Kreuz und quer durch China
05.07.2018: Xi'An-Chengdu
Was für eine Nacht!!
Ziemlich pünktlich um 1:45 Uhr landen wir in XiAn. Natürlich holt uns keiner ab, hätte uns auch gewundert, wenn das mit dem Shuttle geklappt hätte. Dafür belästigt uns wieder penetrant ein Taxifahrer, welcher uns die paar Hundert Meter für knapp 100 Yuan zum Hotel fahren wollte. Dank der Hilfe eines netten englischsprachigen Chinesen konnten wir ihn abwimmeln und uns nach draußen begeben. Dort wollte uns hingegen kein Taxifahrer zum Hotel bringen (für das Taxameter ist die Strecke wohl zu kurz).
Eine Frau verfolgt uns ständig und möchte uns auch eine teure Taxifahrt verkaufen. Irgendwann merkt sie, dass sie mit ihrem 100-Yuan-Preis keine Chance bei uns hat und hilft uns stattdessen lieber, indem sie bei der Unterkunft anruft und diese einen Fahrer losschicken, um uns abzuholen.
Inzwischen sind zwei junge Männer auf uns aufmerksam geworden, mischen sich jetzt auch noch ein und rufen erneut das Hotel an. Dabei schielten wir immer misstrauisch auf ihre Handys, ob sie auch die richtige Nummer wählten. Letztendlich warten wir alle gemeinsam auf den Abholdienst. Jetzt ist es schon fast 3:00 Uhr und wir sind mit den Jungs fast alleine am Flughafen. Auch die Frau hat sich verabschiedet.
Mittlerweile ist uns etwas unwohl, aber dann geht einer der Jungs zu seinem Auto, holt eine Kiste Wasser und teilt diese mit uns.
Kommunikation ist ja noch nicht mal ansatzweise möglich.
Nach etwa 15 Minuten kam dann auch der Fahrer. Wir verabschieden und bedanken uns und dann gehts zum Hotel.
Auch im Auto kamen bei uns nochmals Zweifel auf, da wir in eine sehr abgelegene Gegend fuhren, in der gar keine Hotels zu sehen waren. Schließlich hielten wir vor einem Haus. Und waren erleichtert, als wir es erkannten.
Bei dem Preis waren wir auf das Schlimmste vorbereitet und werden jetzt angenehm überrascht: eine super nette Frau im Schlafdress empfing uns aufgekratzt und fröhlich in einer Pension und führte uns in unser sauberes niedliches Zimmer. Mit Hilfe des Lonely Planets konnten wir ihr sogar noch auf chinesisch mitteilen, wo wir am nächsten Tag überall hinwollen und dass wir einen Fahrer benötigen.
Sie verspricht uns einen für 9 Uhr morgens. Nun können wir endlich schlafen.
Nach 4 Stunden Tiefschlaf bin ich fit—Thalia nicht so richtig, aber die jungen Leute brauchen ja bekanntlich mehr Schlaf.
Unsere nette Vermieterin ist auch schon wieder munter.
Um 9 Uhr steht unser Chauffeur mit seinem gepflegten schwarzen Passat vor der Tür.
Da hier wieder keiner Englisch spricht, hat man jemanden angerufen und nun geht das Handy für die Verhandlungen hin und her.
Am anderen Ende ist jemand, der gutes Englisch spricht und wir einigen uns auf 600 Yuan für den ganzen Tag. Dafür wollen wir außer dem Museum mit der Terracotta-Armee noch etwas von der Stadt sehen und abschließend zum Südbahnhof gebracht werden, von dem um 21 Uhr unser Nachtzug nach Chengdu abfährt.
Beim Thema Bahnhof haben wir das Gefühl, dass keiner so recht weiß wo der ist.
Trotzdem fahren wir erstmal los und verabschieden uns von der netten Frau.
Bis zum Museum der Terracotta-Armee sind es stolze 70km Fahrt!
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An dieser Stelle: wir empfehlen das schöne, gepflegte „Xianyang Guest Hotel“
Es ist sauber, freundlich und sehr liebevoll eingerichtet-und das für 16 Euro das Dozi!
Nur für den Shuttle sollte man gleich nach der Landung die angegebene Rufnummer anwählen, sonst klappt das Abholen wohl nicht!
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Ein tolles Auto: der VW-Passat—er gilt als zuverlässig...
Unser Fahrer parkt außerhalb des großen Parkplatzes um Kosten zu sparen.
Sicher macht er in der Zeit ein Nickerchen oder daddelt wie alle hier am Handy rum, was er aber auch schon die ganze Fahrt über gemacht hat
Es sind viele Menschen hier, aber ich habe es mir noch viel schlimmer vorgestellt.
Man kann 4 Hallen besuchen und mit etwas Geduld, kommt man nach vorne um gute Bilder von den zahlreichen Kriegern zu erhaschen.
