Südostasien - unser Abenteuer beginnt!!
Inle See
Pünktlich um 10.00 Uhr waren wir am Bahnhof um uns sagen zu lassen, dass der Zug einige Minuten Verspätung habe. 50 sollten es dann schlussendlich werden Für nur 3 US-Dollar ging es dann in der Upper-Class auf den etwa 5 stündigen Weg von Kalaw nach Shwenyaung. Der gesamte Zug war rammelvoll, trotzdem wurde für jeden einzelnen Touristen einen Platz frei gemacht. Da beschleicht einen manchmal schon ein ungutes Gefühl, mussten sie doch genauso viel für ihren Platz bezahlen. Wir haben aber natürlich trotzdem dankend angenommen
Die Zeit verging wie im Flug, nur etwas holpriger. Vorbei an Reisfeldern, hohen Bergen und vielen kleinen Dörfern ging es sehr kurvenreich Shwenyaung entgegen. Von dort teilten wir uns mit einem Belgier ein Taxi nach Nyaungshwe, dem "Hauptort" mit den meisten Unterkünften am Inle See. Und da wurden wir erstmals mit dem Problem der vollen Unterkünften konfrontiert. Erst das dritte angesteuerte Hotel ( Gold Star Hotel) konnte uns für eine einzige Nacht beherbergen. Obwohl uns 45 Dollar ziemlich viel erschienen, waren wir froh eine Bleibe gefunden zu haben. Da wir nur eine Nacht bleiben konnten (Hotel war danach wieder ausgebucht) waren wir gezwungen uns nach Alternativen umzusehen. Dies war der reinste Horror. Überall war alles voll und wir konnten den Spruch "Sorry, fully booked" nicht mehr hören. Der Verzweiflung nahe und die Weiterreise schon am Planen ergab sich in unserem Hotel dank einer Stornierung doch die Möglichkeit zwei weitere Nächte in einem günstigeren Zimmer anzuhängen. So konnten wir dann beruhigt unsere Tage am Inle See planen. Dass nicht alle solches Glück konnten wir jeden Tag miterleben. Überall waren vollbepackte Touristen auf der Suche. Ein Bootsverleih bot völlig entnervten Leuten eine Schlafmöglichkeit auf dem Boden im Büro an. Bis zu zehn Personen sollen so täglich bei ihm schlafen können.
Bereits am nächsten Morgen ging es mit einem Boot raus auf den Inle See. Die Fahrt ging vorbei an den berühmten Einbeinruderern (die rudern lediglich mit einem Bein, damit die Arme zum Fischen frei bleiben), schwimmenden Gärten, Dörfern und Tempel mitten im Wasser. Dazwischen gab es diverse Stopps bei denen ein Markt, ein Silberschmied oder eine Stoffproduktion besichtigt werden konnte. Nach dem Mittag führte uns die Tour durch einen kleinen Kanal in dem Büffel ihr Bad nahmen oder Kinder im Wasser planschten und die Älteren sich "duschten" oder die Wäsche machten. Jasmin wäre gerne mit helfender Hand zur Seite gestanden, da der Montag auch unser Wäschetag wäre und sie dieser Arbeit seit nunmehr vier Wochen nicht mehr selber nachkommen konnte Auf der Rückfahrt bot sich uns die Möglichkeit einen schwimmenden Garten zu betreten. Es war wirklich ein sehr spezielles Gefühl mitten auf dem See auf einem nassen und schwankenden Untergrund zu wandeln. Jetzt wissen wir, wie sich Jesus gefühlt haben muss Diese schwimmenden Gärten werden mit Bambusrohren befestigt und es kann allerhand darauf angepflanzt werden. Dank dem guten Klima sind sogar bis zu drei Ernten pro Jahr möglich. Den Super Tag liessen wir mit Sweet&Sour, Chilli und Reis ausklingen, während es zu Hause bestimmt überall Fondue Chinoise, Rindsfilets o.ä. gab. Frohe Weihnachten allerseits
Am zweiten Tag mieteten wir uns mal wieder ein Fahrrad und erkundeten so die Dörfer in der näheren Umgebung. Total friedlich und gemütlich kurvten wir durch die Gegend. Das Schicksal sollte es gut meinen mit uns an diesem Tag und wir konnten nochmals zwei Nächte im selben Hotel verlängern. Ganz entspannt konnten wir so in die nächsten Tage starten. Wir gönnten uns nochmals eine Bootstour auf dem Inle See, wobei wir aber auf die "Werbepausen" beim Silberschmied und ähnlichem verzichteten. An einem anderen Tag liessen wir uns in einem kleinen Kanu durch enge Kanäle dem Sonnenuntergang entgegenrudern. Es war super überhaupt keine Verpflichtungen zu haben und einfach in den Tag hineinzuleben! Vom Flugzeugabsturz im nahegelegenen Heho haben wir übrigens mehrheitlich ebenfalls aus dem Blick erfahren. Einzig dass von frühmorgens bis etwa 17.00 Uhr im ganzen Ort kein Strom vorhanden war, liess uns merken dass etwas vorgefallen sein muss. War dann schon etwas mühsam am Nachmittag noch warmes Bier trinken zu müssen
Jede Zeit nimmt allerdings ein Ende und wir mussten die Weiterreise planen. Eigentlich hätten wir noch gerne den Goldenen Felsen besucht. Im Reisebüro meinte man aber, dass die Situation mit freien Zimmern nicht weniger schlimm als am Inle See sei. Und so entschieden wir schweren Herzens auf dieses Highlight zu verzichten und direkt nach Yangon zu fahren.
