Benji & Alex around the world
Costa Rica : Monteverde und La Fortuna
Monteverde
Von San José selbst haben wir dann gar nicht so viel gesehen, da es am nächsten Tag gleich nach Monteverde weiterging. Da es in Costa Rica so üblich ist 2 Stunden vor Abfahrt am Busterminal zu sein, beschlossen wir es den Einheimischen gleich zu tun und warteten dann aber erst mal ne Stunde bis der Ticketschalter überhaupt öffnete.
Am Busterminal trafen wir dann Molly, ne Belgierin, die ebenfalls nach Monteverde wollte. Sie gab uns dann auch paar Backpackertipps für Costa Rica, da sie hier schon 2 Monate unterwegs ist. Leider bestätigte sie aber gleich unseren ersten Eindruck, dass Costa Rica für Backpacker verhältnismäßig teuer ist. Da wir uns selbst noch um keine Unterkunft für die Nacht gekümmert hatten, schlossen wir uns kurzerhand Molly an und waren nach den 5,5 Stunden Busfahrt froh, dass wir jemand hatten, dem wir einfach nur hinterher laufen mussten.
Im Hostel gab es dann nur nen Schlafsaal, das heißt wir teilten uns das Zimmer mit drei weiteren Personen. NAJA... egal. Zum Glück waren alle drei ganz nett und vor allem sehr ruhig in der Nacht.
In der Hoffnung viele Tiere zu sehen, machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg in den Nebelwald. Da wir keine Lust auf eine geführte Tour hatten, informierten wir uns über die Wandermöglichkeiten und machten uns dann selbst auf den Weg. 2500 Pflanzenarten, 100 verschiedene Säugetiere, 400 Vogelarten und ca. 120 Reptilien/Amphibien Arten - da sollten wir doch wohl auch was zu Gesicht bekommen. Dachten wir zumindest, merkten aber dann relativ schnell, dass es so einfach wohl doch nicht ist. Klar, Pflanzen sahen wir zu genüge, Vögel auch, aber so was richtig Spannendes, was man sich so erhofft...eher nicht. Ne tolle Wanderung war es aber trotzdem.
Und dann plötzlich, wir waren schon auf dem Rückweg, sahen wir einen Guide der ganz aufgeregt zu sein schien. Und dann zeigte er uns was er da oben in der Baumkrone entdeckt hatte: ein Quetzal. Okay, zugegebenermaßen sieht der Vogel jetzt nicht so spektakulär aus, aber er ist wohl nur sehr sehr selten zu sehen und es gibt wohl Menschen die tagelang durch die Wälder spazieren auf der Suche nach diesem Tierchen. Da haben wir wohl wirklich Glück gehabt. er ist sogar Namensgeber für die Währung in Guatemala.
Mittag haben wir dann noch das geniale Wetter genossen. Eine Seltenheit in Costa Rica, da es zu dieser Jahreszeit nachmittags eigentlich meistens regnet.
Die zweite Nacht im Schlafsaal war dann der Horror. Nicht wegen den Leuten, sondern wegen irgendwelchen Tieren, die die halbe Nacht über das Dach gerannt sind. Vermutlich Waschbären oder so was. Und das bei nem Wellblechdach. Dementsprechend müde ging es am nächsten Morgen weiter nach La Fortuna. Wir haben uns hier für die Bus-Boot-Bus Tour entschieden, da der Trip so in 3 Stunden machbar war. ( nur mit dem Bus hätte es über 8h gedauert)
So hatten wir mittags in La Fortuna noch Zeit zum Naturpool "Saltos" zu gehen.
Nach einer kleinen Stärkung ging es am nächsten Tag dann in den Nationalpark. Da wir keine Lust hatten viel Geld für ein Shuttle auszugeben oder gar eine geführte Tour zu machen, stiegen wir einfach in einen Bus der uns 3km vorm Eingang an der Straße rausspringen ließ. So fing unsere Wanderung schon vorm Nationalpark an. Im Nationalpark selbst entschieden wir uns dann für die große Tour, die eigentlich nur für geübte Wanderer ausgelegt war. War für uns aber natürlich kein Problem. und da wir mittlerweile schon in Ecuador sind, können wir sicher sagen, dass es eine unserer besten Touren in Costa Rica war.