Die Fundstelle wurde erst 1974 von einem Farmer entdeckt, als er nach einem Brunnen bohrte.
Wir sehen sofort das vorne die „Batterielampe“ leuchtet. Unser Fahrer telefoniert mit einem Bekannten, der ihm wohl helfen soll.
Nach wenigen Kilometern fällt die AC aus. Unser Fahrer klopft immer wieder dagegen, was natürlich ohne Wirkung bleibt.
So geht das jetzt ständig weiter mit der Telefoniererei, bis er schließlich an einer Werkstatt hält. Die machen aber weiter nix außer den Fehler auszulesen, und sagen ihm was wir uns auch denken können: fahren, fahren und alles was Energie kostet, ausschalten.
Als wir den Stadtrand von Xi`An erreichen, bleibt der Wagen stehen. Wir befinden uns auf der Schnellstraße , ungünstiger geht es nicht.
Tja…was soll unser Fahrer nun mit uns machen? Wieder muß der Freund ans Handy. Thalia verhandelt und diskutiert mit ihm. Man will uns ein Taxi bestellen, das uns in die Stadt fährt. Aber der Hauptteil, die fahrt zum Südbahnhof bleibt noch offen. Wir befürchten , das keiner so recht weiß, wo der ist.
Ein Taxi stoppt auch auf der Schnellstraße, aber wir weigern uns noch.
Dann kommt jemand von der Werkstatt und wechselt die Batterie. Nun kann es weitergehen und wir freuen uns.
Jedoch nur kurz, denn nach etwa 10 Minuten Fahrt bleiben wir wieder stehen. Diesmal zum Glück im Zentrum sodass, er an die Seite fahren kann.
Wieder die Telefoniererei—nur dass der Kumpel wohl die Nase voll hat und nicht mehr ans Telefon geht—jetzt haben wir eine Frau an der Strippe.
Wir einigen uns, dass wir nur 500 Yuan bezahlen und noch mit dem Taxi bis ins Zentrum gebracht werden. Die Frau meint, der Südbahnhof wäre mitten im Zentrum und wir hätten es leicht dorthin zu kommen.
So steigen wir mit Gepäck um in ein Taxi, dass uns zum „Clocktower“ fährt und suchen uns ein Café mit Wifi.
Hier sind lauter junge Mädels, die uns bereitwillig weiterhelfen. Der Südbahnhof liegt 40km außerhalb der Stadt!
Wir dürfen unsere Rucksäcke hier stehen lassen und erkunden nun etwas die Umgebung.
Wir klappern einige Geldautomaten ab und versuchen Geld zu bekommen.
Leider klappt es bei keinem. Viele sind nur in chinesisch, das geht garnicht....
Wir haben die Möglichkeit mit der Metro oder mit einem Taxi zum Bahnhof zu fahren.
In diesem Fall erscheint uns das Taxi sicherer, die lange Fahrt kostet auch nur 90 Yuan
Hier sitze ich hinten im Taxi und Thalia vorne
Als wir die Tickets in der Hand halten, sind wir erstmal glücklich…bis….
Bis wir zur Sicherheitskontrolle kommen. Hier ist etwas in einem unserer Gepäckstücke was den Herren nicht gefällt.
Wir räumen den vermeintlichen Rucksack komplett aus. Wieder kommt ein junger netter Mann und hilft uns beim übersetzen. Beim 3. Rucksack finden wir den Übeltäter: Thalias Haarspray!! Die darf nicht mit Zug fahren—sie muß hier bleiben. Langes Gesicht von Thalia..
Inzwischen hat sich eine Menschentraube um uns versammelt—nicht nur dass wir hier eh die Aliens sind—nein—nun haben wir auch noch Gefahrgut im Gepäck—das ist spannend!
Die Krönung aber kommt noch: wir müssen noch einmal unsere Pässe zeigen und diese werden auch noch fotografiert und dann holt einer der Beamten ein Büchlein raus und trägt den „Vorfall“ mit unseren Passdaten ein!
Thalia wird es übel…wir fragen den jungen Mann was das soll, Aber er winkt ab und sagt: nix schlimm…is okay…
Sehr seltsam das alles….
Voller Sorge betrachte ich die vollbepackten Leute. Alle haben große Tüten mit Lebensmitteln und Getränken dabei.
Da fällt es mir ein: ich habe das gelesen, dass sich alle ihre Verpflegung mitbringen. Im Zug gibt es heißes Wasser. Oje...müssen wir nun hungern?
Prompt haben wir beide das Gefühl des leeren Magens und überlegen, wann wir das letzte Mal gegessen haben.
Das war tatsächlich heute Mittag nach dem Besuch des Museums....
Aber als der Zug einfährt, entdecke ich einen Speisewagen.
Aufbruch: | 29.06.2018 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 29.07.2018 |