Der Nachtbus brachte uns in elf Stunden direkt nach Yangon. Die Nacht war nicht wirklich gemütlich. Zu Beginn unendlich viele Kurven (für viele Einheimische ZU viele Kurven...) und eine hinterste Reihe bei der die Sitze nicht verstellt werden konnten. Vor allem schade, wenn es in der vorderen Reihe möglich ist. Naja, Beine sind ja auch nicht zum Strecken da
Bereits gegen 04.00 Uhr erreichten wir Yangon. Unser für die nächste Nacht vorreserviertes Zimmer (Ocean Pearl Inn) war allerdings erst ab 8 Uhr bezugsbereit und so gönnten wir uns noch den Sonnenaufgang auf der Shwedagon Pagode. Konnte uns die Pagode beim ersten Besuch wegen dem Aussehen in seinen Bann ziehen, war es diesmal das ganze Geschehen rundherum. Überall sassen Gläubige auf dem Boden, vor den Tempeln und beteten leise oder in voller Lautstärke in ganzen Gruppen. Auf dem ganzen Gelände waren unzählige Opfergaben verteilt und überall der Duft von Räucherstäbchen. Dies alles in der Dunkelheit und als die Pagode von den ersten Sonnenstrahlen beleuchtet wurde. Wir waren von der Stimmung beide schwer beeindruckt.
Den restlichen Tag verbrachten wir noch etwas in den Strassen und Märkten Yangons. So durften wir noch hautnah miterleben wie Hühner flattern und toben nachdem ihnen die Kehle durchgeschnitten wurde
Am nächsten hiess es dann endgültig Abschied nehmen von Myanmar. AirAsia brachte uns wieder sicher zurück nach Bangkok wo wir fast einen Kulturschock erlitten. Überall Restaurants und Bars, die auch noch nach 20.00 Uhr geöffnet haben, Bleichgesichter wohin das Auge reicht. Erst jetzt beginnen wir langsam zu realisieren wie wir die letzten drei Wochen verbracht haben. Wirklich unglaublich dieses Land. Die Art wie die Religion ausgelebt wird, tausende Tempel und Pagoden, unbeschreibliche Landschaften und eine Freundlichkeit der Menschen das alles bisher Gesehene in den Schatten stellt! Wir kommen aus dem Schwärmen eigentlich gar nicht mehr raus, aber es ist einfach nicht möglich diese Gefühle in Worte zu fassen.
In Bangkok geniessen wir nun aber auch wieder die Vorzüge der "zivilisierten" Welt. So konnte ich erstmals meine Wolle auf dem Kopf schären und auch eine Fussmassage sowie eine kleine Pedicure (!!) stand auf dem Programm
Heute freuen wir uns darauf mit Corinne und Roman mal wieder zwei bekannte Gesichter zu treffen und mit ihnen Silvester und die nächsten Tagen zu verbringen. Wir wünschen all unseren Freunden und Familien einen guten Rutsch ins 2013!!
Aufbruch: | 30.11.2012 |
Dauer: | 13 Wochen |
Heimkehr: | 27.02.2013 |
Myanmar
Laos
Kambodscha