Mal mit dem Fahrrad zum Klettern (nach Griechenland)
September 2019 - Am Donauufer entlang: Serbien - Radfahren in der Vojvodina
Serbien, das sechste Land unserer Tour, ist für uns beide "Neuland". Entsprechend neugierig fahren wir über die Grenze, die hier von der Donau gebildet wird.
Oft sind es ja unterwegs die kleinen Dinge, Begegnungen, die einen Eindruck hinterlassen.
Die Landstraße zieht sich eher langweilig dahin. Endlich ein Dorf, bzw. das was davon übrig ist. Viele verlassene Häuser, aber ein Dorfkonsum. Davor eine Bank, ein alter Mann, fünf leere Bierflaschen, mit der sechsten ist er beschäftigt. Wir kaufen Brot und halten auch Mittagspause. Er steht auf, fährt mit seinem klapprigen Fahrrad davon. Einige Minuten später kommt er zurück und überreicht uns wortlos eine Tüte mit Äpfeln, Pfirsichen, Tomaten, Zwiebeln....
In Novi Sad können wir gerade noch in eine Gaststätte "flüchten" als ein heftiger Regenguss einsetzt. Diese ist ein Volltreffer: riesige Portionen, hungrige Radfahrer werden hier sehr satt. Nebenbei freut sich Jana, dass ihr nach vierzig Jahren zum ersten Mal im Leben das Erlernen der kyrillischen Buchstaben praktisch etwas nützt.
Vormittags machen wir noch einen Stadtspaziergang und wundern uns, dass in der Kathedrale die Messe in ungarischer Sprache abgehalten wird.
In der Vojvodina, dem Landesteil Serbiens nördlich der Save und Donau, leben Serben und auch Ungarn, Slowaken, Kroaten, Rumänen, Deutsche und pflegen Sprache und Kultur.
Wir strampeln hinauf auf die alte Festung Petrovaradin und werden mit einem wunderschönen Blick über die Donau und Novi Sad belohnt.
Da wir nicht wieder auf der stark befahrenen Hauptstraße entlang wollen, landen wir schließlich an der neuen ICE Trasse Budapest- Belgrad. Mühselig und sch(w/m)ierig... Einer der Bauarbeiter, die an einer Quelle Wasser holen, sagt in 2 Jahren wäre die Trasse fertig. Wir glauben das, denn heute ist Sonntag und es wird fleißig gearbeitet.
Insgesamt ist dieser Landesteil landwirtschaftlich geprägt. Viel Mais, Rüben, (zu unserer Freude) Melonen oder wie auf dem Bild Tabak. Gefühlt rauchen hier alle, Philip Morris wird einen Großteil der hier produzierten Zigaretten gleich vor Ort verkaufen.
In Schabatz haben wir wieder einen Gastgeber vom Warmshower Netzwerk. Aleksandar betreibt eine Fahrradwerkstatt und wir können eine Weile dem geschäftigen Tun auf engstem Raum zusehen. Vieles wird hier in Serbien "auf Verschleiß " gefahren. Auch Fahrräder. Erstaunlich was Aleksandar alles noch repariert bekommt! Abends haben wir mit ihm und seiner Frau (beide sprechen englisch) sehr interessante Konversationen, erfahren vieles über die Situation im Land.
Schlafen dürfen wir im Haus seiner verstorbenen Mutter. Aleksandar benutzt es als Lager für mehr als hundert Fahrräder und eine unübersichtliche Anzahl von Ketten, Ritzeln, Reifen, Schuhen, allen Ersatzteilen die man sich vorstellen kann.
Er empfiehlt uns den Besuch eines 20km entfernten Thermalbades, was zwar ein Umweg ist, aber so ein Bad ganz für uns allein...
Aufbruch: | 17.08.2019 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2019 |
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