Mal mit dem Fahrrad zum Klettern (nach Griechenland)
September 2019 - Am Donauufer entlang: Grenzüberschreitend entlang der Drina ins Gebirge
In Bosnien und Herzegowina, ab jetzt BiH genannt, soll der Verkehr geringer sein. Deshalb fahren wir in einem Bogen nach Westen über die Grenze und heben am ATM erstmal Geld ab. Es ist die 6. Währung, die sich nun im Portemonnaie tummelt.
Witzigerweise heißt sie Mark (genauer Konvertible Mark) und wird 1 € zu 1,99 KM umgetauscht. Leichtes Rechnen.
Der Verkehr ist wirklich etwas weniger, das ist gut weil es kaum Randstreifen gibt. Wenn kein Gegenverkehr ist, lassen die LKW's nämlich Platz. Aber abbremsen wollen sie wegen Radfahrern dann doch nicht... Viele Male weichen wir im letzten Moment auf das Bankett aus, was aber auch immer Kraft kostet. An der Straße zählen wir auf 20km 24 Grabsteine für dort Verunglückte, was das Sicherheitsgefühl nicht unbedingt verbessert.
Die Straßenränder werden sorgfältig mit großen Maschinen bearbeitet, die nicht nur Gras und Sträucher schneiden. Es wird auch alles zerschreddert, was aus dem Autofenster fliegt... Wenn man so kilometerlang daran vorbeifährt, könnte man glatt auf Ideen kommen... Z.Bsp. Das es global gesehen vielleicht sinnvoller wäre, wenigstens europaweit ein vernünftiges Pfandsystem für PET Flaschen einzuführen, als Wattestäbchen abzuschaffen...
Am Straßenrand stehen oft Dinge zum Verkauf. Große Gemüsestände oder nur, was im Garten gerade "zu viel" ist, aber auch Maschinen, Gartengeräte, Fahrräder, Kleidung werden so "Second Hand" gekauft.
Auch hier freundliche Begegnungen. Der Vermieter eines blitzsauberen Appartements, der uns auffordert seinen Obstgarten zu plündern. Früh steht dann noch eine große Schale mit Feigen und anderen Früchten auf unserem Tisch.
Der Schuster, der soeben seinen Laden schließen will. Der, als er hört, dass wir weiter müssen, seine Maschine nochmal anwirft und in fast 30 min Janas Sandalen doch noch "rettet"...
Religion und jüngere Geschichte
In BiH und Kroatien sind viele Menschen vor dem Krieg geflüchtet. Etliche waren in Deutschland oder Österreich und sprechen daher in paar Worte. Die Bosniaken, wie die bosnischen Muslime genannt werden, litten im Krieg besonders. Wir fahren nun in ein Gebiet mit vielen Moscheen und ca. 60% Muslimen. Auch die Musik und das Essen haben ab jetzt orientalische Anteile. Am Abend, als wir wieder auf die serbische Seite wechseln, da die Strasse dort weniger auf und ab geht, dürfen wir unter dem Dach eines Picknickplatzes direkt an der Drina schlafen. Der Besitzer des Grundstücks kommt mit einer Flasche Raki und warmem Kaffee zu uns. Wir fragen, ob er im Krieg auch weg war. Die Antwort: Wieso? Der Krieg war doch da drüben, auf der anderen Seite der Drina! Das ist gerade mal einen Steinwurf weit weg. Wir müssen darüber nochmal mehr lesen, wenn wir wieder daheim sind.
Aufbruch: | 17.08.2019 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2019 |
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