Benji & Alex around the world

Reisezeit: August 2014 - Februar 2015  |  von Benji und Alex AiZi

Peru: Arequipa und Colca Canyon 03.10- 06.10

Arequipa

Die zwei Tage in Arequipa verbrachten wir damit die Stadt zu erkunden, zu relaxen und unseren Trip in den Colca Canyon zu buchen. Wollten zunächst auf eigene Faust gehen, entschieden uns dann aber doch für einen zweitägigen Trip mit einer Agentur. Nach einigen Preisvergleiche der unterschiedlichen Agenturen und zähen Verhandlungen hatten wir uns dann für eine Agentur entschieden, bei der alles inklusive war. Tansport, Eintritt, Bad in den hot springs und das Lunchbuffet am zweiten Tag. Super.
Am zweiten Tag unserer Stadtbesichtigung machten wir dann eine sehr interessante Begegnung. In einem Starbucks versuchten wir mal wieder vergebens Bilder für unseren Blog hochzuladen, als uns ein älterer Herr (sind uns nicht mehr sicher ob er 94 oder 96 war) ansprach. Nach einer Weile setzten wir uns dann zu ihm und er begann aus seinem Leben zu erzählen. Da er als junger Mann im KZ in Auschwitz war, hatte er genug von Europa und wanderte in die USA aus. Dort war er dann irgendwann bei Pepsi im Management und später dann Berater von allen möglichen Regierungschefs in Südamerika. Seit ein paar Jahren lebt er jetzt mit seiner Frau in Peru, kann das Arbeiten aber noch nicht ganz sein lassen und ist daher immer noch als Berater tätig. Kürzlich hat er dann aus Mitleid ein Grundstück einens Bekannten gekauft, das so groß ist, dass er um das Haus das er für sich und seine Frau baut, gleich noch einen Stadt errichtet, wo er ca. 2000 Peruaner einen Arbeitsplatz anbieten will. Mit einer Rente von 11000 Euro monatlich aber auch kein größeres Problem. Die Rente wird noch etwas aufgebessert, da er als Patenonkel des Sohnes vom Herzog noch in den luxemburgischen Adelsstand aufgenommen wurde. Verrückte Geschichte. Aber scheint alles wahr zu sein. Und falls nicht war es wirklich sehr unterhaltsam. Haben dann noch viele Tipps für Bolivien bekommen.
So, hier noch ein paar Einrücke aus Arequipa.

Unser Ausblick beim Duschen auf den schneebedeckten Vulkan Chachani

Unser Ausblick beim Duschen auf den schneebedeckten Vulkan Chachani

Gleich daneben der Vulkan El Misti

Gleich daneben der Vulkan El Misti

Sonnenuntergang in Arequipa von unserer Dachterasse aus

Sonnenuntergang in Arequipa von unserer Dachterasse aus

Plaza de Armes und die beeindruckende Kathedrale bei Tag..

Plaza de Armes und die beeindruckende Kathedrale bei Tag..

...und bei Nacht

...und bei Nacht

gewaltige Orgel aus Belgien..

gewaltige Orgel aus Belgien..

Hauptspeise unseres 4-Gaenge Menues fuer ca. 3 Euro

Hauptspeise unseres 4-Gaenge Menues fuer ca. 3 Euro

Kloster Santa Catalina

Kloster Santa Catalina

Mal wieder richtig "deutsch" essen..

Mal wieder richtig "deutsch" essen..

Iglesias La Compania - eine der aeltesten und schoensten Kirche der Stadt (hier gibt es gefuehlte 100 Kirchen..

Iglesias La Compania - eine der aeltesten und schoensten Kirche der Stadt (hier gibt es gefuehlte 100 Kirchen..

