nachdem er wegen eines Brandes der Grenzgebäude über 2 Wochen lang geschlossen war. Wir hätten sonst einen Umweg von 300 km in Kauf nehmen müssen. Glück gehabt!
Die Fahrt verläuft recht abwechslungsreich und durch grüne Gegenden mit Weiden, Viehzucht und Obstplantagen. Nach dem "Ausstempeln" in Chile (geht erstaunlich schnell) fahren wir zunächst wieder durch "Niemandsland". Uns fallen hier in einer gigantischen Berglandschaft die vielen abgestorbenen Bäume auf. Zunächst wundern wir uns, doch dann die Erklärung: im Juni 2011 - also gar nicht so lange her - ist der Vulkan Puyehue hier ausgebrochen und hat mit seiner 9 km hohen Aschewolke den Flugverkehr zwischen Buenos Aires und Melbourne lahm gelegt. Die Aschedecke ist heute noch sichtbar und fast meint man, durch eine bizarre Mondlandschaft zu fahren.
Wir überqueren die Anden-Ausläufer mit einem Pass auf rund 1200 Metern Höhe. Fast noch Flachland hier
In Argentinien ist wieder ein wenig Wartezeit angesagt für den Einreise-Stempel, aber es geht ebenfalls relativ fix.
Wir erreichen hier den Urlaubsort Villa la Angostoura am Gletschersee Nahuel Huapi. Fast komme ich mir hier vor wie am Lago Maggiore oder in den Alpen. Nur alles eine Nummer größer und weitläufiger. Hotels, Campingplätze, Einkaufsmeilen und alles im Blockhausstil vor der Kulisse schneebedeckter Berge und eisblauem See. Hier könnte es mir gefallen - doch die Fahrt geht weiter nach Bariloche, der "Schweiz" Argentiniens. Angeblich soll es hier die beste Schokolade weit und breit geben.
Um 17.00 Uhr sind wir an unserem Hostel, doch der Tag heute scheint unter keinem allzu guten Stern zu stehen. Wir erledigen zunächst diverse Formalitäten für die Planung der nächsten Tage, wie Kauf unserer Bustickets, Proviant etc. Als wir schließlich noch Geld holen wollen der große Schreck: meine Kreditkarte ist weg. Wir bekommen fast einen Herzinfarkt. Also schnell ein Taxi anhalten und zurück zum Busterminal, wo ich die Karte zum letzten Mal im Einsatz hatte. Die nette Dame am Schalter war fast aufgeregter als wir. Sie hatte die Karte im Lesegerät stecken gelassen und wir haben vor lauter Bustickets vergessen, die Karte zurückzufordern. Uns fallen jedenfalls Felsbrocken vom Herzen, aber nach einer weiteren Stadterkundung ist uns heute nicht mehr zumute. Statt dessen genießen wir den lauen Sommerabend im Garten des Hostels bei Bier, Baguette und Räucherlachs aus Puerto Montt.
Wir verlassen Chile am provisorischen Grenzübergang, der wegen eines Brandes zwei Wochen lang geschlossen war.
Nein, das ist kein Schnee, sondern Asche-Reste des Vulkans Puyehue, der im Juni 2011 hier sein Unwesen trieb
Aufbruch: | 31.12.2012 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 21.01.2013 |
Chile
Deutschland