Transsilvanien (Siebenbürgen) und Bukowina - Rumänien 2018
Hintergrundwissen: Die Moldauklöster
Die Moldauklöster in der Bukowina
Die Moldauklöster in der südlichen Bukowina bestechen durch ihre einzigartigen farbenfrohen Fresken, die sowohl die Innen- und Außenwände als auch die Schutzmauern über und über bedecken.
Die Moldauklöster liegen in der südlichen Bukowina in Rumänien, dem einstigen Kronland der österreichischen Monarchie. Einige der farbenprächtigen Gotteshäuser zählen seit 1993 bzw. 2010 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Als die rumänisch-orthodoxen Moldauklöster im 15. und 16. Jahrhundert errichtet wurden, hieß das Gebiet noch Fürstentum Moldau, daher ihre Bezeichnung. Erster Auftraggeber für die Moldauklöster war Ștefan cel Mare (Stefan der Große), der als Herrscher und Symbolfigur Moldawiens in die Geschichte einging. Angeblich ließ er nach jedem erfolgreichen Feldzug eine Kirche oder ein Kloster errichten und so kam es zu nicht weniger als 40 Sakralbauten, die an seine Siege über die Ungarn, Polen und Türken erinnern sollen. Seine Nachfolger, allen voran Petru Rares, setzten den traditionellen Bau von Moldauklöstern fort.
Klöster gibt es überall – warum sollte man gerade die Moldauklöster besichtigen? Das Besondere an den Moldauklöstern ist ihre in Europa einzigartige farbenprächtige Bemalung. Die Mönche wollten auch dem niederen Volk, das weder Schreiben noch Lesen konnte, die Inhalte der Heiligen Schrift näher bringen. Und so verwendeten sie Innenwände, Fassaden und Schutzmauern des Klosters um in farbigen Zeichnungen, Malereien und Fresken Szenen und Gleichnisse aus der Bibel darzustellen.
Durch die Verzierung der Außenwände wurden auch Menschen auf die Geschichten aus dem Christentum aufmerksam, die aus welchen Gründen auch immer, die Kirchen nicht betreten wollten oder durften. Die schönsten Malereien sind auf den Mauern der Klöster Arbore, Moldovița, Sucevița und Voroneț zu finden. Diese sind auch alle Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Dazu gehören außerdem noch die Klöster Humor, Pătrăuți, Probota und Suceava. Die Fresken wurden von teilweise unbekannten Künstlern geschaffen und gelten als absolute Meisterwerke der byzantinischen Kunst.
Einige der Malereien wurden im Lauf der Zeit durch die Witterung zerstört, doch ein Großteil der Darstellungen ist bis heute erhalten. Die verwendeten Farben, die sich bis heute hielten, geben den Experten bis heute Rätsel auf. Man weiß mittlerweile, dass sie aus Pflanzen- und Mineralienpigmenten hergestellt und auf der nassen Mauer verwendet wurden, konnte das Rezept jedoch nicht vollständig nachvollziehen.
Aufbruch: | 05.05.2018 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 01.07.2018 |