Leider war es am Anfang noch etwas bewölkt, sodass uns die Sicht auf die Spitze des Arenals verwehrt blieb. Man muss aber wohl wirklich Glück haben sie überhaupt je zu sehen, so die Aussage unseres Hostelbesitzers, weil der Vulkan selbst ja auch noch raucht. In einer klaren Nacht kann es manchmal aber sogar vorkommen, dass man Lava sieht.
Am Eingang des Parks bot uns der Guide gleich einen Wanderstock an. Wir wussten zwar nicht ob wir ihn wirklich brauchen, nahmen in aber einfach mal mit. Erst als wir wieder zurück kamen und bissle mit dem Typ plauderten erfuhren wir, dass wir mit dem Stock die Giftschlangen (die es hier wohl recht häufig gibt) zur Seite hätten schieben können. Gesehen haben wir aber keine bzw. NUR zwei recht kleine Schlangen, die unseren Weg kreuzten. Sie waren aber viel zu schnell um ein Foto zu machen. ( EIN Indiz dafür, dass die Schlangen nicht giftig waren, denn Giftschlangen bewegen sich in der Regel langsam) jaaa, wir bilden uns hier auch weiter.
Da unsere Stamm- soda (so heissen die kleinen Lokale hier, in denen man typische Gerichte für einen fairen Preis bekommt) am Abend schon zu hatte ( haben hier all unsere Mahlzeiten in La Fortuna eingenommen ) machten wir uns auf die Suche nach nem anderen Lokal. In ner anderen kleinen Soda um die Ecke trafen wir dann nen Ami, der mit ner Tica verheiratet ist. (Tica und Tico werden übrigens die Einheimischen genannt) Tat richtig gut mal wieder eine "normale" Unterhaltung führen zu können. Bei unseren miesen Spanischkenntnissen ist das nämlich echt schwierig hier. ( sollten wir je nochmal nach Zentral- oder Südamerika reisen, werde wir defintiv vorher nen Sprachkurs machen, zumindest Alex ) Da wir am nächsten Tag nach Tortuguero reisen wollten, ließen wir uns nochmal paar Tipps geben wie wir am besten dort hin kommen. Private Shuttles kosten nämlich ca. 55 $ p.P. Also blieb uns nur Bus und Boot. Maria (die Besitzerin der Soda) telefonierte sogar noch nem Freund, der öfters nach Tortuguero fährt ob er uns mitnehmen könnte, aber leider musste er am folgenden Tag nicht dort hin. Die Fahrt ist nämlich nicht ganz ohne. 5 Mal mit dem Bus und dann noch mit dem Boot. Problem dabei ist, dass die Busse sehr unregelmäßig fahren und dass das letzte Boot um 16:30 Uhr abfährt. Verpasst man dieses Boot muss man mit dem Bus 1,5 Stunden zurück fahren, da es keine Unterkünfte in diesem Ort gibt.
Wir ließen uns also versicheren, dass es in einem Tag trotzdem machbar ist und Maria schrieb uns sogar noch alle Buszeiten auf. Von jedem möglichen Bus an allen fünf Busterminals.