Colca Canyon

Um 2.30 Uhr (nachts!) klopfte es an unserer Tür, der Shuttle Service ist da. 30 min früher als geplant, klar dass wir noch nicht fertig waren. Fängt ja schon mal toll an, dachten wir uns und packten schnellstmöglich unser Zeugs zusammen. Das Shuttle war dann aber schon weg, wollte aber in 10 Minuten wiederkommen. Nach mehr als 30 min wurden wir dann auch abgeholt. Toll, so viele wertvolle Minuten in denen wir hätten schlafen können und wie wichtig das gewesen wäre bekamen wir später noch zu spüren.
Gegen 7 Uhr kamen wir am Eingang des Nationalparks an, wo die anderen noch den Eintritt zahlen mussten, bei uns war ja alles inklusive. Dachten wir! Schnell stellte sich dann aber raus, dass auch wir zahlen müssen. Wir versuchten noch unserem Fahrer klar zu machen, dass bei uns alles inklusive wäre, aber keine Chance. Und der versprochene englischsprachige Guide war auch nicht da. Morgens beim Einsteigen wurde uns noch gesagt, dass wir diesen erst vorort treffen würden, aufgrund der Wahlen, die an diesem Tag stattfanden. Kurios. Das wurde uns in der Agentur ebenfalls verschwiegen. Außer uns schienen aber alle sehr entspannt. Unsere Stimmung hingegen war, wie ihr euch vorstellen könnt, extrem mies. 140 Soles. Und wir hatten insgesamt nur 150 dabei. Das heißt 10 Soles für 2 Tage. Ne Möglichkeit an Geld zu kommen war auch nicht vorhanden.
Beim Frühstück fanden wir dann raus, dass außer uns niemand mit dieser Agentur gebucht hatte und so allen klar war, dass sie Eintritt in den Park, in die hot springs und das Mittagessen am zweiten Tag extra bezahlen mussten.
Nach dem Frühstück ging es dann weiter an eine Aussichtsplattform (Cruz del Condor) von der aus man Kondore sehen sollte. Doch wir sahen 15 min gar nix. Passend zu unsere Stimmung. Fühten uns durch und durch betrogen. Doch dann plötzlich ein Kondor und noch einer... und noch einer. Richtig majestätisch. Aber unsere Laune wurde nicht viel besser.

Kondor ueber dem Colca Canyon

Kondor ueber dem Colca Canyon

Kondor im Anflug

Kondor im Anflug

Nach einer weiteren Stunde Fahrt trafen wir dann unseren Guide Pablo, der uns in die Oase (Sangalle) begleiten sollte. Wir merkten schnell, dass dieser kein einziges Wort englisch sprach. Toll. Noch ne Lüge. Die ersten Stunden der Wanderung verbrachten wir damit uns zu überlegen was wir mit dem Typ machen, der uns so verarscht hat, wenn wir ihn wieder sehen und wie wir die 2 Tage mit 10 Soles überleben sollen.
Die kleine Wanderung stelle sich dann als 8 stündigen Wanderung heraus, die zwar die ersten 4 Stunden hauptsächlich bergab ging, wegen des rutschigen Untergrungs dennoch nicht ohne war. Die wenigen Streckenabschnitte die bergauf gingen waren extrem steil und anstregend. Nach dem Mittagessen wurde es dann richtig extrem und wir kamen an unsere Grenzen. Völlig übermüdet und nicht besonders gut ausgestattet (wir hatten nur normale Turnschuhe an, da der Typ in der Agentur von einer kleinen leichten Wanderung gesprochen hatte!) schleppten wir uns die Berge hoch und runter. Hinzu kam, dass wir mit einer Gruppe unterwegs waren, die aus passionierten Wanderern bestand. Keine Ahnung was bei denen los war, aber wir kamen absolut nicht hinterher.
Nach weitere 4 extrem anstrengende Stunden kamen wir dann in der Oase an und während die anderen den Pool genossen, sind wir vor Erschöpfung eingeschlafen.
Beim Abendessen ging es dann wieder einigermaßen und wir traffen nen anderen Guide der extrem gut Englisch sprach und erklärten ihm was uns passiert war. Er hat sich dann gleich drum gekümmert und bei dem Veranstalter angerufen und beruhigte uns dann damit, dass wohl ein Fehler passiert war und die Agentur nur "vergessen" hatte das Geld zu überweisen und dass der Fahrer am nächsten Tag das Geld mitbringen würde. Außerdem würde sich morgen ein anderer Guide um uns kümmern, der Englisch spricht. Wir waren einerseits extrem erleichtert, andrerseits konnten wir es noch nicht so richtig glauben.

