Indonesien: Vertrautes Land
22.12.2018: Milano-Alexandria
In einem echten arabischen Land-oder: das Gefühl eine Tarnkappe zu tragen
Ich schlafe tief und fest 5 Stunden.
Wir haben unser Zimmer im ersten Stock und im 11. gibt es das Frühstück.
Der Fahrstuhl hält auf jeder Etage—das habe ich so in Erinnerung: in den arabischen Ländern geht man nicht gern zu Fuß—schon garncht Treppen.
Ich fühle mich unwohl mit meinem „nackten“ Kopf und den nackten Armen.
Alle Frauen tragen Kopftücher, aber wenigstens sind sie unverhüllt.
Wir werden jedoch von jedem freundlich angelächelt.
Der Frühstückssall sind riesig und proppevoll, aber hier sind ein paar wenige „moderne“ Frauen die ihre Haarprcht zeigen.
Da wir ja bis 14 Uhr im Zimmer bleiben dürfen, beschließen wir erstmal in die Richtung zum Wasser zu gehen und heben und die Sight-seeing Punkte für nachmittags auf.
Wir versuchen am ATM in der HOtel-Lobby Geld zu holen, aber der ist kaputt.
Daneben befindet sich ein Geld-Wechsler.
Ein Mitarbeiter des Hotels zeigt uns, wie das funktioniert:
50 Euro-Schein rein und wir bekommen die ägyptischen Pfund.
So etwas kenne ich noch nicht!
Alexandria empfängt uns mit freundlichen 20 Grad und Sonne.
Auch hier gibt es viele kleine Sammelbusse, ganz Alexandria ist eine Baustelle mit viel Verkehr!
Wir entdecken einen Kiosk und gönnen uns hier eine Kleinigkeit
Der Verkäufer und mehrere Männer kommen neugierig näher und fragen uns woher wir kommen.
D.h. Ich werde nicht so richtig wahr genommen.
Obwohl ich die Getränke bezahle und wieder kommuniziere, wird nur Dirk angeschaut und er bekommt auch das Wechselgeld gereicht
Wir nehmen 2 arabische Kaffee und 2 alkoholfreie Bier—das schmeckt sehr süß
Alkohol gibt es hier ja nicht
Kostenpunkt für alles: etwa 3 Euro
Nachdem wir unser Zimmer geräumt haben, setzen wir uns in die Lobby und versuchen den Flug nach Palamkanbung auf Borneo zu buchen. Dieser wird ja auch immer teurer mit der Zeit.
Aber es klappt mal wieder nicht.. Wir hoffen, am Flughafen dafür noch mal die Möglichkeit zu haben.
Nun ziehen wir mit unserem ganzen Gepäck noch mal los
Wir beschließen, nicht mehr die Sehenswürdigkeiten abzugrasen, die wir sowieso nicht so spannend finden-sondern einfach ein paar Eindrücke von Menschen und Leben aufzuschnappen und abzulichten
Wir entfernen uns mehr vom Wasser und gehen tiefer in die Stadt.
Hier gibt es viele verwinkelte Gassen. Es dämmert auch langsam und überall ist eine Art Markt. Es werden Waren ausgepackt und aufgebaut
In einer Gasse stoppen wir noch mal auf einen Kaffee, DAs Wasser dazu ist ungenießbar, sehr chlorhaltig
Wir entdecken eine Polsterei. Wir dürfen schauen und Fotos machen
Wieder gibt es Smalltalk und Hände werden geschüttelt—natürlich nicht meine!
Es ist viel los in den Straßen. Der Verkehr wird auch immer dichter und quält sich im Schneckentempo durch die Straßen.
Wir suchen uns ein Cafe, in dem viele LEute—nein—wieder NUR Männer sitzen-Kaffee oder Tee trinken und Shisha rauchen.
Nebenbei läuft lautstark ein Fernseher über aller Köpfe.
Irgendein Fußballspiel. Ich bin unsicher, ob ich als Frau hier willkommen bin.
Aber keiner sagt was als wir uns setzen.
Mal ein Toilettenbild. Es gibt hier nur eine Männertoilette.
Ich muß aber auch mal dringend
Ein Mann erklärt mir, dass ich in die gegenüberliegende Moschee auf Toilette dürfe.
Ich solle Schuhe vor der Tür ausziehen und dann fragen
Das mache ich auch, halte es ja nicht mehr aus.
Nachdem ich mich durch den Verkehr auf die anderebis Seite gequält habe, luge ich durch die Tür. Wieder nur Männer, die da knien und beten.
