Transsilvanien (Siebenbürgen) und Bukowina - Rumänien 2018
Kurz-Info - Teil III - Blajel - 28.05.-15.06.2018 : Freitag, 8. Juni 2018 - 35. Tag
Freitag 8.06.2018 35. Tag
14 A Tarnaveni (Martinskirch)/ 142 - Ganesti (Gallendorf) / Mica (Nickelsdorf) / 151B - Cerghid / 15 - Ungheni / Targu Mures (Neumarkt am Mieresch)
Piata Victoriei (Siegesplatz) - Catedrala Mica (Kleine Kathedrale) - Rathaus - Palast der Präfektur (Palatul Administrativ) mit 60 m Turm - Skulptur Lupoaica Romei (röm. Wölfin) - Statue von Avram Iancu - Palatul Culturii (Kulturpalast) - Orthodoxe Kathedrale - Röm. Kath. Kirche Sfantul Ioan Botezatorul (1728-1764 von Jesuiten errichtet) - Casa Görog (Cercul Militar) - Denkmal Mihai Viteazul - The statue of the two Bolyai: Bolyai János (left) and Bolyai Farkas (right) - Statue Bernády György - Statue des Unbekannten Soldaten - Zitadelle - Reformierte Kirche - Colegiul National Al Papiu Ilarian - Haus Teleki (Residenz des Grafen Teleki Domokos) - Teatrul National - Liceul Teologic Reformat - Biblioteca Teleki Bolyai (größte Büchersammlung Transsylvaniens) / zurück die gleiche Strecke
Fahrzeit 6 Std. 75 Meilen = 121 km
Heute sind wir schon um 6 Uhr wach und stehen auf. Es ist hell und warm, wir können nicht mehr schlafen. Frühstück mit süßen Teilchen und Wachteleiern. Die gekauften Brötchen sind ungenießbar.
Um 8.45 Uhr starten wir. Wir wollen nach Targu Mures. Es ist eine gute Straße, bis kurz vor dem Ort. Herrlich die schönen Landschaften und die kleinen Orte, die wir passieren.
Targu Mures (Neumarkt am Mieresch) - Târgu Mureș ist eine Stadt in Siebenbürgen, Rumänien. Sie ist Hauptstadt des Kreises Mureș. Târgu Mureș liegt am Fluss Mures (Mieresch) im historischen Komitat Maros-Toda. Die Umgebung ist durch Berge und Wälder geprägt. Neben einigen Seen, Bächen und Flüssen wie dem Mureș gibt es auch unterirdische Gewässer.
Die ältesten archäologischen Hinweise auf die Besiedlung des heutigen Stadtterritoriums stammen aus dem Neolithikum, der Bronze- und der Eisenzeit. Außer den skythischen sind auch noch dakische und römische Spuren vorhanden.
Târgu Mureș wurde von den Szeklern gegründet. Urkundlich ist es im Jahr 1300 als Forum Siculorum, 1332 als Novum Forum Siculorum erwähnt. Die Geschichte der Stadt wurde wie die ganz Siebenbürgens vom Königreich Ungarn, vom Fürstentum Siebenbürgen bzw. ab Ende des 17. Jahrhunderts von der Habsburgermonarchie, später Ungarn und dann Rumänien bestimmt.
1482 erhielt der Ort das Recht, Märkte abzuhalten. 1492 ist die erste Schule erwähnt. Seit dem 15. Jahrhundert fanden hier häufig die siebenbürgischen Landtage statt. Auf einem dieser Landtage wurde 1571 die Glaubensfreiheit für das Fürstentum Siebenbürgen erklärt. Um 1600 hatte die Stadt mehrfach unter Einfällen türkischer und österreichischer Truppen zu leiden. Von 1605 bis 1652 wurde die Burg errichtet.
Im 19. Jahrhundert setzte die Industrialisierung der Stadt ein; 1871 erhielt Târgu Mureș durch die Inbetriebnahme der Bahnstrecke von Alba Iulia Anschluss an das Eisenbahnnetz. 1918 (vertraglich 1920) wurde die Stadt ein Teil Rumäniens. Infolge des Zweiten Wiener Schiedsspruchs wurde Târgu Mureș von 1940 bis 1944 zwischenzeitlich nochmal ein Teil Ungarns.
Nach der kommunistischen Machtübernahme im Ergebnis des Zweiten Weltkrieges wurde die Industrieansiedlung forciert; es entstanden Großbetriebe in den Branchen Chemie, Maschinenbau, Lebensmittel- und Holzverarbeitung.