Blick auf die Oase waehrend unserer Wanderung...

Blick auf die Oase waehrend unserer Wanderung...

Wasserfall kurz vor der Oase

Wasserfall kurz vor der Oase

Unsere Unterkunft.. Fenster und Tueren bestehen aus Bambus

Unsere Unterkunft.. Fenster und Tueren bestehen aus Bambus

Die Zickzacklinie ist ein Bruchteil des Weges des zweiten Tages

Die Zickzacklinie ist ein Bruchteil des Weges des zweiten Tages

Am nächsten Morgen ging die Wanderung dann schon um halb fünf los. DER AUFSTIEG. Wir hatten richtig Panik und wenn es irgendwie ne Möglichkeit gegeben hätte diese Wanderung zu umgehen, hätten wir diese wahrscheinlich genutzt. Aber keine Chance. Also machten wir uns ohne Frühstück auf den Weg. 3-4 Stunden bergauf. Um es vorwegzunehmen: es war die Hölle. Erschwerend hinzu kam, dass Benji Knieprobleme hatte (wegen dem steilen Abstieg tags zuvor) und ich mit ner fetten Erkältung aufgewacht bin. Ich weiß nicht wie oft wir geflucht haben und die Leute die von Zeit zu Zeit mit Eseln an uns vorbei sind beneidet haben. Letztendlich haben wir es dann aber auch so geschafft. Die letzte halbe Stunde hat mir Ynon, ein Israeli aus unserer Gruppe, noch meinen Rucksack abgenommen. Ich bin immer noch dankbar. Ausserdem muss ich noch erwaehnen, dass auch Benji meinen Rucksack mindestens die ersten 1,5 Stunden getragen hat Das hat ihn definitiv zum Held des Tages gemacht, denn unsere Rucksaecke haben zusammen mindestens 12 kg gewogen!
Oben angekommen gab es dann erst mal Frühstück und dann kam auch endlich unser "richtiger" Guide, der uns dann erst mal erklärte dass er wohl einen Hexenschuss hatte und drum nicht mit uns wandern konnte. Wie auch immer, der Fahrer hatte dann unser Geld dabei, der anstrengende Teil der Tour war auch erledigt und wir einfach nur noch glücklich und zufrieden. unser Guide hat uns dann noch bissle was zu der Gegend erklärt und wir sind noch in die hot springs und über nen Pass gefahren, der so hoch lag, dass es oben sogar geschneit hat. Nach nem leckeren Lunchbuffet ging es dann wieder Richtung Arequipa zurück.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der ganze Trip in den tiefsfen Canyon der Welt (!!) ne echte Grenzerfahrung für uns war. Aber sieht man mal von dem ganzen Ärger ab, war es letztendlich wirklich klasse und wir sind echt stolz, dass wir das geschafft haben. Und am Ende haben wir zusammen kaum mehr bezahlt als die anderen pro Person.

Wir haben es geschafft...yeah!

Wir haben es geschafft...yeah!

Unsere Gruppe

Unsere Gruppe

Tereassenhaenge im Colca Tal

Tereassenhaenge im Colca Tal

Alpacas

Alpacas

Auf dem Patapampa-Pass (4800m) schneit es sogar

Auf dem Patapampa-Pass (4800m) schneit es sogar

© Benji und Alex AiZi, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir erfüllen uns unseren Traum - in 180 Tagen um die Welt :) oder zumindest fast... ;) USA, Costa Rica, Ecuador, Peru, Bolivien, Chile, Neuseeland, Australien, Tasmanien, Kuala Lumpur, Vietnam, Hongkong, Indien
Details:
Aufbruch: 08.08.2014
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 03.02.2015
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Costa Rica
Peru
Bolivien
Chile
Neuseeland
Australien
Malaysia
Vietnam
Kambodscha
Thailand
Hongkong
Indien
Der Autor
 
Benji und Alex AiZi berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.