Einer sitzt neben der Tür und paßt wohl auf.
Ich mache Zeichen, dass ich mal muss. Er versteht micht und bedeutet mir, dass ich die Schuhe ausziehen und ihm dann folgen soll.
Ich folge ihm barfuß über die Betteppiche, durch einen Gang, an großen Waschstellen vorbei, wo sich Männer vor den Gebeten waschen.
Ich werde zum Glück nicht groß beachtet.
Dann geht es zu einem großen Toilettenraum, hier stehen Männer und verrichten ihre Notdurft. Der Boden ist gefliest und nass. Ich mag nicht daran denken, wovon...
Zu spät zeigt er mir ein paar ausgelatschte Gummiclogs, die ich anziehen soll.
Ich gehe mit gesenktem Blick an den Männern vorbei in eine Kabine, wo sich nur eine Porzellan-WC-Wanne am Boden befindet.
Als ich fertig bin, will ich nur schnell raus—aber der Mann entdeckt mich und gibt mir ein Zeichen, dass er Geld möchte. Ich gebe ihm 10 Pfund—wir werden unser Geld ja eh nicht mehr los. Dafür schiebt er mir dann sogar noch einen Stuhl hin, damit ich mich hinsetzen kann beim Schuhe anziehen.
Ich eile zurück zum Cafe. Leider musste ich diese Prozedur wegen des Tees ein weiteres Mal durchziehen.
Beim 2. Mal war die Moschee proppevoll mit betenden Männern. Unschlüssig stand ich vor dem Eingang und traute mich nicht rein. Aber ein anderer Mann kam und schob mich in die bekannte Richtung.
Also—wenn ich Herpes-Kandidat wäre, hätte ich bestimmt einen Fußballgroßes Ding an der Lippe.
Diesmal trinken wir Tee. Auch dazu bekommen wir das eklige Chlorwasser.
Hier sitzen wir lange und beobachten das Treiben auf der Straße
Da wir ja eh immerzu angesprochen werden, fragen wir nach einem Taxi, dass uns um 19 Uhr zum Airport bringen soll.
Erfreut kümmert sich ein junger Mann. Wir verhandeln den Preis auf 250 Pfund (ca 15 Euro—hin habe ich 20 Euro bezahlt-) Er telefoniert, kommt noch einige Mal zu uns und fragt immer wieder dasselbe...wann...wohin... schreibt den Preis auf eine Serviette und verkündet schließlich, dass jemand um 19 Uhr kommt und uns bringt.
Zu später Stunde holen wir uns von den umliegenden Imbissen etwas zu essen: Gebackenes Etwas aus Kartoffeln und Gemüse und eine Art Bohnen oder Linseneintopf, Beides schmeckt lecker!
Wir wollen schon kurz vor 19 Uhr los. Der Flieger geht um 22 Uhr. Aber es reicht uns—und auch mir in dieser Männerwelt.
Es gibt ein großes Abschiedsprozedre—natürlich nicht für mich—und los gehts!
Mustafa, unser Fahrer ist sehr jung. Er möchte gern plaudern, aber wir sind etwas unentspannt in diesem kleinen klapprigen Taxi, dass einem vorkommt wir dein dünner Fahrzeug. Ein Crash—und der Wagen passt in einen Briefumschlag.
Wir fahren an riesigen Feldern von Ölraffinerien vorbei. Ich vermute jedenfalls so etwas. Diese sind taghell beleuchtet.
Nach einer Stunde sind wir da. Das meiste der Strecke ist Highway.
Wir geben Mustafa großzügig 270 Pfund und er freut sich.
Wir wollen zum Terminal und werden erstmal zurückgepfiffen.
Erst nach einer Paßkontrolle dürfen wir aufs Gelände. Die Ignoranz mir gegenüber geht sogar so weit, dass keiner meinen Paß sehen will.
Der von Dirk wird angeschaut und ich darf dann ohne Kontrolle als „Anhängsel“ hinterher.
Beim einchecken dann aber plötzlich: ich werde aus der Reihe gezogen und darf ganz nach vorne vor allen Männern zuerst durch die Kontrollen.
HAA!!!
Nützt aber nix, denn dann sitze ich da ne Ewigkeit und muß auf meinen Partner warten.
Fazit: Wir fanden das Alexandria zwar keine schöne Stadt im herkömmlichen Sinne ist—aber der Tag hat sich gelohnt.
Das Eintauchen in diese Welt, war ein Erlebnis der besonderen Art
Aufbruch: | 20.12.2018 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 13.01.2019 |
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