Im März 1990 kam es zu ethnischen Ausschreitungen in Târgu Mureș.
Kultur und Sehenswürdigkeiten: Der Kulturpalast (Palatul Culturii), von 1911 bis 1913 im ungarischen Jugendstil erbaut – heute auch Sitz der Philharmonie – hat Majolika-Ziegel. Die Fassade sowie das Innere sind mit bunten Mosaiken verziert. Im Palast befindet sich ein prachtvoller Spiegelsaal. Weiterhin beherbergt das Bauwerk ein interessantes Geschichts- und Kunstmuseum und steht unter Denkmalschutz.
Das Rathaus (Primăria) wurde 1936–1942 im rumänischen Brâncoveanu-Stil erbaut.
Die Teleki-Bolyai-Bibliothek, 1799–1803 in barockem Stil gebaut, ist eine der bedeutendsten Bibliotheken in Siebenbürgen. Viele wertvolle alte Bücher sind hier zu sehen. In der Bibliothek befindet sich auch ein Museum, das an Farkas und János Bolyai erinnert, steht unter Denkmalschutz.
Die Ursprünge der Reformierten Kirche gehen auf das 14. Jahrhundert zurück.
Imposant zeigt sich die nach dem Anschluss an Rumänien erbaute Orthodoxe Kathedrale (Catedrala Ortodoxă).
Unweit von dieser steht die sehenswerte katholische Kirche.
Die Fassade der Synagoge (Sinagoga) von 1899–1900 mit einem zentralen großen Rosettenfenster wird durch zwei Ecktürme hervorgehoben. Den Hauptraum mit seitlichen Emporen überdeckt eine Kuppel über einer achteckigen Basis.
Die mittelalterliche Burg mit der reformierten Kirche, im 15. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.
Die römisch-katholische Kirche Sf. Anton der Minoriten, 1740–1767 errichtet und das Minoriten-Kloster 1750 errichtet und 1903 erneuert, stehen unter Denkmalschutz.
Die Holzkirche Sf. Arhanghel Mihail, 1793 errichtet und 1814 erneuert, steht unter Denkmalschutz.
Gegen 9.45 Uhr erreichen wir Targu Mures. Wir müssen uns 15 Min. durch den stinkenden Verkehr quälen, bis wir im historischen Zentrum sind. Die Luft ist hier sehr schlecht. Rolf findet schnell einen guten Parkplatz und wir hoffen, dass wir nach unserer Besichtigung unser Motorrad heil wiederfinden.
Im historischen Zentrum begeistern die vielen phantastischen Gebäude und die sehr schönen Jugendstilhäuser. Wir machen uns auf zur Besichtigung.
Hier die wichtigsten Dinge, die wir uns angeschaut haben:
Palatul Administrativ - Dominiert wird der Siegesplatz vom Palast der Präfektur mit seinem eindrucksvollen, 60 m hohen Turm, der ursprünglich als reiner Feueralarmturm konzipiert war. Zwischen 1905 und 1905 erbaut, auf Initiative des Bürgermeisters György Bernády, war der Palast das erste Gebäude der Stadt, das einen modernen architektonischen Aspekt ins Zentrum brachte. Über 55 Jahre lang verkörperte er eines der repräsentativsten Rathäuser Siebenbürgens.
Rathaus (Primăria) - 1936–1942 im rumänischen Brâncoveanu-Stil erbaut
Skulptur Lupoaica Romei (röm. Wölfin) - Nach der Großen Union vom 1. Dezember 1918 wurde in Cluj die University of Upper Dacia gegründet, die schließlich in King Ferdinand I University umbenannt wurde . Es wurde am 1. Februar 1920 in Anwesenheit von König Ferdinand und der königlichen Familie offiziell eröffnet. Vertreter der Alliierten des Ersten Weltkrieges und der im Ersten Weltkrieg neutralen Länder waren ebenfalls anwesend. Im Jahr darauf schickte der italienische Staat fünf Exemplare des Kapitolinischen Wolfs nach Rumänien. Eine Kopie wurde nach Bukarest geschickt , zum römischen Platz, eine zweite nach Cluj, eine dritte nach Chişinău, eine vierte nach Temeswar und eine fünfte nach Târgu-Mureş.
Gleich vor der Präfektur und dem Rathaus am Siegesplatz steht daher seit 1924 eine Wölfin, Lupoaica Romai, mit den säugenden Zwillingen Romulus und Remus auf einem Sockel - als Zeichen der Verbundenheit mit dem einstigen römischen Imperiurm. Es gibt diese Statuen mittlerweile in mehr als 20 rumänischen Städten und Gemeinden.
