Kashmir

Reisezeit: September / Oktober 2011  |  von Hilde Lauckner

Weiterflug nach Ladakh

Märchenhafter Flug von Srinagar nach Leh

Märchenhafter Flug von Srinagar nach Leh

Das Eingangstor von Leh, der Provinzhauptstadt von Ladakh

Das Eingangstor von Leh, der Provinzhauptstadt von Ladakh

Hauptstraße von Leh

Hauptstraße von Leh

Batteriebetriebene Gebetsmühle im Taxi

Batteriebetriebene Gebetsmühle im Taxi

Weiter nach Ladakh

Im Wohnzimmer unseres Hausbootes hängt ein wunderschönes Foto von einem See in Ladakh. Zu gern würde ich diese Gegend im östlichen Kashmir kennenlernen. Meine Freundin Christa hatte mir von ihrer abenteuerlichen Autofahrt von Srinagar nach Ladakh erzählt und mich neugierig gemacht. Für die Strecke von 440 km würde man zwei Tage brauchen. Leider haben wir inzwischen Anfang Oktober und in den Bergen könnte man mit dem ersten Schneefall rechnen. Die Straße wird von vielen Lastwagen befahren, die keine Winterreifen haben und einen sehr eigenwilligen Fahrstil haben. An vielen Stellen ist die Straße weggebrochen und es geht auf einer Piste weiter. Meine Hausbootfamilie rät mir von einer Autofahrt in dieser Jahreszeit ab und so buche ich kurzentschlossen einen Flug nach Ladakh, das auf einer Höhe von 3500 m und mehr liegt. In diesem Teil von Kashmir liegt der K2, der zweithöchste Berg der Erde. Es gibt nur einen Flug pro Woche und so fliege ich am Mittwoch nach Leh, um am Freitag von dort weiter nach Delhi zu fliegen.

Die Sicherheitskontrollen auf den Flughäfen in Kashmir sind wahrscheinlich so streng wie in Israel, denn Kashmir ist das nördlichste indische Bundesland und liegt zwischen Pakistan, Afghanistan und China und ist seit langem ein Krisengebiet. Bei der Gründung Indiens 1948 wurde Kashmir als unwichtig angesehen und deshalb wurden keine klaren Grenzen gezogen. Zu den Grenzstreitigkeiten kommen noch die Feindseligkeiten zwischen den religiösen Gruppen, deshalb hat Kashmir einen sehr hohen Anteil von Soldaten an der Bevölkerung. Bevor das Taxi auf das Flughafengelände fahren darf, muss das Gepäck ausgeladen und durchleuchtet werden. In den Flughafen darf ich erst eine Stunde vor Abflug. Nach dem Einchecken muss der Koffer identifiziert werden. Die Kontrolle des Handgepäcks ist besonders streng, alles wird ausgepackt, jede Bonbontüte wird inspiziert und die Angestellte schiebt mir von jeder Sorte ein Bonbon in den Mund. Dann wartet sie, ob das Bonbon in meinem Mund explodiert. Ich bestehe die Prüfung und darf mir für den Flug ein Lunchpaket abholen. Ich sehe ein, dass die Kontrollen streng sind und wünsche mir, dass es überall üblich wäre, dass die Fluggäste vor Verlassen des Flughafens kontrolliert werden, ob sie auch nur den eigenen Koffer dabei haben.

Der Flug über die zum Teil verschneiten Berge ist ein Erlebnis. Die Landschaft im westlichen Kashmir ist sehr grün und lieblich, Ladakh dagegen ist karg und spektakulär. Der Flughafen von Leh gehört zum Militärgelände, überhaupt wimmelt es hier von Soldaten. Hier in Ladakh sind die Einwohner Buddhisten und sehen wie Tibeter aus, die Moslems in Srinagar eher wie Afghanen. Die Menschen haben schöne Gesichter und viele Frauen sind malerisch gekleidet und geschmückt. Ein alter Mann hält bei seinem Gang durch die Stadt seine Gebetsmühle in Bewegung. Vor den Läden haben die Frauen vom Land ihr Gemüse auf dem Gehweg ausgebreitet. Gelegentlich kommt eine Kuh vorbei und angelt die Gemüseabfälle aus der Gosse. Die Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein.

Frauen vom Land

Frauen vom Land

Ein Kuh spaziert auf der Hauptgeschäftsstraße.

Ein Kuh spaziert auf der Hauptgeschäftsstraße.

Die Hauptgeschäftsstraße von Leh

Die Hauptgeschäftsstraße von Leh

Hübsche Gesichter

Hübsche Gesichter

© Hilde Lauckner, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zwei Wochen als Frau allein in Kashmir unterwegs
Details:
Aufbruch: 25.09.2011
Dauer: 14 Tage
Heimkehr: 08.10.2011
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Hilde Lauckner berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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