Indien 2.0
Varkala
Wer vergleicht,vergleicht.
Ich hab ne tolle Reise. Das is mal klar. Wer so weit von Zuhause mit den Füßen auf dem gegenüber liegenden Sitz des ZugAbteils beglückt durch den schwülen Tag dem Strand entgegen donnert,hat es ziemlich gut. Und da die Medizin hilft und ich zum ersten Mal seit 17 Tagen nahezu fest aber krampffrei kacken und essen kann,sehe ich die Dinge deutlich positiver.
Doch der Reihe nach:
In cochin nach kurzer Nacht um 7 erwacht,gehe ich über die Straße,wo es kaffee geben soll. Bin skeptisch. Und richtig. Der Mann sagt "no,dont have". Ich verharre indigniert einige Augenblicke,setze mich vor mein homestay,...winkt er mich ran. "Want coffe"?
DAS IST INDIEN.
Der weg zum Bahnhof kann zu Fuß bewältigt werden,die Atmosphäre dort kein Vergleich mit den anderen indischen Städten,ruhig,fsst sauber und geordnet. Fehlt nur noch :"may I have your attention,please.."
Der Kerala-Express "superfast" geht eine halbe Stunde verspätet aus dem Gleis, zur Freude einer schweizerischen Ayurveda-und Yogatante,die ihrerseits verspätet eintrifft,aber dadurch noch mitkommt. Das werde ich aber später in varkala junktion erst erfahren,als ich mir ein Taxi mit ihr teile.
Nach Rajasthan ist Kerala eine einzige grüne Oase,und Varkala mit den tollen Steilklippen die Blüte.
Mein Überschwang verstellt mir bald den realistischen Blick auf meine Hütte,die zunächst simpel aber hier genau richtig erscheint. Rohe schmucklose Wände,nur Kaltwasser aber Meerblick. Warum investieren diese Leute nur in Handys statt in einen Eimer Farbe, verstrichen mit etwas Phantasie.?
Leider kann ich es mir nicht verkneifen,nebenan,wo bis gestern eine Berliner Bekannte von mir logierte,Zimmer und Preise zu checken. Ergebnis: für 2€ mehr hätte ich ein 10x besseres Zimmer plus Frühstück haben können. Ich bin frustriert und verärgert. Wer vergleicht,verliert,sag ich gern zu anderen,um philosophisch zu glänzen. Jetzt hab ich den Salat. Ein Geld zurück gibt es nicht,nur zahlen,rüberziehen und erneut zahlen.
Ich ersticke meinen Frust nach langem Gespräch mit Dr. Sebastian,dem Manager des "Blue Marine" ,das mich hungrig werden ließ,mit einem köstlichen Fish-Curry flankiert mit lemon ginger soda. Endlich Essen genießen!
Der Himmel bedeckt,ein Segen. Das puffert die brettharte Sonneneinstrahlung. Hatte ich gestern noch anders gesehen.."kaum fährst du mal Kerala,schon wolken".
Die nächsten beiden Tage soll es gewitttern.
Mal sehen.
Die milde Luft,der frische Wind,die schwüle Atmosphäre ist in Cochin geblieben. Einfach traumhaft hier.
Aufbruch: | 11.02.2017 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 11.03.2017 |