Statue des Unbekannten Soldaten - Monument des unbekannten rumänischen Soldaten, aufgestellt im Hauptplatz des Stadtzentrums Targu Mures. Die Statue wird dem ewigen Ruhm der rumänischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg gewidmet.
Reiterstatue Avram Iancu - (* 1824 in Felsővidra, rumänisch Vidra de Sus, heute Avram Iancu; † 10. September 1872 in Czebe) war ein rumänischer Rechtsanwalt und Revolutionär aus Siebenbürgen.
Iancu war einer der Anführer der rumänischen Bewegung während der Revolution von 1848/49 in Siebenbürgen und hatte unter seiner Kontrolle das Apuseni-Gebirge, seine Heimatgegend. Er kämpfte mit österreichischer Unterstützung gegen den ungarischen antihabsburgischen Aufstand. Durch einige Erfolge in Scharmützeln gegen das ungarische Militär erlangte er schnell Bekanntheit im Volk.
Nach der Niederschlagung der ungarischen Revolution durch Habsburger- und Zarentruppen zog sich Avram Iancu in das Apuseni-Gebirge zurück. Er starb am 10. September 1872 in geistiger Umnachtung.
Nach der Vereinigung Siebenbürgens mit Rumänien 1918 und besonders in den 1970er und 1980er Jahren wurde Avram Iancu in der rumänischen Geschichtsschreibung eine wichtige Rolle als rumänischer Nationalheld zugeschrieben, der sich erfolgreich gegen ungarische Hegemonialbestrebungen zur Wehr gesetzt habe.
Auch nach der Revolution 1989 wurden in siebenbürgischen Städten mit einer starken ungarischen Minderheit (z. B. in Cluj-Napoca) Avram-Iancu-Denkmäler errichtet, die die Legitimität des rumänischen Anspruchs auf Siebenbürgen untermauern sollen. Dies wird von ausländischen Historikern im Zusammenhang mit den anhaltenden ethnischen Spannungen zwischen Rumänen und Magyaren in Siebenbürgen gesehen.
Die Statue von Avram Iancu war eine Reiterstatue aus Bronze, die sich im Zentrum von Târgu Mureş auf dem König-Ferdinand-Platz (heute Rosenplatz) an der Stelle befindet, an der sich die rumänische Soldatenstatue befindet.
Die Statue, das Werk des Bildhauers Ion Dimitriu-Barlad , wurde 1927 fertiggestellt und am 10. Mai 1930 enthüllt. Nach nur 10 Jahren vom Wunsch, die Statue zu retten, bis zu den Folgen des Aufenthalts in Siebenbürgen, so das Wiener Diktat, die Statue von Avram Iancu wurde zusammen mit der Statue des rumänischen Soldaten nach Câmpeni im Kreis Alba verlegt (das gleiche Schicksal hatte das Latinity-Monument, das nach Turda verlegt wurde ).
Nach der Auflösung des Wiener Diktats, der Friedenskonferenz von 1946 in Paris, kehrt Transsilvanien in die rumänischen Landesgrenzen zurück. Die zuvor vertriebenen Statuen wurden jedoch nicht an Târgu Mureş zurückgegeben.
So blieb die Stadt Mureş 38 Jahre lang ohne Denkmal zur Erinnerung an Avram Iancu. Erst 1978 erhält Târgu Mureş durch eine Arbeit des Bildhauers Florin Codre eine neue Reiterdarstellung von Avram Iancu, diesmal aus Stein. Die Statue wurde auf dem Rosenplatz (früherer König-Ferdinand-Platz) vor der orthodoxen Kathedrale "Himmelfahrt des Herrn" aufgestellt .
Orthodoxe Kathedrale - Die Himmelfahrt Gottes ist das größte religiöse Gebäude in Targu Mures, die Kathedrale ist der "Himmelfahrt des Herrn" gewidmet. Die Kathedrale wurde zwischen 1925 und 1934 im Zentrum der Stadt (heute Rosenplatz ) auf Initiative des Erzpriesters Stefan Rusu anstelle des berühmten Brunnens von Bodor Péter errichtet.
Die Kathedrale wurde von der rumänischen Stadtbevölkerung bewusst als religiöser Kontrast zu den administrativen Prunkbauten am westlichen Ende des Piata Trandafirilor errichtet.
