Thailand in Zeiten von Corona

Reisezeit: Januar / Februar 2022  |  von Stefan Böhm

22.-25.01. Khon Kaen: 24.01. Sightseeing

Leider ist das nette Kaffee von gestern heute geschlossen. Also laufe ich zurück, weil es ja noch ein Amazon Kaffee und einen Starbuck gibt, bleibe dann aber an einer Tafel vor dem Yokotai stehen, auf der verschiedene Frühstücke angeboten werden, unter anderem ein Skandinavisches mit Räucherlachs für 269 B. Na das läuft mir doch jetzt gerade rein. Leider taugt der Kaffee nicht viel, der Lachs ebenfalls nicht. Er wirkt leicht angegart. Neben dem bisschen Lachs liegen zwei Scheiben Schinken, Ei, Gurke und Tomate aufgeschnitten, dazu zwei Scheiben getoastetes Brot. Alles in allem naja.

Gegenüber befindet sich ein Rollerverleih, vor dem auch ein TukTuk steht. Ich frage, ob ich das TukTuk (mit Fahrer) mieten kann, damit er mich zu dem See und einmal rund herum zu den Tempeln fährt. Das wollen sie aber nicht. Ich wohne doch im Pullmann. Ich könne mir dort ein Taxi dafür rufen lassen. Dazu habe ich aber keine Lust. Also miete ich mir einen Roller. Der ist bei weitem nicht so gut wie der in Udon und sie wollen für einen Tag erst 300 B. Wir einigen uns dann für die paar Stunden die ich ihn will auf 250. Außerdem habe ich auch nicht vor, ihn vor dem Abgeben wieder aufzufüllen. Das lohnt sich ja gar nicht.
Der erste Tempel, den ich erreiche, ist der Wat That. Er beeindruckt durch seinen enorm hohen Bot. Überrascht bin ich, dass die Halle innen komplett schmucklos ist. Das ist sehr unüblich. Eventuell soll er ja gerade renoviert werden. Nur die Buddha Gruppe an der Kopfseite ist vorhanden. Auch der schöne Chedi im alten Stil gefällt mir gut.

Der nächste Tempel schon nach 2-300 Metern ist der Wat Klang. Dieser ist deutlich kleiner, aber der Bot ist außen deutlich aufwendiger gestaltet und wirkt in Weiß und Gold auch sehr elegant.

Danach folgt wieder ein kurzes Stück weiter der Wat Nong Waeng. Hier fallen die Glasfenster des Bot auf, in die Buddhafiguren gefräst sind. Außerdem ist die ganze Anlage mit Bäumen bewachsen. Dieser Tempel scheint nahtlos in den Phra Mahatat Kaen Nakhon überzugehen. Dieser 9stöckige Tempel beeindruckt mich am meisten und wird vermutlich eines der Highlights auf meiner Reise werden. Allein wenn man vom 7. Stock aus das (gemeinsame) Tempelgelände mit den zahlreichen Gebäuden blickt ist man beeindruckt. Ich gehe davon aus, dass dies einer der, wenn nicht der Haupttempel der Region Khon Kaen ist. Lustig finde ich den Dino, der auf der Rückseite des Tempels steht. Auch die Hirschköpfe, quasi Jägertrophäen im zweiten Stock irritieren mich ein wenig.
Wie so häufig ist der Tempel weit mehr als nur eine religiöse Stätte. Auch ein Gemeindezentrum, Schule und sogar ein Impfzentrum findet sich hier.

Bot mit Glasfenstern

Bot mit Glasfenstern

Ein ganzes Stück weiter, auf der gegenüberliegenden Seite des Sees entdecke ich auf einmal eine große Dinosaurierfigur, die in den See schaut. Reminiszenz an Khon Kaen als Dinosaurierstadt Thailands. Hier in der Umgebung sind vor einigen Jahren Dinosaurierskelette gefunden worden. Etwas außerhalb gibt es wohl auch so etwas wie ein Dino Museum und einen Park dazu. Dazu bin ich dieses Mal aber nicht gekommen.

Wenige Meter weiter befindet sich die unscheinbare vietnamesische One-Pillar Pagode. Sie erinnert mich an die gleichnamige Pagode in Hanoi. Dort ist sie auch nicht viel größer als hier, aber dennoch ein bedeutendes Heiligtum.

Zum Schluss schaue ich mir noch das Thai-Chinese Cultural Center am oberen Ende des Sees an. Das ist auch wieder ganz hübsch angelegt, kann aber meiner Meinung nach nicht mit dem in Udon Thani mithalten.

Die chinesische Meeresgöttin habe ich auch in Hongkong schon gesehen. Leider habe ich den Namen vergessen.

Die chinesische Meeresgöttin habe ich auch in Hongkong schon gesehen. Leider habe ich den Namen vergessen.

