Benji & Alex around the world
Indien: Udaipur 18.-21.01.2015
Die Zugfahrt
Dass16 Stunden Zugfahrt nicht schön sind, kann man sich wohl vorstellen, 16 Stunden im indischen Zug jedoch sind die Hölle. Schon beim Einsteigen der bestialische Gestank nach Fäkalien. Dann noch der Anblick der Toiletten (wenn man das Loch im Boden so nennen kann). Schnell wurde klar, warum die "Toilette " nur während des Fahrens benutzt werden durfte. Ich hatte mir unter 2. Klasse bissle was anderes vorgestellt. Zumal die Zugtickets für indische Verhältnisse richtig teuer waren. Naja. Augen zu und durch. Während Benjis Bett noch hergerichtet werden musste (er schlief in der Mitte), kletterte ich die kleine Leiter nach oben in mein "Bett". Zum Glück war es recht dunkel, sodass man nicht sah wie dreckig die Kissen und Decken waren. Das kam dann erst ca. 8 Stunden später raus, als es hell wurde und Benjis Bett wieder eingeklappt wurde und so aus den drei übereinander liegenden Betten, eine Sitzbank wurde. Wer schon mal in Indien war weiß, dass (viele) Inder keinerlei Scheu haben zu rülpsen, pupsen, Nasebohren etc. in aller Öffentlichkeit, egal ob Tag oder Nacht. Kleiner Tipp: bei einer Zugreise immer das oberste Bett nehmen. Mehr Worte will ich über diese Nacht nicht verlieren.
Die restlichen Stunden verbrachten wir dann damit Karten zu spielen und nachdem uns unser Sitznachbar lange genug zugeschaut hatte, spielte er sogar mit.
Udaipur
In Udaipur angekommen, suchten wir uns ganz bewusst einen Autorikschafahrer aus. Mr. Singh. Wie ein Irrer raste er durch die schmalen Gassen Udaipurs und mehr als ein Mal sind wir haarscharf an einer Kuh, einem Auto, einer Mauer oder Sonstigem vorbeigedüst. Aber bei 35 Jahren Berufserfahrung meisterte Mr.Singh das natürlichen bravourös.
Im Hostel angekommen waren wir gleich überzeugt, dass wir es hier ein paar Tage aushalten können. Die Zimmer sind ordentlich mit kleinem Balkon und der Blick von der Dachterrasse einfach einmalig. Der Hunger zog uns dann in ein kleines Restaurant ganz in der Nähe. Queens Café. Ein älterer Herr begrüßte uns ganz herzlich, nahm unsere Bestellung auf und verschwand dann. Lange blieb nicht Zeit irritiert zu sein, denn schon kamen zwei kleine Mädchen durch die Tür, die sich zu uns an den Tisch setzten und ein wenig mit uns plauderten. Die Enkelkinder, wie sich schnell raus stellte. Unglaublich wie gut die Kinder hier Englisch sprechen. Mit 8 Jahren! Als ich ein Henna freundlich ablehnte wurde uns kurzerhand ein lustiges Kartenspiel erklärt und eben so ein wenig die Zeit vertrieben bis der Opa wieder mit dem Essen zurück kam. Und das Essen war ein Traum. Richtig genial. Kürbiscurry, Auberginencurry mit Kokosnuss und Minze und dazu frisch gebackenes Chapati. Und dann allerlei extra Gewürze, die Meenu, die Tochter,selbst macht (und auch verkauft ) Haben uns richtig wohl gefühlt.
Am nächsten Tag haben wir dann erst mal die Stadt erkundet. City Palace, Tempel etc. und abends eine Show mit traditionellen Tänzen angeschaut. Richtig toll.
Taj Lake Palace Hotel - Luxushotel im Picholoa Lake; im Hintergrund (auf dem Hügel) der Monsunpalast
Und weil uns Meenu und ihre herzliche Art nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist (genauso wenig wie das leckere Essen) haben wir den kompletten nächsten Tag mit ihr und ihrem Mann verbracht. Morgens ging es zunächst los mit einem leckeren Chai bei Meenu zu Hause und dann durch die Straßen Udaipurs. Cultural Tour. Das heißt Meenu hat uns vieles über die Kasten in Indien erzählt und an welchen kleinen Dingen man die Menschen und Religionen unterscheiden kann. Außerdem ging es über den Markt, wo wir viele frische Dinge probiert haben. War richtig klasse und wir werden jetzt sicher mit offeneren Augen durch die Straßen Indiens schlendern.
Mittags gab's dann eine cooking class, damit wir euch auch mal mit diesen Köstlichkeiten verzaubern können. Genial. Vor allem wie man aus ein paar einfachen Basiszutaten so viele unterschiedliche leckere Gerichte zaubern kann. Dabei sind der Phantasie und Kreativität keinerlei Grenzen gesetzt. So schmeckt beispielsweise auch Kokosnuss- Zucker- Chapati mit frischen Zwiebel und Zitronensaft oder Linsencurry mit Kokosnuss - Minze oder Zimt-Zucker Mischung mit einem Hauch Knoblauchpaste.
Aufbruch: | 08.08.2014 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 03.02.2015 |
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