Der Grundstein wurde am 10. Mai 1925 gelegt. Zeugen dieser Veranstaltung waren der Kultusminister Alexander Lapedatu , der Bischof Nicholas Ivan und Octavian Goga als Minister. Die Heiligung der Kathedrale fand am 2. Dezember 1934 statt und war auch ein Symbol für den Einzug der rumänischen Streitkräfte in Targu Mures im Jahr 1918 .
Die Kirche wurde nach den Plänen von Victor Vlad aus Politehnica in Timisoara in Form eines griechischen Kreuzes mit gleichen Armen errichtet. Die Ikonostase wurde 1934 von Traian Bobletec aus Nazna erbaut und vom Maler Virgil Simionescu aus Lugoj gemalt. Das Gemälde wurde mangels Geldes zwischen 1970 und 1986 fertiggestellt. An den Wänden des Narthex befinden sich Bilder von Metropolitans aus Siebenbürgen, Ilie Iorest und Sava Brancovici aus dem 17. Jahrhundert , eingerahmt von 12 Medaillons mit Bildern der wichtigsten orthodoxen Kirchen in Siebenbürgen.
In der zentralen Kuppel ist ein Buntglas abgebildet, das den Segen Christi darstellt. Der Altar zeigt eine Apsis mit einem beeindruckenden Mosaik von 12,30 m Höhe, auf der die Jungfrau Maria und das Kind dargestellt sind.
Die Glocken der Kathedrale wurden in Timisoara verarbeitet. Die Gesamtkosten des Gebäudes wurden in der Zwischenkriegszeit auf 20 Millionen Lei geschätzt.
Röm. Kath. Kirche Sfantul Ioan Botezatorul - Die Kirche des Hl. Johannes des Täufers in Târgu Mureş ist eine römisch-katholische Kirche, die Anfang des 18. Jahrhunderts von Jesuiten im Zentrum von Targu Mures im Barockstil Österreichs erbaut wurde. Die Jesuitengemeinschaft kaufte 1719 das Oberhaus von Ferenc Nagy Szabó und legte 1728 den Grundstein für die heutige Kirche.
Das wichtigste rein barocke Gebäude der Stadt wurde von den Jesuiten in einer langen, oft von Kämpfen und Geldsorgen unterbrochenen Bauzeit zwischen 1728 und 1764 errichtet. Die Kirche wurde vom Jesuiten Valentin Scherzer entworfen und unter der Leitung des Konrad Hammer-Handwerkers in Cluj erbaut.
Die Anbetungsstätte der Jesuiten wurde am 4. Oktober 1750 vom römisch-katholischen Bischof Sigismund Stoica geheiligt. Die Orgel wurde 1869 von Meister Ludwig Mooser hergestellt.
Die Kirche ist typisch barock , mit zwei Türmen an der Fassade und Türmen mit einem doppelten Flügeldach. Die Turmkronen sind Zwiebelbirnen. Die Türme sind jeweils mit zwei angedockten Pilastern gekennzeichnet, die in aufeinanderfolgenden Rückzügen ein starkes Gesims haben.
Catedrala Mica - Griechisch-katholische Kirche der Verkündigung des Herrn. Auch „kleine Kathedrale“ (Catedrala Mică) – im Vergleich zur „großen“ rumänisch-orthodoxen – genannt. Am äußersten linken Rand des Siegesplatzes steht die kleine Kathedrale.
Die zwischen 1926 und 1936 errichtete Kirche ist eine 1:6 Kopie der San Pietro Kathedrale in Rom. Die Kirche wurde am 8. September 1936 vom griechisch-katholischen Metropoliten Alexandru Nicolescu des Erzbischofs von Fagaras und Alba Iulia geheiligt.
Anfangs war sie eine griechisch-katholische Kirche, in der noch bis 1948 die Messe nach griechischem Ritual zelebriert wurde. Heute wird die Liturgie nach den Ritualen der römisch-katholischen Kirche begangen.
1948, nach dem Verbot der mit Rom vereinigten rumänischen Kirche, installierten die kommunistischen Behörden in der Ankündigungskirche in Targu Mures eine Pfarrei der rumänisch-orthodoxen Kirche, die das Heiligtum bisher genutzt hat.
Am 11. Februar 2014 hat das Mureş-Tribunal der griechisch-katholischen Partei das Recht gegeben, Berufung einzulegen, und zwar von orthodoxer Seite.