Auch der Park, der wie immer um den See herum angelegt ist, wirkt bei weitem nicht so gepflegt, wie die Seen, die ich in anderen Städten gesehen habe; von Udon Thani über Nakhon Sawan bis Roi Et. Es könnte aber auch einfach daran liegen, dass dieser Park schon erheblich älter ist?
Das war jetzt anstrengend genug und ich fahre zurück und gebe den Roller wieder ab. Anstandslos bekomme ich die 1000 B Kaution zurück. Jetzt kommt mir mein Pool gerade gelegen. Im Hotel angekommen sehe ich, dass ich eine Mail vom Hotel Landmark bekommen haben. Sie entschuldigen sich, dass sie sich erst jetzt melden, hoffen dass es mir gut geht, und teilen mir mit, dass Sie das Ergebnis des zweiten Tests im System eingetragen haben. Sollte ich irgendwelche Fragen oder Anliegen haben, soll ich mich an sie wenden. Das nenne ich Kundenservice. Immerhin könnte es Ihnen Ja auch egal sein, nachdem ich kein Stammkunde bin und auch keine aktuelle Buchung von mir vorliegt.
Für das Abendessen bin ich wieder einmal unentschlossen. Einerseits hat mir gestern im Vorbeilaufen das japanische Food Center an der Hauptstraße vom Bahnhof weg gut gefallen. Andererseits finde ich auch die Speisekarte vom Yokotai ansprechend. Also gehe ich eine Runde spazieren und als erstes bei den Japanern vorbei. Das Areal mit den Lampions und den vielen japanischen Zeichen sieht ansprechend aus, aber die Auswahl an essen überzeugt mich nicht so richtig. Zumal wieder alles nur auf Thai oder japanisch ansteht. Also laufe ich weiter zum Yokotai und esse dort dann Garnelen süß-sauer. Die thailändische Variante vom Süß-Sauer ist mir deutlich lieber als das, was man in früheren Zeiten bei uns beim Chinesen bekommen hat. Das war dann auch lecker mit viel frischem Paprika und Ananas, aber leider mit ganzen 4 Garnelen. Wenn ich mir schon ein Garnelengericht bestelle, erwarte ich auch eine ordentliche Portion Garnelen. Der Reis war selbst für Thaiverhältnisse verkocht. Das Bier habe ich heute in einem Metallbecher serviert bekommen. Schon kurios, was so alles als Bierglas herhalten muss. Außerdem war heute hier nichts los. Deshalb bin ich dann auch bald aufgebrochen, um wieder beim Der La Jazz vorbeizuschauen. Unterwegs habe ich mir dann überlegt, dass sie mich wohl auch noch mit der Rechnung übers Ohr gehauen haben. Sonst überschlage ich Rechnungen meistens. Diese Mal nicht und vermutlich war das ein Fehler. 399 B für Shrimp süß-sauer, Reis und ein großes Chang war definitiv zu viel. Naja, zu spät.

Im Der La Jazz ist heute wieder einiges mehr los. Ich sitze wieder an der Theke und bekomme mein Singha in zwei Bechern, wobei der zweite Becher immer erst einmal im Kühlschrank landet, bis ich den ersten getrunken habe. Außerdem bestelle ich mir noch frittierte Shrimp Küchlein worauf der Junge an der Bar ein Zeichen für „gute Wahl“ macht. Tatsächlich schmecken sie köstlich. Außen leicht knusprig und innen schön frisch, saftig. Dazu gibt es die klassische Sweet Chili Soße.
Gegen 21:00 schnappen sich die Angestellten an der Bar unsere Getränke und ich wundere mich schon, was das soll, als ich allgemein wilde Hektik im ganzen Lokal bemerke überall rennt das Personal mit Gläsern rum und versteckt diese. Da rauscht auch schon die Polizei mit Großaufgebot und Blaulicht an. Razzia. Ein Inspektor läuft durch das Lokal während mehrere Polizeibeamte am Eingang stehen bleiben. Er läuft bis zur Bar. Vor der Vitrine mit den Flaschen hängt schon die ganzen Tage ein Tuch mit einem Schild „Sorry wir schenken heute keinen Alkohol aus“.
Es dauert eine Weile bis sie wieder verschwinden. So lange herrscht gedrückte Stimmung. Um kurz vor 22:00 das gleiche Spielchen noch einmal. Dieses Mal kommt aber keine Polizei rein. Dennoch wird um 22:00 ein Gitter vor die Bühne gezogen und das Licht im Lokal ausgemacht. Naja, ich bin sowieso fertig und breche auf. Das sind dann also doch die real existierenden Auswirkungen von Corona auf das thailändische Nachtleben.

© Stefan Böhm, 2022
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach drei Jahren in Europa zieht es mich wieder nach Südostasien. Thailand ist das erste Land, dass sich öffnet. Was liegt also näher, als wieder in meine Wahlheimat zu reisen. Nachdem noch unklar ist, wie das Reisen möglich sein wird, beschränke ich mich auf weniger Orte als sonst.
Details:
Aufbruch: 14.01.2022
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 12.02.2022
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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