Da wir absolut kein Risiko eingehem wollten, machten wir uns also um 4.30 Uhr auf den Weg zur Bushaltestelle. (Das Wort ausschlafen haben wir übrigens aus unserem Wortschatz gestrichen! )
Um 5.00 Uhr sollte der erste Bus fahren. 5.10 Uhr fuhr er dann auch. Leider kamen wir durch die 10 minütige Verspätung erst um 6.02 Uhr in Quesada an und verpasste somit den direkten Anschluss, der um 6.00 Uhr gewesen wäre. Toller Start, aber noch bestand Hoffnung, dass wir es pünktlich schaffen. Um 10.00 Uhr(!!!!) fuhr dann erst der nächste Bus, also warteten wir schlappe 4 Stunden am Terminal. Der nächste Bus war dann sehr pünktlich und wir schöpften Hoffnung... doch abgefahren ist er wiede 10 Minuten zu spät und wir wurden etwas nervös. Klar, dass wir den Anschluss wieder um ein paar Minuten verpassten. Klasse! Erneut hieß es dann 2,5 Stunden warten. Wir versuchten noch zu checken was ein Taxi kostet oder ob es noch irgendwie möglich ist, dass wir das Boot kriegen. Schließlich hatten wir schon ne Untkunft für Tortuguero gebucht, da die Hostels in der Schildkrötensaison wohl schnell ausgebucht sind. Natürlich konnte aber mal wieder kein Mensch Englisch oder traute sich zu sprechen und mit unseren drei Wörtern Spanisch kamen wil halt auch nicht weit. Mit Händen und Füßen fand Benji dann heraus, dass das Taxi unbezahlbar gewesen wäre. Unsere Verzweiflung war uns wohl anzusehen und ein älterer Herr fühlte wohl Mitleid mit uns. Obwohl er kein Englisch und wir kein Spanisch konnten, war ihm klar wo wir hin wollten und in welcher misslichen Lage wir sind. Kurzentschlossen nahm er das Telefon in die Hand und checkte alle Möglichkeiten für uns. Er meinte dann schließlich, dass wir vom nächsten Terminal ein Taxi nehmen können und so vielleicht doch noch Glück haben. Selbst fuhr er nicht mit dem Bus, legte dann aber wohl seinem Sohn nahe, dass dieser sich um uns kümmern solle. Als wir dann schon im Bus saßen drückte sein Sohn Benji dann plötzlich sein Handy in der Hand und der Vater war dran : "hey, amigo... " den Rest hat Benji dann nicht wirklich verstanden. Nur eins war klar: " no taxi" Danach sprach er dann nochmal mit seinem Sohn. In Guapiles angekommen, haben sich gleich die Taxifahrer auf uns gestürzt und ließen uns fast nicht gehen. Dann kam der Sohn, hat die Meute abgewehrt und uns nur ein Zeichen gegeben ihm zu folgen. Er hat sich dann überall durchgefragt wo der richtige Ticketschalter ist und uns dort hin geführt. Man muss dazu sagen, dass es wirklich schwierig ist in Costa Rica den richtigen Schalter zu finden, da es für jeden Bus nen anderen Schalter gibt, manchmal gut versteckt in ner Bäckerei oder sonst wo. Wir konnten ihm gar nicht genug danken, denn so kamen wir wenigstens noch nach Cariari. Klar war aber, dass wir von dort aus nicht mehr weiter kommen, denn in La Pavon gibt es keine Untkunft und das letzte Boot war defintiv schon weg.
In Cariari hatten wir dann Glück, denn gleich der erste Typ den wir ansprachen war Englischlehrer. Er brachten uns dann zu einem der vier (!) "Hotels" in Cariari, wobei diese Baracken eine Beleidigung sind für das Wort Hotel. Das erste war so schrecklich, dass wir es keine Minute darin ausgehalten hätten - da hätten wir noch lieber auf der Straße geschlafen. Und für so ein Loch wollte der Typ noch 20$ - nicht mal für Geld wären wir dort geblieben.
Die zweite Untkunft schien dann ok zu sein und als dem Typ klar wurde, dass wir nicht bereit sind mehr als die 16$ für das kleinste Zimmer auszugeben, bekamen wir dann das Große zum gleichen Preis. Für einen Nacht wäre es okay gewesen, bis wir dann festgestellt haben, dass es kein fließend Wasser gibt!!! Zum Glück konnte der Typ ebenfalls sehr gut Englisch, sodass wir ihm erklären konnten was los ist und auch verstanden, dass er sich gleich drum kümmert. ( schließlich wohnte er mit seiner Familie auch da) doch jegliche Mühe war umsonst.
Da es schon spät war hatten wir keine andere Wahl und mussten uns dann nen Eimer Wasser abfüllen und uns so waschen. Herrliches Gefühl nach nem 15- Stunden Tag.
!!
Zum Zähneputzen hatten wir Gott sei Dank noch ne Flasche Wasser.
Nur ein kleiner Trost war es dann, dass wir für das Zimmer nur noch 10$ zahlen mussten. (mehr hätten wir mit Sicherheit aber auch nicht bezahlt!!)
Nach einer kurzer Nacht ging es dann um 5.00 Uhr weiter mit dem Bus nach La Pavon und dann mit dem ersten Boot nach Tortuguero.
Aufbruch: | 08.08.2014 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 03.02.2015 |
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