Am 27. November 2014 bestätigte das Berufungsgericht Târgu Mureş die Berufung des rumänischen orthodoxen Erzbischofs von Târgu Mureş und lehnte die Klage des griechisch-katholischen Dekanats in Târgu Mureş ab.
Die Teleki-Bolyai-Bibliothek - 1799–1803 in barockem Stil gebaut, ist eine der bedeutendsten Bibliotheken in Siebenbürgen. Viele wertvolle alte Bücher sind hier zu sehen. In der Bibliothek befindet sich auch ein Museum, das an Farkas und János Bolyai erinnert. Die Biblioteca Telekiana besitzt die größte Büchersammlung Transsylvaniens. Hier finden sich mehr als 200.000 Bände, die das Wissen vergangener Zeiten vermitteln.
Der Gründer, Graf Samuel Teleki von Szek, ließ die Bibliothek eigens für seine Sammlung von 40.000 Bänden erbauen. Der Graf begann bereits während seiner Studienzeit an den Universitäten von Basel, Paris, Utrecht und Leiden Bücher zu sammeln. Im Laufe der Zeit hatte der gebildete Graf ein raffiniertes Netzwerk über ganz Europa gesponnen, um an die begehrten Werke zu kommen. Er wurde so zu einem der wichtigsten privaten Büchersammler seiner Zeit.
Graf Teleki machte sich zu einem Vorreiter der Bildungsreform, war Mäzen vieler wissenschaftlicher Einrichtungen und unterstützte die Aufklärung, indem er seine Büchersammlung nach Targu Mures verbrachte. Als er von Kaiser Josef II. zum Kanzler Siebenbürgens ernannt wurde, gelang es ihm, aufgrund seiner neuen Position und besserer finanzieller Mittel, seine Buchsammlung auf über 40.000 Bände aufzustocken.
Sein Testament sah vor, dass der Bestand der Bibliothek, niemals verkauft oder geteilt werden dürfte. Unter mysteriösen Umständen gelangte das wertvollste Buch, eine sogenannte Corvina, dennoch in amerikanische Hände. Zu den wertvollsten Bänden der Sammlung zählen Originalschriften des Humanisten Erasmus von Rotterdam.
Zitadelle und Bisercia Reformata din Cetate - Gleich hinter der orthodoxen Kathedrale liegt die Zitadelle der Stadt. Heute beschützt sie das Stadtzentrum nur noch symbolisch, doch im 16. und 17. Jh. mussten die beinahe 2 m dicken Mauern so manchem kriegerischem Sturm standhalten.Die erste Befestigungsanlage wurde an dieser Stelle bereits 1492 auf Betreiben des Fürsten von Transsylvanien, Bathori Istvan, begonnen. Beendet wurde der Monumentalbau mit seinen sieben Bastionen jedoch erst in der fünfzigjährigen Bauzeit von 1602 bis 1652.
Reformierte Kirche - In der Festung (Biserica Reformată din Cetate), ihre Ursprünge gehen auf das 14. Jahrhundert zurück
Palatul Culturii (Kulturpalast) - Geplant wurde dieser Palast auf Initiative des Bürgermeisters Bernady György, von den beiden ungarischen Architekten Jakob Dezso und Komor Marcell zwischen 1911 und 1913 verwirklicht. Der Stil der Sezession, der damals in Mode war, schwappte aus Budapest nach Siebenbürgen herüber. Gerne kopierte man die prachtvollen Bauen der Donaumetropole, um der Stadt ein wenig Glanz zu verleihen. Das Gebäude, das sich mächtig über der südwestlichen Ecke des Platzes Piaţa Trandafirilor auftürmt, erstrahlt in einer reich verzierten Jugendstilarchitektur, die in Siebenbürgen ihresgleichen sucht.
Der zu Beginn des 20. Jahrhundert erbaute Kulturpalast sollte einen Raum für ungarische Kultur schaffen und ihre Errungenschaften ins Rampenlicht stellen. Großflächige Mosaike sind an der Fassade des Gebäudes zu sehen, die jeweils verschiedene soziale Klassen der Ungarn darstellen.
Abgebildet sind Frauen in traditioneller bäuerlicher Kleidung sowie Händler, Soldaten und Würdenträger. Die Balkone sind mit feinen floralen Mustern und folkloristischen Elementen verziert.
Die Eingangshalle ist mit schönen Fresken versehen. Zu sehen sind Szenen aus ungarischen und rumänischen Überlieferungen, Märchen und Balladen. Außerdem werden die Wände der Eingangshalle von venezianischen Spiegeln in glänzenden Marmorrahmen und von bronzenen Reliefs nackter Frauen geschmückt.
