Mal mit dem Fahrrad zum Klettern (nach Griechenland)
Montenegro - Im Land der schwarzen Berge: Aus den blauen Bergen kommen wir + fahren ans Meer
Kleine Wunder
Bein Hinabrollen macht Janas Bremse bedrohliche Geräusche, dann lösen sich die Bremsbacken nicht mehr. Beim Versuch, das zu reparieren tritt Öl aus mit dem Effekt, dass diese Bremse gar nicht mehr reagiert. Im nächsten Ort fragen wir einen Polizisten nach einer Fahrradwerkstatt. Gibt es hier nicht.
Also gehen wir erstmal was essen. In der Gaststätte überlegt Jana, wen man ansprechen könnte und entscheidet sich für zwei junge Männer am Nebentisch. "Gibt es hier eine Fahrradwerkstatt?" "Ja, das bin ich. Was habt ihr für ein Problem?"
Kurze Zeit später wird in ihrem Garten (die Werkstatt ist wegen des Feiertages geschlossen) die Bremse gängig gemacht und wir werden zum Essen eingeladen....
Mit neuem Öl in Jana's Bremse lässt sich diese wieder betätigen, aber wir brauchen trotzdem neue Brakepads. Deshalb fahren wir nach Podgorica. Im zweiten von drei Fahrradgeschäften bekommen wir das, was wir brauchen. Nach der Reparatur ist es schon fast 17:00 Uhr als wir die Stadt auf der Autobahn in Richtung Cetinje verlassen.
Die Suche nach einer Unterkunft ist heute etwas beschwerlich, aber wir fragen bei einem “Brennmeister“, der uns (einen Raki) und einen guten Tipp gibt.
Mischa und Snježana, die am Wochenende in ihrem Ferienhaus sind und nebenbei ein Zimmer vermieten, beherbergen uns für eine Nacht und lotsen uns von der Schnellstraße auf die “Stari Put“ die alte Straße von Cetinje nach Podgorica. Mischa war gleich zeitig morgens seine Netze kontrollieren, aber die Einladung zur Fischsuppe müssen wir diesmal ablehnen. (Wir können ja nicht immer nur essen )
Am Nordufer des Skadarsees eröffnen sich uns unvergessliche Blicke auf die wunderschöne Landschaft. Dann geht es 600 Hm kontinuierlich bergan.
Der Himmel bewölkt sich und sammelt Wasser für den kommenden Tag. Wir bleiben deshalb das erste Mal auf unserer Reise für zwei Nächte am gleichen Ort.
Cetinje im Regen
Vom Ende des 15. Jahrhunderts bis 1918 war Cetinje die Hauptstadt Montenegros. Hier residierten seit 1516 die Vladikas, die Fürstbischöfe, die bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts geistliches und weltliches Oberhaupt der Montenegriner waren. Die Stadt ist von Villen geprägt, die einst die Botschaften der europäischen Staaten beherbergten.
Da man bei dem Regenwetter (50l sagt der Wetterbericht) nicht viel anstellen kann, trinken wir mehrere Kaffees mit den Bewohnern unseres Nachbarzimmers, zwei Fahrradfahrern aus Frankreich, waschen Wäsche und gehen am Nachmittag wenigstens ins Museum. Diese Villa heißt Biljarda, weil Petar II. dort einen Billardtisch aufstellen ließ, ein für das damalige Montenegro sehr ungewöhnliches Möbel (aus Wien importiert).
Am nächsten Tag strahlt die Sonne, als hätte es nie Regen gegeben und wir nehmen die 450 Höhenmeter bis zum Pass unter die Räder.
Der Blick auf Kotor ist beeindruckend. Mit uns wollen diesen auch Hunderte Touristen genießen, die mit Bussen hochgekarrt werden. Einerseits beneiden wir sie um das Vergnügen ohne Anstrengungen, andererseits bedauern wir sie auch.
Ein Stück zu dritt
Im Hostel in der Innenstadt verabreden wir uns mit Hanna, einer jungen Frau aus Leipzig. Sie startete eine Woche vor uns Richtung Balkan und war unser Warmshower Gast.
Da sie hauptsächlich die Route an der Küste entlang wählte, treffen wir uns erst heute.
Nur spät abends oder zeitig am Morgen ist für uns die Stadt sehenswert. Tagsüber ist es selbst jetzt in der Nachsaison schlimm überfüllt.
Täglich bis zu vier Kreuzfahrtschiffe, die ihre Passagiere auf Landgang schicken. Overtourism pur - wir wollen weg.
Das ist ein Bild aus dem Netz
Dieses Schiff ist 294 Meter lang, 32 Meter breit, zwölf Decks. 3000 Passagiere strömen in die Altstadt, Kotor hat 23500 Einwohner....
Aufbruch: | 17.08.2019 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2019 |
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