Das Dach des Palastes ist mit Majolika-Ziegeln gedeckt. Fassade und Innenraum sind mit bunten Mosaiken verziert.
Im großen Konzertsaal des Kulturpalast kann man eine mächtige Orgel mit 4.463 Pfeifen bestaunen, die 1914 gefertigt wurde.
Folgt man der eleganten Treppe aus Carrara-Marmor, gelangt man in den ersten Stock. Dort kann man durch den beeindruckenden Spiegelsaal wandeln, in dem 12 wunderschöne Buntglasfenster für magisch gefärbtes Licht in einem 45 Meter langen Korridor sorgen. Viele davon gehen auf Märchen und Sagen der rumänisch-ungarischen Bevölkerungsgruppe Szekler zurück. Neu hinzugekommen im Spiegelsaal sind seit 2007 neben den reich verzierten gold-grünen Decken auch die Statuen von George Enescu und Ludwig von Beethoven.
In der zweiten Etage des Kulturpalastes befindet sich ein Kunstmuseum, in dem Gemälde des 19. und 20. Jahrhunderts ausgestellt sind. Außerdem werden Skulpturen, Keramiken und Textilien gezeigt. Auf derselben Etage befindet sich auch das Archäologische Museum, dessen älteste Exponate aus der Jungsteinzeit stammen. An anderer Stelle in diesem riesigen Komplex ist die Kreisbibliothek von Mureș untergebracht, in der über eine Million wichtige Dokumente auf Rumänisch und in verschiedenen anderen Sprachen nachzulesen sind.
Dieses populäre Wahrzeichen von Târgu Mureș verbindet gekonnt die Eleganz des ungarischen Jugendstils mit Elementen der folkloristischen Kunst und beherbergt mehrere der wichtigsten Museen der Stadt und die Philharmonie.
Der Kulturpalast (auf Rumänisch Palatul Culturii) gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Târgu Mureș, das auf Deutsch Neumarkt am Mieresch heißt. Der Kulturpalast von Târgu Mureș ist von Dienstag bis Sonntag geöffnet. Die Eintrittsgebühr umfasst den Besuch in allen Museen des Kulturpalastes. Der Palast befindet sich am Platz Piaţa Trandafirilor, der von den meisten Orten im kompakten Stadtzentrum zu Fuß zu erreichen ist.
Im Kulturpalast findet gerade ein Konzert statt, wir lauschen von außerhalb des Konzertsaales einige Minuten, ehe wir den phantastischen Palast verlassen.
Während Rolf noch auf weiterer Besichtigung unterwegs ist, laufe ich gemächlich zurück Richtung Motorrad. Unterwegs schaue ich in den einen oder anderen Laden. Eine ältere Dame spricht mich auf Deutsch an und bittet mich, sie bei der Auswahl einiger Bluse zu beraten. Natürlich mache ich das gerne, die Verkäuferin ist total sprachlos und letztendlich kauft die Kundin 3 schöne Blusen, die ihr wirklich gut stehen. Die Verkäuferin hatte ihr nur so altmodische Oma-Blusen gezeigt. Dass ich Verkaufstalent habe, weiß ich, seitdem ich einmal bei einem türkischen Geschäft ausgeholfen habe.
Kurze Trinkpause in einem Bistro, dann machen wir uns auf den Heimweg. Der Himmel verheißt nichts Gutes. Unterwegs fängt es an zu regnen. Schnell halten und die Regen-Klamotten anziehen, ehe wir weiterfahren. Leider kann ich nun nicht mehr fotografieren. Die Camera ist gut verstaut.
Zum Abendessen gibt es Lachs, Schinken, gutes Baguette, Tomatensalat, Aprikosen. Das ältere Ehepaar, immer sehr unfreundlich, ist auch weitergefahren. Gott sei Dank. Ich kann solche Menschen nicht ausstehen.
Neue Camper sind aus Holland eingetroffen, leider auch sehr unfreundlich. Rolf und ich geben es auf. Jedes Wort ist an solche Leute verschwendet.
Weitere Bilder findet Ihr unter
Uschi & Rolf – Rumänien - Tschechien – Polen – Slowakei @Uschi.Rolf.Tschechien.Polen.Slowakei
https://www.facebook.com/Uschi.Rolf.Tschechien.Polen.Slowakei/about/
Aufbruch: | 05.05.2018 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 01.07.2018 |